Rasse des Monats Mai 2008 "Das Russenkaninchen"

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    Rasse des Monats:

    Das Russenkaninchen

    Erstellt von

    Heiko Semmel

    Zuchtgeschichte:

    Der Rassename Russen lässt vermuten, dass diese Kaninchenrasse in Russland ihren Ursprung hat. Aber in reinrassiger Form, wie man sie heute kennt, stammt sie aus Großbritannien. Dieses Land ist nicht nur die Wiege vieler Kaninchenrassen, sondern hat auch viele Nagetierrassen, insbesondere deren Farbvarianten, hervorgebracht.

    Russenkaninchen, oder besser gesagt Kaninchen mit den auffallenden Abzeichen dieser Rasse, haben eine lange Geschichte. Derartige Tiere kamen schon vor Hunderten von Jahren in China vor, wo sie als Fruchtbarkeitssymbol galten und zum Jahresanfang den Göttern geopfert wurden. Es gibt auch Veröffentlichungen, die berichten, dass Kaninchen mit nahezu weißem Körper und dunkel gefärbter Schnauze sowie dunkel gefärbten Ohren und Läufen in Russland wild vorkamen.

    Auf welche Weise diese Kaninchen mit den auffallenden Abzeichen schließlich nach Großbritannien gekommen sind, ist unklar. In verschiedenen älteren Quellen wird behauptet, sie seien von englischen Seefahrern aus dem Himalaja mitgebracht worden. Auffallender weise wird

    dies auch von der Siamkatze behauptet, die ähnliche Abzeichen wie das Russenkaninchen aufweist, jedoch eine andere Augenfarbe hat.

    Diese bruchstückhaften Informationen haben dazu geführt, dass die Rasse im Lauf der Zeit unterschiedlichste Namen getragen hat. Sie war zum Beispiel als polnisches, chinesisches und afrikanisches Kaninchen sowie als Himalaja-Kaninchen und als Egyptian Smut bekannt.

    Wie auch immer die Geschichte des Russenkaninchens verlaufen ist, mit Sicherheit wurde die Rasse Mitte des 19. Jahrhunderts in Großbritannien unter dem Namen "Himalayan" gezüchtet, einem noch heute gebräuchlichen Namen.

    Ungefähr zur selben Zeit züchteten die Franzosen eine gleiche Kaninchenrasse, die nach Aussagen mehrerer Wissenschaftler keine einzige verwandtschaftliche Verbindung zu den britischen Tieren, also einen ganz anderen Ursprung hat.

    Die ersten Russenkaninchen waren schwarz gezeichnet. Auch später, als die anderen Farben aufkamen, blieb Schwarz die beliebteste, da sie den besten Kontrast zum rein weißen Fell bildet.

    Wie soll das Russenkaninchen nun aussehen?

    Schauen wir uns nun mal die einzelnen Positionen an:

    Pos. 1 Gewicht
    Pos. 2 Körperform, Bau und Stellung

    Pos. 3 Fellhaar

    Pos. 4 Kopfzeichnung

    Pos. 5 Rumpfzeichnung

    Pos. 6 Farbe
    Pos. 7 Pflegezustand

    Position Gewicht:

    Russen haben als kleine Kaninchenrasse ein Normalgewicht von über 2,25 kg bis zu einem Höchstgewicht von 3 kg. Das Mindestgewicht beträgt 1,75 kg.

    1,75

    bis 1,875

    bis 2,00

    bis 2,125

    bis 2,25

    über 2,25

    Höchstgewicht

    15

    16

    17

    18

    19

    20

    3,00 kg

    Position Körperform, Bau und Stellung:

    Der Körper ist leicht gedrungen, die Rückenlinie verläuft ebenmäßig und ist hinten gut abgerundet. Der Kopf ist dicht am Körper angesetzt und beim Rammler kräftiger als bei der Häsin. Die Ohren sind kurz und entsprechen in der Länge dem Körper. Die Häsin erscheint im ganzen etwas schnittiger und ist völlig wammenfrei.

    leichte Fehler:

    << siehe Allgemeines > >

    schwere Fehler:

    << siehe Allgemeines > >

    Position Fellhaar:

    Das Fellhaar ist dicht und weich, es ist verhältnismäßig kurz und hat eine feine, gleichmäßige Begrannung . Die Ohren sind gut behaart.

    Meiner Meinung nach ist die Beschreibung etwas unglücklich. Im Grunde ist dies die gleiche Beschreibung wie beim Hermelin Kaninchen.

    leichte Fehler:

    << siehe Allgemeines > >

    schwere Fehler:

    << siehe Allgemeines > >

    Position Kopfzeichnung:

    Diese besteht in der Maske und den farbigen Ohren.

    Die Maske hat eine länglichrunde, ovale Form und soll in scharfer Abgrenzung die Nase bedecken.

    Sie verläuft seitlich begrenzt, bis zum Oberkiefer und darf mit einem leichtem Hauch auch den Unterkiefer erfassen. Die Maske ist nicht zu groß und soll nicht über Augenhöhe reichen. Die Ohren sind an der Wurzel scharf abgegrenzt.

    Ich denke in dieser Position gibt es eigentlich wenig Beanstandungen. Ab und zu sieht man Tiere mit etwas unschöner Maske.

    Die Maske könnte etwas besser geformt sein, und nicht so weit hoch reichen
    Die Maske bei diesem Tier ist wunderschön geformt, dafür ist der Ohrenansatz nicht sehr schön abgegrenzt
    Eine etwas gezackte Maske, jedoch ein vorzüglicher Ohrenansatz. Ich denke hier sind 14,0 bis 14,5 Punkte berechtigt
    Eine reichlich gezackte Maske, jedoch ein vorzüglicher Ohrenansatz. Ich denke hier sind 14,0 Punkte berechtigt.
    Ein recht guter Vertreter der Rasse in Bezug auf die Position 4, auch wenn die Maske ein klein wenig tiefer sein dürfte.

    leichte Fehler:

    Etwas grobe, gezackte oder etwas hohe Maske

    Unreine Ohrenansätze

    schwere Fehler:

    Zu große Maske, die den ganzen Unterkiefer bedeckt

    Position Rumpfzeichnung:

    Die Rumpfzeichnung erstreckt sich auf die farbhaarigen Vorder- und Hinterläufe sowie die Blume. Das vorderste Glied der Vorderläufe ist von reiner, schwarzer bzw. blauer Farbe und möglichst scharf abgegrenzt. Die Hinterläufe sind bis über das Sprunggelenk farbig. Auch bei den Hinterläufen wird eine möglichst intensive Farbe und eine exakte Abgrenzung gewünscht.

    Die Blume hat eine reine Farbe, satte Farbe.

    Hier noch mal die Zeichnung an den Vorderläufen, die wunderschön sind.

    leichte Fehler:

    Kurze oder lange sowie verschwommene Zeichnung der Läufe oder der Blume

    schwere Fehler:

    Grobe Zacken in der Zeichnung der Vorder- und Hinterläufe

    Position Farbe:

    Anerkannt sind die Farbenschläge Schwarz-weiß und blau-weiß.

    Die Grundfarbe, mit gutem Glanz versehen, ist rein weiß. Ebenso weiß ist die Unterfarbe, die sich von der Grundfarbe nicht unterscheidet. Die Farbe der der Abzeichen muss tiefschwarz, bzw. sattblau sein. Die Augen sind rot durchleuchtend, die Krallen dunkelbraun.

    Russenkaninchen kommen weiß oder mausgrau auf die Welt. Die dunklen Abzeichen entwickeln sich erst nach einigen Wochen. Erst wenn ein Russenkaninchen ungefähr ein halbes Jahr alt ist, kann man Aussagen über Größe und Intensität seiner Abzeichen wagen. Trotzdem unterliegt die Farbe noch Veränderungen. Unter Einfluss von Kälte sind die entsprechenden Körperpartien dunkler gefärbt, was man auf Ausstellungen gerne sieht, während sie im Sommer wesentlich heller sind. Wenn diese Kaninchen in den weißen Bereichen ihres Fells eine Wunde haben, dann wachsen an dieser Stelle dunkle Haare nach. Den gleichen Effekt erreicht man, wenn man das Fell stutzt. Auf Ausstellungen ist dieses Vorgehen jedoch verpönt.

    Charakteristischerweise bekommen ältere Tiere Ringe um die Augen. Bei manchen anderen Rassen sind Augenringe obligatorisch, aber bei Russenkaninchen gelten sie als Fehler.

    Die spezifische Körperfarbe der Russenkaninchen ist die Folge einer Farbmutation. Die wirkliche Farbe des Tiers zeigt sich durch den Einfluss dieses rezessiven Gens nur an bestimmten Körperpartien: an Ohren, Schnauze, Läufen und Blume. Die Farbe entsteht nur an den kälteren, weniger durchbluteten Körperstellen. Zur Zeit werden vor allem Tiere mit schwarzen Abzeichen ausgestellt, aber auch blaue und havannafarbene Exemplare kommen vor. Außerdem gibt es auch lilafarbene und solche mit gesilberten Abzeichen an den Extremitäten. Diese Tiere sind jedoch äußerst selten und Russenkaninchen mit havanna- und lilafarbenen Abzeichen gibt es ausschließlich in Großbritannien und den USA.

    Durch das Einkreuzen anderer Kaninchen -mit anderen Fellfarben- gibt es an Läufen, Schnauze, Ohren und Blume im Grunde jede Farbe. Die Augenfarbe bleibt immer kräftig rosa, die Krallen der Tiere sind dunkelbraun.

    Bekommt man bei einer Punktbewertung solch ein Tier auf den Tisch, so denke ich sind hier höchstens 8,5 Punkte zu vertreten. Die Farbe der Ohren sind recht unrein und auch die Farbe der Maske könnte intensiver sein.

    Bei dem Tier der Abbildung 9 bemängelte ich die die Farbe der Ohren und der Maske, dazu kommt nun auch noch ein grauer Anflug am Kopf. Bei einer Punktbewertung würde ich hier 7,5 – 8,0 Punkte vergeben.

    Wobei hier anzumerken ist, dass es sich bei beiden Tiere auf der Abbildung 9 und 10 um Jungtiere handelt, die noch nicht ganz in ihrer Farbentwicklung fertig sind.

    Bei diesem Vertreter ist die Farbe so wie sie sein sollte!!

    Wobei man sagen muss, dass die Farbe bei den blau-weißen immer ein wenig verwaschener wirkt als bei den schwarzen

    leichte Fehler:

    Gelber oder grauer Anflug

    Leichter Augenrandanflug

    Leichte durchsetzte oder unreine Zeichnungsfarbe

    Unterschiedlich intensiv pigmentierte Krallen beim blau-weißen Farbenschlag

    schwere Fehler:

    Unreine Grundfarbe

    Starke Durchsetzung der Zeichnungsfarbe mit weißen Haaren

    Weiß in den farbigen Läufen

    Starke Augenrandringe (<<Brillen>>)

    Weiße Flecken in der Maske, an den Ohrenrändern oder am Ohrenansatz

    Andere als die geforderte Auenfarbe

    Pigmentlose Krallen bei beiden Farbenschlägen

    Zweierlei Krallenfarbe bei beim schwarz-weißen Farbenschlag

    Besonderheiten:

    Russenkaninchen sind überwiegend ruhige und zutrauliche Tiere. Anfangs war die Rasse vor allem ihres Fells wegen begehrt, heute wird sie überwiegend zu Ausstellungszwecken gezüchtet.

    Das Russenkaninchen kommt in allen Ländern, in denen es Kaninchenfreunde gibt, vor und ist auf jeder Kaninchenausstellung zu sehen. Diese kleine Rasse ist allerdings nicht nur in Züchterkreisen beliebt. Wegen ihres ausgeglichenen Charakters, ihrer "handlichen" Größe und der besonderen Farbzeichnung ist sie als Heimtier bestens geeignet.

    Es gibt auch eine große Version des Russenkaninchens, die Großen Russen. Diese Tiere gelten als Fleischrasse und erinnern auf den ersten Blick an das Kalifornierkaninchen, sie sind jedoch wesentlich eleganter.

    Wir bedanken uns bei Heiko Semmel für diesen Bericht sowie Birgit Busse-Sander für die Vorlage und Fotos. Weiterer Dank gilt Tatjana Ruthmann, Kai Sander, Heiko Semmel und Siegfried Lübbert für Ihre Mitarbeit. Das Copyright liegt bei den jeweiligen Verfassern und beim Rassekaninchenzuchtforum e.V. Die Rechte der Grafiken liegen bei http://www.rkz-forum.com. Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Rassebericht bitte an webmaster@rkz-forum.com.de. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, das die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen, und das wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

    (C) 2008 RKZ-Forum.com

    jenser166 17. Juli 2008, 09:07

    Hallo alle zusammen,

    ein schöner Bericht über eine schöne Kaninchenrasse :thumbsup:. Besonders die Fotos sind gelungen. Zu dem einen Foto von dem Jungtier mit dem Grauschleier am Kopf fehlte eigentlich nur der Hinweis "Kälteschwärzung" - genauso sieht die Kälteschwärzung aus. Dieses Phänomen verschwindet beim ersten Umhaaren und ist insbesondere am Kopf recht gut zu erkennen. Es handelt sich dabei um eine, durch äußere Temperatureinflüße, bedingte Schwärzung im oberen Drittel des Fellhaares - das entsprechende Jungtier hat möglicherweise am Nestrand gelegen oder wurde beim Säugen kurzzeitig aus dem Nest gezogen.

    Viele Grüße

    Jens

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