Bedrohte Kaninchenrassen

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  • Hallo,


    es ist wie bei allen Statistiken, "glaube nur Der die du selbst gefälscht hast".


    Für meinen Teil fehlen die Farbenzwerge siamesenfarbgi blau.


    Die ich leider aus gesundheitlichen Gründen abgeben mußte.


    Denn wer sich ernsthaft mit dem Farbenschlag befasst,
    wird feststellen dass nicht einmal eine Hand voll Züchter sich damit befassen.


    Grüße


    Michael

    "An kleinen Dingen muss man sich nicht stoßen, wenn man zu großen auf dem Weg ist."
    Friedrich Hebbel

  • Hallo zusammen,


    wenn man sich mal die Grundlage für die Erhebung anschaut:

    "Einheimische Kaninchenrassen sind Rassen, die vor 1949 in Deutschland gezüchtet wurden und einen nachhaltigen Nutzen haben oder hatten."


    wird vielleicht schon mal deutlich, weshalb manche weniger verbreitete Rasse dort nicht auftaucht. Warum dort Wiener oder Helle Großsilber auftauchen erschließt sich mir auf den ersten Blick auch noch nicht. Ich hab mich aber auch zu wenig mit der Thematik befasst um das beurteilen zu können. Was sind zum Beispiel die Kriterien für die Aufnahme in die Liste, Gesamtbestand, Bestand an Zuchttieren, Anzahl der Zuchten, Veränderungen zum Vorjahr, Verlauf in einem gewissen Zeitraum etc..


    Gruß Torsten

  • Guten Morgen,


    eigentlich nichts auffälliges, wenn man berücksichtigt, dass es


    1. sich um Rassen handelt, die vor 49 in BTD gezüchtet wurden - da fallen schon etliche weg


    2. es sich um wirtschaftliche Rassen handelt - ich erinnere an die Eingrenzungen von "erlaubten" Wirtschaftsrassen in der NS-Zeit


    und


    3. es sich um genetische Ressourcen handelt - da erinnere ich an die ganzen "Panschereien der letzten Jahre.


    Stark gefährdet sind dabei unterschiedliche Typen und bestimmte Farbkombinationen, die ohne "Einkreuzungen" kaum noch über die Runden kommen bzw. Farbenreinzucht gar nicht mehr geht bis zu den gefährdeten Rassen wie Wiener, die früher je Farbenschlag als Rasse geführt wurden - d.h., die genetische Grundlage war unterschiedlich -, heute jedoch nur noch Farbenschläge sind - in den Spitzenzuchten ist es nicht unüblich, die Farben blau/blauwildfarbig bzw. schwarz/ schwarzwildfarbig parallel zu züchten.


    Alle "Verkreuzungen" verwischen genetisches Potential und führen zum "Einheitsbrei" - unter diesen Vorzeichen sind die Listen doch verständlich, oder :) ??


    mfg Peter

  • Hallo,


    wenn man als Rassekaninchenzuchtverband schon über einen Standard verfügt, dann sollten in einer derartigen Liste auch die Rassen des Standards benannt werden. Was der Arbeitskreis "Kleintiere" des Fachbeirats tiergenetischer Ressourcen für gefährdet hält, mag zwar richtig sein, trotzdem stelle ich mir mehrere Fragen. Wie werden "genetische Ressourcen" definiert? Wie wird ein nachhaltiger Nutzen festgestellt? Wie werden die Kategorien erstellt? Welche Parameter liegen diesen zugrunde (Anzahl der Zuchten und Zuchttiere wurden bereits genannt)? Wie lautet die Berechnungsformel?


    Warum gibt es TGRDEU? Wozu werden die dabei erhobenen Daten verwendet? Warum erstellt der ZDRK keine eigene Liste?


    In Erinnerung an ein Gespräch mit jenem Herren der maßgeblich an der Erhaltung der Meißner Widder beteiligt war (seine Meinung oder die der anderen?), wage ich zu behaupten, dass auch diese stark gefährdete Rasse bereits über ein "verwischtes" Potential verfügt, wobei der Partner in der selben Kategorie, möglicherweise auch in der Vorwarnstufe zu finden ist.


    MfG Manfred

  • da erinnere ich an die ganzen "Panschereien der letzten Jahre.


    Alle "Verkreuzungen" verwischen genetisches Potential und führen zum "Einheitsbrei" - unter diesen Vorzeichen sind die Listen doch verständlich, oder :) ??


    mfg Peter


    Du sprichts mir aus der Seele! In der Schweiz wird ja viel eingekreuzt, um die Rassen zu "verbessern", sprich noch einen halben Punkt höher zu sein an den Ausstellungen. Wollen wir Kleintierzüchter jetzt eigentlich lebendes Kulturgut erhalten oder einfach ein Einheitskaninchen in 4 Grössen und verschiedenen Farben? Bei vielen Rassen ist es für soche Überlegungen eh zu spät. Betroffen macht mich, dass die Bartkaninchen jetzt auch in "Arbeit" sind. Grauwiener, Burgunder, Blauwiener, Belgische Riesen und auch Angora wurden und werden reingemixt. Alles zur "Verbesserung" einer noch ziemlich unverdorbenen Rasse. _haue_ Der besondere Charakter dieser Rasse bleibt auf der Strecke.

  • Hallo,


    und ... was mich am meisten ärgert ist die Tatsache, dass die Liste der GEH und nicht die in TGRDEU erhobenen Daten verwendet werden, um festzulegen, welche Rassen nun zu den Erhaltungszuchten zählen. Die Fuchskaninchen und die Zwergfüchse, aber auch weitere fallen damit raus! Wo liegen die Prioritäten? Ich bin Mitglied des ZDRK, aber nicht der GEH! Wie hieß das Dorf noch mal? Schilda?!


    MfG Manfred


    PS:


    Zitat

    Betroffen macht mich, dass die Bartkaninchen jetzt auch in "Arbeit" sind.


    Sorry, aber ohne "Arbeit" würde es die bereits nicht mehr geben!

  • Hallo,



    Sorry, aber ohne "Arbeit" würde es die bereits nicht mehr geben!


    Das ist mir klar. Und gezielte Einkreuzungen und wieder Verdrängungszüchtung zur Rettung eienr Rasse finde ich zulässig. Jetzt hat es aber genug Tiere und doch werden die genannten Rassen fortlaufend eingekreuzt (inkl. Angora was zu Flauscherlis, bzw ausgesprochenen Filztieren führt). Das macht doch keinen Sinn! es braucht einfach etwas länger Zeit, wenn man innerhalb der Rasse gezielt züchtet. Wer schnellen Ausstellungsefolg will (und das sind die meisten), kreuzt ein, was das Kaninchensortiment hergibt.

  • Hallo,


    dass es etliche Widersprüche und auch Fragen gibt, die einer Erklärung bedürften, ist unbestritten, allerdings ist auch einiges klarer als man denkt:


    Vor 1949 waren die "erlaubten Rassen eben auch genau die, die einen nachhaltigen Nutzen hatten, z.B. finden wir hier auch das Hermelin als "Fellliferant".


    Das Ranking der GEH ist von Wissenschaftlern festgelegt und damit "fundiert", TGRDEU ist lediglich eine Bestandaufnahme eines "Vereins" ohne wissenschaftlicher Abteilung, ist doch nachvollziehbar, oder... :evil: ???


    Ich werde jetzt nicht näher auf Ausstellungszuchten und Panschen und wertvolle Genreserven eingehen...nur so viel:


    Seit exakt 50 Jahren habe ich KLS schwarz - davon noch eine Ursprungslinie, mit der die PR nur wenig anfangen können - die Rassenmerkmale sind top, der Typ...ursprünglich, aber nicht gern gesehen - bin immer wieder fasziniert wie sie Punktabzüge begründen :)


    Die neuen Linien KLS schwarz bringen ausnahmslos bei der Reinerbigkeitsprüfung " Bunte Sträuße" für die Pfanne - nichts mehr mit Erhalt genetischer Ressourcen :cursing:


    ...auf den Ausstellungen allerdings top...... der schnelle Erfolg entscheidet.


    mfg Peter

  • Hallo Peter,


    meines Wissens nach waren Wirtschaftsrassen in der NS-Zeit: Angora, Wiener, Groß- und Kleinchilla, Helle Großsilber, Deutsche Großsilber und, Deutsche Widder. Hermelin waren definitiv keine Wirtschaftsrasse. Es gibt da übrigens von Joppich ganz interessante Artikel.


    Gruß Torsten

  • Hallo Torsten,


    das stimmt so nicht ganz, je nach Protokoll bzw. Standard gibt es da unterschiedliche Angaben, Hermelin standen z.B. nie auf dem Index, sie wurden sogar als besonders wertvolle Fellträger hervorgehoben.


    Auch Wirtschaftsrassen waren nicht immer gleich, , meist waren es nur einzelne Farbenschläge; HGrS waren damals noch Französische Silber, 1940 tauchten dann mal wieder die Rießenschecke auf, um ein Jahr später wieder zu verschwinden


    Darüber können wir uns aber gerne unter einem anderen Thema unterhalten - da haben wir doch schon irgendwo was ???



    mfg Peter

  • Hi!


    Zitat

    Das Ranking der GEH ist von Wissenschaftlern festgelegt und damit "fundiert", TGRDEU ist lediglich eine Bestandaufnahme eines "Vereins" ohne wissenschaftlicher Abteilung, ist doch nachvollziehbar, oder... :evil: ???


    Da liegst du falsch.


    Die TGRDEU wird vom Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt (IBV) der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) geführt. Auftraggeber ist das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.


    In der TGRDEU sind die Zuchttierbestände seit 1997 erfasst und dokumentiert. Diese Daten bilden die Grundlage für die Beurteilung der Entwicklung der tiergenetischen Ressourcen in Deutschland. Der Fachbeirat Tiergenetische Ressourcen stellt unter Berücksichtigung dieser Zahlen den Gefährdungsstatus der einheimischen Nutztierrassen fest. Die Einordnung in die verschiedenen Kategorien der Gefährdung wird regelmäßig als Rote Liste der einheimischen Nutztierrasen in Deutschland veröffentlicht.


    Also geht's vor allem um "einheimisch" und "Nutztier", wobei sich über "Nutztier" streiten lässt. Wenn das Kaninchen laut Lebensmittel- und Futtermittelrecht ein Nutztier ist, dann müssen die einzelnen Rassen auch eines sein, alles andere wäre "sinnfrei"! Also bleibt bloß "einheimisch" übrig!


    http://tgrdeu.genres.de/


    MfG Manfred

  • Hallo,

    Warum gibt es TGRDEU? Wozu werden die dabei erhobenen Daten verwendet? Warum erstellt der ZDRK keine eigene Liste?

    also ich lese aus diesem Text, dass die Formel von der GEH kommt, nicht dass nicht die Daten der TRGDEU verwendet wurden.


    Aber ich werde versuchen mal in Oberhof nachzufragen.


    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

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