Beiträge von EnglishPearls

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Kaninchen-Auktion

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    Hallo zusammen,


    egal wie sie entstanden sein mögen - nur mal zum nachdenken: EW blaugrau-weiß ja, einfarbig aber nicht!? - WER HAT JE IN EUROPA EINEN ENGLISCHEN WEIß BLAUAUGEN GESEHEN???
    Solange ich davon nichts auf einem Foto oder irgendeiner Schau sehe, würde ich in diesem Fall den Ball flach halten und die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass sich jemand vertan hat. Übrigens hat auch keiner der bekannten und langjährigen Züchter je einen havannafarbigen gesehen.


    Über Hinweise bin ich immer dankbar. Wer also genaueres zu den EW weiß BlA weiß, darf sich frei fühlen bescheid zu geben.


    Liebe Grüße, English Pearls

    Nabend zusammen,




    Es ist doch immer wieder dasselbe Thema. Züchten oder Vermehren - so sehe ich
    das mittlerweile und ich will darlegen, wieso.




    Vermehren kann ich Rassen wie Perlfeh und Kleinchinchilla, in denen nur eine
    Farbe seit Jahr und Tag existiert - oder sagen wir besser existieren sollte -
    und so vom Standard benannt wird. Solange Rassen eine solch weite Verbreitung
    haben, ist das auch alles kein Problem, denn dann reicht auch die Varianz
    innerhalb der Rasse weit genug, um aus all den verschiedenen Linien und Typen
    ausselektieren zu können.


    Aber wie mag das gewesen sein, als es die ersten Tiere dieser später
    "Rassen" genannten Populationen gab? Da waren auch nicht alle Tiere
    blau bei den blauen Wiener Würfen, schließlich muss es doch Gründe dafür geben,
    dass es heute heißt, die schwarzen seien aus der Zucht der Blauen
    hervorgegangen.




    Habe ich aber in unseren Tagen seltene Rassen, von denen nur wenige Tiere
    gezüchtet werden und darüber haben wir ja die jährlichen Statistiken mit teils
    denkwürdig kleinen Populationen, so ist Zucht und nicht Vermehrung geboten und
    damit auch die Kombination von verschiedenen Farbenschlägen oftmals
    unausweichlich!




    Ich will das Grundproblem dabei auch mal aus der Sicht des Tierzüchters
    beschreiben: Wir müssen uns in Zeiten von genomischer Selektion bei Nutztieren
    (lässt den Blick auf die molekulare Genetik des Tieres zu) von unseren
    althergebrachten Zuchtmethoden in der Weise trennen, als dass man davon
    abrücken muss, zu glauben, man kann allein mit klassischer Zucht absolut
    reinerbige Stämme aufbauen!!! Man kann zwar einen nicht gewollten rezessiven
    Genotyp (Blau in einem schwarzen Stamm zum Beispiel oder im Falle der EW
    Thüringer in Schwarz) statistisch gesehen durch die immer wiederholte
    Verpaarung von zum Beispiel schwarz x schwarz gegen Null drücken, aber genau
    auf Null bringen wird man es eben auf diese Weise doch nicht. Auch nach vielen
    vielen Generationen kann dann auf einmal in einer gelben Rasse noch ein
    thüringer auftreten o.ä. .




    Etwas anderes schwirrt mir dabei noch durch den Kopf: Im Falle der Kreuzung
    schreien viele "Wie kann man nur". Wenn es aber funktioniert, der
    Züchter (!) damit Erfolg und seinen Stamm verbessert hat, dann freuen sich alle
    über den errungenen Zuchtfortschritt und den positiven Trend der Rasse.


    Natürlich ist es etwas anderes, ob Farbenschläge einer Rasse miteinander
    verpaart werden, oder ob man eine Fremdrasse einkreuzt, wodurch sich auch das
    Temperament einer Rasse verändern kann.


    Aber dann ist es wieder so, dass man auch argumentieren kann, dass sich Rassen
    natürlicherweise (!) im Laufe der Zeit verändern, da Ansprüche an die Zucht und
    "Zuchtfortschritt" nun einmal keine statischen Begriffe sind und sich
    immer wieder verändern über die gezüchteten Generationen.




    Scheinbar aber ist Rassekaninchenzucht etwas, was konservieren will, was numal
    aus der Natur der Sache heraus nicht zu konservieren ist! =1


    Man denke nur, was man heute mit Spitzentieren des Jahres 1920 machen würde...
    Keinen Blumenpott oder Tonkrug ;)
    würde man gewinnen!


    Und wieso? Weil in der Zwischenzeit Züchter selektiert haben, kreuzten und die
    Bemühungen dahin gelenkt haben, das angestrebte Ideal zu erreichen und die
    Ansprüche dabei immer höher zu schrauben. Dabei mag sich der Standardtext
    gehalten aber die Tiere sich immer verändert haben!




    Somit kann Kreuzungen und anschließender Selektion hinsichtlich des gestellten
    Ziels nur positiv entgegen geblickt werden, ohne gleich kategorisch zu sagen,
    dass es "nur ohne" oder "nur mit" geht. Man muss die
    Situation der eigenen Linie, der Rasse und eben die zu beschreitenen Wege im
    Anschluss kennen und sich damit auseinander setzen. Aber in dem Punkt hat in
    der Regel die neue Züchtergeneration eben mehr Wissen, weil sich selbiges eben
    auch über die Jahre vermehrt hat und es sich mit den neuen Medien auch
    schneller weltweit verbreiten kann als es noch vor einigen Jahrzehnten der Fall
    war. Fachwissen ist eben was anderes als Verbandszugehörigkeit.




    Einen schönen Abend noch und egal wie, viel Spaß an der KaninchenZUCHT!


    Liebe Grüße, English Pearls

    Hi Karle,


    Zur Lesekompetenz:


    Der ursprüngliche Anlass der hiesigen Diskussion waren die B-Bögen der Bundesrammlerschau und nicht die Bundesschau, da hat also des eine aus einer ZG nicht viel mit zu tun.


    Schönen Abend noch, English Pearls

    Guten Abend zusammen,


    ich bin gegen die Verkaufspflicht, weil sie meiner Meinung nach eben die Freiheit des einzelnen einschränkt. Das habe ich schon mal irgendwo anders geschrieben. Und wenn ich verkaufen soll, will ich eben auch den Preis selbst festsetzen können. Wie Michael schon schrieb, es muss ja keiner kaufen.


    Aber was machen denn Züchter, die folgendes "Problem" haben: Alle Tiere, die verkauft werden sollten, sind seit Monaten weg oder versprochen! Ich habe derzeit nur 14 EW im Stall. Will aber dennoch an einer Bundesschau teilnehmen, weil man eben die Qualität seiner verbliebenen Zuchttiere wissen will?


    DILEMMA!!!


    Ausweg in dem Fall: Einzeltiere! Ansonsten wären der Ausweg eben Schutzpreise, nur dass ich nicht wüsste, ob da 250 € den Züchter wirklich ruhig schlafen lassen.


    Wie gesagt, wer was haben will, kann was kriegen, sofern Tiere abzugeben sind. Konkurrenz tut der Rasse schließlich gut! Aber manchmal will bzw. kann man eben einfach nichts verkäuflich melden. Das hat dann nichts damit zu tun, dass man auf seinen Tieren sitzt oder so, sondern es sind schlicht keine da und nur zum verkäuflich melden, fütter ich nicht nochmal 6 Tiere durch, wenn ich die vorher aus dem Stall haben kann! Sie kosten in dem Moment Zeit, Platz und Geld!


    Liebe Grüße und viel Spaß beim weiteren diskutieren über Sinn und (Un-)Sinn unserer Regelungen,
    English Pearls

    Hallo zusammen,


    wenn da sowieso darauf hinausläuft die Fehfarbigen selbst zu basteln, könnte man dann nicht auch einen guten Blauen als Partner verwenden? Wenn dieser die Havannafarbigen qualitativ hinter sich lassen würde, wäre das doch vielleicht auch ein Ansatz, um formlich direkt noch was zu machen, oder?
    Wenn eh erst spalterbige Tiere fallen, ist es doch egal, ob über havanna oder blau Hauptsache formlich spielt man dann am Limit.
    Oder seh´ ich das grade falsch?


    Liebe Grüße, Phillip

    Hallo zusammen,


    habe gehört, dass ein Sohn eines Englischen Widder Rammlers aus meiner Zucht 97 Punkte gemacht hat und auch ein schwarzer EW mit beachtlichen 96,5 Punkten dort steht. Dies wäre schon der zweite 97er aus diesem besagten Rammler. ?1


    Allen ein schönes Wochenende,
    English Pearls

    Hallo zusammen,


    kann man vielleicht mal wieder der Realität in die Augen blicken und ein wenig sachlicher werden!?


    Kleider machen zwar sprichwörtlich Leute, aber das sagt noch gar nichts darüber aus, ob jemand Geld hat oder nicht! Anzüge kann man schließlich wie alles andere auch leihen.Also bitte die Realität hinter der Fassade im Hinterkopf halten, wenn man über Äußerlichkeiten redet.
    Vielleicht kann man ja dann auch mal wieder über die Rassekaninchenzucht und die Bundesschau schreiben, anstatt sich in verqueren Theorien über die Offenlegung von Einkünften zwecks züchterindividuell aufzustellenden Verkaufspreisen zu verlieren. Das Thema "Staffelung anhand des Einkommens" ist ja schon an anderer Stelle in Bezug auf Standgeldhöhen diskutiert worden und führte da schon zu mehr Fragen als Antworten. Und ernsthafte Züchter werden wohl auch jedem ernsthaften Interessent unter die Arme packen, egal in welcher persönlichen Situation sich derjenige auch grade befindet oder nicht.
    Nur leider wird einem Kaninchen an sich ja schon sogar aus Kreisen der Züchterschaft kaum ein Wert jenseits des Schlachtpreises zugebilligt. Im Gegenteil, wie oft kann man lesen, dass es unverschämt ist, einen Preis jenseits dessen zu verlangen!?


    Mit dem Wegfall einer Höchstgrenze für Verkaufspreise werden immernoch genügend Tiere zu angemessenen, d.h. heutigen Durchschnittspreisen, angeboten werden. Dies belegen alleine die ja nun schon oft weit unter dieser Grenze verlangten Preise. Die Sorge, die also bei einigen aufflammt, es gäbe nur noch Tiere zu horrenden Summen, ist daher unbegründet. Ein Verkauf ist setzt sich schließlich aus Angebotspreis und Nachfragepreis zusammen. Daher wird einem Anbieter mit hohen Preisen so oder so irgendwann aufgezeigt werden, wo der Preis für seine Rasse grade liegt und wo er mit seiner Linie anbieten kann.


    Darüber hinaus garantiert eine Verkaufspflicht auch nicht unbedingt demjenigen, der auf der Schau kaufen will, dass in dem Jahr auch Tiere der Rasse dahinkommen. Wir sehen zwar schon vorher im Internet, welche Rassen angemeldet werden aber wenn man als Käufer, grade bei seltenen Rassen, wirklich sicher gehen will, bleibt einem nur der Kauf beim Züchter selbst egal wie man´s auch dreht und wendet.
    Alle anderen Erklärungsansätze wie Provision zur Finanzierung etc. werden von den Rassegeflügelzüchtern mit ihren mehreren (!) Großschauen pro Jahr OHNE Verkaufspflicht und Obergrenze auch jedes Jahr widerlegt, denn da wird ja auch nicht weniger bezahlt.
    Obwohl, es wird an nur einem Tag bewertet, so dass ein Tag an Betriebskosten der Halle verzichtet werden kann, und Zuträger fallen auch weg. Damit bin ich dann wieder bei der Idee mit den Rollwagen und bewerten ohne Zuträger, um Kosten zu sparen. Ich denke einer Rassekaninchenschau wäre mehr damit gedient als mit diesen Regelungen, wie man mit seinem eigenen Eigentum zu verfahren hat.

    WIESO ALSO DIESE UNSINNIGEN REGELUNGEN MIT VERKAUFSPFLICHT UND HÖCHSTPREISEN?
    Diese Frage bleibt bestehen. Eine Umfrage zur Meinung der Züchterschaft zur Verkaufspflicht wäre sicherlich interessant.





    Zu den angesprochenen ausländischen Käufern möchte ich noch kurz etwas schreiben, denn diese Leute zeigen uns noch heute auf, wie Liebhabertum funktioniert und auch in unserem Land in der Blütezeit der Kleintierzucht funktionierte! Die Zucht der Schaurassen im eigentlichen Sinne ist traditionell eine Beschäftigung der besser begüterten gewesen. Die Vermehrung von Landrassen zur Produktion von Nahrungsmitteln dagegen war in der breiten Bevölkerung verankert. Der Besitz eines überragenden Einzeltieres in einer angesehenen Rasse aber stand da lange Zeit im Vordergrund. Die Leistung der Linie an sich war dagegen irrelevant. Den besten wollte man haben, egal wie da die Geschwister aussahen, oder wie groß die Würfe sind. Da geht und ging es nämlich teils gar nicht so sehr um die schon angesprochene Leistung von Geschwistern oder anderem für die Ausstellung zunächst einmal sekundär zu betrachtende Leistungsmerkmale.
    GLÜCKLICHERWEISE achten heute viele Züchter immernoch auf diese Merkmale, denn nur sie verhelfen einer Rasse zu der nötigen Vitalität und Quantität, die eine Selektion überhaupt möglich machen. Allerdings können wir uns auch hier mit einigen so genannten Wirtschaftsrassen an die eigene Nase packen, die durch die Zucht auf immer breiter, schöner, dicker etc. auch trotz der vermeintlichen Betrachtung von Leistungsmerkmalen durch das Ausstellen von Zuchtgruppen lange nicht mehr wirtschaftlich sind, sondern reine Zierkaninchen. Schautypen ehemalig wirtschaftlich genutzter Rassen. =7


    Einen sonnigen Dienstag noch,
    English Pearls

    Sehr verehrte Damen und Herren, liebe Freunde, Autoren und
    Geschäftspartner des dlz agrarmagazins und seiner Beilagen,


    ausgehend von den Übergriffen auf landwirtschaftliche Tierhaltungen
    in Niedersachsen in diesem Sommer befasst sich das dlz agrarmagazin in
    seiner Oktoberausgabe, die am Freitag, 24. September 2010 erscheint,
    mit radikalen Tierrechtlern. Viele unserer Leser haben uns in den
    vergangenen Monaten ihre Sorge ausgedrückt, dass sie sich bedingt
    durch Positionen extremistischer Tierrechtler immer mehr als
    Prügelknaben abgestempelt fühlen. Sicher sind es erst einmal
    Einzelfälle, aber gewalttätige Übergriffe auf landwirtschaftliche
    Betriebe mit Tierhaltung nähren die Sorge, dass sich solche Tendenzen
    vor dem Hintergrund eines sich wandelnden Verständnisses von
    Tierhaltung in der Bevölkerung möglicherweise verbreiten.


    Wir, die Redaktion des dlz agrarmagazins sind der Auffassung, dass
    andere Meinungen vertreten zu können, ein wertvolles Gut unserer
    Demokratie ist. Der Grundsatz der Meinungsfreiheit ist daher zu Recht
    im Grundgesetz verankert. Genauso ist jedoch auch das Recht jedes
    Einzelnen auf Unversehrtheit und der Schutz seiner Würde dort
    verbrieft. Doch zunehmend fühlen sich Landwirte, die Nutztiere nach
    Maßgabe der geltenden Gesetze halten, in diesen Rechten durch andere
    beeinträchtigt. Radikale Tierschützer begehen Sachbeschädigungen mit
    der Rechtfertigung, damit den Tierschutz zu fördern; andere stellen
    Tierhalter mit Bildmaterial zweifelhafter Herkunft an den Pranger und
    setzen sie so öffentlichem Druck aus.


    Wir, die Redaktion des dlz agrarmagazins, meinen aber auch, dass
    Landwirte, die verantwortungsvoll mit ihren Tieren umgehen, sehr wohl
    um den Wert des Tierschutzes wissen und sich auch bereitwillig der
    Diskussion über dessen Weiterentwicklung stellen. Doch
    Verunglimpfungen und die Verletzung ihrer Eigentums- und
    Persönlichkeitsrechte durch Dritte haben sie nicht verdient! Dem muss
    Einhalt geboten werden. Deshalb fordert das dlz agrarmagazin:
    1. Militante und gewalttätige Tierrechtler unter Beobachtung
    des Verfassungsschutzes zu stellen, denn sie verstoßen offenkundig
    gegen verfassungsmäßig verbriefte Rechte anderer!
    2. Den Entzug der Gemeinnützigkeit bei solchen Organisationen,
    die Sympathie und Unterstützung für militante Tierschützer bekunden
    oder selbst zu illegalen Aktionen aufrufen.
    3. Durchsetzung des Rechtsgrundsatzes, dass illegal
    beschafftes Material vor Gericht nicht als Beweismittel zugelassen
    wird.


    Unterstützen Sie unsere Tierhalter und machen Sie mit bei unserer
    Mailaktion an den Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière, in
    dessen Ressortzuständigkeit Verfassungsschutzfragen fallen. Nehmen Sie
    unter www.stoppt-den-terror-gegen-unsere-tierhalter.de [3] an der
    Aktion teil und unterstützen Sie mit Ihrer Mail an Bundesminister Dr.
    de Maiziere diese Forderungen. Diese bekommen umso mehr Gewicht, je
    mehr Mitbürger teilnehmen. Empfehlen Sie daher die Aktion weiter und
    motivieren Sie Freunde, Bekannte und Geschäftspartner mitzumachen,
    indem Sie diese Mail einfach weiterleiten.


    Die Internetseite ist ab Freitag, 24. September 2010, 12.00 Uhr
    freigeschaltet. Die Aktion läuft bis 31. Januar 2011. Dann übergeben
    wir eine Dokumentation aller gesendeten Teilnehmermails an das
    Bundesinnenministerium. Deshalb unbedingt mitmachen. Je mehr
    Unterstützer die Aktion hat, desto mehr Gewicht bekommt sie und macht
    der Politik damit deutlich: unsere Tierhalter haben es nicht verdient
    verunglimpft zu werden. Wer nach Recht und Gesetzt wirtschaftet,
    verdient auch den vollen Schutz von Recht und Gesetz



    Mit freundlichen Grüßen



    Detlef Steinert


    Chefredakteur


    dlz agrarmagazin


    dlv Deutscher Landwirtschaftsverlag


    München - Hannover - Berlin

    Hallo zusammen,


    dass man sich überlegen muss, wie man ggfs. Kosten sparen kann, ist vollkommen nachvollziehbar. Leider aber scheint das ja als erstes auf dem Rücken der Züchter ausgetragen zu werden, wenn einem vorgeschrieben wird, wieviel man ausstellen darf. Es sei an seltene Rassen erinnert, in denen man sich als Aussteller teils besser selbst Konkurrenz stellt, anstatt jahrelang darauf zu warten, dass vielleicht mal ein anderer Züchter sich auf die Bundesschau verirrt.
    Wozu brauchen wir in der heutigen Zeit eine Verkaufspflicht? Wieso sollen Züchter ihre Tiere zu Hause lassen? Spinnen wir doch mal ein paar Jahre weiter... Sollen dann Bundesschauen wegen zu wenigen Zuträgern nur noch mit 10.000 Tieren stattfinden können?
    Ich bin persönlich der Ansicht, dass man auf die Zuträger verzichten könnte, wenn man ein System mit Rollwagen o.ä. fände, mit dem jeder Preisrichter an der Kollektion vorbei gehen kann und sich dann eben die Tiere selbst auf den Tisch setzt. Aber dafür ist die Zeit wahrscheinlich mal wieder noch nicht reif genug und ich höre schon diejenigen, die sagen, dass dann noch weniger Zeit zur Bewertung bleibt.


    Genauso möchte ich an folgendes erinnern, wenn über Preisgrenzen geredet wird: es gehören zu einem Verkauf zwei, einer der das Tier anbietet und ein zweiter, der es FREIWILLIG (!!!!!) kauft. In meinen Augen zeigt die schon bestehende Höchstpreisvorgabe wie weltfremd teils in der Kaninchenzucht gehandelt wird. Wir verkaufen uns nach außen hin mit unserem Hobbyviel zu billig und mit so etwas forcieren wir das nur. Schaut Euch vergleichsweise nur mal die Preise für Kaninchen in Zooläden an.
    Übirgens, käme eine solche Preisvorgabe vom Staat, würde man ihn wohl totalitär nennen...


    Es muss auch nicht immer "Wahnsinn" sein, wenn 250 € eingetragen werden. Nein, wenn ich auf der einen Seite gezwungen bin, Tiere verkäuflich zu melden, auf der anderen Seite aber gar nicht verkaufen will, nehme ich doch den höchst möglichen Preis und bin wenigstens nicht allzu traurig, wenn das Tier dann doch wider der Hoffnung weg ist am Ende des Schauwochenendes. Schutzpreise sind nicht zu verteufeln, sondern nur die Konsequenz des ganzen Systems! Und wie gesagt, wenn einer das Tier zu diesem Preis kauft, wird es ihm den Preis wohl auch wert sein. Und dabei ist es sch...egal, ob es eine große, eine kleine oder eine mittlere Rasse ist, denn die Zucht ist für alle Rassen gleich.


    Zur Außenwirkung und Verkaufspreisem - ein Praxisbeispiel: Ein Riesenzüchter war einst in der Fernsehsendung TV Total mit einem Tier, das aufgrund seines Gewichtes in die Schlagzeilen geraten war. Auf die Frage des in Sachen Rassekaninchen nicht ganz unbeschriebenen Moderators Stefan Raab, der schon zu VIVA-Zeiten in einer Sendung einen Roten Neuseeländer des verstorbenen Englischen Widder Züchters Wilden aus Köln sitzen hatte und auch die Zuchtanlage das ein oder andere Mal besuchte, wie teuer denn ein solches Tier sei, wurde mit einem Preis ungefähr um die 100 € geantwortet. Das Publikum raunte. Es hatte damit gerechnet, dass der Preis weit weit darüber läge - deutlich jenseits der 500€ Marke!


    Anstatt also anzuprangern, dass es Züchter gibt, die ein Tier teuer verkaufen (wollen) - das man ja selbst nicht kaufen muss, daran sei nochmal erinnert -, sollte man auch darüber nachdenken, wie die teils verlangten Preise in der Öffentlichkeit ankommen und inwieweit das nicht auch zu dem Bild des Stereotyps Rassekaninchenzüchter beiträgt, das die breite Öffentlichkeit nuneinmal von unserem Hobby hat.


    LG Phillip Fritz

    Guten Tag zusammen!


    Ich beobachte die Beiträge zu dem Thema hier nun eine Weile, weil ich bitter enttäuscht bin, dass der Vorgang meine eigene Rasse betrifft!!! ;(
    Unabhängig davon finde ich es eine Frechheit, dreibeinige Tiere zu verkaufen. Wenn jemand sich am Stall für ein behindertes Tier entscheidet, um ihm ein gutes Leben zu ermöglichen ist das eine Sache. Aber wir Züchter sind uns wohl einig, dass solche Tiere nicht zu Zuchtzwecken geeignet sind!?


    Aus züchterischer Sicht ist zu den Tieren nach der eingangs gemachten Beschreibung aus meiner Sicht folgendes über die Farben und Zeichnungen zu sagen:
    Bei den Engländern, und ich züchte selbst seit einigen Jahren auch Schwarze bzw. Schwarzschecken, gibt es meiner Meinung keinen einzigen Schwarzen der reinerbig ist!
    Diesen Fakt will ich kurz erläutern: Aufgrund der schwierigen Lage in Sachen Zuchttieranzahl musste bis vor ca drei Jahren immer wieder mit Thüringerfarbigen gepaart werden, weil a) alle schwarzen Tiere miteinander verwandt waren und b) auf dieser Basis kein Fortschritt zu erzielen war. Wachstumsprobleme aufgrund von Inzucht aber auch in einigen Linien weiße Durchsetzung machten immer wieder Probleme. Nicht umsonst sah man lange keine schwarzen EW auf Ausstellungen...
    Ich denke diese Zuchtpraxis mit der Hereinnahme besserer thüringerfarbiger leuchtet jedem ein, der sich ein wenig mit der Zucht extrem seltener Rassen und Farbenschläge beschäftigt.
    In diesem Zuge traten und treten immer noch Stahlgraue auf, die zunächst schwarz wirken, aber dann mit dem zweiten Fell grau meliert (nicht weiß durchsetzt!) werden und dieser Umschwung tritt eben genau in dem Alter ein, das die hier zum Anlass liegenden Tiere haben. Solche Stahlgrauen sollten aber im Endeffekt bei einer rezessiven Vererbung von Einfarbigkeit und einem schwarzen Elternteil immernoch für die Schwarzzucht bei sonstigen Vorzügen verwendtbar sein.
    Bei den Schecken ist es so, dass bis vor wenigen Jahren diese in nur zwei bis drei Zuchten überhaupt stiefmütterlich nebenher liefen und mehr erhalten, denn ernsthaft fokussiert gezüchtet wurden. Somit ist der Anfall der vielen zu hell gezeichneten Schecken keine Verwunderung. Es mag auf einen halbwegs ausstellbaren EW Scheck eine handvoll überzeichneter kommen, denn es gibt ja einerseits die einfarbigen Tiere nicht, die einem die standardgerechte Zeichnung mitbringen würden und andererseits kaum wirklich gut gezeichnete Tiere selbst. Stattdessen heißt es rumprobieren und passende Paare finden.


    Nun zu dem eigentlichen Problem: Eine fehlende oder unzureichende Kommunikation kann leider immer wieder zu solchen Fällen führen, zumal wenn nur per Transport und nicht am Stall gekauft wird. Dass man dann leider an solch dubiose Vermehrer geraten kann, ist immer das Risiko. Wieso ich hier den Begriff Vermehrer verwende? Nun, ein Züchter hätte wohl darauf aufmerksam gemacht, dass die Tiere für die Schwarzzucht nutzbar aber eben selbst nicht schwarz sind. Und helle Schecken hätte meiner Meinung nach ein ernst zu nehmender Zuchfreund ebenfalls zumindest angegeben oder im Idealfall gar nicht erst verkauft, wenn jemand nichtahnend davon ausgeht er bekommt mehr oder minder standardgerecht gezeichnete Tiere.


    Alles in allem ein trauriger Vorfall der nur dazu aufrufen kann, sich vor einem Kauf in alle möglichen Richtungen zu informieren. Einerseits über den Verkäufer aber auch über die Eigenheiten und speziellen Schwierigkeiten der Zucht der gewählten Rasse selbst. Ich persönlich finde es aber wirklich wirklich schade, dass dadurch der Englische Widder in Mitleidenschaft gezogen worden ist! :no:


    MfG Phillip Fritz

    Guten Abend zusammen,


    ich kann die Aufregung zwar nachvollziehen, recht verstehen aber auch wieder nicht! Alles wird teurer, das ist seit einigen Jahren der Fall. Und wenn ich mir mal anschaue, wie viele Sportschuhpaare einzelne Aktive pro Jahr verschleißen und was für Summen dafür - also für das Hobby Sport in welcher Art auch immer - jedes Jahr ausgegeben werden, so denke ich doch, dass wir trotz steigender Hallenmieten immernoch ein günstiges Hobby betreiben.
    Wenn man bei einer Großschau sparen könnte, so müsste man meiner Meinung nach das Bewertungssystem ändern! Nicht in seiner Art, sondern in der Vorgehensweise. Gingen die PR - vorher natürlich wegen der wenig breiten Gänge strategisch eingeteilt - selbst mit einem Waagen zum Draufsetzen zur Bewertung der Tiere und Notieren der Noten auf der Karte durch die Gänge, könnte ein erheblicher Mehraufwand an Arbeitskraft eingespart werden, der meiner Meinung nach mit dazu beiträgt, dass die Kosten so hoch sind. Auch könnte versucht werden, wie beim Geflügel seit Jahren Gang und Gäbe, nur an einem Tag eine Großschau zu bewerten, was vielleicht Hallenmiete aber mit Sicherheit Betriebszeit sparen könnte. Ich denke, wenn gespart werden kann, dann hier und nicht an den von den Messegesellschaften vorgegebenen Preisen für Miete und Equipment.
    Vergessen wir nicht, eine Bundesschau ist eine Art Fachmesse, die wir in der Regel zu unserem eigenen Vergnügen veranstalten. Neumitglieder und außenstehende Interessenten werden auf Ortsebene gewonnen, wo die Kooperation mit Geflügelzüchtern aber auch die Präsentation eines möglichst "bunten Bildes" eine ganz andere Stellung erfahren als bei dieser Spezialschau.


    Zu Peters Aussage:

    Zitat

    "Da gibt es die eigene Rasse - kann ich auf jeder Clubschau
    konzentrierter beobachten(...)"

    möchte ich nur sagen, dass bei seltenen Rassen, die nicht speziell einem Club angehören, grade die Bundesschauen eine wichtige Plattform darstellen, um den Vergleich mit den Zuchtfreunden überhaupt herstellen zu können! Wenn ich an die Meldezahlen auf Widderclub Vergleichsschauen und Bundesschauen für Englische Widder denke, sollte klar werden, was ich damit meine!


    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende, Phillip

    Hallo zusammen,


    war lange nicht mehr hier, daher erst jetzt eine weitere Reaktion:


    Karl es ging mir um die theoretische Möglichkeit, was alles kombinierbar und somit auch züchtbar ist. Bei einer praktischen Umsetzung war ich noch lange nicht, denn Niggo hat ja auch nur von der theoretischen Möglichkeit von Separatorrussen gesprochen.
    Und glaube mir, es gibt Vereine, in denen Neumitgliedern, die sich mit Farbvererbung beschäftigen und somit kreuzen, von vornherein als Bastardzüchter nicht für voll genommen und diskreditiert werden, wenn sie eine Rassezucht nebenbei laufen lassen wollen. Das hat dann mit Freiheit und Akzeptanz sowie mit einem freundlichen Miteinander nichts mehr zu tun und diese Vereine können auch gerne aussterben. Soviel zu dem Punkt, die Probleme hätte nur derjenige, der sich mit Farbvererbung beschäftigt und andersfarbige Kaninchen als reinrassig abgäbe.


    Sicherlich ist es eine Beruhigung für einen Ausstellungszüchter einen farbreinen Stamm zu haben, um auch auf Sammlungen zu kommen. Aber wir drehen uns jedes mal im Kreis bei solchen Diskussionen - der eine Zuchtfreund ist glücklich wenn alle schwarz sind und keine Spalterbigkeit der Elterntiere vorhanden zu sein scheint und macht sich direkt eine Kopf um Gepansche und Betrug wenn ein sagen wir mal blauer mitfällt und dem anderen ist es egal, wenn er sich an einer anderen Farbe erfreuen kann und somit weiß, dass die vermeintlich reinerbige schwarze Linie auch noch was anderes bringen kann. Die Tiere werden dadurch nicht weniger rasserein und nicht mehr! Sie unterscheiden sich eben nur in der Farbe und das ist für mich ein Punkt, in dem ich keine andere Züchterschaft ausser den Kaninchenzüchtern kenne, die da so einen Tanz ums goldene Kalb wegen veranstaltet, wenn ein Tier plötzlich auch grüne anstatt rosafarbene Nachkommen bringen kann - salopp ausgedrückt.
    Ein Beispiel: Wie viele Farbkombinationen sind beim Farbenzwerg möglich, nur durch die Verkreuzung von verschieden farbigen Farbenzwergen untereinander!? Da ist keine Fremdrasse mit anderer Körperform oder anderer Ohrenhaltung für zu Hilfe zu nehmen. Wie bezeichnet man dann die Jungtiere? Sind es dann keine Farbenzwerge weil ihre Eltern zwar Farbenzwerge aber eben nicht derselben Farbe waren und nur weil der Standard vielleicht keine Blauchinchilla aufführt?


    So lange wir nicht - und Gott bewahre unser Hobby vor solchen Methoden (da wir noch in der Lage sind mit klassischer Züchtung umgehen zu dürfen/zu können) - mit Gentests arbeiten wird es immer wieder so sein, dass verdeckte Erbanlagen zig Generationen lang mitschwimmen und plötzlich wieder auftauchen. Dann wird wieder irgendwer gesucht, der gekreuzt haben muss oder ähnliches, um einen Sündenbock zu haben (siehe Leuzismus und die Verbindung zum Englischen Schecken).


    Aber es ist eben Natur und die lebt von Varianz und Formenreichtum und eben nicht von dem starren Glauben an eine überall vorhandene Homozygotie.


    Einen schönen Start ins Wochenende, Phillip


    PS: Ein standardgerechter Schwarzscheck beim EW ist ein Highlight dieses Jahr aber ich erfreue mich auch jeden Tag an Isa - einer absolut traumhaften und auch standardmäßig betrachteten super tollen Isabellfarbenen also blau-thüringerfarbigen Häsin aus der Blauzucht der Englischen Widder!

    Tja Niggo,


    züchten und kombinieren kann man theoretisch einiges. Nur wenn man dann drüber spricht über seine Tätigkeiten abseits der Grenzen eines Standards, hat man zumeist das Unverständnis vieler sogenannter "Zuchtfreunde" auf seiner Seite, die aber in aller Regel als größtes Highlight im Zuchtjahr angeben, wenn kein andersfarbiges Jungtier im Stall liegt.


    Spannend wird´s auch, wenn man vergleicht, welche Gene gleich sind und dementsprechend in anderen Spezies die selben Effekte bewirken, z.B. Holländerscheckung bei Kaninchen, Meerschein, Ratte, Maus u.a.


    Grüße Phillip

    Hallo Karin,


    auf diese Frage kann ich aus eigener Erfahrung nur "Das große Buch vom Kaninchen" herausgegeben von Wolfgang Schlolaut empfehlen. Trotz des langjährigen Bezugs von Fachzeitschriften habe ich erst danach das Gefühl gehabt, das Kaninchen wirklich einigermaßen zu verstehen, denn leider werden mit der Fachzeitung nur bruchstückhafz die Basics vermittelt. Dafür bieten sie natürlich auf der anderen Seite zu speziellen und rassebezogenen Themen einiges mehr als das genannte Standardwerk, das wirklich jeder Kaninchenhalter und -züchter haben sollte!


    Ältere, sogenannte Standardwerke, sind zwar aus historischer Sicht interessant aber meines Erachtens aus der Sicht eines Anfängers zunächst zu vernachlässigen, weil sie eben nicht mehr auf dem aktuellen Stand des Wissens sind.


    Liebe Grüße und viel Spaß beim lesen,
    Phillip

    Melanie, eine einmal ausgestorbene Rasse kann man nicht mehr "reinrassig" züchten!!!! Der Genpool ist verschwunden. Auch wenn ich mich wiederhole, es mag gelingen eine Rückzüchtung mit gleichem Exterieur zu erschaffen. Aber das ist auch nichts anderes als eine Neuzüchtung, weil der genetische Anschluss an die Vorbildpopulation - in dem Fall also die alten Husumer Blauaugen - fehlt, die nicht mehr existent sind.
    Ein Beispiel aus der Rinderzucht was dieses unterstreicht sind die als Heckrinder bezeichneten Auerochsenrückzüchtungen aus verschiedenen Hausrindrassen. Der Auerochse als Urahn aller Rinderrassen ist ausgestorben! Somit sind die Heckrinder eben auch nur Kopien des Auerochsenphänotyps und keine originalen Tiere. Gut kann man das bei ihnen nicht zuletzt an der Größe festmachen, die in keiner Weise an den Auerochsen heranreicht, dieser war um einiges größer.


    Ich habe heute zwei antiquarische Bücher zur Rassegeflügelzucht in England bekommen (Feathered World Year Books - Jahrbücher, die vom Wassergeflügel über Rassehühner bis hin zu den Tauben alles beleuchten, was sich in einem Jahr auf der Insel rund ums Federvieh getan hat) und beim ersten Durchschauen stach mir ein kleiner Satz ins Auge, den man schnell mal überlesen kann: "Breeds may come and they will go."
    Passender kann man diese Diskussion hier nicht mehr beschreiben finde ich. Und daher denke ich auch, man sollte hier ohne sentimental zu werden, das Thema "Husumer Blauaugen" ad acta legen und einfach akzeptieren, dass sie ihre Zeit hatten, nun nicht mehr existent sind und auch daher nicht mehr existieren werden. Vorbei ist vorbei! Lasst uns lieber das bewahren und entwickeln, was an alten Rassen noch da ist. Da sind genug drunter, die jeden Züchter gebrauchen können!


    In diesem Sinne einen schönen Spätnachmittag, Phillip

    Hallo zusammen,


    das Husumer Blauauge scheint ja ein Phantom zu sein! Wenn schon in alter Literatur nichts Genaueres zu finden ist, wie soll man dann heute wissen, wie die aussahen? (Vgl. Zitat Melanie: "Also es geht nur daraus hervor, dass der Augenring dunkel ist, leider
    nicht, welche Farbe dieser Ring hatte.") Auch Joppich selbst macht ja keine Aussage, welche Farbe der Ring oder die Flecken der Tiere hatten. Warum sich also mit einer solchen Randnotiz der Geschichte der Kaninchenzucht in Deutschland weiter beschäftigen?
    Es mag ja sein, dass es einen alten Stamm Kaninchen unter dieser Bezeichnung gegeben hat, aber solange aus Zitaten oder Bildquellen nicht genau hervorgeht, wie die nun genau ausgesehen haben, denke ich, macht es keinen Sinn, weiter darüber zu spekulieren, ob sie in Hotot aufgegangen oder noch existent sind. Zum Thema alte Rassen und wie man diese klassifiziert sei auf die aktuelle Kaninchenzeitung verwiesen. Ein nun auftauchendes Husumer Blauauge, wäre also wohl eher eine Nach- bzw. Rückzüchtung und als solche ebenfalls eine Neuzüchtung, die zwar phänotypisch einer schon einmal dagewesenen gliche aber genetisch keinerlei Bezug zum Original hätte. Somit stellt sich die Frage nach dem Sinn eines solchen Unterfangens...


    Schönen Tag noch, Phillip

    Guten Morgen,


    Karl ich gebe Dir in sofern recht, dass es leichter ist, wenn man nur eine Farbe in der Nachzucht hat. Klar, denn man hat ja mit der farblichen Reinerbigkeit eine Baustelle weniger und kann sich ganz auf den Typ sowie die Zeichnung konzentrieren. Bei der zweiten Antwort aber hatte ich eben noch den Gedanken im Hinterkopf, dass über solche genetischen Phänomene wie additive Effekte oder Kopplung mit der zweiten Farbe auch formlich bessere Ausprägungen einhergehen. Sollten sich beide Varianten darin natürlich nicht unterscheiden, so ist einem farblich reinerbigen Stamm natürlich der Vorzug zu geben.


    Kai schrieb in seiner Antwort, er sei ein Freund der farblich reinen Zucht. Auch wenn vielleicht das ein oder andere Mal der andere Eindruck aufkommen mag, so bin ich das im Grunde meines Herzens auch und ein Zuchtjahr wie dieses mit insgesamt 48 Jungtieren aber in 14 Farben ist nur ein Überbrückungsstadium hin zu farblich reinen Stämmen. Das Problem, dass man nämlich bei der farblichen Reinzucht hat ist doch schlichtweg das der Populationsgröße. Im Grunde muss ich mir bei grauen DW oder blauen Wienern keine Frage nach der Zuchttierauswahl stellen, weil einfach genügend Zuchttiere in Deutschland und Europa vorhanden sind.


    Betrachte ich aber eine Rasse wie den EW - wo Kai den ja schon angesprochen hat - so stößt man schnell an seine Grenzen. Bei der Erhebung der Nachzuchtzahlen 2009 auf dem Treffen der IG kam für den hier schon angesprochenen Farbenschlag eisengrau heraus, dass von den anwesenden Züchtern aus Deutschland, der Schweiz und Belgien ganze 2 Tiere in dieser Farbe gezüchtet worden sind. Blau-weiße gab es gar nicht, wildfarben-weiß wurden 4 Jungtiere angegeben ebenso wie gelb-weiße. Das ist eben das Problem: einem tollen Tier in dieser Farbe kann eine zu kleine Basis gegenüber stehen und daher ist man gezwungen auf durchgezüchtetere Farben hinsichtlich des Typs auszuweichen. Das heißt im Falle der EW in der Regel thüringerfarbig, wodurch dann in der Nachzucht auch thüringerfarben und gelb wieder auftauchen können. Wer also die Mühe scheut, sich selbst seinen reinerbigen Stamm einer selteneren Farbe - und das beginnt beim mittlerweile zweithäufigsten Farbenschlag schwarz (!) - aufzubauen bzw. den EW einfach nebenbei hält, der greift daher auf thüringerfarben zurück. Hier kann es höchstens passieren, dass man es noch mit Isabella zu tun bekommt. Einer wunderschönen zarten Farbe, die dem Adel der Rasse schmeichelt, aber zu zwei Farben zählt, die beim EW nicht anerkannt sind. Da aber auch die blauen nicht sehr verbreitet sind, so ist auch das nicht wirklich zu erwarten.


    Persönlich bin ich übrigens davon überzeugt, dass ausser in thüringerfarbigen keine reinerbigen EW unterwegs sind!


    Phillip


    PS: Habe dieses Jahr meinen ersten Eisengrauen und einen Eisengrauweißen - die Farbe sieht super aus. Der Aufwand würde sich wirklich lohnen, in dieser Hinsicht weiter zu arbeiten =4