Zunkunft der 20-30jährigen Züchter

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  • Hallo,


    Ich (m, 24Jahre) mache mir manchmal so Gedanken, warum ich überhaupt noch Kaninchen züchte?
    Welchen Zweck soll das erfüllen?
    Laut zuchtwart "das wir auf Ausstellungen mit unserem Verein gut dar stehen".


    Ich sehe das anders, nämlich das Weiterbringen einer Rasse. Aber in meinem Alter bzw 20-30jährige, gibts die überhaupt noch? Wenn ja, wie sehen das eure Freunde/
    Ehepartner/... Helfen die euch oder ist das eher eine Belästigung?

  • Hi,


    gute Frage, aber das zieht sich doch durch alle Altersklassen.
    In unserem Alter wird man nur von Gleichaltrigen komisch beäugt.. ;-)



    Ich selber mache es auch nicht vorrangig um irgendeine Rasse weiter zu bringen, sondern weil ich einfach Spaß dran habe.


    Mir macht es Spaß die Tiere zu halten, zu misten, zu füttern und dann meine Erfolge der Haltung auch in gesunden Nachzuchten hervor zu bringen.
    Natürlich kommt da dann wieder der Punkt Zucht, Selektion und Verbesserung mit rein.


    Und ein wichtiger Punkt, warum ich Kaninchenzüchter geworden bin - es ist für mich ein Stück Kultur!


    Ich möchte, sofern ich das kann, meinen Beitrag zum Erhalt dieser Kultur bringen und nicht jedes Wochenende im Akohol in Diskos ertrinken, mich mit Frauengeschichten und tollen Autos profilieren müssen.
    Leider ist das heutzutage das einzige was zählt in nem Alter von 16 - 30...


    Nen netten Grillabend mit den Zuchtfreunden, nen Ausflug zu ner Ausstellung, Fachsimpeln... das macht mir Spaß!


    Und da die junge Generation leider so verstrahlt durch die Gegend rennt, haben die meisten Vereine so extreme Nachwuchsprobleme.
    Ich mache mir da, obwohl ich noch kein Amt im Verein begleite, ernsthafte Sorgen und Gedanken wie man das ändern kann und den Verein für die Jugend attraktiv machen kann.


    Nur warten unsere Kaninchen ja leider nicht mit BumBum-Musik auf... und Schnitzeljagden sind auch nicht mehr das was die Jugendlichen wollen..


    Da muss Aktion her...! Nur wo? Was tun?



    Gruß Flo (23 Jährchen alt) :thumbup:

    Und dann diese Zweifel, ob ich der Bekloppte bin oder alle um mich herum...


    *..jetzt auch mit Kameraüberwachung _haue_

  • Hallo,


    gegen euch beide bin ich ja fast schon alt, als Endzwanzigerin...


    ich bin aber nun auch schon mehr als 10 Jahre dabei und das nicht weil Oma, Opa, Vater oder Mutter im Verein gezüchtet haben.


    Ich war 17 als eine Freundin und ich die glorreiche Idee hatten in einen Kaninchenzuchtverein einzutreten. Die Kaninchen hatte ich ja schon irgendwo in die Wiege gelegt bekommen. Mein Vater hatte sich als ich 4 Jahre jung war eine Hütte mir 12 Buchten für Deutsche Riesen und Riesenschecken gebaut, um Schlachtkaninchen zu züchten.
    Das machte er, bis ich ca. 12 Jahre alt war. Danach stand der Stall erstmal leer und ich habe dann eine Kaninchenfamilie von Bekannten adoptiert und Freude daran gefunden, zu züchten und mir mit den Jungen das Taschengeld aufzubessern... ein paar Jährchen später holten wir uns wieder Riesenscheckenmixe als Schlachtkaninchen.
    Im Jahr 2000 habe ich dann auf dem Bauernmarkt einen Stand mit Riesenschecken entdeckt und musste die natürlich aus der Nähe betrachten. Der nette junge Mann am Stand versorgte mich dann sogleich mit Informationsmaterial und unterhielt sich mit mir eine ganze Weile. Ich dachte danach ok, die Leute die Kaninchen züchten, haben sicher einen Bauernhof und viel Platz- so landete der Flyer erstmal in der Schublade. Dann nach 2 Jahren fand ich den Flyer wieder und hatte zeitgleich ein Mädchen aus der Nachbarschule kennengelernt, die auch so verrückt war wie ich und mit ihren Kaninchen rum experimentierte. Wir verpaarten unsere Mixe aus Löwenköpfchen und Zwergwiddern dann untereinander und die schönsten Farben kamen dabei raus. Wie es der Zufall wollte, fand ich den Vereinsflyer wieder und habe meine Freundin bequatscht, da einzutreten, denn wir wollten unsere tollen Kaninchen ja ausstellen. Was wir nicht wussten, war, dass es Rassekaninchen nach Standard gibt und das wir unsere Mixe nicht ausstellen konnten. Naja, dann schafften wir uns eben Rassekaninchen an....


    ....das war der Anfang meiner Züchterkarriere :grin:


    Warum schreibe ich das alles?


    Weil ich damit sagen will, dass es verschiedene Arten von Züchtern gibt. Entweder man will es selber oder man züchtet, weil es Oma und Opa oder Mutter und Vater tun. In meinem Fall bin ich selbst darauf gekommen und ich züchte Kaninchen, weil ich Spaß daran habe, zu sehen, was bei meinen Verpaarungen bei raus kommt und wie die Jungtiere aufwachsen. Ich mache das Ganze also eigentlich aus Spaß an der Freude. Sicher sind mit der Zeit noch andere Aspekte hinzu gekommen, wie der Erhalt der Rassen und das Voranbringen der Zucht, sowie das Vorankommen des Vereins zu unterstützen. Viele Jungzüchter aus Züchterfamilien geben das Hobby häufig während der Pubertät auf, weil sie eben andere Interessen haben. Es bleibt da eben nur ein harter Kern und man muss sich gegen die Vorurteile von Mitschülern oder der "Clique" ein dickes Fell anschaffen und am Ball bleiben.


    Was sagen meine Freunde dazu?


    Ich hatte es wirklich nicht einfach. In der Berufsschule wurde ich ziemlich oft belächelt und war der Bauerntrampel der Nation, quasi Landei gegen Stadtkinder - das war nicht gerade toll. Meine Freunde haben mein Hobby immer akzeptiert. Zu meiner "wilden Zeit", die ich auch nicht wirklich als wild bezeichnen kann, bin ich Freitags oder Samstags genauso in die Disco gegangen, wie alle anderen auch. Nur nicht so oft wie die anderen, weil ich keine Lust hatte...ich stehe lieber auf dem Misthaufen, als aufgetakelt durch die Gegend zu rennen. Jedes Wochenende tanzen und betrinken war nichts für mich. Von manchen kam dann aber auch mal ein Spruch, ob es mir Spaß machen würde, mit alten Opas zusammen am Tisch zu sitzen und langweilige Versammlungen zu besuchen, was ich eigentlich von den Kaninchen hätte und warum ich mir die ganze Arbeit antun würde. Wenn man dann irgendwo gesagt hat, man wäre im Kaninchenzuchtverein, dann kamen auch schon mal schiefe Blicke, denn wenn man die Materie nicht kennt, denkt man ok, ein Verein mit lauter Opas, die ganz klassisch hinterm Haus Schlachtkaninchen züchten. Und da hat die Spaß dran?


    Das Jetzt
    So langsam komme ich in das Alter, wo auch ich schon zu den Älteren gehöre. Mein Hobby wird nun endlich von meinen Freunden und Bekannten akzeptiert und ich habe eigentlich zur Zeit mehr Spaß daran, als die Jahre zuvor. Ich habe meine festen Ämter im Verein und im Kreisverband und diese führe ich auch mit viel Freude an der Sache aus. Die Kaninchenzucht gehört zu meinem Leben als fester Bestandteil dazu und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, damit aufzuhören. Jeder hat doch seine Macken und ist irgendwo ganz speziell oder? Meine Macke sind eben nun meine Tiere und das sind nicht nur Kaninchen, sondern auch 2 Hunde und 3 Katzen.


    Echte Freunde akzeptieren unser Hobby und die damit verbundene Arbeit. Bekanntschaften, Mitschüler, Kollegen u.ä. dürfen gerne so lange schief gucken, bis sie schielen. :drunkard:


    Gerade über die sozialen Netzwerke dürfte ich in den letzten Monaten viele jüngere Züchter kennen lernen und es gibt sie, die aktiven Züchter unserer Altersklasse, die mit vollem Herzen dabei sind und ich bin um jeden froh, den ich kennen lernen dürfte. Was würde sonst in 30 Jahren mit unseren Vereinen passieren? Den Mitgliederschwund haben wir jetzt schon, was ist, wenn die heutige Generation 50 + das Zeitliche segnet und wir nur noch Züchter haben, die heute zwischen 20 und 40 sind und dann auch schon ins Rentneralter kommen?


    LG
    Kathi (in den letzten Tagen meiner Jugend mit fast 30 :brains: )

  • Dann möchte ich mich als frisch 30́er auch mal dazu äußern.


    Ich wurde in eine Kaninchenzüchter Familie rein geboren.Mein Opa war damals 1.Vorsitzender und mein Vater 2.Vorsitzender unseres Vereins.Als ich 1990 dann selbst die ersten Kaninchen ( Sachsengold ) im Stall hatte war unsere Jugendgruppe mit fast 20 Jugendlichen recht stark.


    Und was soll ich sagen von der damaligen Jugendgruppe sind heut noch 3 Aktive Züchter übrig.Einer ist mittlerweile selbst 1.Vorsitzender eines Vereins ,der andere ist bei mir im Verein Tätomeister.Ich selbst bringe mich auch in die Organisation mit ein paar Posten ein,im Verein bin ich seit 11 Jahren Zuchtbuchführer und RfÖ sowie 2.Ausstellungsleiter unserer 2 jährlichen Allgemeinen Schauen,1.Vorsitzender des Satinclub Kurhessen,RfÖ der AG der Satinclubs Deutschland,RfÖ im Widderclub Kurhessen und ab heut RfÖ im KV-Kassel.

    Ü
    ber meine liebe zu den Tieren und der Natur bin ich auch zu meinem Beruf als Garten.- und Landschaftsbauer gekommen,ich muß einfach in der Natur sein.

    Früher wurde ich auch von den Mitschülern belächelt,heut kommen aber viele alte Kameraden auf unsere Schau um zu sehen was aus den Kaninchen und mir geworden ist.


    Das einzige was schwer ist einen Partner zu finden der unser Hobby akzeptiert,in den Frühjahres Monaten sind sie begeistert wenn die kleinen aus den Nestern kommen und die ersten geh versuche unternehmen.Doch wenn erstmal die Schausaison beginnt sieh das ganze anders aus."Wie schon wieder ne Ausstellung an diesem Wochenende usw.....?" Und so nimmt der Kreislauf seinen Weg.Es soll ja keine mit machen aber es akzeptieren!


    Aber wir wollen hier ja keinen Roman schreiben,


    mein Fazit ist:

    Es ist nicht leicht eine Prognose abzugeben da wir alle in der heutigen Zeit des Computers um Jungz
    üchter zu kämpfen haben.Es wird aller Wahrscheinlichkeit so werden das sich einzelne Kleinere Vereine in Zukunft zusammen schließen müssen.Die gestiegenen kosten bei Futter, Impfen und Schauen sowie der Platz der benötigt wird spielt auch eine gewichtige Rolle.Deshalb bin ich froh das mein Verein dieses Jahr wieder einige neue aktive Züchter gewinnen konnte..

  • Also ich klinke mich mal ein. Auch wenn ich schon 34 bin :cry: fühle mich aber wie 27. Daher gehts... :waii:


    Wir kamen durch den klassiker zur Kaninchenzucht: Den Opa... Leider leider verstarb er sehr früh an Krebs. Und um etwas zu machen was er mochte, haben wir unsere Zcuht mit einem Rammler von ihm begonnen. Seither sind unsere Rasse die blaugrauen Wiener.


    Bei uns war es aber schon immer anders: im Kindergarten war ich der Held, weil ich von meinem Opa mit einem Pony abgeholt wurde...
    Und wollten wir einen "klassenausflug" machen, ging es zu meinem Opa. Er hatte ein riesiges Gelänge mit vielen Tieren, nach Gehegen und Rassen getrennt.Hauptsächlich geflügel. Die "Pelztiere" waren meines... :angel: Das war die Grunschulzeit.
    In der Gymnasialzeit halfen Schulfreunde beim Heumachen und Treffpunkt war fast immer unser Pferdestall.(in dem nur meine 2 Pferde standen und noch stehen)


    Als das Abi näher kam gingen die Interessen auseinander. Männer/Frauen, Disco, Rauchen, Saufen, teilweise nahmen auch welche Drogen.
    Mein Geld war mir dafür aber immer zu Schade. Ich habe es lieber in neue Halfter und Trensen für Lilly investiert. konnten auch die wenigsten verstehen.
    Heute hat sich das geändert:
    Zum Geburtstag bekomme ich Gutscheine vom Landhandel.
    Die Jungs kommen mit Ihren Kindern zum Kaninchenfüttern. und die Tankstelle des Ortes ist die Brötchen-Sammlestelle für mich. immer beim Tanken hole ich ab. und habe so immer Brot und Brötchen für die Tiere.


    Mein Fazit:
    Unsere Interessen sind immer gleich geblieben. Aber das Umfeld hat sich mit den Jahren schwer geändert. in den "jungen" Jahren wurden wir auch belächelt. Heute sind wir voll akzeptiert. bekommen sogar Besuch auf den Schauen und die Freunde helfen auch mal beim Transportkisten Tragen, wenn mein Mann arbeiten ist und nicht mit einsetzen kann.



    Ich denke, wenn man sein Hobby ausführen möchte, dann sollte man dahinter stehen, auch wenns mal etwas etwas "Mau" aussieht was die Unterstützung angeht: Das wird sich wieder ändern, wenn die anderen sehen, dass man es ernst meint.


    Schöne Grüße

  • Hallo,
    vielleicht kann ich auch was dazu sagen, auch wenn ich noch lange nicht die 20 erreiche, ich werde ehrlich gesagt von meinen Schulkameraden belächelt, und die Mädels unter ihnen sind "geschockt", dass ich schlachte.
    Allerdings ist mir unser liebes Hobby das auf jeden Fall wert!


    MfG
    Tim

  • Ich bin 30 Jahre alt also passe ich auch noch ;) .


    Ich komme aus einer Familie die zwar zum größten Teil auf dem Dorf aufgewachsen ist aber meine Tierliebe nicht ganz nachvollziehen kann.


    Ich habe erst mit der Hobbyzucht von Kaninchen begonnen, bis ich mich dann dazu entschlossen habe einem Verein beizutreten und Rassetiere zu züchten.


    Familie, mein Mann und meine Freunde akzeptieren es können es aber nicht wirklich verstehen. Meine Mann unterstützt mich beim bauen von Gehegen, Schwiegermutter sammelt und trocknet Futter.


    Belächelt wird man schon und die Frage, gehst du wieder zu deinen alten Männern, kommt jedesmal wenn ich zur Versammlung gehe. Ein Austausch ist für mich nur im Verein möglich.


    Ich muss aber auch sagen das ich für die Meisten, selbst für die anderen Züchter, nicht ganz ins Bild passe. Junge Frau , bunt tätowiert und grundsätzlich geschminkt.


    Da kommen dann auch bei unseren Ausstellungen oft die Fragen was ich hier mache und ob ich denn auch zum Verein gehöre. Man gewöhnt sich dran. Man merkt auch das man am Anfang im Verein nicht ganz ernst genommen wird. Dadurch das ich aber gute Fachvorträge halte und auch meine Meinung äußere geht das alles.


    Mein Sohn ist mit seinen 11 Jahren nun auch aktiv dabei und das obwohl er ein absoluter PC Fanatiker ist. Ich hoffe das er diesen Ausgleich noch lange beibehält.

  • Also nun werde auch ich mich einmal dazu äußern. Ich bin nun 23 Jahre alt und feierte am 01.01. 2014 mein zehnjähriges Veieinsjubiläum. So lange ich denken kann habe ich schon mit Tieren zu tun. Meine Mutter ist gelernte Melkerin und im Alter von vier Jahren bin eigen ständig ohne Angst zwischen den kühen herummarschiert. Mein Vater war gelernter Schäfer und auch bei meinen Großeltern und Urgroßeltern waren Tiere schon immer ständige Wegbegleiter. Naja und so kam eins zum anderen wir wohnen hier im schönen Thüringen auf einem kleinen Bauernhof und obwohl alle einen anderen Beruf haben, haben wir halt auch neben hund, katz,hühnern auch Kaninchen. Allerdings muss ich sagen, dass gerade meine Freunde aus der Stadt mein Hobby immer ein wenig belächelt haben. Trotzdem habe ich die sache weiter selbstbewusst durchgezogen. Nun bin ich mittlerweile seit zehn Jahren Mitglied im Ortsverein, seit 8 Jahre Mitglied im Wienerclub und Preisrichteranwärter und habe auch vor mein Hobby weiter intensiv zu betreieben. Allerdings muss ich zugenben, dass dies gerade für junge Leute sehr schwierig geworden ist. Zum einen müssen junge Leute immer mehr im Berufsleben leisten und auch die Kosten für unser schönes Hobby steigen jährlich. Desweiteren haben gesunde und selbst erzeugte Nahrungsmittel nicht mehr den Stellenwert in der Gesellschaft wie vor 10 oder 20 Jahren. Nichts desto trotz hoffe ich, dass unsere schöne Freizeitbeschäftigung nicht ausstirbt.

  • Ich bin w 28 Jahr jung und ich habe erst 2013 mit der Rassekaninchen Zucht angefangen, ich muss sagen es macht mir sehr viel spaß, es ist ein tolles Hobby.
    In unserem Verein bin ich auch die jüngste, was mich aber Überhaupt nicht stört, man aczeptiert mich und nun auch meine Rasse, nach dem ich mir den Landesmeister geholt habe und das keiner für möglich hielt, dies ist nun ja noch mehr ansporn diese Rasse weiter zu erhalten, ich liebe meine Japanerrexe mittlerweile richtig :love:
    Mein Lebensgefährte teilt mein Hobby nicht, ist mir aber immer eine Hilfe, am Wochenende wenn ich Arbeiten muss, kann ich ein Paar Minuten länger schlafen, weil er sie dann frühs füttert und er hilft mir beim schlachten.
    Meine Freunde finden es auch Interessant, nur können manche nicht verstehen, warum wir sie Ende des Jahres wieder Schlachten.
    Ich weis für mich, das ich dieses Hobby noch Jahre lang weiter machen möchte

  • Als ich mit meinen Eltern auf´s Dorf gezogen bin, habe ich als Erstes die Kaninchen vom Nachbarn entdeckt. Ich habe mich mit ihm angefreundet, ihm beim Schaufertigmachen geholfen, gefüttert und auf die Kaninchen alleine aufgepasst als er im Urlaub war. Das ist nun 13 Jahre her. Damals hat er mir seinen alten DDR-Standard in die Hand gedrückt und ich sollte mir eine Rasse aussuchen die mir gefällt. Meine Wahl fiel auf Sachsengold. Er hat mir geholfen die ersten Tiere zu besorgen und ich bin im Alter von 12 Jahren in den Verein eingetreten. Meine Klassenkameraden haben immer mit den Augen gerollt wenn ich etwas über die Kaninchen erzählt habe. Für die war das ein langweiliges "alte-Männer-Hobby". Aber mir hat es Spaß gemacht und ich hatte eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung.


    Jetzt mit 25 als Schriftführerin im Verein und Hilfspreisrichterin bin ich immer motiviert in den Versammlungen und die Vereinskollegen fragen mich auch mal um Rat. Ich bin zwar immer die "Kleine" oder "das Mädchen" aber das macht mir nichts aus. Ich finde dass es ein super Hobby ist!

  • Hy,


    Auch wenn der letzte Beitrag schon bissi zurück liegt möchte ich doch auch mal was schreiben.


    Ich bin 28 und habe erst dieses Jahr im Januar wieder mit der Rassekaninchenzucht begonnen da mein Opa es aus Alters gründen nicht schafft alles zu machen haben sich meine Freundin und ich dazu entschlossen das weiter zu führen. Mein Opa fährt täglich morgens mir dem Rad zu unserer zucht Anlage und füttert die Tiere so das er Beschäftigung hat und auch mal aus der Wohnung kommt, jeden abend fahren wir dann zu den Tieren und schauen das es allen gut geht und um eine Bindung zu den Tieren aufzubauen.Das misten und Reperaturen usw machen alles wir. Das einzige was ein Züchter für uns macht ist das schlachten das kann ich einfach nicht.
    Meinen ersten Bezug zu den Tieren fand ich damals durch eben meinen Opa in jeder freien Zeit die ich hatte War ich mit ihm bei den Kaninchen hatte dann auch meine ersten eigenen Rassen das hat begonnen mit Russen dann Russen Rex, Castro Rex, Alaska und Klein-Widder. Dann kam die wilde Zeit und die Arbeit und schon War das Interesse weg aber ich War immer wenn Hilfe gebraucht worden ist da aber leider zu wenig. Nun da ich wieder angefangen hab merk ich erst richtig was mir gefehlt hat es einfach so toll sich um die Tiere zu kümmern sie aufwachsen zu sehen die ganzen verschiedenen Charakter zu sehen ich bin froh das ich mit meinen Perlfeh wieder angefangen habe und werde es nicht mehr aufgeben es macht mir einen riesigem Spaß und als Ausgleich vom Alltag gibt es für mich nichts schöneres. Besonders froh bin ich das meine Partnerin diese Leidenschaft für das Hobby teilt sie hat jetzt auch eine eigene Rasse die Sachsengold und einen eigenen zucht Stall und das mit den Worten das macht mir Spaß das will ich immer machen gefällt mir natürlich sehr, da hab ich echt Glück gehabt.


    Nun begleite ich auch seit diesem Jahr im Vorstand zwar nur einen Beisitzer Posten und auch das Amt des Ausstellungsleiters aber es macht mir riesig Spaß. Bei den nächsten wählen will meine Partnerin sich als tattowiermeisterin wählen lassen da unserer Alters bedingt aufhört und sie jetzt schon immer mit ihm geht tätowieren und ich werde in die Fußstapfen meines Opas treten früher oder später fa ich nicht will das unser Verein stirbt.


    Leider ist die Jugend so ein Problem aber ich hoffe das sich da ändern wird und man irgendwie das Interesse wecken kann. Wie sag ich immer um Eltern als Mitglieder oder Züchter zu gewinnen muss man über die Kinder gehen denn das ist mir aufgefallen das die kommende Generation wieder viel mehr interresse zeigt.


    Grüße Christian

  • Hallo,


    ich kann das aus österreichischer Sicht alles genauso bestätigen.


    Ich habe mit 21 aus beruflichen Gründen aufgehört. Wir (meine Schwester und mein Opa hatten mir geholfen) haben zwar nicht auf Reinrassigkeit gezüchtet sondern waren immer auf der Suche nach der idealen Kreuzung reinrassiger Kaninchen für Schlachtkaninchen (die in Hobby-/Haushaltsmast frohwüchsig, fleischig, gesund, widerstandsfähig und charakterlich top waren). Ich konnte es aber einfach nicht mehr mit meinem Beruf vereinbaren, das wäre unmöglich gegangen.


    Jetzt haben meine zukünftige Frau und ich ein Haus gebaut und fangen deshalb wieder an. Drei zukünftige Zuchthäsinnen habe ich bereits. Ab Dezember gehts wieder los! Wir freuen uns beide sehr darauf. Ich bin übrigens 36.


    Was ich damit sagen will, dass es gerade im Alter von 20-30 oft auch der Beruf ist, der es nicht zulässt.


    Zuchtanlagen gibt es aber bei uns auch nicht wirklich. Jeder hat die Ställe zuhause.

  • Hallo!
    Ich bin mitte 20 und züchte nicht nur Kaninchen,sondern auch noch Hühner. Ich hatte bereits auch schon Schafe und Ziegen, dies ist jedoch Geschichte!


    Ich züchte diese Tiere weil ich es schön finde, auf unserem Dorf wirklich was selbstgezüchtetes zu haben und erfreue mich über gute Zuchterfolge! Auch das Schlachten gehört bei mir ganz klar dazu und ist kein Thema.


    Und das alles ist auch kein Problem für Bekannte,da lacht keiner; im Gegenteil, man erfreut sich der Sache und ist froh wenn man auch mal ein frisch geschlachtestes Kaninchen oder Hühnchen bekommt!
    Auch meine Freundin hat da kein Problem mit, sie hilft mir sogar wenn ich mal Hilfe benötige oder fährt mit mir auf Ausstellungen etc.


    Ebenso geht mein Beruf als Elektromeister in der Chemieindustrie und Abendschule mit diesem Hobby konform!

  • Die 20-30-jährigen sind eine sehr rare Spezies unter den Züchtern. Für mich allerdings ein Hobby, was ich nicht missen möchte.
    Schule, Beruf, Ausbildung machen das Hobby nicht einfach. Eine große Zucht kann ich mir nicht leisten. Erst keine Zeit durch Schule, später Ausbildung und dann der Beruf. Schichtdienst macht die Versorgung gar nicht so einfach, Urlaub machen ist recht schwer. Mein Partner reist sehr gerne, da ist es gar nicht so einfach, jemanden zu finden.
    Meine Freunde akzeptieren mein Hobby, gehört halt zu mir dazu. Die meisten haben selbst keine Tiere, die kommen dann immer begeistert die Jungtiere anschauen. Mein Freund ist jetzt kein begeisteter Züchter. Ich werde ihn wohl auch nie dazu bekommen, aber immerhin hat er Kaninchen "zum Essen gern". Also zumindest in der Hinsicht brauch ich mir keine Gedanken machen =) Er hilft auch beim Füttern und Misten oft mit.
    Was auch oft außer acht gelassen wird und die Zucht erschwert in dem Alter ist die Kinderplanung. Bei den meisten steht das ja erst im nächsten Jahrzent an, aber auch sowas kann zum Hindernis werden. Das Misten und Füttern wird mit dem Fortschreiten des Bauches auch nicht einfacher. Manch ein Züchter denkt da vielleicht weniger dran, aber gerade Züchterinnen sind da betroffen.

  • Hallo an Alle,
    ich möchte hier mal meine Ansichten und Erfahrungen zum besten geben:


    In dieser Altersgruppe sind in allen Vereinen wenig bis gar keine Züchterkollegen zu finden.


    Es gibt immer wieder Quereinsteiger, gemeint sind Diejenigen welche keinen Kleintierzüchterhintergrund oder "erblich" belastet sind,
    die den finanziellen und zeitlichen Aufwand unterschätzen und dann früher oder später aufgeben.


    Man hat in diesem alter eben andere Prioritäten im Leben!


    Berufliche Aus- und Weiterbildung, Familienplanung Wohnung, Auto usw.


    Desweiteren ist unserere Freizeitbeschäftigung oft mit negativen Werten , "wie arme Leute Hobby", "längst überholt" belegt
    oder auch das Aussehen vieler "Zuchtanlagen" fördern nicht gerade den Zuspruch für unser Hobby.


    Auch ich, Jahrgang 1964 (50 Jahre :rolleyes: ), stamme aus einer Kleintierzüchterfamilie und bin mit den Tieren aufgewachsen.


    Mit 14 Jahren durfte ich dann endlich anfangen zu Züchten.
    Denn Vater mein legte Wert darauf, dass ich meine Tiere komplett selbst versorge,
    denn er selbst hatte ca. 150 + X Tauben zu versorgen.


    Durch Hausbau und berufliche Weiterbildung konnte ich meinen Tieren nicht mehr gerecht werden
    und habe schweren Herzen mit der Zucht aufgehört (Pause ca. 10 Jahre).


    Als mein Sohn dann 6 Jahre alt war wollte er Kaninchen züchten und wir haben gemeinsam "neu" angefangen.
    Heute ist er 18 und wir züchten immer noch gemeinsam, seit 3 Jahren als Zuchtgemeinschaft.


    Denn so ist es meiner Meinung nach nur möglich die "Jugend" bei der Stange zu halten.
    Wenn es für ihn in der Schule zu Zeitintensiv wird, dann muß halt der Vater ein bisschen mehr machen.


    Anderes Beispiel:
    Unsere neue "Jungzüchterin", ca 1,5 Jahre dabei, hat mit 46 Jahren unser Hobby für sich entdeckt.
    Es funktioniert nur sehr gut, da ich als Zuchtwart sehr viel Zeit in Ihren Zuchtaufbau mit investiere.


    Andere haben nach spätestens nach einem halben Jahr aufgegeben, trotz meiner Unterstüzung.
    Dies macht es dann auch für mich schwer, mit neuen Zuchtkollegen gemeinsam eine Zucht aufzubauen.
    Denn man fragt sich dann immer wieder lohnt es sich, sich hier zu engagieren!?


    Desweiteren hat sich die Gesellschaft verändert, das Freizeitverhalten ist eben ein Anderes als vor 30 Jahren.


    Die richtigen Idealisten bleiben schon dabei, wie dieses Forum ja eindrucksvoll zeigt.


    So wünsche ich uns allen, dass diejenigen zwischen 20 und 30 weiter der Kaninchenzucht erhalten bzw. treu bleiben.


    Grüße


    Michael

    "An kleinen Dingen muss man sich nicht stoßen, wenn man zu großen auf dem Weg ist."
    Friedrich Hebbel

  • Was man nicht unterschätzen sollte, ist auch der rasante Anstieg von
    Allergien! Mein Sohn musste deshalb auch mit der Kaninchenzucht
    aufhören.
    http://dgk.de/gesundheit/allergie-haut/a…eutschland.html
    Gruß
    Franz

    Hallo Franz,


    mag schon sein mit den Allergien!


    Ich hatte früher auch sehr starke Gräserallergie, ich konnte nicht einmal vor die Tür.
    Da sind mir die Augen zugeschwollen und die Nase lief ohne Ende.


    Dank einer mehrjährigen Hyposensibilisierung bin ich heute leidensfrei.


    Ich kann ohne Probleme Heu füttern, also sollte das nicht das große Problem sein.


    Grüße


    Michael

    "An kleinen Dingen muss man sich nicht stoßen, wenn man zu großen auf dem Weg ist."
    Friedrich Hebbel

  • Guten Morgen,


    aus Altersgründen halte ich mich bei diesem Thema zurück,
    die letzte Aussage von Michael bzgl. Allergien ist allerdings gefährlich:
    Allergien sind sehr individuell und nicht vergleichbar in ihrer Ausprägung,
    das eine Hilfsmittel ist für den nächsten Gift.


    Gerade heu/Grasallergien im Bereich der Kleintierzucht haben sehr unterschiedliche Ursachen, besonders häufig kommen sie übrigens bei Ehefrauen von Züchtern vor - jede/r kann sich mal fragen warum...


    mfg Peter

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