Hallo an Alle,
ich möchte hier mal meine Ansichten und Erfahrungen zum besten geben:
In dieser Altersgruppe sind in allen Vereinen wenig bis gar keine Züchterkollegen zu finden.
Es gibt immer wieder Quereinsteiger, gemeint sind Diejenigen welche keinen Kleintierzüchterhintergrund oder "erblich" belastet sind,
die den finanziellen und zeitlichen Aufwand unterschätzen und dann früher oder später aufgeben.
Man hat in diesem alter eben andere Prioritäten im Leben!
Berufliche Aus- und Weiterbildung, Familienplanung Wohnung, Auto usw.
Desweiteren ist unserere Freizeitbeschäftigung oft mit negativen Werten , "wie arme Leute Hobby", "längst überholt" belegt
oder auch das Aussehen vieler "Zuchtanlagen" fördern nicht gerade den Zuspruch für unser Hobby.
Auch ich, Jahrgang 1964 (50 Jahre ), stamme aus einer Kleintierzüchterfamilie und bin mit den Tieren aufgewachsen.
Mit 14 Jahren durfte ich dann endlich anfangen zu Züchten.
Denn Vater mein legte Wert darauf, dass ich meine Tiere komplett selbst versorge,
denn er selbst hatte ca. 150 + X Tauben zu versorgen.
Durch Hausbau und berufliche Weiterbildung konnte ich meinen Tieren nicht mehr gerecht werden
und habe schweren Herzen mit der Zucht aufgehört (Pause ca. 10 Jahre).
Als mein Sohn dann 6 Jahre alt war wollte er Kaninchen züchten und wir haben gemeinsam "neu" angefangen.
Heute ist er 18 und wir züchten immer noch gemeinsam, seit 3 Jahren als Zuchtgemeinschaft.
Denn so ist es meiner Meinung nach nur möglich die "Jugend" bei der Stange zu halten.
Wenn es für ihn in der Schule zu Zeitintensiv wird, dann muß halt der Vater ein bisschen mehr machen.
Anderes Beispiel:
Unsere neue "Jungzüchterin", ca 1,5 Jahre dabei, hat mit 46 Jahren unser Hobby für sich entdeckt.
Es funktioniert nur sehr gut, da ich als Zuchtwart sehr viel Zeit in Ihren Zuchtaufbau mit investiere.
Andere haben nach spätestens nach einem halben Jahr aufgegeben, trotz meiner Unterstüzung.
Dies macht es dann auch für mich schwer, mit neuen Zuchtkollegen gemeinsam eine Zucht aufzubauen.
Denn man fragt sich dann immer wieder lohnt es sich, sich hier zu engagieren!?
Desweiteren hat sich die Gesellschaft verändert, das Freizeitverhalten ist eben ein Anderes als vor 30 Jahren.
Die richtigen Idealisten bleiben schon dabei, wie dieses Forum ja eindrucksvoll zeigt.
So wünsche ich uns allen, dass diejenigen zwischen 20 und 30 weiter der Kaninchenzucht erhalten bzw. treu bleiben.
Grüße
Michael