Enterocolitis – Der neue Impfstoff!

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    Enterocolitis – Der neue Impfstoff!

    Auf der Bundesschau in Karlsruhe gab es einen Fachvortrag zu einem neuen Impfstoff gegen Enterocolitis. Dr Manfred Andrasch war so nett uns darüber einen Bericht zu erstellen.
    Herzlichen Dank dafür!

    Die Einladung für den Fachvortrag über den neuen und ersten Impfstoff gegen Enterocolitis erfolgte gezielt und ging an die Führung des ZDRK bzw. den Landesverbandsvorsitzenden, den Schulungsleitern und den Referenten für Öffentlichkeitsarbeit. Als Termin wurde Samstag, der 14. Dezember 2013 festgelegt. Der Vortrag fand im zweiten Stock des im Eingangsbereich der Messehallen Karlsruhe gelegenen, mehrstöckigen Gebäudeteils statt. Insgesamt nahmen etwa 20 Personen teil. Meine Wenigkeit war „bloß“ in Vertretung da!

    Neben zwei Firmenvertretern, unter anderem der Vortragenden, Frau Gelja Surma, waren die Herren Leowsky, Ruhr, und Mickmann anwesend. Zu meinem Leidwesen muss ich gestehen, dass ich den weiteren Mitgliedern der ZDRK-Führungsriege keinen Namen zuordnen kann. Anwesend war auch ein Vertreter des HK-Verlags. Der Bericht wurde in Form einer Power Point-Datei präsentiert; ein Teil der Informationen findet sich im Flyer wieder.

    Die Verdauung des Kaninchens und mögliche Störungen!

    Nach einer kurzen Einführung über die Verdauung des Kaninchens und den drei vorherrschenden Schritten

    · Einspeichelung, Kauen, Zerkleinern, im Maul,

    · Vorverdauung im Magen und der

    · eigentlichen Verdauung im Blinddarm

    fielen einprägsame Worte wie „Darmlähme“, welche das Geschehen sehr gut beschreibt und natürlich nicht zu vergessen das „Wohlfühl-Milieu“ des Darms, welches durch den pH-Wert und Nährstoffzusammensetzung beeinflusst und bei Änderung durch die Ansiedelung schädlicher Erreger gestört wird.

    Die als multifaktoriell beschriebene Krankheit betrifft vor allem Jungtiere zum Zeitpunkt des Absetzens bis hin zur 10ten Lebenswoche, zum Teil auch länger und Zuchthäsinnen. Die Mortalitätsraten bei Erstausbruch sind hoch; sie liegen bei Jungtieren bei etwa 80 %, bei den Zuchthäsinnen sind noch immer cirka 25 % betroffen. Die Möglichkeit, dass sich die Enterocolitis zum Bestandsproblem entwickelt, ist durchaus gegeben. Befallene Tiere zeigen vor allem Durchfall, mit anschließender Darmlähme bzw. Verstopfung, zum Teil sind Aufblähungen und Aufgasungen anzutreffen.

    Die Ursachen sind vielfältig und reichen von der Haltung über die Fütterung bis hin zur Genetik. In diesem Zusammenhang wurden vor allem die enge Führung der Zuchtlinien (Inzucht), eine verringerte Widerstandskraft gegenüber Krankheiten (Immunität) und spezifische Rasseprobleme, unter anderem bei Riesen und Satinkaninchen, erwähnt.

    Zusätzlich genannt wurden eine nährstoffreiche und strukturarme Fütterung, die zu einem Überangebot an Nährstoffen im Blinddarm führt. Hier scheint auch der Vermahlungsgrad des Futters bzw. der Pellets eine Rolle zu spielen. Im Magen wird aufgrund der kompakten Masse des Futterbreis zu wenig Magensäure gebunden, das kann wiederum zu Änderungen im pH-Wert führen, die letztlich in den bekannten Verdauungsstörungen resultieren. Stress spielt ebenfalls eine große Rolle. Darmträgheit und einer Verlängerung der Verweilzeit des Futterbreis im Darm sind die Folgen.

    Die Problemlösung erfolgt einerseits konservativ, sprich über eine rohfaserreiche, stärkereduzierte, proteinarme Fütterung; begleitend sind Stressfaktoren zu reduzieren und die Haltungsbedingungen, wenn notwendig, zu verbessern. Das betrifft wohl vor allem Hygienemaßnahmen.

    Ursächlich beteiligt sind Clostridium perfringens Typ A und weitere Erreger wie Escherichia coli, Eimeria sp. (Kokzidiose), und Rotaviren. Im Rahmen des Vortrags wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Impfstoff einzig und allein gegen die Toxine von C. perfringens Typ A (alpha-/beta2-Toxin) wirkt.

    Die Impfung mache dann Sinn, wenn die Mortalitätsraten nach wie vor bei 15 – 20 % liegen. Vor der Impfung ist unbedingt ein Tierarzt zu konsultieren und betroffene Tiere zu untersuchen. Hierzu sollten frische, wenn möglich gekühlte Dünndarmproben verwendet werden. Folgende Bakterienstämme sind zu überprüfen:

    · Clostridium perfringens TypA

    · Eimeria sp. (Kokzidiose)

    · EPEC (Enteropathogene E.coli)

    · STEC (Shiga-Toxin produzierende E. coli)

    · Rotaviren

    Als Kontakt wurde die IVD Gesellschaft für Innovative Veterinärdiagnostik mbH in Hannover genannt ( http://www.ivd-gmbh.de/ ). Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass ein Antikörper-Nachweis nicht aussagekräftig genug sei.

    Der Impfstoff und seine Anwendung!

    Der Impfstoff gehört zur CUNIVAK-Reihe. Der Impfschutz lag in den Zulassungsstudien bei über 95 %. Die Impfung von Muttertieren ist grundsätzlich möglich. Die Grundimmunisierung kann ca. eine Woche vor Belegung durchgeführt werden. Eine Wiederholung ist zwei Wochen vor der errechneten Geburt vorzunehmen.

    Jungtiere und Rammler – eine Übertragung beim Geschlechtsakt ist durchaus möglich – sind ab der dritten Woche, mit einer Wiederholung im Abstand von drei Wochen durchzuführen. Die maternalen Antikörper sinken bei Jungtieren bereits in der dritten Lebenswoche massiv. Eine jährliche Auffrischung wird empfohlen. Die jeweiligen Dosen betragen 0,5 ml subcutan (s.c., unter die Haut).

    Der Aufbau des Impfschutzes erfolgt innerhalb von einer Woche. Die Wartezeit beträgt 0 Tage. Als positiv zu betrachten ist, dass die Impfung auch den Infektionsdruck senkt. Kontraindikationen mit anderen Impfstoffen sind nicht bekannt bzw. nicht untersucht.

    Der Impfstoff wird in Fläschchen zu je 20 Dosen angeboten und ist innerhalb von 8 Stunden nach dem Aufbruch zu verbrauchen. Die Frage, ob der Impfstoff länger haltbar ist, wurde nicht klar und eindeutig beantwortet. Dies ist wohl auf den Umstand zurückzuführen, dass der Gesetzgeber 8 Stunden vorschreibt und daher auch nicht länger getestet wird. Eine längere Haltbarkeit ist wohl unter anderem von der Einhaltung der Kühlkette abhängig.

    Im zweiten, etwas kürzeren Teil des Vortrags sprach Frau Dr. Surma die neue Variante der RHD an. Mittlerweile seien in Deutschland bereits vier Varianten der RHD bekannt. Dies würden die vorliegenden Untersuchungsergebnisse beweisen; die „alte“, erste Version überwiege nach wie vor. Der einzig bisher bekannte Fall, ausgelöst durch die Variante RHDV2, ist der bereits erwähnte in Unna. In Thüringen hätte es eine Reihe weiterer Fälle gegeben. Deren Stärke erinnere an die äußerst massiven Fälle Anfang der 90er Jahre. Diese hätten jedoch die Ursprungsvariante als Ursache.

    Trotzdem erfolgte der Hinweis, dass eine konsequente, wiederholte Impfung den Bestand schütze. Nicht mehr möglich sei bei RHDV2 eine nachträgliche Impfung der Tiere bei bereits vorliegender Erkrankung. Das sei bei der ursprünglichen Variante noch möglich und erfolgreich, bei der neuen Variante funktioniere es nicht mehr.

    Dr. Manfred Andratsch, 17.12.2013


    Wir bedanken uns bei Dr Manfred Andrasch für diesen Bericht. Das Copyright liegt bei den jeweiligen Verfassern und beim Rassekaninchenzuchtforum e.V. Die Rechte der Grafiken liegen bei http://www.rkz-forum.de. Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Bericht bitte an webmaster@rkz-forum.de. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, das die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen, und das wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

    (C) 2013 Rassekaninchenzuchtforum e.V.

  • Schöner Bericht!
    Nur wenn ich das richtig verstehe, wird man ja mit Impfen nicht mehr fertig. Erst die Häsinn zwei mal und dann die Jungen zwei mal. Na super, ne das mache ich mit sicherheit nicht! Auch wenn es gleich wieder andere Stimmen gibt und ich auch einige Probleme hatte das nimmt ja langsam Ausmaße an.
    Wenn es so weit ist höre ich lieber auf mit der Zucht und halte noch einige Schlachter.
    Es ist richtig zu enge zucht macht labiel, nur bei einigen Rassen und Farbenschlägen sind die Tiere alle miteinander verwand. Da kann ich ein Lied von singen.
    Naja abwarten und Tee trinken, ob das so sein muss wird die Zeit zeigen.

  • Hallo,


    vielen Dank für den Bericht. Ich finde es schade, dass nicht jeder interessierte Züchter teilnehmen konnte, sondern nur Funktionäre geladen waren. Ich denke da wird nicht viel "unten" ankommen. Aber wir sind ja jetzt informiert ;-)


    Ich denke da wird nur derjenige impfen, der ein echtes Problem hat. Über den Preis des Impfstoffs ist ja meines Wissens auch noch nichts bekannt.


    Viele Grüsse, Claudia

  • Hallo,


    ein großer Schritt in Sachen Darmerkrankungen. Habe mich auch viel damit beschäftigt. Doch als ich im letzten Jahr meine Häsin einschickte zur Untersuchung, war der Haupterreger E.Coli und C. Perf. war dabei nur leicht erhöht im Darm vorhanden. Wurde vielleicht irgendwas dazu gesagt, ob es vielleicht bald auch einen Impfstoff gegen E.Coli geben wird? Das würde mich brennend interessieren. Auf jeden Fall ist ein Impfstoff gegen die Costridien schon mal sehr gut, denn diese behandelte man ja immer mit Pulmotil oder Bactvet, was man mir erst nach einem handfesten Ergebnis des eingeschickten, bereits verendeten Tieres in einer großen Tierklinik verkaufen wollte. Ich habe dabei viel Zeit verloren, wobei es mir wenig geholfen hätte, denn es war ja E.Coli. Mit dem Impfstoff kann man dann nun wenigstens schon mal die Clostridien ausschließen und mit Baytril z.B. gegen E.Coli behandeln.


    LG
    Kathi

  • Auch ich finde es gut, daß die Industrie diesen Impfstoff auf den Markt bringt !
    Werde mich mal danach erkundigen ;-)


    Ich selbst hatte 2011 einige Ausfälle durch E. coli + Cl. perfringens.
    Und wie ich (danach) erfuhr, hat wohl schon so ziemlich jeder größerer Züchter damit seine Erfahrung gemacht... Leider...


    Schon jetzt gibt es kommerzielle Impfstoffhersteller, über die der behandelnde Tierarzt einen Stallspezifischen Impfstoff herstellen lassen kann.
    Bei Cl. perfringens gibt es nur wenig Serotypen, die krankmachend sind, bei E. coli jedoch mehrere...
    Sprich, trotz Stall-Impfung kann man sich einen neuen Erreger rein holen ;-((


    Das mit den 20 Dosen finde ich auch nicht gut...
    Innheralb 8h diese zu verimpfen - das wird wohl kaum jemand machen (lassen) ;-(


    Ich wäre eher für einen Impfstoff gegen Kokzidien. Für Geflügel gibt es diesen schon, aber das sind leider andere Subtypen als bei Kaninchen.
    Da gibt es wohl auch keinen stallspezifischen Impfstoff...


    Problematisch sehe ich auch, daß den Tierärzten häufig nicht bekannt ist, daß E. coli + Cl. perfringens hoch pathogen sein können...
    Es gibt doch einige TÄ im ZDRK, die schon lange züchten und teilweise auch auf Ihren HPs viel über das Thema schreiben und Vorträge für Züchter halten.


    Wie kann es aber sein, daß es keine Fortbildung für Tierärzte zu dem Thema gibt - wenn überhaupt, dann gibt es nur Vorträge diesbzgl. für Züchter...
    Ohne die TÄ aber mit ins Boot zu holen, kann man nicht erwarten, daß diese die für uns Züchter "bedrohlichen" Erkrankungen kennen...
    ... und ohne, daß sie diese kennen, geben sie natürlich auch keine Medikamente raus...


    ... ein Teufelskreislauf, wenn Ihr mich fragt ...


    LG,


    Alexandra

  • Hallo zusammen,


    ich finde, da kommen reichlich kostspielige Impfungen zusammen. Es wird interessant werden, zu sehen, ob Bestände tatsächlich mit diesem Impfstoff zu schützen sind?!


    Ich selbst hege den Verdacht, dass die Pharma-Industrie mit dieser Innovation versucht, Züchterängste zu versilbern. Gut, dieser Gedanke ist nicht unbedingt als wohlwollend zu charakterisieren, doch bin ich der Auffassung, dass die Ursachen der Enterocolitis in der Haltungsform zu suchen sind und da ist's an jedem selbst, Kaninchen so zu halten, dass diese nicht erkranken.
    Unterm Strich wird dieser Impfstoff lediglich dafür sorgen, dass noch mehr genetisch "schlappe" Tiere suboptimal gehalten werden können, wenn er denn tatsächlich schützen sollte.


    Nur meine Meinung!


    Thomas

  • Hallo zusammen,


    Ich schließe mich Thomas an!


    Wenn Tiere massenhaft an EC erkranken, dann nicht nur weil irgendwelche Keime schuld sind, die durch irgendetwas eingeschleppt worden sind, sondern eben auch weil massenhaft Tiere in den Ställen sitzen die keinerlei Immunsystem haben oder wenn, nur sehr abgeschwächt.


    Ich denke dass viele Tiere mit vernünftiger Haltung und passendem Futter auch nicht erkranken würden.


    Klar gibt es Krankheitserreger die so potent sind, dass ganze Bestände dahin gerafft werden. Aber diese sehe ich nicht in E. Coli und Clostridium...


    Vllt seh ich das falsch... who knows...



    Gruß Flo

    Und dann diese Zweifel, ob ich der Bekloppte bin oder alle um mich herum...


    *..jetzt auch mit Kameraüberwachung _haue_

  • Sicher spielen Haltung und Fütterung eine Rolle. Und auch das Immunsystem...
    Und ja, irgendwann gibt es immer resistente Populationen, aber bis dem so ist sterben viele Tiere...
    Und da so manche Rasse (Farbschlag), die einen eingeschränkten Genpool hat, kann sogar komplett aussterben...


    Sieht man doch immer wieder bei den Myxo- und RHD-Seuchenzügen in der Natur...
    ... Ein paar überleben es immer und danach ist wieder ein paar Jahre Ruhe...


    Oder Malaria, da hat der Körper auch Möglichkeiten gefunden, dagegen resistent zu werden...


    Und klar, die Industrie muß natürlich auch Gewinn machen !
    Aber deswegen diesen Vorstoß ins Negative zu ziehen und die Betroffenen als schlechte Halter / Züchter abzustempeln ist in meinen Augen dann doch etwas zu einfach gedacht...


    ... Freut Euch einfach, daß es Euch noch nie erwischt hat - ich drücke Euch die Daumen, daß es so bleibt ;-)


    LG,


    Alexandra

  • Hallo Alexandra,

    Aber deswegen diesen Vorstoß ins Negative zu ziehen und die Betroffenen als schlechte Halter / Züchter abzustempeln ist in meinen Augen dann doch etwas zu einfach gedacht...


    ....ich habe niemanden abgestempelt, dass wäre tatsächlich zu einfach. :!:


    Nein, ich habe lediglich andeuten wollen, dass zu große genetisches Nähe, Tütenfutter und die relative Sauberkeit von Ställen Wegbereiter von Enterocolitis sind und dieses zu ändern bzw. zu verbessern hat doch jede(r) selbst in der Futterschaufel bzw. Kotwanne.
    Und wenn es denn unbedingt die Enkelin des Bruders sein muss, die mit ihrem Großvater verpaart wird, damit deren Sohn die Schwester der Mutter befruchtet, denn die könnte ja potentielle 97 Punkte werfen, dann kann eine solche Vorgehensweise nicht nur von Vorteil für Tier und Halter sein.
    Kurz: Das reichlich Züchter noch niemals mit Enterocolitis in Berührung kamen, kann doch nicht nur zufälligem Glück geschuldet sein? DAS zu folgern wäre tatsächlich zu einfach.


    Gruß


    Thomas

  • Hi,


    Ich bin noch nicht lange dabei, deswegen kann ich da nicht stolz drauf sein sowas noch nicht gehabt zu haben.


    Ich ziehe auch den Vorstoß nicht ins negative oder bezeichne irgendwelche Züchter die die Krankheit im Stall haben, als schlecht.


    Aber meine Erfahrung zeigt mir einfach, dass ein vernünftiges Immunsystem viele Keime abwehren kann und es auch tut.


    Sollte es ein Immunsystem nicht schaffen, was ist dann das Problem?
    Ein enger Genpol? -würde ich bei den wenigsten Rassen anführen.


    Was dann? Entweder sind die Tiere vorgeschwächt durch andere Krankheiten oder vorgeschwächt durch Haltung und Futter.


    Und sollte jemand doch sooooo seltene Tiere haben die man immer wieder untereinander verpaaren muss, dann dürfen und sollten diese Leute natürlich impfen!


    Und auch die die sonst noch wollen dürfen das sehr gerne.


    Folge ist halt, wie Thomas schreibt, dass so "halblebige" Tiere geimpft werden und damit nicht erkranken.
    Solche gehen dann in die Zucht und machen die Sache für die weiteren Generationen nicht besser.



    Ich wünsche auch jedem so ne Krankheit nicht in den Stall zu griegen!


    Gruß Flo

    Und dann diese Zweifel, ob ich der Bekloppte bin oder alle um mich herum...


    *..jetzt auch mit Kameraüberwachung _haue_

  • ok, Sorry, habe Eure Aussagen etwas überspitzt umgekehrt ... ;-)
    Auch war es von Euch nicht so gemeint, aber so kam es doch eben bei mir an... ;-(


    Ich war nämlich leider schon selbst betroffen... Und ich meine sagen zu können, daß meine Ställe sauber sind, meine Tiere gesund sind, lt. Stammbaum nicht eng verwandt waren und auch meine Fütterung gut und abwechslungsreich ist...
    Freilauf im Sommer in der Gruppe ist bei mir auch selbstverständlich !
    Und ich kenne so manch einen Züchter von dem ich das gleiche behaupte und auch diese waren schon betroffen...
    Unterschiedliche Tiere / Rassen und ohne direkten oder indirekten Kontakt...


    Und eines weiß ich sicher ! An die Große Glocke hängt das Keiner... Erfährt man nur auf Nachfrage... War damals erstaunt zu hören wieviel Züchter in meinem Umfeld damit schon Erfahrung hatten...
    Vor dem Ausbruch bei mir hatte mir das natürlich niemand gesagt...


    Aber klar, je einfacher es ist Tiere aufzuziehen ohne Mühe, desto einfacher machen es sich so manche Leute... Da gebe ich Euch absolut Recht !!!


    Übrigens, auch das gesündeste / immunstärkste Tier kann geschwächt sein - durch Trächtigkeit, Säugen, Ausstellung oder einfach nur durch eigentlich artgerechte Gruppenhaltung...


    Warten wir es doch einfach mal ab, ob der Impfstoff erfolgreich ist ;-)
    Bis dahin kann ja jeder Züchter der das möchte ein Stallvakzine herstellen lassen ;-))


    LG,


    Alexandra

  • Danke fürs relativieren. ;)

    Übrigens, auch das gesündeste / immunstärkste Tier kann geschwächt sein - durch Trächtigkeit, Säugen, Ausstellung oder einfach nur durch eigentlich artgerechte Gruppenhaltung...

    Klar, mitunter kann man/frau sich hinsichtlich Zucht- und Ausstellungsreife wirklich irren und es gibt Ausstellungen auf denen möchte ich nicht mal einen Kaffee trinken, geschweige Kaninchen sein. Doch denke ich, das A und O in der Kaninchenhaltung sind die Haltungsbedingungen. Meine Großeltern und Eltern hielten Kaninchen. Mehr als zweimal im Jahr wurde nicht gemistet, Schecke wurde mit Schecke verpaart und ja - egal wie wir Kinder heulten - 50 % der Jungtiere gingen garantiert drauf, manchmal auch mehr. Futter kam aus dem 25 kg-Sack, immerhin, meine Eltern stellten Trinkwasser hin, meine Großeltern nicht.
    Natürlich ist eine Kaninchenbucht kein OP, doch indem ich hier den Altvorderen lausche und alles unterlasse was meine Vorfahren für richtig hielten, vor allem aber mein Futter selber mische bzw. anbaue und die Tiere von ihren Ausscheidungen fern halte, habe ich lediglich Jungtiere durch Frost verloren. Ich hoffe, das bleibt so.
    Kurz und ohne Selbstbeweihräucherung: Ich denke, jede(r) kann seine Haltungsbedingungen kritisch hinterfragen und ggf. Konsequenzen ziehen.


    Warten wir es doch einfach mal ab, ob der Impfstoff erfolgreich ist ;-)

    Richtig, das ist das einzig Entscheidende. Vielleicht sollte Kai eine eigene Rubrik für diesen Impfstoff aufmachen, damit wir verfolgen können, ob und wie sich dieser bewährt. Ich bin durchaus bereit, mir ggf. einen Eimer Asche aufs Haupt zu geben, doch ggw. zweifele ich noch sehr am Nutzen des Präparates.


    Verlustfreie & gute Zucht!


    Thomas

  • Die Frage für mich ist, WIE soll sich dieser Impfstoff den bewähren?


    Man impft ja als Prophylaxe und nicht im Akutfall (oder hab ich da was überlesen? Handy zeigt leider nicht alles vom Beitrag an)


    Somit kann man ja schlecht sagen, man hat aufgrund der Impfung keine Erkrankung gehabt. Vllt wäre es ohne Impfung auch nicht zu einer Erkrankung gekommen?!


    Wenn jemand regelmäßig von EC heimgesucht wird und dann mal eine oder zwei Perioden ausfallen, könnte man von Impferfolg sprechen.


    Aber ich hoffe einfach mal, dass es solche Züchter/Halter nicht gibt!



    Gruß Flo

    Und dann diese Zweifel, ob ich der Bekloppte bin oder alle um mich herum...


    *..jetzt auch mit Kameraüberwachung _haue_

  • Hallo,


    also mich würde es schon interessieren, ob sich der Impfstoff bewährt. Da ich leider keine Riesen mehr im Stlall habe wird sich diese Frage jedoch leider nicht beantworten lassen. Doch ich glaube auch so, dass sich dieser nicht bewähren wird, und dass es trotzdem zu Todesfällen kommen wird.
    Eine andere Frage, die sich viele Züchter sicherlich stellen, ist die: "Warum soviel Geld für Impfstoff ausgeben, wenn ich mit Pumotil und weitaus weniger Geld zum gleichen Ergebnis gelange?"


    Gruß,
    Hubert

  • Hallo,


    Eine andere Frage, die sich viele Züchter sicherlich stellen, ist die: "Warum soviel Geld für Impfstoff ausgeben, wenn ich mit Pumotil und weitaus weniger Geld zum gleichen Ergebnis gelange?"


    Gruß,
    Hubert

    Oh ja, genau DAS befürchte ich auch...
    Und mit Argumenten kommt man bei der "Geldbeutelfrage" bei vielen Züchtern eh nicht weiter...


    Daß die Menge Antibiotika in Tieren gesenkt werden soll, interessiert dann wohl nicht wirklich jemanden...
    ... Und Pulmotil wird sicher aus Kostengründen noch verwendet, obwohl seit 2011 Bacivet verwendet werden muß... Das kostet nämlich einiges mehr, kann aber auch einfacher verabreicht werden ;-)


    Und wenn der Tierarzt den nicht rausrückt, so kennt man ja immer noch einen befreundeten Landwirt...
    ... Leider alltäglich... Aber DAS ist eine andere Geschichte ;-))


    Korrekt angewandt wirkt der Impfstoff sicher genauso gut oder genauso schlecht wie jeder andere !
    ... Warum sollte man sich oder seine Kinder sonst impfen lassen ;-))
    Problematisch sehe ich jedoch, daß Cl. perfringens selten alleine auftritt, sondern häufig in Kombi mit E. coli und zusätzlich Kokzidien...
    Würde mich echt interessieren warum man gerade gegen diesen Keim eine Impfung entwickelt hat...


    Aber klar, wer schon nicht gegen RHD + Myxo impft, der wird auch nicht gegen Cl. Perfringens impfen...


    Blöde finde ich persönlich echt, daß er in 20er Dosen zur Verimpfung von innerhalb 8h gedacht ist...
    Und der Heimbesitzer mit nur 1-2 Tieren, der wird sicher auch nicht dagegen impfen...


    LG,


    Alexandra

  • Hallo zusammen,


    ich hatte mich vor dem Vortrag mit einem Züchter unterhalten, der bei den Feldversuchen dabei war. Die Quintessenz des Gespräches war wohl die, dass der Impfstoff um zwei bis drei Jahre zu spät käme. Mittlerweile scheinen eine Reihe von Maßnahmen - Fütterung, Haltungsbedingungen, Hygiene - gegriffen zu haben und ein Impfung daher nicht mehr unbedingt nötig. Der Impfstoff kommt wohl vor allem dann in Frage, wenn die vorgenannten Maßnahmen keine Änderung bringen und die stallspezifische Vakzine nicht oder nicht mehr greift. Derartige Fälle gibt es!


    Pulmotil ist ein Antibiotikum. Früher oder später werden die ersten Resistenzen auftreten. Soweit mir bekannt ist, ist das bzw. war das bereits der Fall.


    Die Antwort auf die Frage, warum man die Impfung ausgerechnet gegen diesen Keim gerichtet hat, ist bloß eine Vermutung. Beim Schwein gibt es derartiges bereits seit längerem ! Da gäbe es sogar die Kombi mit E. coli.


    MfG Manfred

  • Guten Morgen Manfred,


    hätte 2 Fragen:


    1. Aus welchen Wirkstoffen besteht der Impfstoff - was wirkt wie gegen das Toxin auch längerfristig ?


    2. sind die gentischen Komponenten hypothetisch oder lagen Untersuchungsergebnisse vor ?


    Danke !


    mfg Peter

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