Jakobskreuzkraut

Werbepartner

Ohne_Titel_1

Kaninchen-Auktion

Jetzt mitmachen und helfen!

Zur Auktion >

  • Startseite

    Jakobskreuzkraut




    Eine sehr hübsche Pflanze mit wunderschönen, gelben Blüten.

    ABER

    Giftig!

    Zumindest für uns Menschen und einige Tierarten.

    Für unsere Tiere wollen wir artenreiche Wiesen bewirtschaften, denn diese Vielfalt verspricht nicht nur Abwechslung im Speiseplan, sondern auch die Aufnahme gesund erhaltender Wirkstoffe.
    Jedoch gibt es unter den bunt blühenden Kräutern und Gräsern auch Pflanzen, die für Tiere schädlich sind.
    Dazu zählt auch das Jakobskreuzkraut, auch Jakobsgreiskraut genannt.

    Das Jakobskreuzkraut ist eine alte einheimische Art, die sich immer weiter ausbreitet.
    Anfangs waren v.a. Pferdeweiden betroffen. Mittlerweile sieht man sie auch in Brachen, auf Bauerwartungsland, an Bahndämmen oder Straßenrändern.

    Die Pflanze ist zweijährig.
    Eine Rosette mit tief geschlitzten Blättern ist das Erscheinungsbild im ersten Jahr, die bis zu 30cm lang werden können.





    Ein aufrechter Stängel charakterisiert die Pflanze im zweiten Jahr. Auf mittiger Höhe des Stängels verzweigt sie sich. Bis zu einem Meter hoch werden ausgewachsene Pflanzen.



    Die Blütezeit ist hauptsächlich von Ende Juli bis August. Die Pflanze ist ein Korbblütler mit goldgelben Einzelblüten. Die Blütenköpfe haben einen Durchmesser von 15-25cm.
    Das Jakobskreuzkraut besitzt eine Pfahlwurzel, von der zahlreiche Faserwurzeln ausgehen, die sich auf einen Umkreis von bis zu 30cm verzweigen können. Verbleibt ein Teil dieser Wurzeln im Boden, kann die Pflanze neu austreiben.
    Man sollte die Pflanze deshalb großzügig ausstechen und nicht an Ort und Stelle liegen lassen.
    Die Samen werden hauptsächlich über den Wind verbreitet, jedoch werden sie selten weiter als 50m getragen. Die Samen können im Boden bis zu 25 Jahre lang keimfähig bleiben.

    Was die Bestimmung der jungen Pflanze sehr einfach macht, ist der Geruch.
    Engländer bezeichnen die Pflanze auch als „Stinking Willie“
    Man kann wirklich behaupten, dass sie sehr unangenehm riecht.

    Die Giftigkeit der Pflanze begründet sich durch verschiedene Pyrrolizidin-Alkaloide und führt zu chronischer Lebervergiftung. Chronische Krankheitsprozesse werden durch, sich in der Leber anreichernde Giftstoffe hervorgerufen. Sie werden nicht ausgeschieden und so kann auch eine wiederholte Aufnahme kleiner Mengen zu einer Vergiftung führen, die tödlich verläuft.
    Auch im Heu oder Silage verliert die Giftigkeit ihre Wirkung nicht.

    Verschiedene Tiere sind auch unterschiedlich empfänglich für dieses Gift.
    Am unempfindlichsten sind Schafe und Ziegen, sie vertragen die höchste Giftmenge dieses Krautes. Pferde und Rinder hingegen sind sehr gefährdet. Wachteln sind weniger empfindlich als Hühner oder Puten.

    Unsere Kaninchen wiederum gelten mehr oder weniger als resistent gegen Pyrrolizidin-Alkaloide und man diskutiert sogar darüber, dass der Rückgang von Kaninchen-Populationen in einigen Gebieten dafür verantwortlich ist, dass das Jakobskreuzkraut sich so stark verbreiten konnte.

    In der Studie
    Absorption and Excretion of Pyrrolizidine (Senecio) Alkaloids and their Effects on Mineral Metabolism in Rabbits von R. A. Swick et.al. heißt es:
    "Es scheint, dass die Resistenz der Kaninchen zur Vergiftung durch Kreuzkräuter im Futter nicht durch eine niedrige Gastrointestinalabsorption, sondern durch eine effiziente Eliminierung über den Urin verursacht wird."
    ("In addition, it appears that the resistance of rabbits to dietary SJ intoxication is not caused by low GIT (gastrointenstinal) absorption of PA, but rather by efficient urinary elimination.")

    Intravenös injiziert führt es auch bei Kaninchen und Meerschweinchen zum Tod.




    Beitrag erstellt von: Countrysu und ClaudiaD

    Quellen:
    http://www.landwirtschaftskammer.de
    http://www.mittelhessen.de/lok…usrotten-_arid,94204.html
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/847303

    Bilder: Countrysu

    Wir bedanken uns bei Countrysu und ClaudiaD für diesen Bericht und die Fotos. Das Copyright liegt bei den jeweiligen Verfassern und beim Rassekaninchenzuchtforum e.V. Die Rechte der Grafiken liegen bei http://www.rkz-forum.de . Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Bericht bitte an webmaster@rkz-forum.de. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, dass die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen, und dass wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

    (C) 2014 Rassekaninchenzuchtforum e.V.

  • Hallo! Schöner Beitrag.


    Ich finde noch wichtig zu erwähnen, das es verschiedene Kreuzkraut Varianten gibt. Das JKK ist an der Tatsache zu erkennen, dass es 13 Blütenblätter hat. daran kann man es auch gut identifizieren!


    Schöne Grüße,


    Nicole

  • Hallo,
    irgendwie stehe ich auf dem Schlauch!
    Ist es nun giftig für Kaninchen oder nicht?
    Leider scheint diese Pflanze in relativ hohem maße auf meinen Wiesen zu wachsen. Wir hatten auch einige unerklärte todesfälle. Seitdem wir aber kein Grünes mehr füttern hat das aufgehört. Nun steht da aber das auch im Heu befindliche Pflanzenteile giftig bleiben. Das würde ja bedeuten ich habe umsonst Heu gemacht.
    Auch finde ich es nicht so gut unseren Kaninchen das frische Grün vorzuenthalten. Auf der anderen Seite leben sie wenigstens noch.

  • Hallo zusammen!


    Die gleichen Fragen wie Andi gingen auch mir durch den Kopf.... Ich hatte schon immer Angst, das mal in einem Heuballen diese Pflanzen versteckt sein könnten. Gut ist es jedenfalls nicht für unsere Tiere, das steht fest.
    Seitdem ich von dieser Pflanze weiß, beobachte ich eine explosionsartige Vermehrung. Mir sind Flächen bekannt, wo dieses Zeug fast ausschließlich wächst, und man im Sommer ein gelbes Blütenmeer betrachten kann. Bekämpfen kann man sie am Besten mit dem Spaten, glaube ich. Wenn man sie mit Wurzeln aussticht und entsorgt ist sie jedenfalls weg aus der Reichweite unserer Tiere. Wenn man Pflanzenschutzmittel anwenden würde, wären die abgestorbenen, aber dennoch giftigen Pflanzenteile weiter vorhanden. Auf Wiesen, auf denen Pferde grasen und das Zeug wächst, kann man beobachten, dass die Pferde dieses Zeug nicht anrühren-solange die Jakobskreuzkrautpflanze grün ist-sobald sie aber trocken ist werden sie gefressen. Daher ist sie im Heu so gefährlich.


    Man sollte eine Bekämpfungspflicht für dieses Zeug einführen.

  • Lt. der Studie sollen Kaninchen resistent gegen das Gift der Pflanze sein.
    Ich persönlich, lass es aber auch nicht drauf ankommen und mach aus meinen Muckis keine Versuchskaninchen.
    Bin dem Kraut auf meiner Koppel auch mit dem Spaten zu Leibe gerückt.
    Entsorgt wird es nur noch in einer Biogasanlage. Die ersten ausgerissenen Pflanzen , dacht ich auch, gut eine Ecke weit weg entsorgt zu haben.
    Nun sprießt dort das Zeug . War keine so gute Idee.
    Verbrennen wäre auch eine Möglichkeit.


    LG Susan

  • Hallo Susan,


    Ich persönlich, lass es aber auch nicht drauf ankommen und mach aus meinen Muckis keine Versuchskaninchen.

    ....hätte ich auch nicht gemacht, doch wurde mir die Entscheidung in der Praxis abgenommen, als meine freilaufenden Schlachttiere mahrefach alles an JKK abgeweidet haben, ohne damit ihren Stoffwechsel gegen "null" gefahren zu haben. Folglich werde ich künftig alles, was ich an JKK ausreiße mit dem Frischfutter vorlegen. Angora-Angy -ungeachtet der tlw. unangemessenen Kritik hier im Forum - füttert das Zeug ohnehin von jeher, ohne ihren Tieren damit geschadet zu haben.


    Gruß & danke für den Bericht


    Thomas

  • Hallo,


    abgesehen davon, dass jeder seinen Tieren füttern kann, was er will (oder auch nicht, aber das ist eine andere Geschichte), sind die Effekte von derartigen Alkaloiden nicht unbedingt sofort ersichtlich. Das heißt jedoch nicht, dass innere Organe wie zum Beispiel die Leber, nicht doch geschädigt werden. Bei Kaninchen ist es leicht möglich, dass das keine Rolle spielt, weil die Tiere früher oder später doch geschlachtet werden. Hier spreche ich all diejenigen an, die Jakobskreuzkraut verfüttern: "Achtet mal auf die Leber! Möglicherweise gibt es da ja Änderungen!" Das wäre interessant!


    MfG Manfred

  • Guten Morgen,


    ich kann das Kraut gar nicht verfüttern, weil es das hier gar nicht gibt.


    Möglicherweise liegt es tatsächlich daran, dass wir hier nach wie vor massenhaft Wildkaninchen haben?


    Freds Vorschlag finde ich gut. Allerdings schaue ich mir immer sämtliche Organe genau an, wenn ich ein Tier ausnehme, auch ohne besonderen Grund.


    Gruß
    Claudia

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • Guten Morgen,


    ich glaube, man sollte das Thema nicht so pauschal behandeln, da gibt es einfach doch einiges zu beachten.
    Ich füttere sicher ab und an das Kraut in den Wiesenmischungen an Kaninchen, da untersuche ich nicht.
    Wenn ich die Pflanzen direkt sehe, steche ich sie aus und werfe sie in den Müll, weil von meinen Grünflächen ach andere Tiere wie Schafe, Ziegen und Esel ab und an fressen, vor allem das Heu davon.
    Beim Schlachten wird immer ganz automatisch alles genau betrachtet, da steckt so drin, bisher war wenig auffällig, vermutlich auch, weil der Zusammenhang nicht beachtlich war.


    mfg Peter

  • Hallo,


    mir ist beim Schlachten schon alles mögliche aufgefallen. Das reicht von einer Verkrümmung der Wirbelsäule über diverse Veränderungen an der Leber bzw. Lunge bis zu einer stark strukturierten Oberfläche der Nieren, gelbem Fett und und und. Das Problem dabei ist, die Zusammenhänge zu erkennen. Bei der veränderten Niere hatte ich den Eindruck, das es jene Tiere sind, die vermehrt Wasser zu sich nehmen. Was letztlich für die Veränderung verantwortlich war, habe ich jedoch nie rausbekommen.


    Jakobskreuzkraut oder das Gemeine Kreuzkraut sind im Grünen nicht zu finden, dabei soll es auch bleiben, die "Fehler"suche ist so schon schwierig genug!


    MfG Manfred

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!