Zahnmissbildung

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  • Hallo,


    1) Laut der Dissertation von Barbara Glöckner, Freie Universität Berling, 2002, "Untersuchungen zur Ätiologie und Behandlung von Zahn- und Kiefererkrankungen beim Heimtierkaninchen", zu finden auch hier http://www.diss.fu-berlin.de/d…UDISS_thesis_000000000821 gibt es keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen der Kopfform und dem Auftreten von Zahnmissbildungen
    Der nachfolgende Satz stammt aus der Diskussion: "Die Vermutung, dass rundere Kopfformen, wie sie bei Zwerg- und Widderkaninchen rassetypisch sind, als Prädisposition für Zahn- und Kiefererkrankungen anzusehen sind, wie von BROWN (1992) DIVERS (1997), TURNER (1997) und CROSSLEY (1997b) geäußert, kann damit vorliegend nicht bestätigt werden."


    2) Der Erbgang ist bekannt und mehrmals in der Literatur beschrieben, unter anderem im "Großen Buch vom Kaninchen", hier unter genetische Defekte. Er ist autosomal rezessiv mit unvollständiger Penetranz. Das bedeutet, dass auch Tiere, die phänotypisch gesund erscheinen, 100%ige Anlageträger sein können. Das wird durch Annas Erfahrungen, aber auch durch die anderer bestätigt, die 80 und mehr % Merkmalsträger erreichen. Dabei wurde weder das mögliche und auch immer wieder vorkommende Fehlen der hinteren Reihe der Schneidezähne (Hochstrassers Bezeichnung für das Gen ist I2) noch mögliche Zahnfehlstellungen im Bereich des Unterkiefers, die ebenfalls an die Nachkommen vererbt werden (eigene Versuche), berücksichtigt .


    3) Neuere Erkenntnisse sprechen von einem autosomal rezessiven Erbgang (ohne Penetranz). Insgesamt erscheint die Nicht-Verwendung der Merkmalsträger noch am zielführendsten. Diese haben gegenüber zugekauften Zuchttieren den Vorteil, dass zumindest ein Teil der "Genetik" bekannt ist.


    MfG Manfred

  • Hallo ,


    erst mal dank an Manfred für die wissenschaftliche Klarstellung.


    was heißt dies aber übersetzt in die Praxis:
    1. Frau Glöckner konnte nicht bestätigen, was 4 andere Wissenschaftler zuvor geäußert und vermutet haben ( dafür gab es sicher auch Gründe) - dies war 2002, wie würde es heute aussehen ?


    2. was bedeutet "autosomal rezessiv mit unvollständiger Penetranz", könnte man diese Formulierung nicht auch übersetzten mit " nichts genaues weiß man nicht" ???
    Auf Grund meines Berufes tue ich mich schon sehr schwer mit den Begriffen "Vererbt" und "Anlagenträger", zumal wie auch Manfred schreibt eh nicht alle Faktoren berücksichtigt sind.


    3. Hier sind wir wieder deutlich beieinander - Tiere mit Symptomen werden nicht eingesetzt , alle anderen werden genau beobachtet, was anders bleibt schlicht gar nicht übrig.


    mfg Peter

  • Hy,


    Hätte zu diesem Thema mal ne Frage und zwar habe ich aus einem Wurf Perlfeh ein Tier mit zahbmissbildung die wurf Geschwister sowie die Eltern Tiere zeigen da allerdings keine Auffälligkeiten. Nun meine frage würdet ihr mit den Eltern und den Geschwistern weiter züchten oder diese komplett dem Topf zu führen?



    Vielen Dank schon mal für antworten


    Gruß Christian

  • Hallo,
    dann würde ich es erst einmal abwarten. Mach dir eine Bemerkung ins Zuchtbuch und behalte die Linie im Auge.


    Es gibt immer wieder Zeiten, wo die Unterkiefer "zu schnell" wachsen und dies führt zu Zahnmissbildungen.
    Oft verwachsen sich diese wieder und treten nie wieder auf.


    Bei einem Einzelfall, würde ich nicht alle schlachten.


    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Hallo,


    also bei einem Einzelfall würde ich auch nur das betroffene Tier schlachten. Wir hatten vor ein oder zwei Jahren auch einmal ein einzelnes Tier, war aber bisher das einzige und wir hatten doch meist 20-30 Jungtier im Jahr.
    Ist seit dem nicht mehr vorgekommen.


    Ein ehemaliger Vereinskollege hatte allerdings schon mal einen ganzen Wurf wo alle Tiere Zahnfehlstellungen hatten, das ist natürlich dann was anderes.


    Vielleicht wäre es sinnvoll die gleiche Verpaarung im nächsten Jahr nochmal zu machen oder Mutter Sohn, Vater Tochter Verpaarung um zu sehen ob da nochmal was auftritt.


    Lg Jenni

  • Hy,


    Gut zu wissen dann werde ich die kleine mal genau beobachten und im nächsten jahr die Mutter nochmal einsetzen und schauen ob es wieder vorkommt. Den Vater kann ich nicht mehr einsetzen hat die Hitze am we nicht überstanden leider. War mir halt unsicher da ich gehört habe die Geschwister würde das auch weiter vererben mit den Zähnen da dachte ich ich frag lieber mal hier nach.


    Gruß Christian

  • Hallo,
    das ist doch genau der Punkt, den Christian sich hier fragt.
    Ist diese einmalige Erscheinung nun genetisch bedingt oder nicht ? Kann auch andere Ursachen haben, z.B. Kieferverletzung.
    Die Frage , ob genetisch bedingt oder nicht, läßt sich nur durch weitere Verpaarungstests feststellen. Alles andere bleiben unbegründete Vermutungen, die nicht wirklich weiterhelfen.
    Die weitere Frage ist, wie wichtigt ist gerade dieses Einzeltier in deinem Zuchtprogramm, denn Testverpaarungen kosten auch Zeit,Arbeit, Platz und damit letzlich auch Geld.
    Egal, ob du dich für den Weiterbehalt des Tieres entscheidest, oder nicht, ein Eintrag in dein Einzel-Zuchtbuch sollte auf alle Fälle erfolgen.


    Gruß
    Rainer

  • Hy,


    Also nach gründlicher Überlegung und rücksprache mit meiner Partnerin werde ich diese häsin um die es geht schlachten lassen (ja ich mach es nicht selbst kann ich einfach nicht) die Geschwister werde ich jedoch behalten und diese auch weiter einsetzen und schauen was passiert.


    Gruß Christian

  • Moin Kollegen,


    ich hatte letztes Jahr einige Zahnfehlstellungen von verschiedenen Häsinnen und einem Rammler. Ich habe im letzten Jahr alle Jungen, die von diesem einen Rammler fielen, geschlachtet. Egal, ob sie Zahnfehlstellungen hatten oder nicht. Die Zuchthäsinnen habe ich behalten und mit anderen Rammlern belegen lassen. Es war bis heute keine Zahnfehlstellung mehr dabei.


    Den Rammler habe ich mit den entsprechenden Anmerkungen und Hinweisen abgegeben. Aber auch in der anderen Zucht fielen Junge mit Zahnfehlstellungen. Mittlwerweile ist der Rammler ebenso im Topf, wie seinen Nachfahren.....


    Gruß Falko

  • Hi,


    unter meinen Rassen hat nur eine Probleme mit Zahnfehlstellungen, da gab's auch schon mal das Resultat, dass von drei Jungtieren eines eine normale Zahnstellung hatte, das zweite einen Aufbiss zeigte und das dritte einen Überbiss sein eigen nannte. Bei derartigen Ergebnissen wurde immer das einwandfreie Tier behalten und die anderen in die Kälte geschickt. Die beiden maßgeblichen Rammler leben mittlerweile nicht mehr, die Mütter sind zum Teil noch im Stall und werden wie ihrer Töchter zur Zucht eingesetzt. Das Problem ist insgesamt nicht größer, sondern kleiner geworden.


    Abgesehen davon, dass man von der Rasse kaum sehr gute Tiere kriegt, würde sich beim Zuchteinsatz derartiger Tiere wiederum die Frage stellen, ob die Tiere diesbezüglich Mängel haben. Beim derzeitigen Stamm weiß ich es; das ist meines Erachtens schon mal ein Vorteil.


    MfG Manfred

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