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    Guten Abend zusammen,


    schön, dass sich mal einige Leute zu meiner Frage melden. =6
    Ich denke, die Frage hatte keinen Widerspruch, wie Karl schrieb:"Oder ist damit gemeint, dass der Anfall der Blauen einfach unterschlagen
    wird und nicht die notwendigen Maßnahmen getroffen werden, die
    notwendig wären um die Blau-Träger rauszufiltern?" Nein, liegt der Widerspruch nicht vielmehr im System das immerwieder von reinerbigen Stämmen ausgeht, egal ob es diese gibt oder nicht? Also, dass etwas nur rein gezüchtet werden darf, obwohl Zucht von Varianz lebt!? Wir verlassen hier aber das Feld, daher will ich diese spitze Bemerkung nicht weiter vertiefen.
    Daher kann ich auch bei Heidis Hilferuf nur schmunzeln, wenn sie schreibt:"Neue Rasse, neuer Farbenschlag - Himmel, lasst doch bitte einmal eine
    Rasse, wie sie geschaffen wurde!!!!!!!!" Ich will sie ja gar nicht neu schaffen, sondern nur einmal fragen, ob hier von etwas berichtet wird, was unter Insidern vielleicht gar nicht als besonders angesehen wird. Zucht ist ein steter Prozess und da gehören neue Farbenschläge auch dazu wie eine Verblockung des Typs, kürzere Ohren oder ähnliches. Nur weil jemand mal ein Kaninchen mit schwarzen Ringen geschaffen hat, muss es ja nicht schlecht für eine Rasse sein, wenn einige andere vielleicht anfallende "Blauringe" vermehrten und ebenfalls nach diesem Standard züchteten.


    Und abschließend möchte ich Thorsten noch was fragen: Was wäre so schlimm daran, wenn Blaue fielen, außer dass man sie nicht ausstellen könnte? Wären es deswegen weniger typische Hotot und wenn sie die schwarzen im Typ absolut überragten komplett zu verwerfen? Stellt Euch nur vor, es stellte sich heraus, dass die
    spalterbigen Linien besser im Bau und in der gesamten Konstitution wären
    - wirklich an dieser Stelle nur mal rein spekualtiv gedacht - was ginge
    ein Aufschrei durch die Züchterwelt!? :rabbit6:


    Ich kann es verstehen, wenn jemand keine anderen Farbenschläge haben will, aber der Grund, wieso eine Reinerbigkeitsprüfung in diesem Rahmen nicht gemacht wird, und damit bin ich bei Karls zweitem Punkt, ist doch schlichtweg der Aufwand in Platz und Kosten. Der Gewinn wäre nicht unbedingt dabei gegeben, denn wie gesagt, es wären ja nicht unbedingt bessere Tiere danach.


    Da es sich ja aber anscheinend um einen Einzelfall handelt, frage ich mich dann nur, was mit einer Einkreuzung von z.B. Wienern hätte verbessert werden sollen? Das Fell, der Kopf, ein blockiger Typ?


    In diesem Sinne, vielen Dank für die Antworten bisher und viel Erfolg bei der Jungtieraufzucht 2010,
    Phillip

    Hallo zusammen,


    ich verfolge nun schon seit dem Einstellen des Urbeitrags die sich daraus entsponnene Diskussion. Ja die Statistik ist so eine Sache - alles kann nichts muss.


    Die Rasse weckt bei mir Gedanken an eine Französische Taubenrasse: Tete noir de Brive oder zu Deutsch: Briver Schwarzköpfe. Wie der Name ja schon sagt, sind die Tiere schwarz von der Farbe her (an alle "Eingeweihten": auf die Zeichnung gehe ich nun mal nicht ein, da das hier keine Rolle spielt).
    So, also schwarze Tauben, die auch nach dieser Farbe benannt sind. Dennoch gibt und gab es immer mal wieder "blaue Schwarzköpfe", wenn der Farbausbreitungsfaktor bei den Eltern jeweils nur einfach vorhanden war (Spalterbigkeit).


    Und nun bin ich bei meiner Frage: Könnte das Auftreten blauer Hotot aus vermeintlich reinen Linien auch damit erklärbar sein, dass seit jeher immer mal wieder Blaue in der Rasse anfallen, das rezessive Blaugen versteckt in heterozygoten Elterntieren Jahr für Jahr weitergegeben wird und diese Tiere nur deswegen nicht bekannt sind, weil es schon schwer genug ist, einen vernünftigen Stamm in Schwarz aufzubauen und zu verbessern?


    Wie ist da die Meinung oder Erfahrung der Züchter?


    Liebe Grüße, Phillip

    @ Karl: Deine Aussagen sind eindeutig! Meine Ausführungen waren auch nicht auf die Einfarbigen expliziter Scheckenrassen gemünzt, sondern vor dem Hintergrund der Widderschecken und deren einfarbigen Verwandten entstanden. Aber führst Du einen Schwärzling als schwarz-weißen im Zuchtbuch auf? (siehe Ausgangsfrage)

    Hallo zusammen,


    eine wirklich sehr interessante Diskussion. Da sind wir ja mal wieder mit einer einfachen Frage in den Abgründen der Deutschen Rassekaninchenzucht gelandet voll mit mehr oder weniger sinnvollen Regelungen und im Endeffekt kaum nachzukontrollierenden Vorschriften! Wie schon Melanie richtig festhält, ist die Weltanschauung bei uns wirklich manches Mal fern ab von gut und böse... und von züchterisch sinnvollem Vorgehen =3


    Wenn doch Einfarbige aus Scheckenwürfen genetisch Einfarbige sind, wieso soll man dann nicht im Zuchtbuch dieses auch wahrheitsgemäß angeben und sie eben deshalb nicht auch als solche ausstellen können? Sind wir mal ehrlich, um Einfarbige auszustellen bedurfte es nicht unbedingt einer Änderung der Statuten, das wurde doch mit Sicherheit in den betreffenden Rasse schon jahrelang so gemacht. Hier hat die Realität die Vorschrift mit Sicherheit überholt gehabt. Aber wieso soll ich einem Käufer die Herkunft aus einer Scheckenzucht angeben, wenn doch das betreffende einfarbige Tier genetisch genauso gestrickt ist, wie eines aus zwei einfarbigen Elterntieren? Wer nun an weiße Haare denkt, dem sei gesagt, dass diese immer mal wieder auftretende weiße Durchsetzung von einfarbigen Kaninchen nicht mit der Scheckenzucht in Verbindung steht, sondern gesondert betrachtet werden muss.


    Meiner Meinung nach, darf es sogar praktisch bei der Eintragung ins Zuchtbuch kein Problem darstellen, wenn ich einfarbige Tiere aus Scheckenwürfen als einfarbig angebe, denn wie sonst soll ich den berühmt berüchtigten Paragraphen 11b Tierschutzgesetz in der praktischen Scheckenzucht umgehen können, wenn es mir auf der einen Seite verboten sein soll zwei Merkmalsträger miteinander zu verpaaren um die homozygoten (reinerbigen; Chaplins) zu umgehen, ich auf der anderen Seite aber nach der offiziellen ZDRK-Vorschrift nicht nach dieser Empfehlung praktisch züchten dürfte? Hier beißt sich doch die Katze in den Schwanz, oder?


    Praktisch ist es hier wohl wieso oft: Wo kein Kläger, da kein Richter! Wer bitte schön, fragt denn wirklich nach der Herkunft eines Tieres, von dem er sich einen Vorteil für seinen Stamm erhofft? Wenn´s passt, passt´s egal ob der Einfarbige nun aus einfarbigen oder gescheckten Eltern gefallen ist. Das Tier wird dadurch nicht besser, nicht schlechter und sieht eben auch nicht anders aus, weder phänotypisch noch genotypisch. Ich persönlich trage die Einfarbigen aus Scheckenwürfen als Einfarbige ins Zuchtbuch und bleibe auch dabei, eben weil deren Abstammung in Bezug auf ihre Farbgenetik keinen Unterschied macht. Dass man allerdings bei anderen Zuchtbuchführern auf Widerstand stoßen kann, habe ich auch schon gehört. Da muss man sich dann gegebenenfalls allerdings ernsthaft die Frage stellen, ob man je nach gezüchteter Rasse des betreffenden Zuchtbuchführers die speziellen Umstände und Herausforderungen der anspruchsvollen Scheckenzucht so erklärt bekommt, dass es eben auch für "Hermelin und Blaue Wiener Züchter" =4 verständlich wird. :rabbit6:


    Am Ende aber bleibt wohl die Erkenntnis, dass der eine so und der andere so verfährt, oder?


    Liebe Grüße und eine erfolgreiche Zuchtsaison in allen Farben und Zeichnungsarten!!!!!


    Phillip

    Morgen Torsten,


    Du kannst versichert sein, dass die Belgischen PR eine ebenso gründliche Arbeit leisten wie die Deutschen. Davon habe ich mich schon selber oft genug überzeugen können (Belgien ist schließlich von Bonn aus nur eine Autostunde entfernt).


    Man darf keine Angst davor haben, auch mal etwas falsches auf eine Karte zu schreiben! Das passiert und ist selbst verständlich. Dazu kommt ja nunmal auch, dass man als PR egal bei welcher Spezies nur wenige Minuten hat, um sich einen Eindruck zu machen. Und da ist es dasselbe, ob der Tisch sein Recht fordert, wo das Kaninchen die Ohren grade stramm hält, die ansonsten flatterhaft wirken, oder ob die Taube sich in dem Moment optimal präsentiert, wenn sie angesprochen wird. Aber Oliver hat recht, als Aussteller in Deutschland erfährst Du doch im Prinzip nur das Gewicht und wenn Du Widder hast noch die Behanglänge und -breite. Ansonsten kann es sein, dass nichts auf der Karte steht. Und das sagt eben genauso viel aus, wie nur eine Endnote - nichts. Wo das Tier aber positiv auffällt oder eben noch Zuchtarbeit zu leisten ist, das steht dann nirgendwo.


    Gruß, Phillip Fritz


    PS: Wenn Du mal dabei sein willst wir Geflügel bewertet wird, hör Dich doch mal in Deiner Gegend um und frage einen dortigen PR ob Du ihm nicht mal über die Schulter gucken kannst, da Du Deinen Horizont erweitern möchtest. Ich bin sicher es findet sich eine Lösung, wo Du einmal mitgehen kannst.

    Guten Morgen liebe Hasenfreude,


    ich meinte mit der Form- und Farbfestigung in zwei Linien eigentlich nicht, dass die Farbe bei den Loh und die Form bei den Rotbraunen Hasen besteht. Nein, vielmehr dachte ich innerhalb der Lohhasen. Aber wie Peter schon richtig schrieb und Michaels Bilder zeigen, geht´s ja, wenn man Geduld an den Tag legt. Diese Tiere zeigen, dass es möglich ist, den richtigen Typ und die Farbe zusammen zu bringen. Allein die Breite muss nun erschaffen werden und da könnte es vielleicht helfen mit zwei getrennten Linien zu arbeiten, um dieses dann später zu konsolidieren. Aber das kommt im Laufe der Zeit! Rom wurde eben auch nicht an einem Tag erbaut.


    Dass jetzt in der Zeit der Zulassungsgeschichte für Lohfarben, diese scheinbar plötzlich wieder in den Rotbraun-Zuchten auftreten ist doch auch ganz klar. Ein Produkt ist nur solange attraktiv, wie es gewünscht ist. Nun wünscht man Lohfarben und schwupps werden sie wieder aufgezogen - ein natürlicher Vorgang.


    Übrigens gibt es bei den Kaninchen wohl solche Korrelationen: Ein Beispiel könnten die Gescheckten Englischen Widder sein. Obwohl diese beispielsweise mit Thüringerfarbigen zusammen gezüchtet werden, wirken sie immer ein wenig feiner als die Einfarbigen. Diesen Eindurck haben einige Züchter und PR schon geäußert. Andere Korrelationen, die ich im Kopf habe, sind derzeit nur reine private Spekulation und müssten in größerem Rahmen ausprobiert werden.


    Das soll´s zum Morgen gewesen sein.


    Ein schönes Wochenende allen Usern,


    Phillip Fritz

    Hallo Peter,


    wieso überrascht es Dich, dass immernoch Lohfarbene Tiere aus Rotbraunen fallen? Wenn doch Lohfarben rezessiv gegenüber Rotbraun ist, kann es sein, dass es jahrelang nicht auftaucht, weil man es den rotbraunen Hasen ja auf den ersten Blick nicht ansieht, ob sie einen rezessiven Faktor mittragen. Um dieses Aufspalten zu umgehen, müsste jeder seine Zuchttiere testen, was äußerst aufwendig wäre und den Zweck in keiner Weise aufwög.


    Das mit der Unterdrückung bzw. Herausselektion rezessiver Gene ist so eine Sache: Wenn man nicht erkennen kann, ob ein Tier mit dem dominanten Phänotyp die Herterozygote-Genvariante ist, kann man mit der Selektion gegen den rezessiven Typ diesen nur unter eine bestimmte statistische Marke bringen, ihn aber nie komplett aus der Population verdrängen. Dazu müsste man schon Gentests haben, was aber selbst in der industriellen Tierzucht, wo es um richtig Kohle geht, nur in seltenen Fällen gemacht wird. Wenn beispielsweise ein Eber oder Bulle zur künstlichen Besamung vorgesehen ist, wird auf rezessive Gendeffekte getestet. Ansonsten lässt man es auch da, denn der Aufwand ist einfach zu hoch.


    Auch ich bin der Meinung, dass man bei den Lohfarbenen nur züchterisch voran kommt, es hat ja auch gedauert, bis der Rotbraune soweit war wie heute, vergessen wir das nicht. Vielleicht muss eben zunächst auf zwei Ebenen gearbeitet werden: Farblich auf der einen, formlich auf der anderen, um diese dann später, wenn sowohl das eine wie das andere gefestigt ist, zusammen zu fügen. Es könnte sich natürlich dabei auch auf lange Sicht gesehen herausstellen, dass dickere Läufe hingenommen werden müssen. Dies wäre dann der Fall, wenn die Gene für starke Lohe mit dem Gen für dickere Läufe korreliert wären. Das hieße beide Gene lägen so nahe aneinander, dass sie gar nicht unabhängig voneinander vererbt werden können. Beispiele hierfür sind beispielsweise aus der Hühner- und Taubenzucht bekannt, wo man einfach nicht weiter kommt, weil es genetisch nicht möglich ist, eine Modernisierung einer Rasse in jedem Farbenschlag durchzuführen bzw. wo einige Farben einfach seit altersher den entsprechendne Typ besser als andere Verkörpern. Deswegen sind das eine aber genauso "echte" Vertreter der Rasse wie die anderen.


    Die herausragenden Züchter bei den Lohfarbenen zeigen aber doch anscheinend, dass etwas möglich ist, wenn man nur Sachverstand, Durchhaltevermögen, Platz, Zeit und züchterische Kreativität mitbringt!


    Ich wünsche den Lohhasen und ihren Züchtern jedenfalls alles Gute im neuen Zuchtjahr!


    Phillip Fritz

    Guten Tag zusammen,


    nun also der Versuch, das was gestern der Technik zum Opfer gefallen ist wieder an den Leser zu bringen :D


    Ich bin davon überzeugt, dass man heute die Frage, ob denn nun der Englische oder der Französische Widder älter ist, nicht mehr beantworten kann, denn zu lange schon ist die Zeit der Anfänge vorbei und begeisterte Schilderungen zeitgenößische Autoren liefern oftmals keinen Fotobeweis, an dem man sich orientieren könnte. Können Sie ja auch teils noch gar nicht, denn schließlich steckte auch dieses Metier zur Zeit der Anfänge der Widderzucht noch in den Kinderschuhen. Auch sind viele Zeilen aus dem 19. Jahrhundert geprägt von dem Wunsch Kapital aus der Schilderung zu schlagen, was die Suche nach Ursprüngen und geschichtliche Wahrheiten nicht grade vereinfacht. Was bleibt also zum Ursprung zu sagen?


    Nun, es muss ja irgendwann einmal die Mutation vom Steh- zum Schlappohr stattgefunden haben. Und aus Kreuzungen mit Stehohren ist auch bekannt und dokumentiert, dass die F1 aus EW und Stehohr sogenannte half-lops sind. Bei diesen Tieren steht das eine und fällt das andere Ohr, also genau das, was Darwin mit seiner Zeichnung des Schädels festgehalten hat. Solche Tiere wurden seinerzeit als Schlachtkaninchen unter eingem Namen viel gehalten und gehandelt und waran daher sehr verbreitet und bekannt.


    Aufgrund dieser Tiere denke ich, dass es ein Hauptgen gibt, dass für Schlappohrigkeit verantwortlich ist. Wie aber dannn die Länge, die Breite, die Form und die Tragweise aussehen, ist von weiteren Genen beeinflusst. Und hier bin ich der Meinung ist der EW einfach viel weiter vom Stehohr entfernt als die anderen Widdervarianten. Somit stellt er eine Besonderheit dar, die wir ohne seine Existenz verlieren würden - was hoffentlich nie passieren wird und worüber ich mir im Moment keine Gedanken mache!


    Ich persönlich denke aufgrund solcher Kreuzunsgergebnisse auch, dass man aus dem EW und einer Stehohrigenrasse ohne weiteres ein Kaninchen schaffen könnte, das dem Typ der heutigen DW und verwandten nahe käme. Aus den anderen Widdern aber einen EW ähnlichen Typ zu machen, scheint mir da viel schwieriger. Dementsprechend wäre dann eben der EW vom Normalkaninchen weiter weg als die anderen Widder.


    Was wiederum gegen die Aufklärung der Frage nach dem Ei und der Henne spricht ist, dass auch die Englischen Widder zunächst gar nicht so lang im Ohr waren, sondern eher in dem Maß in Erscheinung traten, wie wir es vom Französischen Widder (DW) her kennen. Ja, sogar bis ins 20. Jahrhundert hinein gab es entsprechend der Behanglänge verschiedene Klassen, so dass man nicht unbedingt gezwungen war, allzu lange Behänge zu züchten, wenn man nicht unbedingt in der höchsten Klasse antreten wollte.


    Alles in allem also eine sehr verworrene und neblige Lage. Aber sind wir doch mal ehrlich, egal ob nun der eine oder der andere zuerst dagewesen ist, die Hauptsache ist doch, dass sie überhaupt Freunde gefunden und überlebt haben, so dass wir uns heute noch an Ihnen erfreuen können!


    Viele Grüße


    Phillip Fritz

    Guten Morgen,


    Ich denke, dass 2 V Tiere auf 119 ein nahezu natürlicher Schnitt ist. Ich selbst bin PR für Rassetauben, denn ehrlich gesagt, gefällt mir die Vorgehensweise bei den Kaninchen nicht so recht. Dort wird, meiner zugegeben subjektiven Meinung nach, zuviel über einen Kamm geschert, beispielsweise, dass auf Rassefeinheiten und vor allem Zuchtstand in keiner Weise eingegangen wird. Daher bin ich persönlich Befürworter rasseeigener Sonderschauen, die aber nunmal bei einigen erst als IG Schau oder Europaschau Sinn machen, weil sie einfach zu selten sind, um so etwas auf LV Ebene durchzuführen.


    Durch die Erfahrungen beim Geflügel kann ich mir auch oft das Kopfschütteln nicht verkneifen: Wieso brauchen die Ausrichter einer Bundesschau 2 Tage zum Bewerten? Ich denke dabei an die BS in Bremen. Die Geflügelleute müssen viel mehr schreiben, weil es dort keine Einzelpositionen gibt und sind dennoch schneller mit der Bewertung fertig! Sind Kaninchen PR einfach nur schreibfaul? :P Ich will hier auf niemandem rumhacken aber manchmal hat man bei der Durchsicht mancher Karte den Eindruck und einiger hier geäußerte Sachverhalte scheinen dies ja zu bestätigen.


    Dazu kommt, dass ein V-Tier ja ein nahezu perfekter Rassevertreter sein soll. Da gibt es aber eigentlich nur sehr wenige von. Haltet das im Hinterkopf, denn somit wird einem schnell klar, welche V-HV Schwemme in Deutschland eingentlich praktiziert wird! Da kann man doch nur staunend davorstehen...


    Was den DKLW betrifft bin ich der Meinung, dass diese Rasse auf Dauer im Feld zwischen DW und ZwW zermahlen wird. Denn wer ein großes Kaninchen will, hat mit dem MW und DW zwei imposante Vertreter und beim MW auch noch den "alte Rassen" Bonus. Und wenn es nur um den Typ und die Farbe geht, der kann sich für weniger Futter- und Platzanspruch ZwW zulegen. Ich denke, dass da der Mittelgroße auf lange Sicht gesehen auf der Strecke bleibt, lasse mich aber gern eines besseren belehren. ;)


    Übrigens sind alle Kaninchen mit einem Jahr nicht vollkommen ausgereift, das gilt auch für Stehohren.


    Euch allen ein schönes Wochenende


    Phillip Fritz

    Hallo an alle an EW in irgendeiner Weise Interessierten,


    Nachdem Oliver mich so schön durch die Blume noch einmal drum gebeten hat, möchte ich zum Thema Ohren beim EW nicht schweigen. Zumal dies ein Thema ist, was schon lange diskutiert worden ist und auch der Wissenschaft seit mehreren Jahrhunderten Rätsel aufgibt.


    Ja, die Ohren der EW sind wirklich schon von klein auf hängend wie nachfolgendes Foto zeigt.


    rkz-forum.com/index.php?attachment/101/


    Dazu trägt die Ohrlänge sicherlich bei aber ein anderer Faktor ist in meinen Augen noch viel entscheidender: Schon Darwin hatte bei seinen Studien, aus denen dann schließlich seine für damalige Verhältnisse revolutionäre Evolutionstheorie hervorging, erkannt, dass sich Widderkaninchen von anderen Kaninchen in einem wichtigen Merkmal unterscheiden: bei der Untersuchung von Schädelskeletten stellte er einen deutlich andere Lage der Gehörgangmündung fest.


    rkz-forum.com/index.php?attachment/103/


    Hier Darwins Abbildung eines half-lops, eines Kaninchens, bei dem sowohl ein Ohr hängt als auch eins normal steht. Dazu schrieb er : "Fig. 11.—Skull, of natural size, of
    Half-lop Rabbit, showing the different direction of the auditory meatus on the two sides, and the consequent general distortion of the skull. The left ear of the animal (or right side of figure) lopped torwards." Das rechte Ohr war also das Widderohr.


    Der Ausgang des Gehörgangs ist beim Widder höher gelegen als beim normalohrigen Kaninchen, bei dem der Ausgang auch weiter hinten am Schädel und flacher zu sein scheint. Diese Veränderung im Skelett führt unweigerlich zu der geänderten Position der Ohren.


    Diese unterscheidet sich beim EW aber noch einmal elementar von den anderen Widdern, denn bei denen treten ja deutliche Kronen an den Ohrwurzeln auf, während die Schalöffnung nach innen zeigt. Beim EW zeigt die Ohrmuschel nach vorn. Durch diese Drehung wird die Kronenbildung im Prinzip verhindert. Dreht man einmal ein EW Ohr leicht nach innen, so sieht man rasch, wie am Ansatz des Ohres dessen Knorpelteile beginnen, eine Art Krone im Sinne der anderen Widder zu formen.


    Dass lässt mich persönlich zu dem Schluss kommen, dass der EW egal ob älter oder weniger alt als der Französische (bzw. Deutsche) Widder ist, definitiv weiter vom normalen Kaninchen weg entwickelt ist. Aus Kreuzungen mit stehohrigen Tieren ist bekannt, dass schon in der F1 Tiere anfallen können, die als half-lops zu bezeichnen wären. Diese zeigen auch Kronenbildung und das typische Stehen der Ohren, bevor sie wie bei den bekannteren Widderrassen fallen, so dass ich persönlich im Endeffekt glaube, dass doch der Englische Widder im Grunde derjenige ist, aus denen dann nachfolgend andere Widder entwickelt worden sind. Zumindest denke ich, dass die anderen aus EW entwickelbar wären.


    Somit stellt der EW die einzige Rasse dar, die uns wirklich in aller Reinheit die Lop-ears, also die Widderohren, zeigt. Und somit sind die Englischen Widder auch die Bewahrer einer Mutation, die einzigartig in der Form eben nur bei ihnen auftritt, was unterstreicht, wieso es wichtig ist, alte Rassen - und seien sie auch noch so ausgefallen - zu bewahren.


    Wenn weitere Fragen sind, stellt sie hier. Ich denke Oliver und ich werden unser Möglichstes tun, um Euch alle Fragezeichen aus den Gesichtern zu vertreiben, wenn denn welche da sind :D


    Viele liebe Grüße, Phillip Fritz

    Guten Tag zusammen,


    da kann ich Oliver wirklich nur zustimmen. Der große Reiz, den die Englischen Widder auf mich persönlich nun seit zehn Jahren ausstrahlen ist ihr Temperament, was in keiner Weise zur Lethargie neigt sondern nur vor Kraft und Übermut so strotzt, und ihr ruhiges, anhänhliches, ja man muss sagen kuscheliges Wesen. Sie laufen einem hinterher, kommen auch nach zwei Stunden Auslauf von sich aus irgendwann zurück und lieben es, gekrault und beschmust zu werden. Dieses Verhalten zeigen übrigens schon die abgesetzten Jungtiere im Alter weniger Wochen, ohne dass man sich nun ausgiebig mit Ihnen beschäftigt hat.


    A-Wurf.jpg


    Dazu gefällt mir die Stellung der Tiere, die leider auf den oben abgebildeten Fotos nur bei dem Thüringerrammler oben links zum Ausdruck kommt. Dieser übrigens ist schon nach hinten raus zu kurz. Das ist genau der Fehler den Oliver angesprochen hat! Wahrscheinlich, ich kenne Stefans Tiere, ist auch er ein Tier mit den "besten", sagen wir besser rundesten Anlagen der Hinterhand. Aber der Körperrahmen wird zu kurz und in der Folge übrigens auch die Würfe kleiner!!! Grade bei einer so seltenen Rasse wie dem Englischen Widder ist dies in Anbetracht der geringen Zuchtbasis ein Thema, auf das man achten muss, denn was nützen uns allzu runde Hinterpartien, wenn wir kaum genügend Nachzucht bekommen!? Derzeit gibt es noch EW Mütter, die im Schnitt mehr als 8 Jungtiere pro Wurf bringen, aber eben in einigen Linien, wird es langsam kritisch.


    Hier einmal der oben schon abgebildete schwarze Rammler in richtiger Stellung:



    Hier noch zur Ergänzung: der Rammler, der mit 92 Punkten wieder kam im Alter von ca. einem halben Jahr. Man beachte, die schöne Stellung der Vorderläufe:


    rkz-forum.com/index.php?attachment/93/


    Auch gefällt mir an der Rasse, dass sie eben nicht einfach vermehrt werden kann, sondern dass man eben dort züchterisch wirklich sehr viele Herausforderungen hat. Sei es die Erzielung der richtigen Farbe bei Schecken, gelb und thüringer, sei es die Erzielung einer schönen Hinterhand oder der ebenmäßigen Rückenlinie, die schöne Stellung usw. Es ist einfach auch abseits der Ohren noch so viel zu tun, dass man eben auch sieht, wie man voran kommt. Dass das die wenigsten Preisrichter sehen, damit muss man einfach leben.


    Ein weiterer gewaltiger Pluspunkt der Rasse ist die Internationalität! Es sind einfach so wenige Züchter sowohl in Deutschland als auch im Rest von Europa, dass man sich untereinander eigentlich sehr gut kennt und auch sehr gut zusammen arbeitet. Länder- oder gar Verbandsgrenzen spielen da keinerlei Rolle. DIE ZUCHT DER GELIEBTEN RASSE STEHT IM MITTELPUNKT und nicht irgendwelche Animositäten auf Funktionärsebenen.


    Das ist meine bescheidene Meinung zum EW und nun werde ich rausgehen und mal nachschauen, ob sie auch noch alle wohl auf sind... :D


    Einen schönen Tag Ihnen allen und eine erfolgreiche Zuchtsaison 2009.


    Phillip Fritz