Hallo.
Ich finde es schade, daß die vom eigentlichen Thema
abweichende Diskussion über die Rammlergröße so abrupt beendet wurde. Wie so oft, wenn etwas nicht bis zum Ende gedacht oder beredet wird, kommt man nicht zu den wirklich erhellenden Schlüssen. Um das ursprüngliche Thema nicht ganz zu zerschießen, beginne ich ein neues.
Wären die Einwürfe von Thomas weiterentwickelt worden, dann wäre die Problematik der Zwergenzucht sicher für viele verständlicher geworden. Der Hinweis auf die Pygmäen war sogar ganz gut.
In der Tierzucht arbeitet man häufig mit dem Begriff Wurfgewicht, neben dem Geburtsgewicht für ein einzelnes Tier aus einem Wurf oder bei einer üblichen Einzelgeburt. Das Geburtsgewicht bei Pygmäen unterscheidet sich nicht von dem anderer Menschen. Auch bei den Hermelinen und Farbenzwergen ist das Wurfgewicht ähnlich wie bei Klein- oder Mittelrassen. Großrassen lasse ich mal aus dem Spiel, da habe ich keine eigene Erfahrung. Dadurch, daß bei Zwergen oft nur 1 - 3 Tiere je Wurf fallen, sind die Geburtsgewichte sehr hoch. Daher ist es eigentlich keine Frage, warum hier so oft Problemgeburten vorkommen. Ich habe oft gelesen oder gehört, daß die Geburtsgewichte doppelt so groß sind wie bei Mittel- oder Kleinrassen, die im Schnitt um die 6 - 10 Junge pro Wurf haben.
Wie die Geburtswege bei Zwergen in absoluten Werten zu den genannten Gruppen stehen ist mir nicht bekannt. Aber der Vergleich der Geburtsgewichte und der Blick auf die Pygmäen lässt vermuten, daß sie sich entsprechen. Die häufigen Probleme bei den Geburten bei Farbenzwergen lassen sich daher hauptsächlich auf die geringe Anzahl der Jungen pro Wurf zurückführen, weil hier das Geburtsgewicht der einzelnen Jungen einfach zu hoch wird. Die Hermelinzüchter haben hier wesentlich weniger Problemfälle, weil hier die Wurfgröße (durch Selektion?) höher ist.
Damit ist auch angedeutet, auf welche Selektionskriterien die Zwergenzüchter verstärkt achten sollten.
Gruß
Karl