Hallo, über die Gleichberechtigung unter Kaninchenzüchtern könnte man sicher stundenlang diskutieren. 1 Jahr in einer gemischtgeschlechtlichen Zuchtgemeinschaft liefert da schon eine Fülle von Negativbeispielen...aber das ist hier irgendwie am Thema vorbei.
Gravierender finde ich an den Zeilen, dass es denen in die Tasche redet, die denken nur Funktionärsneuzuchten hätten eine Chance. Hier in Südbaden, wahrscheinlich auch anderenorts, hört man diese Meinung zur angeblichen "Vetternwirtschaft" sogar von Preisrichtern. Es kann eigentlich nicht sein, dass Herr Hornung davon keine Kenntnis hat. In dem Licht ist dieser offene Brief einfach unüberlegt... und dass er ihn überhaupt schreiben und veröffentlichen muss ist für mich ein weiteres Zeichen, dass im Verband was mit der Kommunikation nicht stimmt:
Julia, ja es wäre interessant genauer zu wissen wie das alles läuft. Ich wusste bis vor einigen Tagen auch noch nicht, dass die LV´s soweit autark sind, dass sie selber entscheiden können, ob die einen Antrag überhaupt weiterleiten. Mir war klar, dass sie sich sowohl unterstützend oder ablehnend zu dem Antrag äußern können, bloß nicht dass sie ihn auch dann zurücksenden können, wenn ein Züchter die Anforderungen zur Neuzucht erfüllt. Man lernt eben immer dazu.
Das ist leider symptomatisch dafür...man muss sich Informationen mit der Lupe zusammensuchen und fühlt sich irgendwie immer unaufgeklärt. Es schwingt immer wieder mit, dass die Züchter das Gefühl haben, mit der Spitze des Verbandes gar nichts zu tun zu haben...das sind halt die "Großkopferten" und da kann man eh nichts erwarten. Nur, weil wir ein Bürokratie liebendes Völkchen sind, müsste man das im Hobby der Kaninchenzucht nicht auf die Spitze treiben. Offenere, einfachere Erklärungen und das eine oder andere Zeichen, dass die ZDRK Spitze doch noch den Finger am Puls der Vereine hat, würden wahrscheinlich schon viel helfen (so sehen das nur die Vereine, in denen die Zuständigen selbst Mitglied sind). Es kommt einfach sehr wenig "unten" an. Man kennt sich in seinem Verein aus und hoffentlich noch in seinem Kreisverband...aber schon wenn es auf LV Ebene geht gibt's oft Schweigen einerseits und Rätseln andererseits.
Verständliche, leicht aufzufindende Bestimmungen, nachvollziehbare Kommunikation von zugelassenen und abgelehnten Anträgen (nicht in Pseudobeamtendeutsch sondern von vorne rein für jeden gut lesbar), mehr Durchlässigkeit für zeitnahe Kommunikation zwischen Hauptgremium und Einzelzüchter ohne zig Umwege in KV und LV und es gäbe ganz bestimmt weniger Missverständnisse bzw. Ärger...und auch weniger persönliche Angriffe. Aber wenn mans erst soweit kommen lässt, dass viele meinen, der Fisch stinke von Kopf her wird der Unmut halt irgendwann laut. Bei den Neuzuchten trifft das eben besonders Herrn Hornung, bei anderen Themen andere Zuständige.
Ob da Lösungen in Sicht sind? Keine Ahnung...denn man weiß ja leider nicht so genau womit die ZDRK Spitze sich eigentlich befasst.
Transparenz, Transparenz, Transparenz...und vielleicht noch ein guter PR Berater wären vielleicht eine Wunderkur.