Fütterung von Raps

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  • Hallo Jürgen,
    Kannst Du mal ein Bild von dem Raps einstellen. Ich bin mir nämlich nicht sicher ob das wirklich Raps ist was bei euch angebaut wird. Bei uns wird nach Getreide hauptsächlich Gelbsenf oder/und Ölrettich angebaut. Winterraps wird meist von Viehbetrieben angebaut um im Herbst zusätzliche Fläche als Ackerfutter zu nutzen. Winterraps blüht erst nach dem Winter, weil er den Kältereiz braucht. Senf und Ölrettich sind zwar auch Kreuzblütler, sind aber nicht winterfest. Sie sind aufgrund ihrer Inhaltsstoffe nicht so sehr als Futter geeignet,aber aufgrund ihres schnellen Wachstums und Nährstoffaneignungsvermögens als Gründünger sehr beliebt. Senf blüht auch gelb und blüht bei uns auch auf manchem Acker. Ölrettich blüht weis über rosa bis violett und hat eine weise Pfahlwurzel.
    In der Blüte wird der Blattanteil beim Raps kleiner und der Stängel wird holziger. Er wird auch nicht mehr so gern gefressen. Das mit dem Raps und Heu funktioniert, aber mit einem Ballen Heu kommst du sehr weit, weil bei der Wahlmöglichkeit zwischen RAps und Heu,das Heu klarer Verlierer ist.


    Gruß Klemens

  • Hallo Klemens,


    vielen Dank für deine umfassende Antwort. Als erstes ganz kurz zu Erklärung, ich komme von einem landwirtschaftlichen Betrieb und bin auch Landwirtschaftlicher Facharbeiter. Der Unterschied ist mir auch völlig klar. Das aber nur zu Erklärung, ich bin sehr froh über deine Antwort. Du hast recht die meisten Landwirte säen Senf oder teilweise Ölrettich. Noch mehr als Rettich aber Lupine oder Phacelia bei uns. Das ist der große Großteil. Ein paar haben aber auch Raps gesät. Sommerraps wenn im Frühjahr darauf Hafer gesät wird und Winterraps vor Mais. Der Sommerraps wurde Mitte/Ende Juli gesät und ist jetzt am Beginn der Blüte. In meinem direkten Umkreis (Weg zu Fuß mit Scheibtruhe und Sense) gibt es nur Ölrettich und Sommerraps.

  • Hallo Jürgen,
    hätte ich gewußt dass du vom Fach bist hätte ich dich nicht so "belehrt". Aber vielleicht war es ja für andere interesssant. Um die Zwischenfrucht dort anbebaut zu bekommen wo man will, hilft manchmal auch die Kostenteilung, z.B, indem man das Saatgut besorgt und bezahlt, oder man pachtet eine gewisse Fläche über Winter..... Da wird sich schon ein Deal finden lassen, da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
    Was die Tau- oder Regennässe zur Fütterung angeht, kann ich nur betonen, dass ich bestimmt an 70-80% der Tage keinen Raps füttern könnte, wenn das ein Problem wäre, da Raps auch nach leichtem Tau extrem lange nass bleibt.


    Gruß Klemens

  • Jedenfalls kannst du das alles verfüttern, je vielfältiger desto besser.


    Hallo
    Diese oder so ähnliche Aussagen liest man ja immer wieder. Mich würde mal interessieren ob das überhaupt bewiesen ist? Meinem Hund zum Beispiel kann ich nicht alles verfüttern. Die meisten Tiere bekommen doch immer das gleiche Futter oder gibt man einen Vogel auch was anderes als Vogelfutter? Ich gewöhne meine Tiere von Anfang an an bestimmte Futtermittel und bleibe auch dabei. Ich persönlich halte nichts davon meinen Tieren immer wieder andere, neue Futtermittel anzubieten. Ich glaube, Tiere gewöhnen sich an das Futter das sie von Anfang an bekommen. (Gewohnheitstier)
    Gruß
    Franz

  • Hallo Franz,


    ich denke Angela
    hat in gewisser weise recht. Vieles kann man verfüttern, und sollte
    man auch, allerdings gibt es natürlich auch Nahrung, die nicht
    unbedingt für Kaninchen geeignet ist, wie z.B. Salat, Blaukraut,
    o.ä. .
    Laut meiner Meinung ist es gut sehr viele Verschiedene
    Sachen zu füttern, denn das macht eine Ausgewogene Ernährung aus,
    und außerdem fühlen sich die Kaninchen meiner Meinung nach dabei
    auch wohler, denn willst du jeden Tag, Morgens mittags und Abends
    jeweils einen Großen Klotz zu Essen bekommen, in dem Laut Hersteller
    alles zum Leben drin ist, was du brauchst? Das würde mit der Zeit
    doch recht fade werden.
    Ständige Futterwechsel halte ich zwar für
    nicht gut, allerdings bin ich der Meinung, das man das Zusatzfutter,
    zum "Normalen" Futter (beispielsweise Pellets,
    Strukturmüsli, ...) oft wechseln kann, weil wenn es den Tieren nicht
    schmeckt, dann fressen sie es auch nicht.


    MfG
    Tim

  • Hallo Tim
    Ich habe das bewusst geschrieben, weil es immer behauptet wird, das abwechslungsreiches Futter gut ist. Mich interessiert, ob das jemand beweisen kann? An Jungtiere darf/soll man dieses und jenes nicht verfüttern, wenn die Tiere dann etwas älter sind, könnte man auf einmal alles verfüttern? Uns Menschen kannst du nicht mit Tieren vergleichen was das "fressen" :D angeht. Ich hatte eine Katze die 19 Jahre alt wurde und immer nur das gleiche Futter gefressen hat, anderes Futter blieb unberührt im Napf. Unsere Tiere würden wahrscheinlich viel mehr fressen als wir ihnen geben (Ausstellungsgewicht!), daher wird auch fast alles gefressen was man ihnen gibt. Hast du schon mal Struktur Müsli zur freien Aufnahme deinen Tieren angeboten? Da wirst überrascht sein, was da alles im Napf drin bleibt. Gibt man wenig, fressen fast alle (bis auf wenige Ausnahmen) den Napf leer. Ich gebe auch Fenchel und Broccoli bei etwas dünnen Kot aber nur, wenn es nötig ist. Ob ein Tier eine abwechslungsreiches Futter benötigt, davon hat mich ehrlich gesagt noch niemand richtig überzeugen können. Das Zoohandelfutter für Kaninchen ist ja recht bunt und abwechslungsreich, darum werden die Tiere ja so alt. :rolleyes:
    Gruß
    Franz

  • Ich denke auch, mann soll (darf) nicht alles füttern. Es ist wichtig ausgewogen zu füttern, auf die Nährstoffe (Inhaltsstoffe) zu achten.
    Es gibt ja nicht um sonst hier im Forum die Pflanzen und Kräuterecke und auch viele Literatur zur gesunden Fütterung der Kaninchen.
    Nur die Pellets gehören abgeschaft! Wenn ich mir Kaninchen zulege weiß ich auch das da Arbeit dranhängt.

  • Ich meinte damit eine wirklich vielfältige Mischung an Pflanzen, dazu zählen auch sämtliche Kohlsorten. Wenn ich mit meiner Sense die Wiese traktiere, bin ich sicher, dass da immer zwischen 10 und 20 verschiedene Pflanzenarten in der Schubkarre landen. Auch Kulturpflanzen dürfen das Portfolio erweitern, vor allem gegen Winter hin, wenn die Wiesen anfangen zu schwächeln, ist ja die große Zeit der Kohlsorten. Ich nehme da den Kopfkohl nicht aus, wobei ich selbst die Köpfe für meinen eigenen Bedarf so von den Stielen ernte, dass selbiger stehen bleibt und nachtreibt, diese Blätter kann ich dann verfüttern. Ich habe die eigene Erfahrung gemacht, dass Kaninchen, die so eine Vielfalt gewohnt sind, auf neue Sorten nicht empfindlich reagieren. Auch meine Jungtiere bedienen sich von Anfang an mit am Grünfutter der Alten, das beginnt meist so um die 3. Woche herum, dann fangen sie an den Stall zu erkunden und an ersten Blättchen herumzukauen. Anfangs mit wenig Erfolg, daher füttern sie sich von ganz alleine langsam an. Und da ich im Winter versuche, möglichst viel Grünes ranzuschaffen und mich dazu auch im Supermarkt beim "Grünabfall" bediene, fällt die Umstellung im Frühjahr nicht schwer. Wenn die Tiere eine große Auswahl haben, suchen sie sich von selbst die richtige Zusammensetzung raus. Dazu ist nötig, so viel zu füttern, dass sie nicht gezwungen sind, wirklich alles bis zum letzten Halm aufzufressen. Dann funktioniert auch das Aussortieren von Giftpflanzen. Wobei die meisten "Gift"pflanzen eher Heilkräuter sind und von den Tieren ganz gezielt gefressen werden.
    Mein kraftfutter gibt es übrigens aus selbstgebauten Futterautomaten und es ist so, dass sie für ganz begehrte Stücke den ganzen Automaten leer scharren. Dieses ganz Begehrte gibt es daher separat (nämlich Leinkuchen), es ist allerdings gut zu sehen, dass manche Futterbestandteile eher leer sind als andere. Und ulkigerweise wechselt die Vorliebe von Zeit zu Zeit. Haben sie anfangs Hafer regelrecht inhaliert, blieb er zuletzt liegen und ich habe ihn durch Gerte ersetzt, die wieder sehr beliebt war. Sonnenblumenkerne waren erst das Highlight, jetzt sind sie die Letzten die gefressen werden. Derzeit steht Mais hoch im Kurs, weil es frische Kolben gibt.

  • Hi,
    schau mal beim Hafer ob es nicht nur die lehre Hülle ist. Ich hatte auch mal das Gefühl sie fressen ihn nicht mehr dabei fehlte das Korn und es war nur die Hülle die im Napf lag.
    Beim Mais werden meine langsam wählerisch, da er jetzt nachgehärtet ist. Ich habe die Kolben nach dem Stoppeln aufgehangen um sie zu trocknen, damit sie ich schimmeln.
    Mit Kohl aus dem Supermarkt habe ich schlechte Erfahrungen gemacht.
    Ich habe jetzt begonnen Mohrüben zu füttern und wenn ich bekomme gibt es dann auch noch Rüben.

  • Ok, wenn ich das nächste Mal Futter kaufe, wollte ich eh mal wieder auf Hafer wechseln. Dann schau ich mal, ob es nur die Spelzen sind. Wobei doch immer einiges aufgeht, wenn ich den Mist aufs Feld karre, ich habs aber normal nicht bis zur Blüte kommen lassen und weiß daher nicht, welches der Getreide da wächst. Das geht als Grünzeug wieder in den Stall.
    Möhren gibts bei mir erst, wenn alles andere Frische zu knapp wird. Und gegen Ende des Winters haben sie die auch meist gründlich satt :D Rüben wurden die letzten Jahre abgelehnt oder höchstens wenig beknabbert. Hab jetzt ein paar zum Testen geschenkt bekommen, mal sehen wie es dieses Jahr ist.

  • Hallöchen
    Da ich weiß, das es verschiedene Raps-Sorten gibt, die Frage : Raps welcher im Herbst ausgesät wurde , ist Futterraps ?
    Frage, weil es Sorten gibt, die für die Verfütterung an Kaninchen nicht geeignet sind.
    Freue mich wie immer über Antworten.
    LG Susan

  • Hallo Susan,
    Raps kannst du die ganze Vegetationsperiode säen und er geht auf (wenn ihn die Schnecken und Erdflöhe nicht fressen). Winterraps ist Winterhart und braucht den Frostreiz um zu schossen und zur Blüte zu kommen. Er wird für die Körnerproduktion von Ende August bis Mitte September ausgesät. Sommerraps ist nicht so frosthart und braucht auch keinen Frostreiz um zu blühen. Er geht schon bald nach der Saat ins Schossen und kommt zur Blüte. Er wird vor allem in rauen Lagen angebaut oder wenn die Fruchtfolge eine Spätsommersaat nicht zulässt. Das alles sagt aber noch nichts über die Verfütterung aus. Raps enthält von Natur aus Stoffe die für die Verfütterung ungünstig sind . Da ist das Glucosinolat, das in größeren Mengen dem Stoffwechsel Probleme macht, die Eruca säure geht zu Lasten der Schmackhaftigkeit und bläht. Daher werden heute überwiegend sogenannte 00-Sorten angebaut, die arm an diesen Stoffen sind. Bei den speziellen Grünfuttersorten geht es mehr um Blattanteil, weicher Stengel, Frischmasseertrag, Verdaulichkeit , Wuchscharakter usw.. Man könnte natürlich auch den Raps füttern der nach dem Dreschen auf dem Rapsfeld aufgeht. Diese Sorten haben aber meist sehr flach liegende Blätter, was die Ernte erschwert. Die Sorte die ich dir geschickt habe hat auch etwas Grünkohlblut mit drin. Daher kommt der aufrechte Wuchscharakter. Sie ist schon recht alt. Mein Vater hat sie bereits angebaut, um die Heuvorräte für den Winter zu schonen und wir haben schon über 20 Jahre keine Kühe mehr.



    Gruß Klemens

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