Hallo Klemens,
Nachdem es Meldungen gab dass die Wildkaninchen, ... wie die Fliegen umfallen habe ich mich zur Impfung entschlossen.
Die alte Geschichte. Wir impfen von Anfang an regelmäßig alle Tiere gegen Myxo. Alle Tiere heißt alle Tiere, also auch die Zuchttiere, die nicht ausstellungsfähigen Tiere und sogar die, die zum Schlachten vorgesehen sind. Dafür bekommen wir von anderen Züchtern regelmäßig einen Vogel gezeigt: Wieso das denn, kostet nur Geld, braucht man doch gar nicht, für die Ausstellungen wird nur RHD verlangt. Also impfen sie nur gegen RHD und auch nur die Ausstellungstiere. Spar dich reich.
Ich gehe zuerst mal davon aus, dass sie bei der Imfung bereits infiziert waren.
Wie sind Eure Erfahrung mit dieser Krankheit? Können die Tiere wieder gesund werden oder ist das Keulen aller kranken Tiere der bessere Weg?
Ich habe den Eindruck, dass es ihnen dann richtig schlecht geht wenn sie vermutlich vor Schmerzen nicht oder zu wenig fressen was zwangsläufig zum Tod führen muss.
Richtig, der Impfschutz greift erst nach einigen Tagen, alles was vorher schon infiziert war, wird trotzdem krank. Unsere Erfahrungen dazu:
Vor einigen Jahren haben wir einen Wurf 10 Wochen alter Jungtiere, noch nicht geimpft, im Freilauf auf der Wiese laufen lassen. Das machen wir inzwischen nicht mehr und impfen, wenn es geht, spätestens mit 8 Wochen. Ein Impftermin war schon, wie bei Dir, eine Woche später vereinbart. Einen Tag vor der geplanten Impfung ließen zwei Tiere die Ohren hängen, damit geht es los. Wir haben sofort Fliegengitter vor die Stalltür genagelt, die beiden erkrankten Tiere in Quarantäne gesetzt. Bei der Impfung am nächsten Tag wurde wie erwartet bestätigt, dass diese zwei Tiere bereits krank waren, die haben wir nicht mehr geimpft. Die beiden anderen hatten noch keine Symptome, die wurden noch geimpft. Vorsichtshalber wurden aber auch diese beiden aus dem Bestand entfernt und einzeln gesetzt.
Die beiden definitiv erkrankten Tiere waren nicht zu retten, sie sind nach ca. 10 Tagen eingegangen. Man bildet sich zwar immer ein, die schaffen das doch noch, aber meistens wird das nix. Helfen kann man nicht. Von den beiden anderen hatte eines wohl auch schon was abbekommen, es bekam Knoten an den Ohren, mehr aber nicht und hat das Ganze überlebt. Das vierte Tier wurde gar nicht krank. Scheinbar haben sie sich individuell infiziert und nur begrenzt gegenseitig angesteckt, obwohl sie in einem Stall saßen. Aus dem übrigen - geimpften - Bestand war keines der Tiere betroffen.
Dann hatten wir vor ca. 3 Jahren noch einen Myxo-Fall bei einem Tier, das bereits geimpft war und schon einzeln saß. Obwohl wir auch hier dachten, dass der Impfschutz hilft und die Symptome gar nicht so schlimm war, ist es sogar ziemlich schnell nach wenigen Tagen eingegangen. Auch hier war der übrige Bestand nicht betroffen.
Die Aussicht, bereits erkrankte Tiere durchzubringen, ist wohl relativ begrenzt und da ist es vielleicht besser, die Quälerei zu beenden, wobei ich nicht weiß, ob es schmerzhaft ist, aber sie fühlen sich bestimmt nicht sehr wohl dabei. Bei den übrigen lohnt es sich vielleicht, die Inkubationszeit bzw. das Wirken des Impfschutzes abzuwarten. Man muss sich aber darüber klar sein, dass auch geheilte Tiere die Krankheit übertragen können, sie werden auch nicht immun und können später wieder erkranken. Auch die Impfung hält ja nur 6 Monate.
So, genug geunkt. Ich drücke Dir die Daumen, auf dass die übrigen Tiere durchkommen.
Viele Grüße
Michael