Nasses Grünfutter

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  • Moin Kollegen,



    mal eine Frage zum Füttern von nassem Grün und den Gerüchten, die sich darum ranken. Immer wieder hört und liest man, daß entweder regennasses, tau- oder schwitzwasserbehaftetes Grün schlecht oder unterschiedlich gut vertragen wird.
    Ich versuche mich auch danach zu richten, aber ist das überhaupt notwendig ? Ich bin ja immer wieder sehr positiv überascht, über das viele vorhandene Wissen rund um den Verdauungsaparat der Kaninchen. Vielleicht kann mir jemand erklären, wieso das Kaninchen auf die unterschiedlichen Formen der Nässe anders reagieren sollte ?


    Grüße Falko

  • Guten Morgen falko,


    eigentlich ist das ganze einfach zu erklären, man braucht nur in die Natur zu schauen:
    Wildkaninchen fressen meist in den Dämmerungsphasen, d. h., zu einem Zeitpunkt, in dem meist noch Feuchtigkeit auf den Pflanzen liegt; auch bei Regen wird gefressen.....
    Das Problem bei nassem/feuchten Futter ist nicht die Feuchtigkeit sondern die Lagerung - nasses Futter geschnitten und gelagert erhitzt sich sehr schnell - Komposteffekt - und wird dadurch gefährlich, weil der Gärungsprozess sich im MDT der Tiere fortsetzt mit den bekannten Folgen.
    Also:
    Frisch geschnitten und verfüttert spielt die Feuchtigkeit/Nässe keine Rolle,
    bei der Lagerung sollte man sehr genau überprüfen, ob das Futter schon warm geworden ist, dann nicht mehr füttern.
    Trocken eingebrachtes Gras kann man schon mal 2 Tage lagern, besser ist natürlich der tägliche Schnitt.
    Noch eines:
    Nasses Frischgrün stopfe ich natürlich nicht in die Raufe sondern biete es locker auf dem Stallboden - idealerweise auf einem Futterbrett - an !!!


    mfg Peter

  • Hallo Falko,


    regennasses, tau- oder schwitzwasserbehaftetes Grün

    ....ich habe oft beobachtet, das Wildkaninchen regenasses oder taufeuchtes Grünfutter fressen, ich denke, dieses stellt für unsere Tiere, so diese denn Frischgrün gewohnt sind, kein Problem dar. Es ist lediglich darauf zu achten, dass das Futter nicht zu lange in der Bucht herumliegt, damit dieses nicht anfängt zu gären (=> Hefesporen, Bakterien etc.).
    "Schwitzendes" Grünfutter kennen Wildkaninchen natürlichweise nicht, ich würde es auch nicht füttern, denn bei diesem ist die Gährung bereits im Gange, mit der Folge, der entsprechenden Gasentwicklung im Verdauungstrackt nach Aufnahme (Blähbauch etc.). Aus dem gleichen Grunde füttere ich auch kein "frisches" Heu sondern lasse dieses erst ~ sechs Wochen reifen, um sicherzustellen, dass dieses weitestgehend durchtrocknet ist und keine Gährung mehr stattfindet.


    Gruß


    Thomas

  • Ich höre und lese oft, dass bei Kaninchen, die zu wenig trinken, das Grünfutter extra angefeuchtet wird, damit sie mehr Flüssigkeit zu sich nehmen. Wie schon geschrieben, geht für die Wildkaninchen auch keiner raus und trocknet die Wiesen ab... ;) Die Sache mit der Gärung wurde ja schon erläutert, dazu kommt - nach meinem Kenntnisstand und meiner Überzeugung - dass bei gleichzeitiger Pelletfütterung selbige durch die zusätzliche Feuchtigkeit noch stärker aufquellen und dadurch dann die Verdauungsprobleme entstehen. Noch ein Grund für mich, keine Pellets zu verfüttern, sondern naturbelassene Getreide und Saaten. Wie gesagt, ist meine Meinung, habe ich nicht durch Studien belegt (das sei nur vorsichtshalber angemerkt). Jedenfalls hatten meine Tiere noch nie Probleme mit nassem Grünfutter, auch die Jungtiere in der Umstellung nicht.

  • Hallo Falko,
    da sich das Wetter selten nach meinem Zeitplan zum Grünfutter holen richtet kommt es häufiger vor dass meine Kaninchen nasses Futter fressen. Was nicht sofort gefüttert wird, bitte locker ausbreiten damit es nicht warm wird, dann ist auch das problemlos.


    Gruß Klemens

  • Hallo Angela,


    die Zusammenhänge mit Pellets ist ein wenig anders, man braucht viel Flüssigkeit, damit die Pellets aufquellen und die Inhaltsstoffe erschlossen werden können - mMn ist deshalb die Kombination Pellets/Frischgrün etwas schwierig, da die Tiere zu wenig saufen, um eine optimale Verwertbarkeit des sackfuttern zu erzielen. Zfr. empfehle ich deshalb immer, Pellets z.B. morgens anzubieten mit frischem Wasser und Frischgrün erst später zu reichen :)


    mfg Peter

  • Hallöchen
    Ich selbst habe schon des öfteren mein Grünfutter "gewaschen". Jetzt bitte nicht lachen....
    bin zwar wirklich etwas anders als andere :rolleyes: aber verrückt noch nicht.
    Der Hintergrund ist, das wir hier Wiesen haben wo sich die Maulwürfe so wohl fühlen, das , das mähen nicht ohne Sandbestäubung des Grünen vonstatten geht.
    Da Sand im Grünfutter nicht sonderlich gut für die Kaninchen ist,habe ich eine große Wanne in der das Grüne im Wasser durchgespült wird.
    ... und nein ich habe es anschließend nicht Halm für Halm auf die Wäscheleine geklammert , sondern nach einiger Zeit des abtropfens verfüttert.


    LG Su

  • Hallo Sue,


    Ich selbst habe schon des öfteren mein Grünfutter "gewaschen". Jetzt bitte nicht lachen....
    bin zwar wirklich etwas anders als andere aber verrückt noch nicht.

    ...ich lache gar nicht, denn wenn ich Löwenzahn steche, befreie ich die Wurzel gleichfalls unter fließendem Wasser von Erdanhaftungen und verfüttere die Pflanzen sofort. Nasses Frischfutter ist kein Problem, nur dieses länger in der Bucht liegen zu lassen ist keine gute Idee, da das Futter - gerade bei sommerlichen Temperaturen - rasch das Gären anfängt.


    Wasch Du nur! ;)


    Thomas

  • Hallo Sue,
    Auch ich spüle zuviel Erde ab.
    Du siehst da bist du nich allein mit dem Abwaschen!
    Wenn ich mehr abgemacht habe als gleich gebraucht wird, mache ich es im Schuppen breit. Damit verhindere ich das es anfängt sich zu erhitzen.

  • Hallo,


    der Nachteil von nassem Grünfutter ist nicht der, dass es von den Kaninchen nicht vertragen wird; der Nachteil ist wohl der, dass beim Mähen durch die Nässe bereits einiges am Grünem hängenbleibt, das dort nicht hingehört. Das können einerseits Nacktschnecken sein, die sich dann im Stall die Wände hochschleimen, das können auch verschiedenste bodenbewohnende Bakterien bzw. deren Sporen sein (Clostridium perfringens), die mittels der am nassen Futter klebenden Erde in den Stall verfrachtet werde.


    MfG Manfred

  • Guten Morgen,


    die sogenannten "Verunreinigungen" sind bei Frischgrün egal in welchem Zustand - nass oder trocken - nicht erheblich, außer man denkt unbedingt die "Hundewiese" mähen zu müssen - und sicher nicht ausschlaggebender als in Sackfutter oder anderen chemisch aufbereiteten Komponenten. Zudem wird Natur besser vertragen als "Kunst" - zumindest dürften tausende von FrischgrünfüttererInnen dies feststellen :)


    Dass man beim Mähen darauf achtet, dass sowenig wie möglich Erde , Altholz uä dabei ist, ist wohl selbstverständlich.


    Die Probleme bei nassem Futter ist tatsächlich die Erwärmung und damit verbunden Gärung - man möge sich nur den Rassenschnitt auf einem Haufen 2 Std. nach dem Mähen ansehen :)
    Die direkteste feststellbare Folge ist Trommelsucht.


    mfg Peter

  • Hi!


    Zitat

    die sogenannten "Verunreinigungen" sind bei Frischgrün egal in welchem Zustand - nass oder trocken - nicht erheblich, außer man denkt unbedingt die "Hundewiese" mähen zu müssen - und sicher nicht ausschlaggebender als in Sackfutter oder anderen chemisch aufbereiteten Komponenten. Zudem wird Natur besser vertragen als "Kunst" - zumindest dürften tausende von FrischgrünfüttererInnen dies feststellen


    Das widerspricht der Aussage und den Erfahrungen mehrerer Tierärzte im Groß- und Kleinviehbereich in meinem Bekanntenkreis.


    Bei den chemisch aufbereiteten Komponenten des Sackfutters muss man ja nicht unbedingt zu thermisch behandelten Sojaschrot greifen. Es gibt ja auch Pellets, die diesen nicht enthalten.


    Bezüglich "Natur" und "Chemie" wende ich ein, dass die Natur genauso ihre Tücken hat. Ich verweise hier auf das Jakobskreuzkraut oder Greis- bzw. Kreuzkraut und den der Pflanzen eigenen Pyrrolizidinalkaloide. Diese werden von den Tieren im frischen Zustand nicht oder nur selten gefressen, sind von ihnen im Heu bzw. in der Silage jedoch nicht mehr zu identifizieren und ein Problem, da sie auf lange Sicht zur Leberschäden führen.


    Ich bitte dich in Zukunft auf derartige Verallgemeinerungen zu verzichten, darauf wirst du von mir immer eine Antwort bekommen, ansonsten denke ich haben wir uns nicht allzu viel zu sagen.


    Schönen Tag!


    Manfred

  • Hallo,


    gerade weil ich Verallgemeinerungen vermeiden will habe ich entsprechend geantwortet.


    Mit TÄ bin ich immer wieder in Diskussion und es gibt eben keine deutlichen Unterschiede oder Hinweise, die frischgrün "gefährlicher" machen denn anderes Futter, ich darf an die Hygienediskussion nach dem Mauerfall erinnern, wo festgestellt wurde, dass die Kinder im ach so "versauten Osten" gesünder waren als im "wohlgepflegten/übertüttelten Westen".
    Selbstverständlich hat auch die Natur ihre Tücken und Grausamkeiten, irgendwie kommen Tiere aber damit zurecht, besser auf jeden fall denn mit Mischungen ohne Wahlmöglichkeit - da hat sich ja einiges auch bei Sackfutter verbessert. Kenntnisse der Züchterschaft über die Natur sehe ich nicht grundsätzlich als Nachteil :)


    Die Grundproblematik von nassem Futter - Gärung mit Aufblähung - hat sich dadurch jedoch nicht verändert.


    mfg Peter

  • Ich bitte dich in Zukunft auf derartige Verallgemeinerungen zu verzichten, darauf wirst du von mir immer eine Antwort bekommen, ansonsten denke ich haben wir uns nicht allzu viel zu sagen.

    Sehr schön Mädels, nach dem das geklärt ist, wäre ich Euch dankbar, wenn es gelänge, zu einem etwas weniger überheblich vernichtendem Ton zurückzufinden. Diese Form des Umgangs ist so entbehrlich wie abschreckend, nebenbei auch ziemlich unwürdig! :thumbdown:


    nur meine Meinung


    Thomas


  • TIerärzte haben die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefressen und werden obendrein von diversen Futtermittelkonzernen geschult... ;) Pellets, egal ob mit Gensoja oder nicht, sind im Großen und Ganzen feinst zermahlener, gefärber, aromatisierter und mit irgendwelchen Mittelchen zusammengepappter Industrieabfall. Insofern - für mich persönlich zumindest - haben sie NICHTS im Magen irgendeines Lebewesens verloren. Durch diese zur völligen Unkenntlichkeit zermahlene Struktur schädigen sie nachhaltig die Darmflora, die dann das natürliche Futter nicht mehr "verträgt". Dann ist am Durchfall und Aufgasungen aber selbstverständlich das schädliche Grünfutter schuld...
    Und Kaninchen LIEBEN Jakobskreuzkraut, sie suchen es bevorzugt heraus und denken überhaupt nicht daran, davon zu sterben. Der Vormarsch des Krautes, das für andere Tierarten durchaus sehr tödlich ist, liegt am Rückgang der Wildkaninchenpopulationen, die es kurz halten könnten. Im Übrigen sollten Pflanzenfresser, die ihre 5 Sinne beisammen haben, unmöglich durch Pflanzen zu vergiften sein. Du schreibst ja selber, dass die Tiere für sie unbekömmliche Pflanzen meiden. Und wenn man aus dem natürlichen Futter eine Konserve herstellt, hat man selbst dafür die Verantwortung, nur bekömmliche Bestandteile zu konservieren, sprich die Heuwiese von schädlichen Pflanzen sauber zu halten.

  • Hi,


    Jakobskreuzkraut enthält Pyrrolizidinalkaloide wie zum Beispiel Jacobin oder Senecionin. Diese sind giftig und schädigen auf Dauer die Leber, sprich führen zu tödlichen Leberfunktionsstörungen. Eine dementsprechende Stellungnahme des BfR (= Bundesinstitut für Risikobewertung) ist hier zu finden http://www.bfr.bund.de/cm/343/…iden-in-lebensmitteln.pdf Die Kontamination betrifft übrigens nicht nur das Grünfutter, sondern diverse Kräuter bzw. Kräutertees, aber auch Honig, da die Alkaloide über die Pollen in den Honig gelangen können. In der Blüte ist der Alkaloidgehalt übrigens doppelt so hoch wie im Rest der Pflanze. Kinder, Schwangere und Stillende scheinen der Personenkreis zu sein, der am ehesten betroffen ist.


    Abgesehen davon, dass ich nicht beurteilen kann, ob es sich bei der von dir verabreichten Pflanze um Jakobskreuzkraut handelt, würde ich dir ein derartiges Vorgehen nicht empfehlen. Wenn ich andererseits berücksichtige, wie du an so manches Thema herangehst, werde ich einen Teufel tun. Weiter so! :thumbsup:


    MfG Manfred

  • TIerärzte haben die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefressen und werden obendrein von diversen Futtermittelkonzernen geschult... ;) Pellets, egal ob mit Gensoja oder nicht, sind im Großen und Ganzen feinst zermahlener, gefärber, aromatisierter und mit irgendwelchen Mittelchen zusammengepappter Industrieabfall. Insofern - für mich persönlich zumindest - haben sie NICHTS im Magen irgendeines Lebewesens verloren. Durch diese zur völligen Unkenntlichkeit zermahlene Struktur schädigen sie nachhaltig die Darmflora, die dann das natürliche Futter nicht mehr "verträgt". Dann ist am Durchfall und Aufgasungen aber selbstverständlich das schädliche Grünfutter schuld...


    Hallo Angora-Angy,
    lass solche Aussagen bitte in Zukunft sein.
    Zum einen werden die Hersteller eine ganz andere Meinung haben und könnten dies als Geschäftsschädigung auslegen (und damit das Forum auch in Verantwortung ziehen), zum anderen habe ich auch Zweifel über die Richtigkeit des Inhaltes.
    Die meisten Hersteller werden KEINE Aromen einsetzen. Auch ist der Inhalt NICHT zu einem Pulver gemahlen. Ich glaube die Inhaltstoffe als Abfall zu bezeichnen, wir die wohl auch nicht freuen. Bestimmt gibt es in dieser Brache (wie wohl überall) auch schwarze Schafe. Trotzdem sollte man nicht verallgemeinern! Soja wird auch nicht bei jedem Futter eingesetzt, in wie weit vielleicht ein Hersteller ganz darauf verzichtet, weiß ich nicht, könnte ich mir aber vorstellen.


    Wenn du und andere Züchter auf Pelletfütterrung verzichten ist das OK, trotzdem lass solche Aussagen sein. Sonst werden wird es vom Team Löschen müssen. (Haftungsgefahr des Forenbetreibers).


    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Guten Morgen,


    ich möchte hier einen Punkt nochmals deutlich betonen:


    BITTE FÜTTERT EUREN TIEREN KEIN BEKANNTES GIFTIGES KRAUT WIE JAKOBSKREUZKRAUT, DAS IST UNVERANTWORTLICH !!!!!!


    ...und es ist tatsächlich so, dass dieses Kraut getrocknet im Heu nicht ungefährlich ist, vor der Mahd kontrolliere ich deshalb die Wiesen und entferne entsprechend die Pflanzen.


    Ich gehe davon aus, dass auch bei Angela es sich nicht darum handelt, meine Tiere zumindest haben es weder bevorzugt gefressen noch würde ich es anbieten. vermutlich wird es mit Johanniskraut verwechselt.


    mfg Peter

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