Hallo zusammen,
sicherlich hat jeder hier aus seiner Erfahrung Richtiges beigetragen. Jennis Problem mit den Hotot ist jedoch ein rassespezifisches. Ganz generell sind die Weißen Hotot eine nicht allzu verbreitete Rasse. Dazu kommt noch, dass sie spalterbig mit Blick auf die Zeichnung sind, wenn auch nicht gemäß Standard, so doch durch ihre Genetik, sind es Schecken. Das grenzt den Kreis brauchbarer Zuchttiere weiter ein. In Deutschland haben wir das Problem, dass im Standard bei den Weißen Hotot eigentlich zwei widersprüchliche (oder zumindest häufig mißverstandene) Forderungen in der Position Körperform und Bau auftauchen. Da steht zum einen, dass die Tiere eine "leicht gestreckte" Form haben sollen und andererseits steht da die Form solle, "der des Weißen Wieners ähnlich" sein. Diese Mißverständlichkeit bzw. die Tatsache, dass bei den Bewertungen die Weiße Wiener ähnlichen bevorzugt wurden und das jahrelange Streben nach dem deutschen Einheitskaninchen (vorn wie hinten gleich breit mit dickem Kopf und kurzen Ohren) hat dazu geführt, dass die WH immer kürzer und immer blockiger wurden. Von dem leicht gestreckten Typ ist eigentlich nichts mehr zusehen - bis auf Ausnahmen. Das hatte aber noch einen weiteren Nebeneffekt: Die ausgewachsenen Tiere erreichen gerade so ihr Normalgewicht. Bestes Beispiel: Die letzte Bundesrammlerschau in Kassel. Von den dort 40 gemeldeten Tieren waren gerade einmal 4 Tiere in dem Bereich über 4,6 kg. Jetzt so aus der Erinnerung heraus lagen über 80 der Tiere bei einem Gewicht von rund 4,2 kg. Nur mit viel Mühe (und Kraftfutter) bekommt man die Tiere somit auf ein adäquates Gewicht. Bei Rammlern geht das so gerade noch, aber die Häsinnen zeigen halt schnell eine Wamme. Was also ist zu tun: Selektieren auf Tiere, die möglichst keine Wamme zeigen und Tiere zur Zucht einsetzten, die einen größeren Körperbau haben, vielleicht auch eine etwas gestreckte Form haben. Denn auch wenn viele PR das so nicht würdigen, für die Zucht sind diese Tiere wichtig. Einige Zuchtfreunde gehen ja sogar hin und besorgen sich Hotot aus Frankreich oder der Schweiz, weil diese Tiere größer und länger sind, damit auch keine Probleme mit dem Gewicht haben und somit auch deren Nachkommen nicht auf das Normalgewicht gemästet werden müssen.
Gruß Torsten