Erbformel herausfinden bei nicht reinerbigen Tieren

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  • Hallo zusammen.


    Die Genetik interessiert mich schon seit der Jugend und nun mit der Rassekaninchenzucht wieder verstärkt. Allerdings blicke ich noch nicht ganz durch und schon gar nicht bei meinen Tieren, die farblich nicht reinerbig sind bis auf die rote Mutterhäsin. Ist es überhaupt möglich, die Erbformeln halbwegs herauszufinden, damit ich 1. einen besseren Durchblick bekomme und 2. evtl. halbwegs Voraussagen zu den zu erwartenden Farben treffen zu können?


    Ich fang erstmal an mit der Roten, wäre sie reinerbig, wovon aufgrund ihrer Herkunft auszugehen ist, hätte sie doch folgende Formel: AbCDGy/AbCDGy (Angora- und Satinfaktor können wir ignorieren, den haben sie ja alle).
    Nun habe ich sie mit einem schwarzen Rammler verpaart, der von blau über thüringer und wild bis weiß (Albino?) alles mögliche im Stammbaum hat. Gefallen sind rote, braune und ein wildfarbenes Jungtier. Was hätte der Vater möglicherweise und wie könnten die Erbformeln der Nachkommen aussehen? Reinerbig schwarz wäre ja ABCDg/ABCDg.
    Dazu hab ich noch einen thüringer und einen roten Rammler, ebenfalls mit einigen verschiedenen Farben im Stammbaum, den ich aber so nicht im Kopf hab. Da müsste ich heute abend nochmal nachgucken. Von denen habe ich ein Jungtier vom Thüringer mit der roten Häsin, das ebenfalls rot ist, vom roten Rammler habe ich einen Wurf ausschließlich gelber und roter Jungtiere mit einer gelben Häsin, die wiederum nicht reinerbig in Bezug auf Satin war, über ihren farblichen Stammbaum weiß ich gar nicht außer dass er zweifellos kunterbunt ist. Zwei der fünf Jungen sind Nichtsatin. mit denen werde ich ohnehin nicht weiterzüchten.


    Natürlich ist mir klar, dass das eine Raterunde werden wird und dass ich erst nach einigen Würfen etwas mehr Aussagen werde treffen können. Aber vielleicht hat ja der eine oder andere Lust, zu spekulieren und mir damit ein bisschen zu helfen, in die Welt der Genetik einzutauchen. ^^

  • Am ehesten bzw. am besten eigent sich ein Tier in der Farbe seperator. Diese Farbe ist in den meisten Anlagen rezessiv (Abcdg). Da bekommst du am schnellsten raus, was die Tiere tragen oder nicht.
    Die nächste Frage ist, wäre die besagte rote Häsin wirklich Farbrein? Laut Stammbaum schon ABER gentisch auch? Manche Farben können Generationen lang versteckt bleiben bis sie zu Tage treten.
    Meine Farbenzerge loh waren auch über Generationen rein gezogen und in der 12. Rückpaarung gab es blaue. Soviel dazu.


    Was verstehst du unter braun. Ein einfarbig braunes/havannafarbenes Tier? Oder welche Farbe meinst du genau. Dann wäre die rote Häsin schon nicht mehr Farbrein. Wäre sie Farbrein, sollten nur wildfarbene oder rote mit dem schwarzen Rammler bringen.
    Das rote gefallen sind besagt zumindest, dass dein schwarzer Rammler A?-Bb-C?-D?-gg sein muss. Er trägt also klein b.


    Für den Rest brauch man wirklich mehr Verpaarungen

  • Tja, das ist ja leider mein Problem. Von der Häsin weiß ich das ungefähre Geburtsdatum und die Herkunft, sonst gar nichts. Ich habe das Tier aus zweiter Hand und zwar die Züchterin kontaktiert, die konnte oder wollte aber keiner genaueren Details herausgeben. Mit der Farbbestimmung ist das auch so eine Sache, vielleicht ist die Junghäsin, die ich als braun deklariere, in Wahrheit gelbwildfarbig oder sowas. Auch das ist noch ein Gebiet, auf dem ich gerade die ersten Kerzen entzünde, um Licht ins Dunkel zu bringen. Zudem kommt noch dazu, dass sich die Jungtiere extrem verändert haben mit steigendem Alter. Im Nest sahen sie schwarz, schokobraun und goldfarbig aus. Der Wurf ist in meinem Avatar abgebildet. Die Wildfarbene ganz rechts ist mittlerweile fast schwarz am Kopf mit grauer Wolle. Die zweite Häsin daneben kommt jetzt relativ nahe an die Farbe der Wilden im Alter von 7 Wochen (Bild) heran, aber halt etwas gelblicher. Die Rammler sind nur wenig nachgedunkelt, wobei einer stärker in Richtung braun geht. Den habe ich mitsamt einem Bruder verkauft, habe die Käuferin aber um Fotos gebeten, wie sich die beiden Tiere vor allem farblich entwickeln. Den dritten Bruder habe ich noch, der tendiert in Richtung rot, steht allerdings auf dem Osterspeiseplan...
    Ein Separatortier ranzukriegen wird nahezu unmöglich für mich, ich hab bisher noch nicht viele Beziehungen in die Kaninchenwelt. Und dann noch die Frage, was ich mit den "Probenachkommen" anstellen soll... Mit Rückpaarungen halte ich mich bisher zurück, meiner Meinung nach braucht man dafür ein gewisses Maß an Erfahrung (hab ich noch nicht) sowie Tiere, über die man relativ zuverlässige Aussagen hinsichtlich Gesundheit treffen kann (kann ich bisher nicht).
    Aber immerhin habe ich schonmal ein erstes Puzzleteil für meinen Schwarzen 8o

    Zitat

    Das rote gefallen sind besagt zumindest, dass dein schwarzer Rammler A?-Bb-C?-D?-gg sein muss. Er trägt also klein b.

  • Weiter Puzzleteile kann man mit Verpaarungen wirklich raus finden. Das Weiß RA wirst du allerdings nur rausfinden, wenn du mit einem weiß RA verpaarst.
    Selbst ein reinrassiger weiß RA kann viele Überraschungen bringen.
    Dein "braun" kann auch hasenfarbig sein. Also wildfarbig mit Rotverstärker. Da bekommen die Tiere auch einen braünlichen Touch

  • Weiter Puzzleteile kann man mit Verpaarungen wirklich raus finden. Das Weiß RA wirst du allerdings nur rausfinden, wenn du mit einem weiß RA verpaarst.


    Nö, Albinos kommen mir nicht in den Stall, ich finde die gruselig... Hoffentlich fällt nicht mal zufällig einer...

    Zitat

    Dein "braun" kann auch hasenfarbig sein. Also wildfarbig mit Rotverstärker. Da bekommen die Tiere auch einen braünlichen Touch


    Was wiederum wahrscheinlicher bei den Eltern wäre als direkt braun, oder? Wie sähe denn theoretisch so eine Erbformel für hasenfarbig mit Rotverstärker aus? Reinerbig so: ABCDGy/ABCDGy, oder? Und mischerbig bei den genannten Eltern? AABbCCDDGyg?

  • Häsin Rot: A?bbC?D?G?yy
    Rammler Schwarz: A?BbC?D?ggyy


    Soweit sind wir ja schonmal. Die ? stehen dafür, dass wir nicht wissen ob es auch so ist, da wir es in Verpaarungen noch nicht gezielt getestet haben.


    Hasenfarbig ist wild mit Rotverstärker. Die reinerbige Genformel wäre AABBCCDDGGyy. Bei den aktuellen Eltern wäre es A?BbC?D?Ggyy.
    Hasenfarbig wäre wahrscheinlicher als havanna, was havanna aber nicht ausschließen würde.


    Mit ist noch eingefallen, wie du weitere Trägereigenschaften testen könntest. Separator ist ja der einfachste Weg. Du könntest mit einem blauen Tier auf blau testen, einem havannafarbigen auf havanna oder einem fehfarbigen auf feh, blau und havanna. Ich denke die Farben müssten einfacher bei Satinangora zu bekommen sein als Seperator.
    Du könntest dir natürlich auch Separator (fehfarbiger Thüringer) selbst erzüchten.

  • Hey, da lag ich ja mal gar nicht so verkehrt mit meiner Erbformel! Scheine dann doch nicht ganz doof zu sein :thumbsup:
    Tja, es ist relativ schwierig, überhaupt Satinangora ranzukriegen. Und dann noch Farbwünsche... :S Wie würde ich es denn anstellen, mit meinen vorhandenen Tieren einen fehfarbigen Thüringer zu erzüchten? Einen "normalen" Thüringer hab ich ja, allerdings halt auch nicht rein.
    Wenn ich den Roten auf die Rote lasse, kommt dann auch immer rot raus oder können sich da andere Farben durchsetzen?

  • Guten Morgen Angela,


    sicher ist es mehr als interessant, die genetischen Farbgrundlagen zu erforschen und zu bestimmen, es ist nicht ganz leicht und auch nicht immer machbar.


    Bei deinen Angora bzw. Satinangora kommen noch 2 Probleme zusätzlich hinzu:
    Es gibt sie nicht in allen rezessiven Farben, was die Reinerbigkeitsprüfungen wesentlich erleichtern, und die sichtbaren Farben sind durch das Langhaar nicht immer den tatsächlichen genetisch beschriebenen farben eindeutig zuzuorden.


    Ein Einfaches Beispiel wäre zB "braun", was meinst du damit, sind die Tiere "braun " wie Havanna oder wie Wildkaninchen =schwarzwildfarbig oder evtl. sogar hasenbraun oder braunwildfarbig, genetisch immer was anderes, je nach Reinheit der farben jedoch nicht einfach zu unterscheiden.


    Der einfachere Weg ist sicher immer die gesündesten und fittesten zur Weiterzucht zu behalten und zu beobachten, welche farben fallen, in der Rückschau kann man dann feststellen, was mindestens drin steckt :)



    mfg Peter

  • Peter, es wird mir nicht viel übrigbleiben, als die Tiere zur Weiterzucht zu nehmen, die ich habe. Satinangora kriegt man halt nicht an jeder Straßenecke... ;(
    So, ich hab jetzt mal meine Kleine ein bisschen geärgert und versucht, sie so zu fotografieren, dass man die Farbe erahnen kann. Ist natürlich nicht einfach mit Blitz... Vielleicht könnt ihr halbwegs was erkennen.

    Rechts die rote Mutter, links die fragliche "braune" Junghäsin. Nach eingehender Lektüre der "Kaninchenvererbung" würde ich sie als hasenfarbig einstufen, oder? Ich meine eine helle Einfassung um Maul und Augen herum zu erkennen, im Nacken hat sie einen hellbraunen Keil. Also wäre sie genetisch vermutlich A?BbC?D?Ggy, in Anbetracht der Eltern ist sie ja mischerbig.



    Das würde ich mal als Bänderung im Einzelhaar einstufen, auch wenn das durch die Wolle sicher nicht so klar ist wie bei Normalhaarkaninchen.


    Und hier noch der mir noch verbliebene Bruder, den ich rot nennen würde. Er hat dann wahrscheinlich A?bbC?D?Ggyy. Stimmt ihr da zu?

  • Hi,


    wie wissenschaftlich fundiert soll es denn sein; Klassische Genetik - siehe Nachtsheim - oder molekulare Genetik, Zellbiologie, Molekularbiologie - siehe Fontanesi?


    MfG Manfred

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