Tag!
Ob nun jemand Rassekaninchen, die man übrigens auch schlachten kann, oder Schlachtkaninchen aus Zwei- oder Dreiweg-Kreuzungen züchten will, ist jedem selbst überlassen. Außerdem kann man Kaninchen auch ohne irgendeinen Verband züchten. Der Begriff enthält ja nicht unbedingt die Mitgliedschaft in einer derartigen Vereinigung. Helfen kann man so oder so!
ZitatHeute sind die Rassen da, es gibt einen Standart, es gibt den ZDRK und es gibt Zuchtvorgaben.
Die Rassenbeschreibungen des Standards sehe ich nicht als Zuchtvorgaben. Da geht es vor allem um Idealvorstellungen phänotypischer Merkmale, die von einem bestimmten Kreis von Personen (Standardkommission) unter Beteiligung mancher Arbeits- oder Interessengemeinschaft zu Papier gebracht wurden. Zuchtvorgaben im eigentlichen Sinn gibt es nicht, manches ist jedoch in den Allgemeinen Ausstellungsbedingungen und in den Tätowierbestimmungen geregelt. Eine Beschreibung im Sinne von "Man nehme ....!" um am Ende ein vermehrungs- und widerstandsfähiges Kaninchen zu erhalten (nicht einmal dieses Ziel ist geregelt), sehe ich nicht. Hier ist die Kreativität des Züchters gefragt.
Und ... ich behaupte, dass eben diese Kreativität, die sich nicht immer an Vorschriften hält, nicht unwesentlich zum derzeitigen Stand der Rassekaninchenzucht beigetragen hat. Diesen kann man sowohl negativ als auch positiv sehen. Das ist eine Frage des Blickwinkels. Wenn es diese Kreativität nicht gegeben hätte, würde sich so manche Rasse in der Sackgasse befinden, wobei ein Schritt zurück bei weitem zu wenig wäre, um raus zu kommen. Der Genpool und dessen Enge bzw. Einschränkung durch das Zuchtgeschehen war bereits Thema (Rudolph). So manche Rasse wäre wohl bereits von der Bildfläche verschwunden, wenn im Rahmen der Zucht nicht auch mal unkonventionelle Wege gegangen worden wären, die letztlich zu einer Erweiterung des Genpools und damit zum Überleben der Rasse geführt haben.
MfG Manfred