Beiträge von Pinsel

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    Hallo,

    Zitat

    Original von Kai
    Einfach die Rasse ins Gespräch bringen um Interesse bei einer breiten Züchterschaft zu eröffnen.


    Ein Ziel ist es in der Tat, noch weitere Züchter zu gewinnen, die dann ggf. ebenfalls Nachzuchtanträge stellen. Irgendwann wird es ja vielleicht was. In der Zwischenzeit geht es natürlich weiter.


    Zitat

    Original von Kai
    Aber haltet euch mit der Kritik an der Standardkomisson zurück,


    Man kann nicht erwarten, dass wir uns über die Ablehnung der sehr aufwändig präsentierten und begründeten Anträge freuen. Es bringt aber in der Tat nichts, das nachträglich zu diskutieren.

    Hallo Heidi,


    Zitat

    Original von Heidi
    ... Neuzüchtungen, weil wir viele sehr schöne Rassen haben, ...


    Das war die Begründung der Standardkommission, den Nachzuchtantrag offenbar ohne inhaltliche Prüfung abzulehnen. Das hilft der Erhaltung unwiederbringlicher genetischer Ressourcen nicht weiter und daher kann ich sie nicht ernst nehmen.


    Zitat

    Original von Heidi
    ... Widerspruch? Man mag es so nennen ...


    Das wäre in Deinem Fall wirklich so. Bei den BB ist es aber keine Neuzucht einer neuen Farbvariante, die man sich vorher überlegt hat. Die Tiere gibt es ja längst. Es ist nicht mal eine Nachzucht, denn sie waren ja nicht ganz ausgestorben. Das ist aber offenbar nirgendwo vorgesehen. Es übersteigt die Vorstellungskraft vieler Zuchtfreunde, die wir auf Schauen gesprochen haben, dass es tatsächlich Rassen außerhalb des Standards geben kann, deren Ursprung nicht einmal bekannt ist. Man kommt sich vor, als ob man mit einem Tasmanischen Beutelwolf an der Leine durch die Fußgängerzone spazierte und alle über diesen komischen Schäferhund lästern.


    Zitat

    Original von Heidi
    Eingestiegen bin ich, zwar nicht in die Zucht, aber in die Marketing-Strecke.


    Das war aber genau das, was nötig war. Das Herumdümpeln im eigenen Saft nützt wenig, daher muss Öffentlichkeitsarbeit gemacht werden. Die BB als Rasse des Monats mal an anderer Stelle vorzustellen ist eine gute Idee, denn man erreicht hier weitere Interessenten. Bisher ist die Rasse in 4 Fachzeitschriften vorgestellt worden; ein Eintrag im Lexikon tut ein weiteres, um ihre Existenz zu dokumentieren.


    Zitat

    Original von Heidi ... und über den Tellerrand Deutschlands habe ich auch geschaut.


    Dann ist Dir sicher die niederländische Kleintierzüchter-Zeitschrift "avicultura" geläufig. In einer der Ausgaben der letzten Jahre (müsste ich raussuchen) war ein großer Bericht über die Geschichte dieser Rasse. Zwar waren die beiden Verfasser des Artikels - Bert Driessen und Hans Ringnalda - auf unserem letzten Züchtertreffen, aber leider ist das zugesagte Exemplar der Zeitschrift - mit wichtigen historischen Fotos - noch nicht rübergewachsen. Möglicherweise ist sie vergriffen. Wie kann man da rankommen?

    Zitat

    Original von Heidi
    Sorry Pinsel


    Das sollte doch keine Kritik sein! Wir haben uns damals voller Hoffnung das Buch angeschafft und später erkannt, das ein solch exotisches Tier dort gar nicht beschrieben werden konnte.


    Zitat

    Original von Heidi
    Klar kannte ich wohl das MM-Faktorenpaar, aber nahm es nicht für voll, weils keine Rasse (außer die nicht anerkannten Löwenköpfchen) gab.


    Natürlich wird solch ein Buch für eine bestimmte Zielgruppe konzipiert, sonst ist es nicht vermarktbar. Das sind hierzulande überwiegend ZDK-Züchter, und die interessieren sich mehrheitlich wenig für nicht im ZDK anerkannte Rassen, noch dazu aus dem Ausland. Es gibt ja noch eine Reihe weiterer Rassen, die auch nicht drinstehen, aber deren Erbfaktoren abgehandelt wurden, so dass man es sich selbst denken kann.


    Zitat

    Original von Heidi
    Die BB waren zu der Zeit auch noch kein Gesprächsgegenstand. Ich hätte sie gewiss soweit erwähnt, wie sie eben in ihrer genetischen Struktur bekannt waren.


    Erst seit 2001 gab es mehr oder weniger hartnäckige Anläufe, das BB bekannt zu machen. Ich kann mich gut erinnern, dass wir uns in irgendwelchen anderen Foren (will hier jetzt keins zitieren, damit es nicht wieder Theater gibt) schon mal über den Weg gelaufen sind.


    Klar kann ich verstehen, dass man nicht etwas veröffentlichen möchte, was irgendwie unsicher ist, und am Ende dabei schlecht aussieht. Die genetische Struktur des BB ist ja nun mal gerade nicht bekannt, und ein allgemeinverständlich abgefasstes Buch über Kaninchengenetik ist ganz sicher nicht der richtige Ort, um sich darüber auszubreiten. Ich veröffentliche auch schon mal Artikel in naturwissenschaftlichen Zeitschriften und denke mir gelegentlich, wenn ich sie einige Jahre später nochmal nachlese, das hätte man anders oder - manchmal - besser gar nicht schreiben sollen. Aber neue Erkenntnisse entwickeln sich ja nur dann, wenn man Aktuelles veröffentlicht und auf Reaktionen wartet. Und man kann immer nur das schreiben, was man zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch sicher weiß.


    Ich bin selbst Biologe und würde der Verlockung, eine "neue" Tierart - in diesem Fall Rasse - zu entdecken und zu beschreiben, durchaus über längere Strecken folgen. Ich hätte mir damals gewünscht, das Thema so reizvoll inszenieren zu können, dass auch ein Fellfarben-GenetikerIn darauf einsteigt - ist aber nicht gelungen. Egal: Abgehakt und trotzdem weitergemacht. Hilfsweise züchten wir sie jetzt erstmal.


    Mittlerweile wissen wir mehr. Vielleicht wird der zweite Anlauf ja was.


    Bis die Tage

    Zitat

    Original von Frank
    Hallo Pinsel,
    Du hast ja mit Heidi Ihren Beiträgen voll zu tun.


    Aber wann erklärst Du allen Mitgliedern mal meine Fragen?


    Gruß Frank


    Hallo,


    nicht so ungeduldig - ich muss es nacheinander bearbeiten - mache ich in der Reihenfolge des Eingangs. Du warst gerade dran.


    Gruß

    Hallo zusammen,


    Zitat

    Original von Frank
    Einige Buchstaben kennen wir noch nicht. Im Buch Kaninchenvererbung, wo alle Buchstaben und Formeln der Kaninchenrassen beschrieben sind, finde ich die Erklärungen nicht.


    Vorab dies: Es handelt sich um einen Entwurf, der nach den bisherigen züchterischen Erfahrungen widerspruchsfrei war.


    Da es nicht gelang, aus den Buchstaben und Formeln des Buches "Kaninchenvererbung" sowie anderer Literatur eine Erbformel zu entwickeln, die das Aussehen der BB erklärt, mussten wir nach Ergänzungen suchen. Wenn es doch eine Erklärung gäbe, die ich überlesen habe, hätte ich die Hoffnung, das sie jetzt schnell auf den Tisch kommt ...


    ABCDGy ist danach bekannt.


    Mm ist, glaube ich, ein Vorschlag von der Seite "Kaninchenwissen" gewesen, wo dieser Faktor beim Thema Löwenköpfchen erklärt ist. Hiermit ist die partielle Langhaarigkeit (Mähne) gemeint. Dieses Merkmal ist im Buch nicht erwähnt, obwohl es zweifellos existiert. Den Vorschlag haben wir einfach übernommen.


    Weil das aber noch nicht zur Erklärung der Abzeichen (Bart, dunkler Nackenkeil, Flankenfärbung) im schwarzwildfarbigen Fell reicht, haben wir den Hilfsbuchstaben Zz eingeführt - der war noch nicht belegt.


    Ich habe schon dargelegt, dass es sich um eine Krücke handelt, bis wir mehr wissen. Ich schließe nicht aus, dass es auch eine andere Erklärung geben kann. Ein Einwirken eines der anderen Farbfaktoren ist unwahrscheinlich, zumal es nicht nur um die Farbe, sondern auch um eine andere Haarstruktur an diesen Stellen geht. Deswegen glaube ich auch nicht, dass die Abzeichen mit einer verminderten Dominanz von GG oder gG vollständig zu erklären wären - dann bräuchte man ja einen Faktor, der diese Dominanz unterdrücken kann oder zumindest eine Wechselwirkung mit GG eingehen kann - und bisher bei keiner anderen Rasse aufgetaucht ist. Das wäre dann zz.


    Zitat

    Original von Frank
    Nur mal so nebenbei, Heidi hat dieses Buch geschrieben.


    Weiss ich doch - habs im Regal stehen. Aber die Bartkaninchen stehen leider nicht drin ... und trotzdem gibt es welche. Also was machen?


    Gruß aus dem Ruhrgebiet

    Zitat

    Original von Heidi
    RN ist gelbwildfarbig. Habt Ihr mal beobachten können, wie schwarz die Ohrsäume bei den Fehlfarbigen sind?


    Gerüchteweise hat mal jemand Burgunder eingekreuzt, um mehr Rot zu bekommen. Das würde ja auch passen. Die Ohrsäume sind nicht auffällig.


    Solche Tiere fallen auch in reinrassige Paarungen, sind also AbCDGMzy/AbCDGMzy.


    Zitat

    Original von Heidi
    Dein Stichwort Fellzonierung aufgreifend, hab ich den Verdacht, die Haarbänderung beschränkt sich auf zwei Stufen. Habe aber bislang nur eine Unterfarbe gesehen.


    Das ist der Nachteil von Fotos. Die Haarzonierung ist ganz normal mit dunkler blauschwarzer Unterfarbe, mehr oder weniger breiter rötlicher Zwischenfarbe. Bei historischen Tieren sind die Haarspitzen wieder hell, dazu gibt es eine mehr oder weniger gleichmäßige schwarze Schattierung. Im Jugendfell haben manche - stark rötliche - Tiere anfangs eine weiße bis hellgraue Unterfarbe, die später weg geht.


    Anders ist es mit den anders strukturierten Haaren an Bart und Abzeichen. Die sind - zumindest am Kopf - meist einfarbig dunkel. Die Mähne kann durchaus zoniert und hell gespitzt sein und diese Abzeichen verdecken.


    Ich meinte aber nicht die Haarzonierung, sondern die Abzeichenbildung an bestimmten Körperpartien.


    Zitat

    Original von Heidi
    Was die kleinen Löwenköpfchen angeht,


    Damit werden wir häufig konfrontiert, da den meisten nur die Mähne auffällt - führt dann zu der wenig fachmännischen Einschätzung: "Da habt ihr Löwenköpfchen mit Thüringern gekreuzt".


    Zitat

    Original von Heidi
    Nein, bitte keinen Vorwurf an die Adresse der Zuchtfreundin Frasch. ...
    Mit dem Bericht selbst hat sie nichts zu tun.


    Das liegt mir fern. Habe gerade erfahren, wie es zustande kam. Schade. Aber es ist ein sehr gelungener Beitrag, der hoffentlich viele neue Interessenten für diese Rasse motiviert, mitzuhelfen.


    Zitat

    Original von Heidi
    Genetik ist zudem nicht unbedingt ein heißbegehrtes Thema.


    Ist aber hier ausnahmsweise wichtig. Es war das erste, was wir gemacht haben, nach den Ergebnissen der ersten Kreuzungsversuche (2002) einen Entwurf zu entwickeln. Bis heute hat er gepasst.


    Gruß aus dem Ruhrgebiet

    Hallo,


    Zitat

    Original von Heidi
    Der Th ist aber ein gg-Typ, das kann bei den BB nicht der Fall sein, sie zeigen deutlich ihre Wildfarbigkeitmerkmale.


    Der Satz gehört wirklich mal ganz groß irgendwo hingeschrieben. Schon oft haben wir die Tiere präsentiert und auch von Preisrichtern zu hören bekommen: Da sind ja Thüringer drin. Ich dachte immer, man muss dafür auch eine Genetik-Prüfung machen.


    Zitat

    Original von Heidi
    Hier wage ich die Anmerkung zur nicht mehr vollständigen Dominanz von G - was ja in der Biologie auch keine Seltenheit ist.


    Die Abzeichen der Th werden ja mit dem Zusammenwirken von bb und gg erklärt. bb-Tiere fallen gelegentlich als Fehlfarben in BB-Zuchten (schönes Wortspiel, nich?) und sehen aus wie RN; sie haben keine Abzeichen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass - ähnlich wie beim Lohkaninchen - weitere Allele von G möglich sind, die in die Fellzonierung eingreifen. Ansonsten müsste ein Faktor gefunden werden, der zusammen mit GG solche Abzeichen hervorbringt. Es gibt keinen Hinweis auf eine obligatorische gG-Spalterbigkeit.


    Das die Mähne an denselben Stellen wächst, ist in der Tat auffällig. Dieser Faktor ist aber von den "Löwenköpfchen" bekannt, die in vielen Farben vorkommen und - auch in der wildfarbigen Version - keine Abzeichen haben. Allerdings gibt es auch bartkaninchenfarbige Tiere.


    Zitat

    Original von Heidi
    Schöner wäre allerdings, wenn von Zeit zu Zeit aus Euren Züchterreihen Infos laut werden, wie weit Erkenntnisse erweitert werden konnten.


    Das hoffe ich hiermit schonmal getan zu haben und bin etwas verwundert, dass dieser Umstand nicht im Bericht erklärt ist, denn die Autoren des Beitrages züchten selbst BB, auch mit Kreuzungstieren und wissen um die Bedeutung der Abzeichen.


    Zitat

    Original von Heidi
    Nur wer sich direkt mit dem Tier befasst, lernt an ihm Zusammenhänge auch zu erklären/zu verstehen.


    Deswegen die Einladung nach Hannover; für Sonntag den 23.10. ist eine Tierbesprechung geplant, zu der wir dies alles ausführlich ausbreiten werden. Hier besteht sicher auch die Möglichkeit für Interessierte, einen Zuchtstamm zu erwerben.


    Gruß aus dem Ruhrgebiet

    Hallo,


    noch ein Hinweis zur Erbformel:


    Es muss ein zusätzlicher Faktor vorhanden sein, der für die Abzeichen im Gesicht ("Bart") und an den Flanken zuständig ist. Diese sind das eigentliche Rassemerkmal und haben mit der Mähne überhaupt nichts zu tun! Die genannte Erbformel beschreibt nämlich nur ein schwarzwildfarbiges "Löwenmähnenkaninchen" und erklärt nicht die Abzeichen. Genauso gibt es kurzhaarige BB ohne Mähne.


    Wir haben ihn hilfsweise als "Z" definiert, weil wir nicht wissen, wo er genau steckt. Denkbar ist auch, dass es sich um ein Allel der G-Reihe handelt. Er vererbt sich rezessiv. Also:


    ABCDGMzy/ABCDGMzy oder ABCDGMzy/ABCDGmzy


    Das Mähnengen ist auch nicht wirklich dominant, weil F1-Hybriden mit Kurzhaarrassen keine Mähne haben, sondern nur etwas fusselig sind. Dagegen ist die Vererbung der Abzeichen eindeutig rezessiv, das hat die Einkreuzung der GrW - und auch anderer Rassen - sehr klar gezeigt. Die phänotypische Ausprägung kann durch die Fellfarbe und auch durch die partielle Langhaarigkeit beeinflusst sein, aber man kann die Abzeichen nicht stufenlos "herauszüchten" - die Erbanlage muss da sein.


    Die Rasse hat eine ausgeprägte "Blütezeit", Jung- und Alttiere können stark unterschiedlich aussehen, auch wird mit Sommer- und Winterfell in Einzelfall sogar der Farbschlag gewechselt. Im Laufe der Individualentwicklung verändern sich die Tiere in den ersten Monaten rasant. Deswegen ist eine Standardbewertung außerordentlich schwierig.


    Die Ursprungsrassen der BB sind natürlich nicht bekannt, sonst wäre ja alles ganz einfach. Sie sind als fertige Rasse "entdeckt" worden. Damit sind sie einzigartig und nicht so ohne weiteres nachzubauen, weswegen der Erhaltungszuchtverein gegründet wurde.


    Die Rottöne sind durch das Einkreuzen von GrW nicht verloren gegangen, jedenfalls sind sie durch Rückkreuzung auf ursprüngliche BB wieder herstellbar. Das ist auf Bildern nicht immer gut zu erkennen.


    Wer eine größere Anzahl der Tiere live sehen will, kann zur BDK-Leistungsschau in Hannover vom 21. - 23. Oktober kommen, dort sind über 20 Bartkaninchen gemeldet.


    Ergänzende Infos und Bilder von weiteren Originalen gibt es hier.



    Viel Spaß beim Stöbern!