Hallo,
ich habe es tatsächlich geschafft mit Janine zu telefonieren. Sie hat sich meine Haltung und Fütterung meiner Tiere geduldig angehört und mir hier und da Denkanstösse gegeben, dies ist aber natürlich sehr individuell auf meine Situation gemünzt und daher verstehe ich es auch, dass es manchmal nicht so einfach ist, eine "kurze allgemein gültige" Antwort zu posten.
Die Quintessenz jedoch ist, dass ich gerade bei den Jungtieren (vor allem die, die in der Gruppe mit Erwachsenen Tieren aufwachsen) genauer darauf achten sollte, wie schnell die Wolle im Gegensatz zum Körperbau wächst. Ich unterlag der fälschlichen Annahme, dass Angoras zu jeder Zeit sehr viel Energie benötigen. Und um zusätzlich die Magenprobleme zu vermeiden, sollte ich lieber 2 mal am Tag füttern.
@ Angela
Vielen Dank für Deine lange Antwort! Deinen selbstgebauten Futterautomaten finde ich klasse. Meine Satins vom Märzwurf sind 2900 und 2840g schwer, stehen aber grad in voller Wolle. Ich denke, dass da pro Tier auch um die 100g bis 130g raus kommen. Allerdings schere ich die immer, da ich keine so guten Erfahrungen mit dem Kämmen gemacht habe. Meine 9 Monate alten Tiere wiegen aber grad mal 3300g (ohne Wolle), obwohl die Elterntiere beide um die 4kg haben.
Bei meinen Satins werde ich jetzt auch mal etwas mit der Energiezufuhr runter schrauben, eventuell ist das auch ein Grund für das sehr starke Filzen (50%) (dafür aber Babywolle!).
Wo bekommst Du denn den Leinkuchen her? Vor 2 Jahren hatte ich mich intensiver mit selber mischen beschäftigt, konnte aber keine Mischung zusammen stellen, die genug Energie ohne Soja gehabt hätte. Und irgendjemand hier im Forum meinte auch, dass zu viel getrocknete Luzerne im Futter Nierensteine oder so auslösen. Da habe ich dann aufgegeben^^
Aber da die Satins je weniger Wolle produzieren und auch bei mir rein theoretisch nicht mit 6 Monaten 4 kg haben müssen, könnte ich mir vorstellen, denen eventuell doch selber was zu mixen. Quetschgerste, ganzen Hafer, gebrochenen Mais bekomme ich lokal, aber Leinkuchen, hatte ich noch nirgends gefunden.
Im Sommer laufen meine Tiere auch meist auf dem Rasen, allerdings sind dies auch immer die anfälligsten Tiere, da sich natürlich Keime immer wieder neu vermehren bei der gleichen Fläche (Garten ist leider zu klein für Wechselweiden). Die Alttiere sind da komplett unempfindlich, aber die Jungtiere halt nicht.
Ein aktuell verstorbenes Satinangorajungtier hatte ich dem Tierarzt zur ausführlichen Untersuchung mitgegeben. Neben dem natürlich umgekippten ph Werten in den Darmabschnitten und den daraus resultierenden Bakterien hatte die kleine gelbe Dame ein Magengeschwür. Sie war allerdings von Geburt an sehr ängstlich und hatte immer Panik, obwohl ich alle gleich behandelt habe und viel mit denen im Sommer geknuddelt habe.
Für weitere Erfahrungsberichte wäre ich aber sehr dankbar, zumal es anscheinend auch andere Angorazüchter interessiert
Schöne Grüße,
Bettina