Zahnmissbildung

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  • Moin Kollegen,
    bei mir ganz toll: habe drei rote Zuchthäsinnen und einen Rammler. Insgesamt 6 Würfe gemacht. Bei der ersten Runde habe ich einen mit Zahnfehlstellung festgestellt. Bei der zweiten Runde fünf.
    Konsequenz: alle Jungtiere schlachten inkl. Rammler.
    Folge: Stall leer und Topf voll, sowie keine Aussteller bei den roten in diesem Jahr.


    Mache jetzt noch zwei Probeverpaarungen mit einem neuen Rammler und dann schauen wir mal.....


    Grüße Falko

  • Hallo zusammen,


    das mit der Zahnfehlstellung stimmt so nicht, das ist deutlich komplizierter bzw. differenzierter zu betrachten.


    Wenn aus einer Paarung Jungtiere mit Zahnfehlstellungen fallen, heißt dies lediglich, das diese Paarung nicht gepasst hat, Paarungen in anderer Kombination können durchaus erfolgversprechend bzw. ohne Fehlbildungen sein.
    Anatomische Fehler vererben sich in der Regel nicht 1:1, da spielen viel mehr Faktoren mit.
    Es ist lediglich darauf zu achten, dass nicht Tiere mit Extremen ( z. B. "Bollenköpfen" ) verpaart werden.


    mfg Peter

  • Moin Peter,


    also könnte/ sollte man:
    ....die Zuchttiere in anderen Verpaarungen weiter einsetzen ?
    ....die Jungtiere mit den Fehlstellungen schlachten (gibt es glaube ich keine zwei Meinungen)
    ....die Geschwister ohne Fehlstellung auch schlachten oder diese auch zur Zucht verwenden ?


    Danke für Eure Stellungnahmen,
    Gruß Falko

  • Hallo Falko,


    die MSch haben ja mittlerweile Köpfe wie WN, da ist es eigentlich kein Wunder, dass es zu Zahnfehlstellungen kommt.
    In der Rassekaninchenzucht ist nicht das Extrem Mass der Dinge sondern der "gute Schnitt".


    Zu deinem Fragen:


    ....Zuchttiere können in Ausgleichspaarungen - PartnerIn mit nicht extrem ausgeprägtem Schädel - eingesetzt werden.
    ....Jungtiere mit Fehlstellungen werden gemerzt
    ....Geschwister ohne Makel sind einsetzbar.


    mfg Peter

  • Hallo ZuchtfreundInnen,


    hatte jetzt gerade ein paar sehr interessante Anrufe von ZuchtfreundInnen, die die Sache nicht ganz verstehen.


    Zum Merzen: Wollte man alle Tiere, die in direkter Linie mit Tieren mit Zahnfehlstellungen merzen, gäbe es bestimmte Rassen nicht mehr, da immer wieder mal Jungtiere mit Zahnfehlbildungen fallen.
    Wären Zahnmissbildungen dominant vererbbar, müssten ja immer der ganze Wurf betroffen sein und nicht nur Einzeltiere.
    Es besteht tatsächlich bei allen Rassen, deren Kopfbildung und Kopfform deutlich von der Norm abweichen, die Gefahr, dass es zu Zahnfehlstellungen kommt.
    Und nein, nicht alle Zahnfehlstellungen sind von Geburt an vorgegeben, es kommt auch vor , dass Alttiere noch Fehlstellungen zeigen, meist durch Unfälle verursacht.
    Und nein, man merzt die Jungtiere mit Zahnfehlstellungen nicht wegen der Vererbbarkeit sondern wegen der direkten Gesundheit der Tiere, Tiere mit Zahnfehlstellungen sind meist nicht lebensfähig per se ab einem bestimmten Alter .


    Vererbung von anatomischen Mängeln/Missbildungen sind meist sehr kompliziert und haben nicht nur eine Ursache, da spielen sehr viele unterschiedliche Dinge mit.


    mfg Peter

  • Hallo,
    ich schätze nun werde ich durch meine abweichende Meinung gesteinigt.....


    Ich glaube Zahnmissstellung und Zahnmissstellung kann man nicht immer verallgemeinern.


    Vor einigen Jahren hatten wir in einem Wurf Russen 4 von 8 Tieren mit Zahnmissbildungen.
    Nach einmaligen Schneiden verwuchs sich dies bei 3 Tieren. Trotz Wurfwiederholung und Linienzucht trat nie wieder ein Fall auf.


    Ähnliches habe ich auch dieses Jahr bei meine Neuzucht. (bloß das alle Jungtiere nun ganz normale Zähne haben)


    Ich glaube das machmal führen äußere Einflüsse zu einem übertrieben schnellen Wachstums des Unterkiefers, wenn der Oberkiefer "aufholt" erledigt sich vieles von selber.


    Ich würde auf jeden Fall mit entsprechende Bemerkungen zu den Tieren machen und dann schauen ob es wieder auftritt. Dann sollte aber selektiert werden.


    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Hallo.



    Warum Tiere in der Zucht belassen bei denen Zahlfehlstellungen auftreten? Bei mir wird alles gemerzt was Zahnfehler zeigt, sowie Geschwistertiere. Zahnfehler können versteckt getragen werden und wenn du Pech hast (und ich hatte das bei zugekauften Tieren mehr als einmal) hast du eine Verpaarung die keine Zahnfehler zeigen aber die Jungtiere stark betroffen sind.


    Du nimmst damit doch in kauf Tiere in den Würfen zu haben die dann wieder betroffen sind. Da schlachtest du die und mit den anderen wird fröhlich weiter gezüchtet oder sie werden sogar verkauft.


    Es gibt sicherlich Zahnfehler die durch Verletzungen im jungen Alter auftreten aber die Meisten sind vererbt. Mir kommt sowas nicht in den Stall.



    Liebe Grüße


    Andrea

  • Der vierte Wurf hoppelt durchs Gehege. 8 Babys, die problemlos aufgezogen wurden und jetzt munter spielen: 4 x Weiss RA, 1 x Schwarz, 2x Blau?, 1 x Schoko


    VlG Britta _engel_


    PS: Vielleicht sollte man das Thema "Zahnfehlstellungen" ausgliedern und einen eigenen Threat daraus machen?

  • Hallo Andrea,
    ich schrieb ja schon, dass ich mit Kritik wegen meiner Aussage rechnete.


    Du hast gelesen, dass ich anschließen bei den Russen den Wurf wiederholte und eng in die Linie gegangen bin?
    Bestätigt es dann nicht, dass auch Umwelteinflüsse schuld sein können?
    Es ist kein Tier verkauft worden und es ist kein Fall von langen Zähnen mehr aufgetreten !!!!!!!


    Bei dem neulichen Fall: ist es bei ca. gleichalten Tieren fast gleichzeitig aufgetreten.
    Nicht bei früheren oder späteren Würfen.


    Ich glaube wenn man da sorgfältig beobachtet und erst später das Messer wetzt ist wohl gar nicht so verkehrt.


    Dass man solche Tiere nicht verkauft (oder zumindest deutlich auch entsprechende Probleme hinweist) ist für mich selbstverständlich.


    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Hallo zusammen,


    ich glaube, ich muss es noch etwas deutlicher formulieren:


    Zahnfehler sind nicht im klassischen Sine "vererbbar", da sind die Geschwister auch keine "Träger" - Träger von was ?- und von daher kann/ muss man sehr genau überlegen, was man tut.
    Wie Kai beschreibt ist es tatsächlich so, dass Zahnfehlstellungen einmal auftreten und dann nie wieder.
    Gleichzeitig kann das Problem aber auch immer wieder auftreten, wenn man Extreme Kopfbildungen züchtet.


    Das Problem ist in den meisten Fällen optisch erkennbar bzw. auch erlernbar:
    Wenn man Extremköpfe nicht mit Extremköpfen paart ist schon viel erreicht, ich darf mich nochmals wiederholen: Nicht das "Extrem" ist das Maß der DInge !!!


    Die Zucht mit Tieren, die nicht zu Extremen neigen, ist der richtige Weg.


    Was ist Extrem:
    Bollenkopf, Froschmaul etc. sind Richtungen, die Fehlstellungen auslösen können.
    Manchmal sollte das Zuchtziel darauf überprüft werden.


    mfg Peter

  • Ich sagte ja es muss nicht immer vererbar sein aber wieso kommen dann bei Tieren die aus Linien kommen wo Zahnfehler gehäuft auftretet, diese Zahnfehler immer wieder vor? Die Tiere die ich erhalten habe und wo es zu Zahnfehlern kam, waren keine Extreme.


    Leider halten sich viele Züchter nicht daran Linien bei denen diese Schwierigkeiten auftraten nicht zu verkaufen. Nein es wird munter mit ihnen weiter gezogen . Die Schlechten in den Topf und die Guten auf Ausstellungen oder in den Verkauf.


    Wer nimmt sich denn heute die Zeit um seine Tiere so sehr zu testen um einen Erbfehler auszuschließen?


    Ich verstehe es einfach nicht warum man das Risiko eingeht weitere Tiere mit Defekt zu ziehen.


    Es kann immer mal bei der Zucht von Tieren zu Fehlern kommen die durch Umwelteinflüsse oder sonstigem entstehen aber gezielt mit Tieren weiter zu züchten die Augenscheinlich nicht geeignet sind wird es bei mir nicht geben.



    Liebe Grüße Andrea

  • Ich hatte es damals bei den Zwergrexen dalmatiner s/w als sie noch sehr neu und wenig verbreitet waren. Die Tiere waren im Größenrahmen noch sehr groß, die Köpfe noch sehr schmal. Ich glaube ich habe in meinem Leben noch nie so viele Tieren wegen ZF schlachten lassen. Beide Elterntiere unaufällig, Jungtiere zu 80-100% ZF. Partner gewechselt, das gleiche Problem wieder, so ging es mit dem ganzen Bestand durch. Ich habe so mindestens 25 Zuchttiere verschlissen. Ich habe aus Not sogar Tiere mit korrektem Gebiss behalten, die mir dann wieder ZF brachten. Aus der Not und farblichen Interesse haben ich mit Farbenzwergen loh verpaart. F1 unauffälig, bei der F2 das gleiche Problem wieder.
    Mal davon abgesehen, dass ich mit Müh und Not 1 von 80 Jungtieren ausstellen könnte war gut. Denn neben ZF waren sie weder farbrein noch im Größenrahmen. Ich habe die Rasse nach nur 4 Jahren wieder abgegeben, da ich nicht jedes Jahr fast alle Nachzuchten schlachten lassen kann. So viele Abnehmer hatte ich da nicht um mal eben 40-60 Schlachttiere unter zu bringen.
    Die Tiere stammten aus 5-6 Linien und waren laut Aussage nicht verwandt. Im Stammbaum auch nichts ersichtlich.

  • Hallo,


    Franz: ich würde solche Tiere nicht auf einem Bauernmarkt in unwissende Hände weiter geben. Also schneide ich und mäste die Tiere, wenn sich dann herausstellt, dass es sich verwächst umso besser.


    Andrea: Ich weise darauf hin, ich habe so etwas in 30 Jahren Rassekaninchenzucht zum 2X (da kann man nicht von immer wieder sprechen) und gehe der Sache gezielt nach.


    Anna: In solchen Extremfällen bleibt wirklich nur merzen!


    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Hallo,


    die Frage von Andrea ist berechtigt, warum Zahnfehler in bestimmten Linien verstärkt vorkommen, auch wenn Extreme der Kopfbildung gar nicht so zu erkennen sind - daran schließt auch Anna an, wenn sie von ihren Erfahrungen mit ihren Zwergrexen berichtet.
    Wie entstehen Zahnfehler, Zahnfehlstellungen, Gebissprobleme oder wie immer man es bezeichnen will.
    Mal ganz einfach erklärt:
    Jedes gesunde Tier hat eine anatomische Kopfform, bei der die oberen und unteren Schneidezähne so aufeinanderpassen, dass sie exakt in einem gewissen Winkel zueinander stehen, so dass sie sich immer abnutzen können und nicht unkontrolliert in die Länge wachsen, was ja dann erhebliche Probleme mit der Nahrungsaufnahme mit sich bring und letztendlich zum Tod durch verhungern führt. Die Besonderheit bei Kaninchen dabei ist, dass das Zahnwachstum kontinuierlich ist und nicht bei einer bestimmten Größe einfach aufhört.
    Jede abweichende Kopfform von der Norm birgt die Gefahr, dass die Zahnwinkelung nicht stimmt.
    Betrachten wir jetzt mal unsere Tiere fällt sofort auf, dass vom eleganten Hasenkaninchenkopf über den Widderrams bis zum Zwergenbollenkopf deutliche Unterschiede bestehen , auch und vor allem auch im Knochenbau des Schädels und damit ungleiche Winkelungen zu stande kommen.
    Gottseidank ist die Natur so flexibel, dass sie in der lage ist, viele auszugleichen, bei manchen Extremen allerdings auch nicht.
    In der Natur hätten Tiere mit Zahnfehlstellungen nicht die Möglichkeit zur Vermehrung und von daher sterben solche Phänomene sehr schnell aus und die Normale Kopfform ist die Norm.
    In ZüchterInnnenhand allerdings werden solche Abweichungen von der Norm ja gefördert und deshalb besteht bei diesen "Kopfrassen " immer die Gefahr, dass es zu Missbildungen kommt, bei einzelnen rassen mehr, bei anderen weniger - käme man zurück auf den "Normkopf", wäre das Problem nicht mehr existent, allerdings auch einige rassen nicht mehr in ihrem typischen Phänotyp erhalten.
    Von daher besteht die Kunst der Zucht darin, immer wieder Paarungen so zu organisieren, dass die Typen erhalten bleiben, gleichzeitig aber auch immer die Paarungen so auszugleichen, dass es keine Fehlbildungen gibt.
    Je mehr man sich in die Grenzbereiche begibt und Extreme fördert, je höher ist die Wahrscheinlichkeit von Fehlbildungen. Dieses Phänomen ist nicht nur in der Rassekaninchenzucht bekannt sondern betrifft alle Tierrassen/-arten, die in Menschenhand gezüchtet werden , ich denke hier nur an den Modehund Mops.


    Und jetzt zu den beiden Damen:
    Selbstverständlich gibt es auch "deformierte" anatomische Kopfformen, die nicht so deutlich auffallen, in bestimmten Rassen/Linien aber stark verbreitet sind und immer wieder zu einer "falschen Winkelung" und damit zahnfehlern führen, da hat man dann echt ein Problem und ist gut beraten, die Tiere zu merzen. Eine generelle Aussage zur "Vererbung " ist aber damit noch nicht zu treffen, da kann man durchaus mit Ausgleichspaarungen arbeiten.
    Zum Schluss:
    Ich habe früher auch geglaubt, alles sei erblich, und habe zur Abklärung und Untermauerung dieser These Zwerge mit Zahnfehlstellungen - selbstverständlich ordentlich geschnitten und gefeilt ohne Einschränkung der Nahrungsaufnahme - mit KLS gepaart - keine einzige Fehlstellung in -zig Paarungen !
    Abschießend:
    Damit rede ich nicht zu, Tiere mit Zahnfehlstellungen in die Zucht einzusetzen sondern sage damit lediglich, dass gesunde Geschwister durchaus für Paarungen mit Tieren mit "Normkopf" eingesetzt werden können, gute gründliche Beobachtung ist eh Voraussetzung jeglichen Zuchtgeschehens. :)


    mfg Peter

  • Hallo Kai.


    Ich glaube dir das du diesen Fehlern gezielt nachgehst und mit den Tieren verantwortungsbewusst arbeitest. Meine oben erwähnte Meinung war allgemein gehalten und nicht auf die bezogen.


    Nur ich denke das du eher die Ausnahme darstellst. Vielen ist der Weg zu weit, der Platz zu kostbar um dann Probeverpaarungen usw zu machen um herraus zu bekommen wo diese Fehler her kommen.


    Ich züchte seit einigen Jahren schon mit ich nenne es mal Hobbykaninchen. Bis dato hatte ich dort noch nie Probleme mit Zahnfehlern sowie Spaltpenis. Vor 2 Jahren fing ich dann mit der Rassekaninchenzucht an und da begannen die Probleme.


    Viel Geld ausgegeben für Zuchttiere verschiedener Rassen und viel Zahnfehler und Geschlechtsanomalien erhalten. Waren viele teure Schlachttiere. Das kann einen den Spaß an der ganzen Sache dann schon nehmen. Darum bin ich bei diesem Thema vielleicht auch etwas empfindlicher.


    Bei mir gibt es keine Kompromisse mehr. Wer Fehler zeigt fliegt aus der Zucht.


    Liebe Grüße


    Andrea

  • Moin Kollegen,


    ich habe noch zwei andere Zuchtrammler und werde mit Probeverpaarungen beginnen. Die Jungtiere sind/ werden überwiegend geschlachtet, nur ein oder zwei zu ebenfalls Probeverpaarungen im nächsten Jahr.


    Danke für die große Teilnahme an der Diskussion und den vielen Erfahrungen bzw. fundierten Aussagen.
    Gruß Falko

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