Hallo Ricardo,
als begeisterter Züchter der " Königsklasse ", möchte ich Dir auf Deine Frage gerne antworten.
Der Standard beschreibt für die Ohren der Grauen eine Ideallänge von 19 -20 cm und bei den Weissen eine von 18 - 19 cm. Wenn man diese Länge in Relation zur Körperlänge von 72 cm setzt, stellt man fest, dass diese Länge " stimmig " ist und der Gesamterscheinung des Riesen Harmonie verleiht. Wie ich in etlichen Jahren der Riesenzucht festgestellt habe, hatten bei meinen Tieren keines irgendwelche Probleme mit dem Tragen der Ohren, oder kurz gesagt, mit Schlappohren. Bei dieser Länge sind die Ohrwurzeln stark genug, um diese in einer ansprechenden und anmutigen Haltung zu präsentieren.
Sicher gibt es Züchter, die mit diesen Vorgaben nicht zufrieden sind und gerne noch einen draufpacken. So hat sich wohl insgeheim eingespielt, dass man ein 22-er Ohr für normal ansieht. Hiergegen spricht prinzipiell nichts, sofern man darauf achtet, dass die Ohrwurzeln und auch die Ohrendicke ( Fleischigkeit ) entsprechend mitentwickelt wird. Geht die Ohrlänge über dieses Mass hinaus, ist n. meiner Meinung das Idealmass überschritten und die Körpermasse harmonieren nicht mehr miteinander. Andere Züchter sehen das jedoch anders.
Allerdings muss ich sagen, dass ich auf Ausstellungen selten Tiere gesehen habe, die mit dem Tragen ihrer Ohren massive Probleme haben. Würde auch keinen Sinn machen, da sie nicht weit kämen, weil die Preisrichter das gnadenlos ahnden. Solche Tiere haben weder auf Ausstellungen ( schon garnicht auf überregionalen ) , noch in der Zucht etwas verloren.
Schade ist, dass die Zahl der Riesenzüchter immer kleiner wird. Auch bin ich der Meinung, dass viele Preisrichter lieber Zwerge richten, als Riesen, weil sie einfach handlicher sind. Auch dieses wirkt sich nicht gerade rassefördernd für die Königsklasse aus.
Deshalb hoffe ich nur, dass die Zahl der Riesenzüchter und -liebhaber einigermassen im Rahmen bleibt, damit wir uns auch in Zukunft am Anblick dieser majestätischen Tiere auf Ausstellungen erfreuen können und sie nicht nur noch in der Literatur bewundern können.
LG
Hans