Meine persönliche Meinung zum Thema:
Ich befürworte Bunnydance und das Tricktraining aus verschiedenen Gründen. Kaninhop halte ich auch für eine gute Beschäftigungsmöglichkeit, sehe aber in den ersten beiden Beschäftigungen mehr Vorteile für das Kaninchen.
Fest steht, dass beim Kaninhop ein Ziel mal mehr oder mal weniger leicht zu erreichen ist: So gut wie jedes Kaninchen springt über eine Hürde, wenn man es lockt oder einfach nur davorsetzt. Dadurch können schnelle Erfolgserlebnisse (sowohl beim Mensch als auch beim Tier) erzielt werden, weswegen ich diese Sportart für einen sehr guten Einstieg in das Training für Anfänger halte. Da man die Höhe variieren kann und eine längere Bahn schaffen sollte, bleibt dieser Sport auch eine zeitlang spannend. Sowhol für den Menschen als auch beim Kaninchen. Viele befürworten diesen Sport auch, weil sie in Bunnydance oder Trickrabbing kein "artgerechtes Fördern" mehr sehen.
Allerdings gibt es auch ein paar negative Aspekte beim Kaninhop zu beachten: Für Tierschützer fängt das schon bei der Kaninchenleine an, die für diese Gruppe als Gefahr einzustufen gilt. Natürlich besteht bei der Kaninchenleine tatsächlich die Gefahr, dass sich das Tier verletzten KANN. Ich selbst trainiere auch stets ohne Leine und in einem abgesicherten Bereich. (Sowohl kaninchenfluchtgeeignet als auch abwehrend für Katzen und Co. mit einem Rückzugsort) Hinzu kommt, dass das Ziel "Springen" bald erreicht ist und die Spannung abkingen kann. Bei einer Vorführung vom Kaninhop z.B. hat sich ein Großteil der Menschen hinterher wegbegeben, da "nur" Springen gezeigt worden war und sie dieses schon gesehen hatten.
Ansonsten ist es für mich ein wichtiger Punkt zu sagen, dass nicht alle Tiere ordnungsgemäß an das Thema herangeführt werden. gerade Kinder sehe ich bei Turnieren häufiger, die durch heftiges Anstupsen ("Korrekturen") versuchen ihr Kaninchen zum Springen zu bewegen. Der härteste mir bekannte Fall war eine Kaninhopgruppe aus Deutschland, welche mit den völlig falschen Methoden "angefangen" haben. Die Tiere waren schreckhaft, wurden herumgescheucht und die im Netz gestellten Videos (auch seitens von Reportern) zeigte eine eindeutige Tierquälerei. Viele Kaninhopper die diese Berichte und "Traininsgvideos" sahen, reagierten sehr schockiert über das Vorgehen dieser Gruppe.
Weswegen ich nun zum Thema Trickrabbing und Bunnydance komme: Hierbei kann man das Tier PARTOUT NICHT zwingen! Kaninchen haben die wertvolle Eigenschaft schnell in der "passiven Hilflosigkeit" zu fallen und tun - wenn der Halter falsch auf sein Tier eingeht - gar nichts mehr. Natürlich kann jemand ein Kaninchen im Kreis herum schubsen oder es an den Vorderpfoten hochziehen um ein Männchen machen zu erzwingen, jedoch ist das nicht das Ziel und schlichtweg einfache Tierquälerei. Denn bei dieser Sportart gilt: "Korrekturen via körperlichen Eingreifen (auch wenn es "nur" ein Stubser ist) ist völlig TABU und abzulehnen". Noch dazu haben sich die Trainer hier ausreichend mit dem Lernverhalten des Kaninchens auseinandergesetzt, was zur Grundlage des Sportes gehört.
Einige behaupten auch, es sei nicht artgerecht, was man nur teilweise nachvollziehen kann. Ich für meinen Teil halte auch nichts von vermenschlichten Übungen wie "Laufen auf zwei Beinen" etc. habe aber hier die Möglichkeit, solche Dinge wegzulassen. Genau deswegen ist es etwas für jedes Kaninchen samt Halter: Übungen, Trainingsort und -zeit kann man hier variieren, Stärken des Tieres entdecken und es effektiv fördern. So gelingt eine facettenreiche Beschäftigungsart wo auch der Halter in Übungen wie z.B. über den Arm springen oder Slalomlaufen einbezogen wird.
Diese Vielzahl der Möglichkeiten bietet auch beim Choreoaufbau und deren Präsentation eine ständige Abwechslung. Gute Teams können in der Choreo die Tricks varieeren und sich immer neue Elemente, Abfolgen etc. ausdenken, sodass es auch für die zuschauer bis zum Ende spannend bleibt. Auch hier gilt: Es ist so individuell, dass Kaninchen mit derselben Abstammung zum selben Lied ganz anders "tanzen" können. Das ist das, was diesen Sport seinen Reiz verleit!
Hinzu kommt, dass man wenig Platz und (vorallem) keine Kaninchenleine braucht. Nur ein paar Leckerlis, ein gewisses Know-How, ein hungriges Tier und eventuell einen Klicker.
Für viele ist die Zeit, die man für den Sport benötigt, eher nicht optimal. Tricksen und tanzen ist zeitintensiv und kann "mal nicht ebenso schnell" erledigt werden. Gerade für das saubere Erlernen von Tricks, die auch auf Wortsignal funktionieren braucht man eventuell ein Jahr.Dennoch macht ja nicht nur das Erarbeiten der Choreo Spaß, sondern eben auch das Trainieren und Ausklügen von Tricks.
Bunnydancerin