Nasses Grünfutter

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  • ...und es ist tatsächlich so, dass dieses Kraut getrocknet im Heu nicht ungefährlich ist, vor der Mahd kontrolliere ich deshalb die Wiesen und entferne entsprechend die Pflanzen.


    Hallo Peter,


    Du bist sicherlich einer der wenigen Kaninchenzüchter, die ihr Heu selber herstellen. Die meisten von uns kaufen das Heu zu. Wie bitteschön soll man da kontrollieren, was alles drin ist? Da muss ich mich schon auf die Angaben des Landwirtes oder Herstellers verlassen.


    Als Kind und Jugendlicher habe ich meine Kaninchen immer mit eigens frisch gemähtem Gras gefüttert. Dabei hatten sie mit regennassem Gras keinerlei Probleme, jedoch vom morgentaunassem Gras bekamen einige Jungtiere oftmals Durchfall.


    Gruß,
    Hubert

  • Hallo,


    Kaninchen haben ca. 17.000 Geschmacksknospen, das Schwein 15.000, das Kalb 25.000, der Mensch 9.000 und das Huhn 24.


    In Anbetracht dessen, was ich selbst auf meiner Zunge fühlen kann, nehme ich stark an, dass Kaninchen zumindest dazu, wenn nicht zu mehr in der Lage sind. Die eigenen Erfahrungen zeigen, dass sie Bitterstoffe, im Gundermann sind welche, aber auch Säuren, z.B. Überdosierungen mit Obst- bzw. Apfelessig, abhängig von der Menge irgendwann gänzlich ablehnen.


    Zu Kaninchen und Jakobskreuzkraut. Die Wirkung der Alkaloide betrifft vor allem die Leber (z.B. Leberzirrhose), möglicherweise auch die Nieren. Der Tod tritt nicht von heute auf morgen ein, sondern ist wenn ein schleichender. Der erwähnte Versuch lief über 263 Tage, an der Leber wurden mikroskopisch feststellbare Veränderungen beobachtet. Bei Injektion des Giftes in den Blutkreislauf starb das Tier innerhalb von 24 Stunden.


    Zitat

    Res Commun Chem Pathol Pharmacol. 1977 Mar;16(3):561-4. Resistance of the rabbit to dietary pyrrolizidine (Senecio) alkaloid. Pierson ML, Cheeke PR, Dickinson EO.


    Abstract


    Rabbits were fed Senecio jacobaea for 263 days. Total intake of the plant averaged 112.5% of initial body weight. No gross lesions, or changes in serum protein and albumin occurred. Microscopic changes in liver tissue were seen. Two rabbits injected with 150 mg Senecio pyrrolizidine alkaloid/kg body weight died in less than 24 hours. The resistance of the rabbit to chronic Senecio intoxication, but not to injected alkaloid, suggests that alkaloid absorption may be low in this species


    Der Versuch stammt aus dem Jahr 1977. Zwischenzeitlich hat sich einiges geändert, unter anderem auf dem Gebiet der Mikroskopie, aber auch hinsichtlich der immunologischen Methoden. Die angesprochene niedrige Absorption der Alkaloide kann ich in einem anderen Zusammenhang für ein anderes Alkaloid bestätigen, nichtsdestotrotz würde ich aus einer niedrigen Absorption nicht unbedingt auf eine hohe Verträglichkeit des Alkaloides schließen.


    MfG Manfred

  • Hallo,


    aus meiner Erfahrung war ich bisher der Meinung, dass Kaninchen gerade Pflanzen mit Bitterstoffen bevorzugen würden, ich denke hier insbesondre an die bitteren Wintersalate, die gierig gefressen werden.
    Vielleicht ist im Gundermann aber eine andere Kombination...???
    das mit den Säuren stimmt !


    Hubert, mWn schauen auch Landwirte nach JKK vor der Mahd, viele verkaufen an Pferdeliebhaber, da ist es ja besonders gefährlich.


    mfg Peter

  • Hallo!


    Ich denke es ist letztlich eine Frage der Zusammensetzung, des Angebots und der individuellen Unterschiede. Das sieht man bereits bei den Jungtieren, wenn diese abgesetzt werden. Da merkt man dann schnell, was sie vom vorgelegten Menü am liebsten mögen.


    Wenn das Kaninchen die Wahl hat, dann sind die Ergebnisse sehr oft überraschend. Da hatte ich schon welche, die haben Rhabarber gefressen.


    Die These, dass Bitterstoffe den Kaninchen am besten schmecken widerspricht auch der, dass die bevorzugtesten Aromen Vanille, Knoblauch und Banane sind. Tja, wer hätte das gedacht?


    MfG Manfred

  • Hallo,


    ja. man ist doch immer wieder überrascht :)


    ..vermutlich sind die bitteren Wintersalate auch deshalb so begehrt, weil im Winter die Auswahl nicht so groß ist... :D


    Vanille habe ich noch nicht probiert, Bananenchips war sehr schwankend, auf Zwiebelgewächse kam ich noch nicht, weil die in den Freiläufen nicht angerührt werden....ma wundert sich und staunt...... :)


    mfg Peter

  • Hi,


    na ja, wobei es bei Aromen mehr um die flüchtigen (volatilen) Substanzen, sprich den Geruch, und nicht um den Geschmack geht. Der geht wohl bei Chips durch die Trocknung verloren, außerdem hätten die mir zu viel Zucker. Banane fressen meine problemlos.


    MfG Manfred

  • Hallo zusammen,


    es ist schon verrückt, wie unterschiedlich die Geschmäcker unserer Tiere sind :)


    Wenn ich Biobananen anbiete - meine Frau liebt nur die knackig grünen, die gelben sind "Futter" - wird sofort die Schale gefressen, den Inhalt muss ich ins Weichfutter geben, damit sie gefressen werden, Bananenchips ungezuckert und trotzdem eigentlich unnötig - ab und an bekomme ich einen sack geschenkt - werden von den Altrammlern geliebt, Junge knabbern eher zaghaft daran.


    Ich werde ja oft ungläubig angeschaut, wenn ich auf Ausstellungen meine Tiere füttere, aber ich bin absolut überzeugt, dass gerade die Vielfalt des Futterangebotes einer der wichtigsten gründe für die Gesunderhaltung unserer Kaninchen ist !!!!


    mfg Peter

  • Wenn ich Biobananen anbiete - meine Frau liebt nur die knackig grünen, die gelben sind "Futter" -


    Hallo Peter,


    und ich dachte immer Du setzt bei deinen Kaninchen auf das Nahrungsspektrum eines Wildkaninchens. Vielleicht habe ich auch etwas verpasst, werde aber demnächst auf NatGeoWild darauf achten, ob ich irgendwelche Kaninchen in Bäumen erblicken kann, die gerade Bananen pflücken. ^^


    Gruß,
    Hubert

  • Hallo Hubert,


    Du darfst es echt glauben, ich war schon -zig mal auf den Kanaren in Urlaub und immer wieder überrascht, dass die dortigen Bananenbauern über Kaninchenplagen in den Plantagen geklagt haben - bis ich es gesehen habe: Kaninchen machten sich über gefallene Bananen bzw. Bananenblätter her :)
    Von daher haben mich die berichte in der Fachzeitschrift über Kaninchenzucht in Südamerika und den dortigen hauptfutterbestandteil - Bananen und -blätter - nicht mehr überrascht.


    Also, Wildkaninchen fressen auch Bananen, sofern sie in ihrem Lebensraum angebaut werden :)


    mfg Peter

  • Hallo Peter,
    ich habe schon selbst einige Erfahrungen mit Durchfall durch Grünfutter gemacht.
    Z.b. habe ich oft "einen verschissenen Stall", wenn Wiesengrün mit einem hohen Rotkleeanteil füttere.
    Auch tritt Durchfall auf, wenn ich zu viel Salat, Wirsching, Blaukraut und Weißkraut füttere.
    Allerdings, wie schon im vorhergegangenem Post erwähnt, der Durchfall tritt nicht auf, wenn man alles in Maasen füttert.
    Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.


    MfG
    Tim


    Ps. Entschuldigt bitte die Rechtschreibfehler, da ich im Moment von meinem Handy aus agiere

  • Hallo Tim,


    Auch tritt Durchfall auf, wenn ich zu viel Salat, Wirsching, Blaukraut und Weißkraut füttere.

    ...das muss Dich nicht wundern, die Kopfkohlarten (Blau-und Weißkohl oder auch WIrsing) solltest Du erwachsenen Tieren höchtens blattweise füttern, eben weil diese so blähend in ihrer Wirkung sind. Durchfall ist da noch das geringere - durchaus vermeidbare - Übel. Jungtiere könntest Du mit dem Zeug umbringen. Wenn Du Dich im Gemüsegarten bedienst, dann gib den Tieren besser Blattkohl (Grün-, Braun- und Futterkohl), Brokkoli, das Grüne vom Blumenkohl etc.
    Und es ist - wie Peter nicht müde wird zu betonen - stets eine Frage der Vielfältigkeit des Futters. Das erfordert zugegeben ein wenig mehr an Arbeit, ist den Tieren aber deutlich zuträglicher. Gehst Du also jetzt durch den Garten, um die unteren Blätter vom Kohl zu pflücken, dann nimm gleich noch etwas Erdbeergrün, frische Kräuter (bei mir explodieren gerade Beorretsch, Minze, Dill, Estragon und Melisse), Löwenzahn, Mariendistel und ein paar Zweige Hasel etc. mit.
    Diese Kost ist abwechslungsreich, natürlich und vor allem lernst Du die Vorlieben Deiner Tiere kennen und Du lernst, wie wenig Bestand diese Vorlieben haben und dem Wandel der Jahreszeiten unterliegen! :rolleyes:


    Versuch's mal!


    Gruß


    Thomas

  • Guten Morgen,


    ich verfüttere auch einige Blumen bzw. Blühpflanzen aus dem Garten.
    Z.B. Ringelblumen, Lavendel, Trichterwinden und Dahlien.
    Letztere allerdings erst, wenn ich die Knollen zum Überwintern heraus holen und das Grün dazu abschneiden muss.
    Und auch immer nur zum anderen Grünfutter dazu.


    Gruß
    Claudia

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • Zitat von »NHD«




    ich habe schon selbst einige Erfahrungen mit Durchfall durch Grünfutter gemacht


    Hallo Tim,
    bekommst du zu Hause auch was richtiges zu essen???? _sorry_


    Ja, ich kann dir bestätigen, dass ich Daheim auch etwas richtiges,wie z.b. Fleisch bekommen. Salat schmeckt aber auch gut.



    Hallo Thoma,
    natürlich wundert mich das nicht. Ich habe ja auch nur auf die Frag von Peter geantwortet, der mich fragte, ob ich Erfahrung mit Grünfutter habe, da der Durchfall bei ihm in den letzten 50 Jahren nicht aufgetreten sei.
    Wegen der Vielfältigkeit:
    Wenn ich z.b. Wiese füttere, habe ich doch auch schon mehrer Bestandteile einer "Ausgewogenen Ernährung".(Nur um Peter ein kleines bisschen zu Frieden zu stellen)
    MfG
    Tim

  • Hallo Tim,


    Ich habe nur Peter geantwortet, da der Durchfall bei ihm in den letzten 50 Jahren nicht aufgetreten sei.

    Ach komm, natürlich hat Peter mal Durchfall gehabt. Niemand wird so alt, ohne einen "flotten Otto" erlebt zu haben! Allerdings ist Peter glaubhaft dafür bekannt, kerngesunde Tiere zu züchten.


    Wenn ich z.b. Wiese füttere, habe ich doch auch schon mehrer Bestandteile einer "Ausgewogenen Ernährung".(

    Grundsätzlich sind Deine Tiere mit dem Wiesenschnitt besser versorgt, als jene, die ausschließlich aus der Tüte ernährt werden, behaupte ich mal, ohne Deine Wiese gesehen zu haben. Dennoch, in der Fütterung geht's immer etwas besser. Wenn Du irgendwo eine Hasel stehen hast oder Obstbäume gestutzt werden, lang zu! :thumbsup:


    Gruß


    Thomas

  • Hallo Tim,


    erst mal danke für deine Antworten.
    Ich finde es einfach bemerkenswert, dass Du dir über die unterschiedliche Fütterung deiner Tiere Gedanken machst und nicht wie so viele anderen einfach den einfachen Weg wählst.
    wenn Du weiter viel austestest und probierst - und dies immer in kleinen Schritten und vorsichtig - wird das alles eine runde Sache.
    Natürlich hast Du auch Recht, dass Frischgrün Probleme machen kann, wen man sich damit nicht genügend auskennt - aber das kann man lernen :)
    Eigene Erfahrungen und ein klein bisschen Theorie, und schon klappt das - ich hatte es früher leichter, war doch vor Jahren die Fütterung unserer Tiere ausschließlich natürlicher Art, Pellets gab es nicht, man musst einfach aus dem täglichen Umgang wissen, wie welche Futterpflanzen ein zusetzten sind.


    mfg Peter

  • Hallo zusammen,


    Pellets sind keine Erfindung des 21. Jahrhunderts; die gab es schon als ich mit dem Züchten anfing, das war 1980. :D Sie waren damals nicht jedermanns Sache und sind es auch heute nicht. Die Inhaltsstoffe waren andere, Antibiotika in Futtermitteln waren noch erlaubt und auch enthalten, die Probleme waren ähnlich und Kaninchen starben damals wie heute an Durchfall oder ME. Erklärungen gab es viele, helfen konnte keiner; bei mir war es z.B. ein Wurf Castor-Rexe, der nach 12 Wochen aus zwei Jungtieren bestand, acht Wochen zuvor waren es noch neun. Ich war damals 15, Grünes stand ebenso auf dem Speiseplan wie Baumschnitt, Obst, Gartenabfälle und dergleichen, aber leichter ... nö, das kam mir nicht vor. Wir hatten damals u.a. Widder grau im Stall. Die erreichten trotz Pellets das Mindestgewicht nicht und wären mit Grünem wohl noch weiter entfernt gewesen.


    ME ist auch keine Erfindung oder Entdeckung des 21. Jahrhunderts. Ich hatte mal einen Literaturhinweis aus den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts gefunden; vor kurzem wurde mir erzählt ME sei bereits in den 60er Jahren bekannt gewesen.


    Geändert haben sich, das ist eine Tatsache, die Kaninchen. Das bedeutet jedoch nicht, dass alle im Einheitstyp stehen. Die Rassevielfalt ist bei weitem größer, und die Qualität der Tiere hat im Schnitt zugenommen. Geändert haben sich auch die Richtmaße für Kaninchenställe. Diese sind im Laufe der Jahre jedoch nicht größer, sondern eher kleiner geworden, leider!


    MfG Manfred

  • Guten Morgen,


    sicher sind Pellets keine Erfindung des 21.JH, als ich allerdings 1960 meine erste Kaninchen bekam und 1963 die ersten BlW ausstellte war an pelletiertes Futter nicht zu denken, nicht mal daran zu denken, dass für Kaninchen extra Futter gekauft wurde, sie mussten mit dem "satt" werden, was Feld und Garten hergab. Ich musste (von meiner Oma) lernen, was für sie gut bzw. nicht so gut war , das "Kraftfutter" - vorwiegend eingesetzt, um das Schlachtgewicht zu erhöhen bzw. die Zeit bis zur Schlachtung zu verkürzen - wurde aus den Vorhandenen Resten zusammen gebastelt.
    Anfang der 70-ger hatte ich DW, die ich problemlos aufs Gewicht bekam, hatte ich doch die Vorerfahrung meines Onkels mit seinen BR nutzen können.
    Krankheiten gab es immer, allerdings nicht in den Ausmaßen, wie in den letzten Jahren zu hören, in meinen Schlachterzuchten waren 10 % das höchste.
    Ich wäre in diesen Zeiten - wie auch heute noch - froh gewesen, hätte ich ein Futter kaufen können, das meinen Vorstellungen entsprach :)
    Dass sich unsere Tiere in den letzten Jahrzehnten verändert haben ist unbestritten, die Standardvorgaben werden "fast " komplett erfüllt, ist aber auch die Gesundheit unserer Tiere gewachsen ??? Da möchte ich ein großes Fragezeichen setzten.
    Und Manfred hat vollkommen recht, wenn er auf die Haltungsbedingungen hinweist: Obwohl wir ganz genau wissen, dass sich Kaninchen in Gehegen mit viel Bewegung deutlich besser entwickeln, werden sie in "Normställe" gezwängt, obwohl wir wissen, dass artgerechtere Haltungsformen Stress vermeiden kann bzw. einen natürlichen Stress beinhaltet, werden weiter "Garagenzuchten" betrieben, erscheinen Berichte im Fachblatt mit klimatisierten sterilen Stallungen, die so aber gar nichts mit den Bedürfnissen unserer Tiere zu tun haben -
    man darf gar nicht weiterdenken, aber wir müssen von TierschützerInnen an unsere Verantwortung als RassekaninchenzüchterInnen erinnert werden, wir, die eigentlichen Profis !!!!


    mfg Peter

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