Magen und Darm mit Wasser gefüllt

Werbepartner

Ohne_Titel_1

Kaninchen-Auktion

Jetzt mitmachen und helfen!

Zur Auktion >

  • Hallo zusammen,


    heute mussten wir leider einen unserer Zuchtrammler schlachten. Er war jetzt 5 Jahre alt und hat seit 3 Tagen immer weniger bis gar nichts mehr gefressen.


    Im Stall sah er richtig kräftig aus, aber als das Fell abgezogen war, hatte er überhaupt nix mehr auf den Rippen und der Magen war eine richtige Kugel. Nachdem der Magen und Darm draußen waren sah man dass diese richtig voll mit Wasser und kurz vor dem Platzen waren.


    Hat jemand so etwas auch schon gehabt bzw. eine Idee was die Ursache dafür ist?


    Danke und Gruß
    Jessi

  • Hallo Jessi,


    so wie du die Symptome beschreibst, vermute ich, dass dein Rammler Kokzidiose hatte. Der aufgeblähte Bauch und die Ansammlung von Flüssigkeit im Bauchraum sprechen wohl eindeutig dafür.
    Kokzidiose betrifft in erster Linie meistens Jungtiere. Bei älteren Tieren tritt diese Krankheit eher seltener auf. Jedoch kann jedes Kaninchen diese Krankheit bekommen. Kokzidiose ist hoch ansteckend.


    Gruß
    Michael

  • Hallo,


    danke für deine Antwort. Daran hab ich auch schon gedacht, aber ich kannte es bisher nur von Jungtieren.
    Der Rammler hatte Anfang der Woche ganz leichten Durchfall welcher durch einen Tag Heu, Wasser und Fenchel am nächsten Tag vorbei war. Danach hat er 2 Tage normal gefressen und dann ist es die letzten 3 Tage immer weniger bis gar nix geworden.


    Was soll ich jetzt am besten machen? Den Bestand beobachten oder vorsichtshalber eine Kokzidiosekur machen? Meine Jungtiere sind zwischen 6 und 8 Wochen alt, könnte man diesen auch schon eine Kur verabreichen?


    Frisch ausgemistet und desinfiziert habe ich am Freitag alle Ställe.


    Danke und Gruß
    Jessi

  • Hallo,


    da gibt es mehrere Möglichkeiten, diesem entgegenzuwirken. Vorweg sei gesagt, "vorbeugen" ist besser als "heilen".
    Du kannst deinen Tieren ab ca. 8 Wochen eine Kokzidienkur verabreichen. Das Mittel dagegen heißt "Baycox" und kann über einen Tierarzt bezogen werden. Allerdings ist dieses Mittel "pure Chemie". Es zerstört die gefährlichen Erreger und Auslöser der Kokzidien im Darm, aber auch die "notwendigen und guten" Bakterien, die zum verdauen und "weiterverarbeiten" des Nahrungsbreis verantwortlich sind. Ich selber hatte dieses Mittel, welches über das Trinkwasser verabreicht wird, bei meinen Tieren ausprobiert, mit mäßigem Erfolg.
    Besser sind da Mittel aus der freien Natur. Du könntest deinen Tieren und auch den Jungtieren regelmäßig Eichenlaub reichen. Das frische Eichenlaub enthält eine gewisse Säure, welche sich positiv auf Magen und Darm der Tiere auswirken.
    Einmal die Woche kannst du es getrost füttern.
    Falls deine Kaninchen einmal für mehr als 2 Tage die Futteraufnahme verweigern, kannst du ihnen Löwenzahn oder Petersilie füttern. Aber in kleinen Mengen. Diese wirken appetitanregend und sind sehr gesund.
    Auch gibt es mittlerweile Futtermittelhersteller, welche ihr Pelletfuttter mit speziellem Kozidiostatikum (kein Medikament) anbieten. Wie z.B. das Futter der Firma "Berkel". Dieses heißt "Berkel TTL". Oder das Futter der Firma "UNION", wie z.B. "UNION ultra junior". Beide Futtersorten enthalten 1mg Declacuril. Letzteres füttere ich jetzt seit ungefähr einem Monat. Davor habe ich Berkel TTL gefüttert über mehrere Jahre. Es gab nie Probleme mit Durchfall oder Kozidiose. Gerade für kleine Rassen sowie Zwergrassen ist dieses Futter bestens geeignet.
    Gerade Jungtiere fressen Pelletfuttter mit großer Beliebtheit und auch sehr schnell, was dann oft zu Verdauungsproblemen führen kann. Hier hat die Firma Nösenberger ein hervorragendes "Natur-Struktur-Müsli" auf den Markt gebracht. Vielleicht hast du davon schon gehört. Es ist ideal für Jungtiere, welche sich von der Muttermilch auf die feste Nahrung umgewöhnen müssen. Die Firma Nösenberger empfiehlt, dieses Müsli bis zur 12. Lebenswoche zu füttern und das dann auch ad libitum, also so viel wie die Tiere mögen. Das Müsli enthält keine Pellets, sondern der Hauptbestandteil des Futters ist getrocknete Luzerne.
    Und natürlich sollte immer frisches Heu und ausreichend frisches Trinkwasser zur Verfügung stehen.


    So. Nun habe ich dir einige Tips gegeben. Probier es mal aus. Ich wünsche dir stets gesunde Kaninchen!


    Gruß
    Michael

  • Guten Morgen,


    solche Aufgasungen und Anfüllung mit Wasser kenne ich auch als Begleiterscheinung von ME.
    Hier müsste man also Ursachenforschung betreiben.


    Mit Baycox habe ich auch nicht unbedingt nur gute Erfahrungen gemacht.


    Was die Kokzidiostatika im Futter anbelangt hat mir mein Tierarzt einmal etwas zu erzählt. Diese Mittelchen sind nur dazu da, einen gewissen Status zu halten. Wenn also Kokzidien vorhanden sind, und das ist bei sehr vielen Kaninchen der Fall, helfen die Kokzidiostatika, dieses Level zu halten und eine übermäßige Vermehrung, die zu einem krankhaften Zustand führen würde, zu verhindern. Wenn jedoch bereits so viele Kokzidien im Darm existieren, dass es zu Problemen führt oder auch vielleicht nur auf der Kippe steht, wird man damit nicht weit kommen. Kokzidien schädigen auch den Darm und öffnen somit Tür und Tor für weitere Erreger. So ist oftmals eine Kokzidiose ein begünstigender Faktor für ME.


    Bei Tieren, die kaum oder vielleicht auch gar nicht mehr fressen wollen, habe ich gute Erfahrungen mit Schafgarbe gemacht. Wenn gar nichts mehr geht, mögen sie die meist noch. Ansonsten ist eine Zwangsfütterung unumgänglich, will man das Tier retten.


    Gruß
    Claudia

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • Hallo,


    bei Aufblähungen würde ich nicht unbedingt sofort auf Kokzidiose schließen; da ist wie es Claudia bereits erwähnt hat auch ME "drin".


    Baycox ist nicht immer das Mittel der Wahl, das kann in dem einen oder anderen Fall auch in die Hose gehen und das Gegenteil von dem bewirken, was man bezweckt.


    Eine angedachte Alternative wäre zum Beispiel MCP (Metoclopramid), welches die Motilität bzw. Peristaltik des Darms beeinflusst, Paraffinöl und Sab simplex, das alles jedoch bitte erst nach Beratung mit dem Tierarzt und einer Überprüfung der These "Kokzidiose"!


    Solltest du Kokzidiostatika im Futtermittel verwenden, würde ich den Einsatz zeitlich beschränken, zum Beispiel auf die Monate April und Mai; von einem Einsatz das ganze Jahr über rate zumindest ich ab, damit werden nur Resistenzen erzeugt.


    MfG Manfred

  • Hallo,


    an Koki würde ich bei Aufblähung des Darmes und Magens als letzters denken, Thympanie bzw. Trommelsucht durch gärenden Nahrungsbrei erscheint hier deutlich wahrscheinlicher, ME kann, muss jedoch eher nicht.


    Schau mal, was Du fütterst, warmes nasses Futter ist immer nicht ganz ideal.


    Ansonsten gebe ich den VorschreiberInnen recht, Tierarzt ist das "Mittel der Wahl".



    mfg Peter

  • Hallo zusammen,


    ich füttere hauptsächlich Heu, Fenchel und Karotten, wenn vorhanden gibt es auch Salat, Apfel und sonstiges Obst,Gemüse und Kräuter, oder frisches Gras, was grad so vorhanden ist.
    2-3 mal die Woche gibt es getrocknetes Brot, Haferflocken, Johannisbrot, Schwarzhafer, Weizen, Gerste oder Mais.


    Ich versuche so nah an der Natur wie möglich zu füttern. Pellets bekommen meine Zuchtrammler überhaupt keine.


    Gruß Jessi

  • Hi,


    aufgrund des Alters des Tieres könnte eine Zahnerkrankung (v.a. Backenzähne!?) eine Rolle spielen. Dadurch ändert sich möglicherweise das Futteraufnahmeverhalten - mehr weiches, weniger hartes Futter, Zerkleinerung des Futters schwierig bis kaum möglich - welches letzten Endes zu "Fehlgärungen" führt.


    MfG Manfred

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!