Beiträge von Heidi

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    Schön, schön lieber Peter, :D


    aber als emanzipierte Frau stellt sich mir die Frage, haben wir wirklich schon einen Weltfrauentag, den man feiern kann?


    Lohnunterschiede bei gleicher Arbeit sind keine Seltenheit, Gewalt an Frauen wird aus meiner Sicht häufiger, Mitspracherecht der Frauen steht meistens nur auf dem Papier und irgendwann in der letzten Woche gabs einen Bericht, dass die Kirche (Quelle ist mir nicht so bewusst) wieder Exorzisten ausbildet. Wie groß ist da der Schritt ins Mittelalter zurück? Auich die wirtschaftliche wie politische Situation nimmt Züge an, die an Rückständigkeit und moderne Sklaverei erinnern. Nur hier ist/wird es schon wieder ein Thema im Sinne der Gleichberechtigung.


    Ganz zu schweigen von dem Elend der Frauen (aber auch der gesamten Menschheit) in den armen Ländern, die so diskriminierend "Dritte Welt" genannt wird.
    Im Grunde haben wir Frauen das Recht an der Freude, an einem Frauentag zu feiern, aus der Hand gegeben. Besser gesagt. Wir haben es uns klauen lassen ...


    Mit freundlichem Gruß
    Heidi

    Unterschied: Reinerbigkeit und Fremdzucht


    Es ist eine einfache Frage, aber wahrscheinlich doch ein unverständlicher Zusammenhang beider Begriffe. Ich greife aber das Thema so auf, wie es einmal vorgetragen wurde.


    Die Reinerbigkeit:
    Diese ist ganz einfach gesagt gegeben, wenn wir innerhalb einer Rasse immer nur in der Nachzucht die gleichen Nachkommen haben, wie sich die Eltern präsentieren. Uns fällt dabei auf, wir sprechen immer nur im Zusammenhang der Fellfarben von einer Reinerbigkeit. Weshalb?
    Wir sind auf unsere rote, schwarze, gelbe oder blaue Rasse, die wir eben züchten, immer nur auf die Farbe geprägt. Hier erkennen wir, wann weiße Durchsetzungen bis hin zu Büscheln auftreten und nehmen es insofern hin, dass wir selektieren oder ein neues Zuchtpaar zusammenstellen. Trotz der Weißdurchsetzung kämen wir nie auf die Idee zu sagen: Mensch, die sind ja spalterbig. Ja, wieso auch? Denn wir züchten ja immer nur rot x rot, schwarz x schwarz etc.
    Für uns wird eben erst der Begriff Reinerbigkeit zweifelhaft, wenn plötzlich nach einer Schwarz-Mal-Schwarz-Paarung z. B. zwei blaue Jungtiere im Nest neben den erwarteten schwarzen Nachkommen liegen. Spätestens jetzt wissen wir, die Ausgangstiere sind spalterbig für die Farbanlage Blau.


    Aber, liebe Zuchtfreundinnen und Zuchtfreunde,
    Kaninchen sind Lebewesen, die während ihrer Zeugung jeweils zur Hälfte mütterliche und väterliche Erbanlagen erhalten. Da jedes Lebewesen auf Grund der Vererbungsmechanismen immer ein Unikat sein wird, haben wir es in der rassereinen Zucht im Grunde auch immer mit Bastarden zu tun. Deshalb muss niemand erschrecken. Es ist nur wichtig zu wissen, dass wir unsere Zuchten innerhalb einer Rasse und innerhalb eines Farbenschlages absolut sauber züchten, um die Rassereinheit zu wahren.
    Mit dem Begriff Erbanlagen sind nicht allein die Fellfarben und Zeichnungs- und andere Rassemerkmale angesprochen, sondern auch alle Leistungsmerkmale, Anlagen für Anomalien, die Wesensart sowie körperliche Merkmale, um nur einige Punkte anzuführen. Wenn man sich diese Spaltungsmöglichkeiten einmal vor Augen hält, wird deutlich, weshalb es ein Frevel ist, beispielsweise in die gute Zucht einer schwarzen Rasse ein Tier einer anderen blauen Rasse einzukreuzen. Nicht allein die Farbe wird bei Unkenntnis des Züchters nicht mehr sicher reinerbig im Bestand geführt, es werden schlimmsten Falles auch neue o.g. Merkmale eingebracht oder gute Merkmale durch schlechte verdrängt.


    Mit anderen Worten gesagt, die Reinerbigkeit - so wie wir sie verstehen - bezieht sich auf den Begriff Rasse, Rassemerkmale und Konstitution einer bestimmten Rasse. Ist sie gegeben, fallen eben in einer reinerbigen Zucht wieder Nachkommen, die ihren Eltern ähneln.


    Die Fremdzucht
    Bei der Erklärung dieses Begriffs strapaziere ich Eure Augen nicht so sehr.
    Ich hatte die Linienzucht vorgestellt. Bei der Linienzucht setzen wir (grob gesagt es kann ja nochmals nachgelesen werden) immer Tiere in die Zucht, die in einem bestimmten Verwandtschaftsverhältnis zueinander stehen.
    Fremdzucht ist ganz einfach das, was der von mir erfundene Heinrich macht. Immer wieder fremde Rammler in die Zucht stellen und auf den Erfolg warten oder wieder kaufen, warten, kaufen usw. usw.
    Das ist Fremdzucht!
    © Rassekaninchenzuchtforum.com

    Hi Satinchen,


    Was mich allerdings wirklich mal interessieren würde, wie Alex eigentlich zu den Kaninchen kam, obwohl er doch selber gar nicht züchtet? Na vielleicht überlegt er sich's ja doch noch mal... oder was ist es, daß er sich für die Kaninchenzüchter so ins Zeug schmeißt


    Ich sag nur: Vermutlich Erbkrankheit!!!! ;)


    Vantommes - die Gestaltung ist wieder super!

    Hallo Tobias!


    Wenn man viel Glück hat, dann muss man gar keine Zuchttiere kaufen, sondern man hat Züchter, die entweder schon Zuchtfreunde sind und einem Tiere kostenlos überlassen oder man findet einen Züchter, der einem am Anfang der Zucht kostenlos mit Zuchttieren hilft


    Bei unserer Neuzucht praktizieren wir längst die preiswerte Tierabgabe oder auch den kostenlosen Tieraustausch.
    Man kann dabei aber irgendwie auf die Nase fallen ...

    Schildbürger, im Lalebuch von 1598 die Bewohner von Schilda (dem heutigen Schildau bei Torgau zugeschrieben); danach Schildbürgerstreich: eine den urspr. Zweck in unsinniger Weise verfehlende Handlung.


    Und was ist ein Lalebuch?
    Lalebuch, dt. Volksbuch, Schwanksammlung, erster Druck 1597 in Straßburg; Verfasser unbekannt. Bekannter als das L. ist die 1598 u.d.T. "Die Schildbürger" erschienene Bearbeitung.

    Ich füttere gar kein Absetzfutter, die Kleinen fressen bei der Mutter normales Futter. Eine Umstellung beim Absetzen auf eben dieses Absetzfutter bedeutet aus meiner Sicht eine Futterumstellung, die eher Nachteile erwarten lassen kann.


    Bis zum Absetzen wird die Muttermilch immer weniger, so dass sich der kleine Verdauungsmechanismus auf die Normalkost - somit Erwachsenen-Futter eingestellt hat. Das heißt, die sonst regulierende Muttermilch hat kaum noch Wirkung bei Verdauungsstörungen.


    Umstellung auf Grünfutter (Frühjahr)
    Das geschieht bei mir fast blättchenweise. Spielerisch - wozu bin ich Züchter? - kriegen alle Hoppler ein bisschen erstes Grün.
    Wer soviel Theater nicht machen möchte, hier meine Empfehlung:
    Zuerst Heu und gewohntes Futter geben, dann erst das leckerliche Grünzeug - etwa eine Hand voll. Aber vergiss nicht, ich bin 'ne Frau mit kleinen Händen. :D


    Umstellung auf Grünfutter (Jungtiere allgemein)
    Hier ist es wie beim Absetzfutter. Ich mache keine Unterschiede zumal das Grüne in die Raufe kommt und die Kleinen deshalb nicht zuviel fressen können, weil sie nicht rankommen. Sie knabbern bereits Grünes, wenn sie schon kurz das Nest verlassen.

    Haha magie und grüß Dich!


    Ergänzend zu Eurer Diskussion Nasenfleck darf ich da mal einhaken?
    "Natur pur" ist der richtige Ausdruck. Und ist der Nasenfleck einmal gefallen, bleibt das Würfelspiel der Natur in Zukunft offen, dass noch irgendwann wieder ein Fleckenträger fällt.
    Nein, dafür kann man niemanden verantwortlich machen und kein Züchter weiß zu jeder Zeit, was genetisch in unseren Lieblingen vorgeht. Erst die Jahre bringen Licht ins Dunkel der eigenen Zucht.


    Stammen alle Tiere aus einer Zucht oder wurde gänzlich neu zusammengestellt?


    weiß ich von einem zuchtfreund der eine höllander häsin mit schlechter ringzeichnung sehr erfolgreich in die zucht einsetzt, denn dort fallen seine besten zeichnungstiere heraus
    Das ist 'ne ganz andere Basis der Vererbung. Auch ich arbeite ggf. mit nb-Tieren, wenn sie einen bestimmten Vorzug haben - meistens gehts mir um Farbintensität (Neuzucht) und Farbflächen. Es gibt viele H-Züchter, die mit nb-Tieren ihre Zucht aufgebaut haben. Aber zuerst passiert es m. E. bei Züchtern der japanerf. H.

    Hallo Tasha,


    gut beobachtet!!! Ich versuche es so einfach wie nur möglich zu erklären.
    Ein Rammler ist insofern auf seine besseren Qualitäten zu prüfen, weil er seine Erbanlagen nicht nur auf die Nachkommen einer Häsin überträgt, sondern als Zuchtrammler ja mehrere Damen beglückt.


    Haben diese Häsinnen z. B. unterschiedliche kleinere Mängel oder Fehler, so kann das das durch einen Topp-Rammler verdrängt bzw. züchterisch gemerzt werden.
    Sieh mal, ein Züchter hat immer mehr Häsinnen als Rammler und betreibt niemals eine Paarhaltung. Also muss dieser Kronprinz schon seine Vorzüge haben, damit aus der Zucht was wird.
    Zu beachten ist auch, dass niemals Tiere mit gleichen Fehlern verpaart werden.

    Hallo Kai,


    in der modernen Zeit, da Männer Fraukleider tragen und den "kleinen Zipfelunterschied" gekonnt verbergen dürfen, sollen, wollen, dürfte es wohl keine so entscheidende Rolle mehr spielen, wer da nun Ottfrieds Socken gestrickt oder eine tolle Kissenplatte gestrickt hat. Ist das Teil gut, gebührt ihm der Wert der Güte.


    Ich verstehe die Frauen nicht, denn soooo viel Nachwuchs gibt es sicherlich nicht bei den Frauengruppen - oder?


    Ich bin in diesem Fall für die "Gleichberechtigung des Mannes" - es ist immer noch ein Hobby. So wie jede Züchterin das Recht hat, Preisrichterin zu werden oder überhaupt Züchterin zu sein, hat auch der Mann das Recht, sein Hobby auszuleben.

    Hi Sabine,


    die Scheckenrassen heißen nicht Lothringer, sondern Lotharinger
    Wenn Du Interesse hast, gucke doch mal:
    http://www.hollanderclub.nl
    Zu den unterschiedlichen Veranstaltungen sind dort auch Fotos zu Ansicht - bitte klick mal :))


    Zu Deiner Frage:
    Der Zucht mit ausländischen Tieren ist nichts entgegenzusetzen (sofern sie bei uns anerkannt sind). Ich praktizierte es gerade. Vielfach sind aber die Tiere in unterschiedlichem Gewichtsrahmen, z. B. unsere Holländer. Die niederländischen Tiere bekommen bei über 2,75 kg bereits Punktabzug. Unsere H bekommen da erst das "deutsche Aussehen" ;)

    Wie man es nicht machen sollte


    In Ausstellungen halten sehr viele Besucher Ausschau nach Tieren zum Zweck der Erweiterung, der Verbesserung oder für den Beginn ihrer Hobbyzucht. Wie man es jedoch nicht machen sollte, gucken wir uns einmal beim Züchter Heinrich an:
    Nix ist dem alten Hasen für seine Rassekaninchenzucht zu teuer und so sind Besuche großer Kaninchenschauen für ihm ein Muss. Er ist kein Aussteller, nein Heinrich kauft.
    Eheweib Else weiß dabei längst: Es beginnt ein Leidensweg wie in all den Jahren zuvor, der mit Heinrichs erneutem Kaninchenkaufwillen im nächsten Jahr endet und gleichfalls neu beginnt ...
    Katalog gekauft, die Rasse rausgesucht: "Donnerwetter, dat issa, der Rammler mit siemunneunzigkommafünf, gucke ma Else, den koof ma".
    Heinrich kauft unbesehen, Else dagegen guckt sich "den neuen Fresser" für den heimatlichen Stall genauer an. Bis auf den halben Punkt mehr auf der Bewertungskarte dieses Favoriten erkennt sie keinen Unterschied zu dem Vorjahrestier.


    Kauf nach Katalog, hier ein fiktives Beispiel, aber ich habe es in ähnlicher Art -zigmal miterlebt. Die Folgen solcher Spontankäufe sind nicht fremd. In einer Ausstellung stehen erwartungsgemäß die besten Tiere, die vom Züchter eigens für Ausstellungen auserlesen wurden. Erfahrene Züchter wissen längst, wie Tiere (ohne dabei unerlaubte Handlungen zu begehen) schaufertig gemacht werden, damit die Schönheit des Tieres unterstrichen wird. Topp- Haltungsbedingungen tun ein Übriges, gezielte Fellpflege und bestimmte Futterzusätze beeinflussen den Zustand und den Glanz des Felles positiv. Nicht zuletzt dressieren erfahrene Züchter ihre Tiere für den Bewertungstisch. Dagegen ist nichts einzuwenden, denn es gehören nur gepflegte und gesunde Kaninchen in eine Ausstellung. Wenn diese sich zusätzlich nicht vor der Preisrichterhand ducken und sich in Positur setzen, hat der Züchter sehr gute Arbeit geleistet.
    Ein solches Tier hat unser Heinrich eben gekauft, um wieder einmal von vorn zu beginnen. Nie hatte Heinrich Glück, obwohl er bei den zahlreichen Käufen dem Urteil des Preisrichters traute.


    Hat Heinrich da was falsch gemacht?


    Im ersten Augenblick hat er nichts falsch gemacht, denn wer nicht den Blick für den Rassewert eines Tieres hat, sollte sich bei einer Entscheidung ruhig von Beurteilungen des erfahrenen Preisrichters ein wenig leiten lassen. Aber ein Preisrichter beurteilt mit fachlicher Kompetenz immer nur Einzeltiere einer ausgestellten Sammlung in ihrer Entwicklung, Kondition, Konstitution, Rassespezifik, nicht deren ungesehenen Ahnen, auch nicht die Geschwister, die möglicherweise fehlerstrotzend auf der Schlachteliste stehen.
    Das ist nicht übertrieben, weil uns bei bestimmten (Zeichnungs-)Rassen oft schon trotz des Sachverstandes das Glück sehr hold sein muss, damit wir eine ausgeglichene Sammlung ausstellen können.


    Den Preisrichter trifft keine Schuld, wenn Heinrich erneut eine Schlappe erleben muss. Dem Züchter muss Heinrich ebenfalls nicht grollen.
    Unserem Heinrich muss allerdings angelastet werden, er erwartet "fertige Arbeit", wenn er sich von dem Einsatz eines neuen Zuchtrammlers sofort eine erfolgreiche Nachzucht verspricht. Nicht bloß des Vaters äußeren Merkmale werden vererbt! Da sind verborgene, negative Erbanlagen, die, wenn sie auch im Gencode von Mutter Kaninchen enthalten sind, sichtbare negative Folgen bewirken können.
    Ein wenig arbeiten muss unser Heinrich da, um herauszufinden, welche positiven und negativen Merkmale er da mit seinem neuen 97,5-Tier eingekauft hat.
    Welchen Gefahren hatte sich Heinrich denn nun mit seinen vielen Neukäufen ausgesetzt?
    1. Vorrangig sind es genetische Probleme.
    2. Hinzu kommen die Gefahren des Einschleppens von Krankheiten.


    Das größte Handicap ist also das Verschleiern und Vermischen von Erbanlagen, so dass nicht gleich der erste Wurf eine Aussage über die Güte der neuen Verpaarung zulässt.
    Heinrich hat mit einer Zucht begonnen, aber der Erfolg bleibt aus. Die Jungtiere kommen im Wachstum nicht voran, ihre Körperbeschaffenheit (Konstitution) und Skelettbildung lassen Wünsche offen, ihr junges Fellchen weicht vom Längenverhältnis der gegebenen Rasse ab und/oder weist Fehlfarben auf, die Silberung ist flockig (ungleichmäßig oder in Büscheln). Gegebenenfalls treten Zahn- oder Geschlechtsanomalien auf, obwohl keine blutsnahe Zuchtmethode praktiziert wird und degenerative Momente in Betracht zu ziehen wären. Bei den Nachkommen verändern sich Wesensmerkmale, zum Beispiel können Bissigkeit, Wildheit oder enorme Scheu solche Wesensveränderungen sein. Diese Negativbeispiele sollten genügen.


    Absichtlich wollte ich hier jene Vererbungsgrundlagen mit einem Schuss Übertriebenheit anklingen lassen, die in der Züchtersprache leider noch keinen hohen Stellenwert haben, dabei jedoch in der Vererbung eine wichtige Rolle spielen. Mit diesen Beispielen ist dieses Thema zwar nicht erschöpft, weil nicht alle Fehler und niemals so grundsätzlich in einem ersten Wurf auftreten. Andererseits können sich diese Eventualitäten zunächst ins Positive kehren und erst in der zweiten Generation alle Glücksträume vernichten. Erinnert sei an die Fähigkeit der sich summierenden Gene (additive Gewirkungen), welche Rolle die DNS im Erbgeschehen spielt oder an die Möglichkeit der Heterosis bei der Zusammenstellung. Erfahrungsgemäß interessiert dies nur einzelne Zuchtfreunde, so dass ich die Erwähnung von Möglichkeiten als ausreichend erachte.
    Fazit: Heinrich bedenkt bei seinen zahlreichen Neuanfängen durch Zukauf von Zuchttieren nicht, dass er seine Rechnung ohne die Kraft der Natur macht. Diese nämlich hat Gesetze, die es zu erkennen und ein ganz klein wenig zu verstehen gilt.


    Statt der vielen Rammlerkäufe nach Bewertungspunkten wäre es ratsam, dass ein Züchter wie Heinrich einmal einen erfahrenen Züchter gleicher Rasse konsultiert. Es könnte ja auch der Besitzer des "Siemunneunzigkommafünfers" sein, mit dem er Probleme und Erfahrungswerte austauscht und sich von dessen Tiermaterial an Ort und Stelle ein Bild macht. Ehrlich sollten Probleme in der Zucht schon miteinander besprochen werden, damit Heinrich nicht eines Tages auf Grund seiner Unwissenheit kapitulieren muss und der Verband möglicher Weise einen offensichtlich interessierten Züchter verliert. (Auszug aus "Kaninchenvererbung" - gekürzt am 22.12.03)

    Rammler = gelber Kasten, er steht auch in den Folgepaarungen für die Kennzeichnung der Rammler
    Häsin = bläulicher Kasten, er steht auch in den Folgepaarungen für die Kennzeichnung der Häsinnen


    Der I. Schritt


    Diese 1. Verpaarung ist der Grundstein der Linienbildung, woraus die F1 entsteht.
    Die F1 besteht im Beispiel aus 2 Häsinnen und 2 Rammlern.
    Die 2. Verpaarung: Hier wird die beste Junghäsin bei erreichter Geschlechtsreife mit dem Stammrammler (ihrem Vater) verpaart.


    Je Stallkapazität und Kenntnisstand des Züchters können auch alle F1-Junghäsinnen auf den Vater zurückgepaart werden. Auch hier ist wieder wichtig Kontrolle vor dem Schritt der nächsten Paarung.


    Gleiches passiert auf der anderen Seite: Der beste Jungrammler wird bei erreichter Geschlechtsreife mit der Stammhäsin (seiner Mutter) verpaart.
    Bei der Selektion des Jungrammlers ist neben den schon bekannten Kriterien auch auf die Größe zu achten (es wird immer nur der kräftigste 1,0 auserwählt). Eine strenge und wirklich konsequente Auslese ist generell (auch wenn sie hier nicht weiter erwähnt wird) erforderlich.


    Der II. Schritt


    Aus den Paarungen Vater X Tochter und Mutter X Sohn erhalte ich nun zwar eine F2, aber auch zwei verschiedene Linien.
    Hier trennen sich auch die genetischen Anlagen, wobei die Rammlernachkommen verstärkt die väterlichen Erbanlagen und die F2 der Mutterlinie verstärkt die mütterlichen Erbanlagen tragen.
    Wir können jetzt schon von einer mütterlichen Linie und von einer väterlichen Linie sprechen.


    Die F2 der Vaterlinie besteht aus Gründen der Übersicht wieder aus 2 Häsinnen und 2 Rammlern.
    Die F2 der Mutterlinie besteht aus gleichem Grund ebenfalls aus 2 Häsinnen und 2 Rammlern.


    Die 3. Verpaarung: Hier wird wiederum die beste F2-Junghäsin bei erreichter Geschlechtsreife mit dem Stammrammler (Elterngeneration) verpaart.
    Und wieder passiert Gleiches auf der Häsinnenseite, der schönste, stärkste, vitalste Rassevertreter der F2 wird mit der Stammmutter (Elterngeneration) gepaart.


    So wiederholen sich die folgenden Generationen im dargestellten


    III. Schritt = 4. Paarung


    F3-Junghäsin zum Stammrammler (Elterngeneration) und
    F3-Jungrammler X Stammmhäsin (Elterngeneration)


    IV. Schritt = 6. Verpaarung


    F4-Junghäsin zum Stammrammler (Elterngeneration) und
    F4-Jungrammler X Stammmhäsin (Elterngeneration)



    Mit jedem Generationsschritt verstärken sich bei den Nachkommen aus der Rammlerlinie die väterlichen Anlagen, d. h. die Jungtiere werden dem Ausgangstier erbbiologisch immer ähnlicher.
    Mit Rückpaarung der Jungrammler an die Stammmutter ist die erbbiologische Ähnlichkeit gleichermaßen zu stabilisieren.


    Wir unterscheiden bis hierher die Linienzucht der Rammlerlinie, die auch als Linienzucht bezeichnet wird, und unterscheidet die Häsinnenlinie mit dem Begriff Familienzucht.


    Die im II. und III. Schritt dargestellten Paarungen zwischen einer Häsin aus der Linie der Stammmutter mit einem Jungrammler aus der Rammlerlinie sind nicht zwingend, wenn keine negativen Erscheinungen auftreten.


    Eine solche Paarung kann aber gewählt werde, um eine neue Linie aufzubauen.
    Hier beginnt die Vorbereitung zur Linienkreuzung, um einer Inzuchtmüdigkeit vorzubeugen.
    Das Copyright liegt bei http://www.rkz-forum.com/

    Übersicht: Linienzucht


    Als Ausgangstiere bilden 1 Rammler und 1 Häsin die Elterngeneration. Das Beispiel die Häsin betreffend ist beliebig erweiterbar, für den Anfang zu Gunsten der Übersicht noch abzulehnen.
    Die Elterngeneration wurde nach Probepaarungen nach den Kriterien Gesundheit (soweit überschaubar), Bau-Typ-Form, danach Struktur der Behaarung und auf dem 2. Blick auf die Rassemerkmale ausgesucht werden.

    Im beigefügten Bild, sind der Rammler und die Häsin durch die unterschiedliche Kastenfärbung gekennzeichnet und bilden die Stammeltern.

    Was man vor Beginn einer Inzuchtlinie beachten muss


    Die Verwandtschaftszucht ist nur eine gute Zuchtbasis, wenn sie mit Sachverstand und geplant durchgeführt wird. Mit wahllos zusammengewürfelten Ausgangstieren und unkontrollierte Zuchtanfängen, bei denen ohnehin der Überblick verloren geht, sind keine Basis für eine Linienzucht. Wird sie dann noch über mehrere Generationen hinaus mit wenig erforderlichen Mühen, ohne züchterische Beobachtung und Auslese praktiziert, ist eine Inzuchtdepression mit der Schwächung der Konstitution, der Lebenskraft und/oder der Fruchtbarkeit naheliegend.


    Worauf muss ein Züchter achten?


    So widersprüchlich es klingen mag: Für den Aufbau einer Linienzucht gibt es folgendes züchterisches Grundprinzip bei der Auswahl von Zuchttieren:
    Größe und Form gehen vor Farbe und Zeichnung jeder Rasse.
    Ein wirklich schönes Tier bedarf zuerst der typischen, harmonischen Größe und Form. Selbst die schönste Farbe und Zeichnung nützen nichts, wenn die Ausgangstiere nicht dem rassespezifischen Typ entsprechen. Es sei nicht vergessen, dass das, was wir unter Form verstehen, auf der eigentlich ererbten Konstitution beruht und die Schwächen und Mängel in diesem Bereich auf der Bewertungskarte in Pos. 2 erhebliche Punktabzüge bis "nb" einbringen können. Diese Fehler sind zudem hartnäckig.
    (Konstitution = [med.] Körperbau, auch ererbte körperliche Verfassung)


    Die Erbanlagen für den Körperbau


    Die Erbanlagen für den Körperbau und damit die Ursache für die Form des gesamten Körpers unterliegen festen Gesetzen. Somit sind auch viele Erbfaktoren an der konstitutionellen Vererbung beiteiligt, die den Körper der Tiere formen. Im weniger gutverständlichen Deutsch wird dies als polyfaktorielle Vererbung bezeichnet. Diese vielen Faktoren sind in der Lage, sich "die Form bildend" zu summieren. (poly [griech.] = viel, mehr)
    Daraus darf abgeleitet werden, dass grundsätzlich alle körperlichen Merkmale polyfaktorielle beeinflusst werden, was einfacher gesagt heißt: Skelettfehler und z. B. Anomalien, wie von Chris geschildert, lange latent (verborgen) in einem Stamm mitgeführt werden, ohne dass sie in Erscheinung treten. Deshalb sind diese Fehler eben so hartnäckig. Erst wenn genügend Faktoren zusammentreffen, um das Merkmal zu formen, findet Chris in seiner Nachzucht solche Aufbeißer etc. Das muss keine Zeitfrage sein!!! Es ist eine Frage der unkontrollierten Zucht, aus der die Tiere stammen.


    Dass Zuchttiere frei von X- oder O-Beinen und Kuhhessigkeit sind, sie weder einen Karpfen- noch Steilrücken und sonstige allgemeine und vererbbare Skelettfehler aufweisen, versteht sich von selbst. Auch diese Fehler gehören in die beschriebene Rubrik.


    Was noch sehr wichtig ist, viele Merkmale werden gengekoppelt vererbt. Das bedeutet, dass auf einem Genort Faktoren liegen, die gleichzeitig mehrere Merkmale beeinflussen.
    Kopplungs-Beispiel sind u. a.:
    - Das schwache Ohrengewebe tritt meistens auch bei Tieren auf, deren Körperbau/-form den Schwächling erkennen lässt,
    - wenig behaarte Ohren verraten, auch die Unterwolle ist nicht so wünschenswert,
    - eine helle Iris geht nicht selten mit einer hellen Unterfarbe einher, besonders bei havannafarbigen Tieren gut zu beobachten.


    Beim Kauf von Zuchttieren allgemein und für einen Linienaufbau ganz besonders, ist schon der rassetypische Rahmen sehr wichtig. Danach kommen die Rassemerkmale wie Zeichnung, Silberung etc. sowie die Haarstruktur, denn wo eine Glatze ist, wachsen auch keine Haare nach. Das heißt, ein weiches, flatteriges oder dünnes Haar wird durch Fütterung nicht besser, weil die Struktur eine Veranlagung ist.
    Eine Ausnahme können u. U. Jungtiere in Sommerschauen bilden. Wer dort kaufen möchte, sollte ein geübtes Auge haben, um die Anlagen der Behaarung zu erkennen.


    Wer soll der oder die Bessere sein?


    Wenn normaler Weise wir Frauen auch die Schönheit verkörpern , so muss bei der Zuchttierauswahl ausnahmsweise mal das männliche Geschlecht alle Vorzüge eines Stammvaters aufweisen. Mit sehr strengen Blick achten wir also aufs starke Geschlecht.
    Von ihm erwarten wir nur das Beste.
    Nee, ernsthaft: Gerade der Rammler sei in allen Teilen hervorragend, denn er beeinflusst die Entwicklung der Zucht weit stärker als die Häsin. Als Deckrammler gibt er seine Erbanlagen über viele Häsinnen an eine sehr breite Nachzucht weiter, daher sollten die Anforderungen an Typ, Farbe, besondere Rassemerkmale und Zeichnung bei Rammlern weit höher gestellt sein.


    Wesentlich ist bei allen Zuchttieren bereits während der Betrachtung der Geschlechtscharakter. Bei Rammlern sollten deshalb der Kopf entsprechend kräftig, die Stirn und Schnauze breit sein, wobei die breiten Backen den Rammlerkopf betonen.
    Häsinnen sind feiner, der Kopf einer Häsin ist schnittig, was heißen soll, er ist nicht so robust, aber mit einer breiten Stirn- und Schnauzpartie versehen und lässt noch eine gewisse Kegelform (Ausnahme ggf. bei Widdern und Zwergen) erkennen. Auch die Brust und Hinterpartie - letztere erstrecht bei Häsinnen - sind bei beiden Geschlechtern breit.


    Man züchtet also nur mit gesunden Tieren. Zu erkennen sind solche Tiere an ihrem Temperament, an ihrer Neugier, an ihren klaren Augen, an Reaktionen. Nur gesunde Tiere sind wirklich schön und leistungsfähig. Denn gerade auf die Leistungseigenschaften der Zuchttiere hat man im besonderen Maße zu achten. Und dies in zweifacher Hinsicht. Einmal beim Kauf der die spätere Basis bildenden Zuchttiere und während des Beginns der Linienzucht.
    Die gesunde Leistungsfähigkeiten ist der Sockel der gesamten Zucht. Uns ist nicht allein an hervorragenden Ausstellungstieren gelegen, sondern auch daran, dass sich in unseren Zuchten nicht mehr und mehr geringere Wurfgrößen, gestörte Fruchtbarkeit, Verluste bei der Aufzucht durch geringe Säugeleistung bei Häsinnen, Charakterschwächen der Tiere und dergleichen bemerkbar machten.


    Wer kann das schon alles beim Kauf von Zuchttieren in einer Ausstellung erfassen? Niemand! - Folglich bleibt der Kauf beim Züchter die bessere Alternative.

    Überlegungen zur Inzucht


    Inzucht löst bei vielen Menschen Angst, Abneigung, sogar Ekel vor dem Genuss von Kaninchenfleisch aus, wenn Tiere aus der Inzucht stammen. Der Begriff Inzucht verursacht wohl auch deshalb Schrecken, weil mit ihm die "Blutschande" (Inzest) noch als etwas grundsätzlich Abzulehnendes verbunden ist.
    Die allgemeine Tierzucht kommt ohne die geschlossene Zucht, wie Linienzucht auch genannt wird, nicht aus. Sie stützt sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Tierforschung. Das Wissen unsere Züchter und praktizieren vielfach die Linienzuchten oder die Verwandtschaftszucht - die mäßige Inzucht. Hierbei sind die zu verpaarenden Ausgangstiere ferne Verwandte. Diese Form wird teilweise unbewusst praktiziert und bleibt bei unserem Thema etwas im Hintergrund, weil wir uns ja der eigenen geschlossenen Zucht widmen wollen, nämlich der
    Engen Inzucht, ist die Zuchtbasis, bei der als Ausgangstiere und zur Weiterführung der Zucht
    Nichte x Onkel, Tante x Neffe, Cousine x Cousin, Geschwister miteinander verpaart werden. (Koeffizient 2 - 4)
    Engsten Inzucht (Inzest) - Dieser Status ist gegeben, wenn
    Eltern x Kinder, Großeltern x Enkel miteinander verpaart werden. (Koeffizient 1)
    Der Koeffizient verweist auf die blutsverwandte Nähe/Weite der zur Zucht verwendeten Tiere.


    Für die eigene, intensive Zuchtarbeit bedeutet das Züchten in Linie: Auf kürzerem Weg erfasst der Züchter die genetischen Anlagen seiner Tiere, ist schnell in der Lage gewünschte Erbeigenschaften zu festigen und in der Zucht zu nutzen, die Stabilisierung der Vitalität, Reduktion krankmachender Eigenschaften und Anlagen (z. B. Anomalien) sowie die Reinerbigkeit der gezüchteten Rasse zu forcieren.


    Für den Aufbau von Linienzuchten, ist es günstig, blutsverwandte Tiere einzusetzen. Je enger der Verwandtschaftsgrad, um so ähnlicher werden sich die Tiere hinsichtlich ihres erbbiologischen Vermögens. Studien der verschiedenen Fortpflanzungsarten und Vergleiche der Nachkommen untereinander und mit ihren Vorfahren führten zu zwei wesentlichen Beobachtungen und lassen die als sicher geltenden Schlussfolgerungen zu: Nachkommen sind ihren Eltern und Geschwistern untereinander weitaus ähnlicher als nichtverwandte Tiere. Diese Ähnlichkeit ist auf keinen Fall mit einer Gleichheit zu verwechseln. Diese starke Ähnlichkeit drückt sich darin aus, dass mehr gleiche und sehr ähnlich ausgebildete Erbeigenschaften zwischen eng verwandten Tieren nachzuweisen sind als bei entfernteren oder gar nicht verwandten Individuen. Das betrifft beispielsweise die Merkmale der Kennzeichnung des Lebewesens (Rassespezifika) und Eigenschaften des Körperbaus (Konstitution), des Verhaltens (Nestpflege), der Leistung (Wurfstärke, Säugeleistung, Wollleistung) und der Lebensfunktionen (Vitalität).


    Wie erklärt sich das?


    Wenn man zwei engverwandte Tiere miteinander verpaart, wird die (Erb-)Folge eine weitere Festigung der gewünschten Anlagen sein. Sind z. B. die zu verbessernden Eigenschaften im Rahmen der Rassemerkmale verbesserungswürdig, so werden und müssen sich diese in der F1 vergleichsweise zur Elterngeneration noch weiter gefestigen. Letztendlich führt diese auserlesene Reinerbigkeit im weiteren Verlauf der Zucht innerhalb einer Familie/Linie zu einem Dominanzverhalten der gewünschten Merkmale.
    Erklärbar ist dies, weil keine neuen unerwünschten Anlagen durch ein Einkreuzen fremder Tiere hinzukommen. Die Auslese der in der Zucht verbleibenden Tiere erfolgt wieder nach den Kriterien der Ähnlichkeit und dem Zuchtziel. So entstehen nach und nach dominant-erbfeste Zuchtstämme. Und wenn sich so ein Prozess gebildet hat, nennen es die Wissenschaftler "Individualpotenz" (potens kommt aus dem Lateinischen und bedeutet wirksam, beherrschend, mächtig). Auf unsere Zuchten bezogen bedeutet dies: Es werden Tiere herangezogen, die einen sicheren Erbwert an ihre Nachkommen weitergeben.


    Vor den Erfolg ist die Arbeit gestellt


    "Inzucht" ist kein Zauberwort, sondern eine gute Zuchtmethode, wenn sie mit Sachverstand und geplant begonnen und durchgeführt wird. Mit wahllos zusammengewürfelten Ausgangstieren und unkontrollierten Zuchtanfängen, bei denen der Überblick verloren geht, sind kein guter Start. Wird die Linienzucht dann noch über mehrere Generationen hinaus mit wenig erforderlichen Mühen züchterischer Beobachtung und Auslese praktiziert, ist eine Inzuchtdepression mit der Schwächung der Konstitution, der Lebenskraft und/oder der Fruchtbarkeit ganz schnell zu erwarten.
    Mit der Entscheidung für die Zuchtform "Linienzucht" stellt sich der Rassekaninchenzüchter eine anspruchsvolle Aufgabe, die ihm eine Portion Fachwissen, viel Engagement, Lust und Liebe zur ernsthaften Rassekaninchenzucht sowie Konsequenz und Ausdauer abverlangen. (Fortsetzung: Teil II)