Kahle Stellen an den Hinterläufen

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  • Hallo an alle,


    ich brauch dringend Hilfe von Experten, meine Kinder und ich sind total am Verzweifeln und bisher konnte uns keiner so recht weiterhelfen.


    Wir haben bei all unseren Tieren ca. 5 mm grosse Kahlstellen an den Hinterläufen. Angefangen hat dies bereits im November bei 2 Zwergwidder weiss/RA meiner Tochter. Danach hat es sich auf alle Tiere in unseren Ställen ausgebreitet, sogar auf die die wir neu für die Weiterzucht gekauft haben.


    Natürlich haben wird seitdem etliches probiert und waren auch schon beim Tierarzt.


    Betroffene Rassen:


    Zwergwidder weiss/RA, Zwergwidder blau-weiss und Kleinwidder chin-weiss


    Bisher haben wir probiert:


    Kaninrep von Bauer (welches auch in der Kaninchenzeitung angepriesen wird) Melkfett der Tierarzt hat zwei Kaninchen mit dem Blaulicht untersucht und keine Pilze festgestellt und auch keine Milben, er hat uns ein Mittel Namens Surolan gegen Infektionen mitgegeben


    Aber mit all den Versuchen haben wir absolut keine Besserung feststellen können, das gute ist, dass es auch nicht schlechter wird.


    Haltungsbedingungen:


    Die Tiere werden in Aussenställen gehalten. In manchen Ställen sind Holzroste verbaut und in manchen habe ich Metallwanen eingebaut. In alle Ställe kommen dick Sägespäne und Stroh rein.


    Das einzige was mir jetzt noch einfällt ist, dass ich, wenn es endlich warm wird, die ganzen Ställe mal mit Wasser ausspritze und desinfiziere.



    Ich/wir hoffen, dass der eine oder andere hier aus dem Forum noch eine Idee hat was es sein könnte und was wir machen können damit die Stellen wieder verschwinden.


    Danke


    Micha

  • Hi,


    wo befindet sich denn die Kahlstelle, am Sprunggelenk oder eher in der Mitte des Hinterlaufes? Kahlstelle ist es ja erst, wenn die überdeckenden Haare fehlen, ist das so?


    MfG Manfred

  • Hi,


    wo befindet sich denn die Kahlstelle, am Sprunggelenk oder eher in der Mitte des Hinterlaufes? Kahlstelle ist es ja erst, wenn die überdeckenden Haare fehlen, ist das so?


    MfG Manfred


    Hallo Manfred,


    die Kahlstellen sind dirket an den Hinterläufen und die komplette Stelle ist kahl. Es ist auch bei allen Kaninchen gleich.




    Grüsse Micha

  • Hi,


    ich hab' nachgeguckt, Suorlan enthält zwei Wirksubstanzen und wird gegen Pilze, Hefen, sowie gram-positive und -negative Bakterien eingesetzt. Damit fällt schon einiges weg. Ich weiß zwar noch immer nicht, wo sich die Kahlstelle befindet, aber ... Kahlstellen am "Ende" des Hinterlaufes (hinteres Ende der Auftrittsfläche) gibt's immer wieder, bei den Zwergrexen und Rexen ist es die bekannte erbsengroße, die unberücksichtigt bleibt, wenn sie mit umliegenden Haar überdeckt ist. Gleiches hatte ich auch schon bei Zwergwiddern, hier vor allem bei Jungtieren, wenn sie die Babywolle verlieren. Ursache ist einerseits eine genetische Disposition, ein möglicherweise zu hohes Gewicht, eine unpassende Unterlage (Rost, feuchte Einstreu, etc.) oder auch nur zeitlich bedingt, wenn sich die Tiere in Haarung befinden. Kahlstellen in der Mitte des Laufes sind doofer, diese heilen meistens nicht mehr ab. Eingesetzt habe ich bis jetzt Eprinex, es wirkt gegen Haarlinge, Räudemilben, Läuse und eine Vielzahl von Würmern, oder Ivomec, die Wirkung ist ähnlich; bitte vor dem eventuellen Einsatz den Tierarzt fragen.


    Als erstes würde ich die Roste rausnehmen. Aus welchem Metall sind die Wannen?


    MfG Manfred

  • Hallo Manfred,


    also wenn ich die Kaninchen auf den Rücken drehe und die Hinterläufe anschaue sind vorne die Krallen und hinten auf der gegenüber liegenden Seite sind die Kahlstellen.


    Die Wannen sind so viel ich weiss aus beschichtetem Blech (kein Alu), wobei die Beschichtung aussen ist. Aber wie gesagt, die Kahlstellen treten auch bei den Tieren auf die auf Holz gehalten werden,


    Micha

  • Die wichtigsten Gründe für Kahlstellen hat Manfred bereits sehr gut beschrieben. Wichtig ist, die Tiere bei Kahl- oder Wundstellen nicht auf Roste zu setzten und ansonsten streng darauf zu achten, daß die Unterlagen stehts trocken und möglichst sauber sind.
    Einzelne meiner Angoras neigen leider auch zu Kahlstellen am hinteren Ende der Hinterläufe. Neben der genetischen Disposition liegt es bei meinen Tieren auch daran, daß sie im Auslauf manchmal über Betonplatten-Wege rennen und sich dadurch Wolle abwetzen. Wenn eine Kahlstelle droht, bekommt mein Tier "Strümpfe" über beide Hinterläufe gezogen. die ich aus ihrer Angorawolle gestrickt habe. Diese Strümpfe sind an der Spitze soweit offen, daß sie sich kratzen können; sie werden über dem Rücken und Bauch festgebunden und in der Regel gut akzeptiert. Wichtig: die Strümpfe dürfern nicht naß werden und müssen täglich gewechselt werden ( ggf. öfter, wegen Urin). Nach ein paar Tagen ist das Fell dann wieder nachgewachsen.


    Bei Wundstellen wird es schwieriger, da diese Stellen schlecht heilen; also öfter nachschauen, damit es nicht soweit kommt und ggf. die Tiere nicht soviel laufen lassen.
    In diesem Falle hilft auch Bepanthen und/oder Aluminiumspray, soweit die Wunde sauber und einigermaßen trocken ist. Aluminiumspray desinfiziert und bildet einen atmungsaktiven Film über der Wunde (vom Tierarzt erhältlich). Wenn dann noch Wollstrümpfchen angezogen werden und die Wunde täglich überwacht wird, wird`s auch wieder. Es ist relativ aufwendig und braucht vieeeeeeel Geduld, aber es lohnt sich. Wenn die Wunde nur oberflächlich war, wächst das Fell wieder nach.



    MfG
    Inka

  • Hi,


    da ich jeweils Züchter der genannten Rassen kenne und selbst Zwergwidder in chin-weiß im Stall habe, von einem derartigen Problem jedoch selten bis nie gehört habe, kann ich mir nicht vorstellen, dass sich eine genetische Disposition über zwei Rassen und drei Farbenschläge erstreckt. Daher halte ich es eher für etwas Erworbenes, dafür spricht auch die Tatsache, dass es die zugekauften Tiere bekommen. Die Ursachenfindung ist schwierig. Mir fallen eine Menge Fragen ein, ob sie weiterhelfen ist nicht gesagt. Der November ist immer so ein blödes Monat. Es wird nass, es wird kalt, es ist feucht, die ersten Tiere kommen von den Ausstellungen zurück ... was hat sich im November geändert?


    Stammt die Einstreu vom Sägewerk? Habt ihr schon mal versucht die Einstreu zu wechseln? Möglicherweise verursacht diese eine allergische Reaktion! Hat der TA Hautgeschabsel oder Haare entnommen?


    MfG Manfred

  • Hallo Manfred,


    das ganze hat ca. 2 Wochen nach der Clubschau angefangen. Und ging danach ziemlich schnell auf andere Tiere über. Das komische ist, dass es sogar Tiere bekamen deren Ställe bei uns auf dem Grundstück an einer ganz anderen Stelle stehen.


    Vererbung kann ich auch nicht glauben, da es sich ja um 3 verschiedene Farbenschläge und 2 Rassen handelt, vor allem weil es ja die zugekauften Tiere auch bekommen haben.


    Verändert hat es sich eigentlich auch nichts, das Einstreu ist entweder gekauft (das Einstreu in dem grossen verschweissten Plastik) oder es kommt direkt von mir was beim Holzsägen mit der Wippsäge (nicht Kettensäge) anfällt. Das Stroh habe ich von einem Vereinskollegen erworben und der hat keine Probleme gehabt.


    Der Tierarzt hat die Tiere nur mit dem Blaulicht untersucht.


    Was hältst Du von einer gründlichen Stalldesinfektion?


    Grüsse Micha

  • Hallo Frank,


    eigentlich auch nicht. Wir füttern den Tieren unterschiedliches Futter, je nachdem was wir erreichen wollen. Tiere die noch wachsen sollen bekommen Futter mit mehr Protein und Tiere die ihr Gewicht haben bekommen Futter mit weniger Protein. Das einzige was gleich ist, ist der Futterhersteller (Mifuma).


    Wir sind echt am verzweifeln weil wir absolut nicht weiterkommen. Deshalb habe ich auch den Artikel hier im Forum geschrieben. Wir schieben vor allem Panik, dass wir mit den Jungen von diesem Jahr wieder die glichen Probleme bekommen. X( ;(


    Grüsse Micha und Tochter Alexa (die steht gerade neben mir) :)

  • Hi,


    eine Desinfektion würde ich auf alle Fälle vornehmen. Die Verwendung von UV-Licht scheint eine nicht allzu überzeugende Methode zu sein, da bei A. Ewringmann "Leitsymptome beim Kaninchen", 1. Auflage, Seite 220, in Verbindung mit Dermatomykosen folgendes grün unterlegt zu lesen ist:


    " Nur wenige Microsporum-Arten fluoreszieren unter UV-Licht, so dass eine Diagnosesicherung mit der Wood'schen Lampe nicht ausreichend ist."


    Empfohlen wird die Entnahme von Hautgeschabsel und Haaren aus den Randbereichen der veränderten Stellen, Diagnose entweder mikroskopisch oder durch Anlegen einer Pilzkultur, mögliche beteiligte Arten, Trichophyton spp. und Microsporum spp. Übrigens, hast du eine Katze oder einen Hund?


    MfG Manfred

  • Hi,
    als Rexzüchter ist einem die Problematik der Kahlstellen bekannt. Kahlstellen bedeuten immer Handlungsbedarf und sollten nicht (egal bei welcher Rasse) als normal angesehen werden.
    Ursachen können sein:

    • zu lange Krallen -> Kippen der Sohle/Zehen -> zuviel Druck auf den hinteren Sohlenbereich bzw Zehenbereich
    • bestimmte fehlende Inhaltsstoffe im Futter
    • zu feuchtes Einstreu
    • zu wenig Einstreu
    • stark unruhige/wühlende Tiere

    Mykosen sind als Sekundäre Begleiterscheinung zu betrachten. Sie sind also nur die Folge und nicht die Ursache.


    Zur Fütterung würde ich dir Union Ultra Junior und Struktur Green im Verhältnis 3:1 empfehlen. Dies für die kommenden 3 Monate bis zur Stabilisierung. Parallel Krallen kürzen und auch kurz halten. Einstreu öfter wechseln, höher einstreuen. Holz-Liegebretter vorerst entfernen und bei späterem Gebrauch einmal pro Woche vier Stunden in die Sonne legen.

  • Hallo Anja!


    Zitat

    Zur Fütterung würde ich dir Union Ultra Junior und Struktur Green im Verhältnis 3:1 empfehlen.


    Und warum? Für mich ist die Erklärung immer genauso interessant wie die Lösung. Da lernt man mehr dazu ...


    Danke und netter Gruß
    Tobias

  • Ich schiebe dieses Thema einmal nach oben - nicht dass der Beitrag untergeht, denn an einer Beantwortung meiner Frage bin ich immer noch interessiert.


    Der Punkt

    Zitat

    zu lange Krallen

    sollte bei Rassekaninchenzüchtern kein Thema sein, aber auch ich kenne viele Beispiele, bei denen die Züchter insbesondere die Krallenpflege der Zuchttiere vernachlässigen. Ja sogar auf deren eigener Homepage fällt den Züchtern nichts ein, wenn sie Tiere zeigen, bei den die Krallen offensichtlich zu lang sind.
    Zweimal im Jahr schneiden sollte es mindestens sein. Sofern sich die Krallen nicht durch viel Auslauf von selbst abnutzen.


    Netter Gruß
    Tobias

  • Hallo Micha,


    Kahlstellen sind immer die Folge eines Problems und nur äußerst selten das Problem selbst.


    Viele Ursachen sind genannt, ich würde jedoch stark dafür plädieren, sie die Einstreu nochmals genauer anzuschauen - da es ja durch die bank bei allen unterschiedlichen Tieren aufzutrten scheint.


    Holzhäcksel, besonders auch das aus "Eigenproduktion" entstandene ist immer eine potenzielle Gefährdung, sobald die Tiere damit direkt in Berührung kommen - auch Stroh kann mit Pilzen behaftet sein.


    Ich empfehle bei Kahlstellen die Haltung auf Holz/Holzrosten mit entsprechend breiter Lattung, bei Entzündung das Halten auf Laken /Stofflappen. Dabei auf Trockenheit achten, auch Holz kann man vorsichtig abflammen.


    Bei unklarer Diagnose reibe ich die Kahlstellen mit Wund/Heilsalbe ein, Rescue war spitze.


    Den Zusammenhang mit der Fütterung sehe ich in der regel nicht, vor allem ist für mich fraglich, was dies mit einer bestimmten Marke zu tun haben soll, wenn überhaupt dann bitte natürliche Ernährung und kein Industriesackfutter !!

  • Ich stimme Peter zu, dass es einen allgemeinen auslösenden Faktor geben muß, da das Problem gleichzeitig, fortschreitend und rasseübergreifend auftritt. Man kann aus der Ferne nur Ideen und Möglichkeiten aufzeigen. Den wahren Grund wird man nur vor Ort durch Überdenken, Abändern und Probieren herausbekommen.
    Zur Frage der fütterungsbedingten Kahlstellen:
    Ich bin auf den Zusammenhang gestoßen als ich mehrfach Zuchttiere für eine Zuchtphase verliehen habe. Oft kamen diese Tiere mit Kahlstellen zurück, die sie vorher nicht hatten. Nach einiger Zeit gingen die Kahlstellen wieder komplett weg. Geänderte Faktoren waren stets Einstreu und Fütterung.
    Ich füttere ein hochwertiges Premiumfutter ad libitum und streue mit Rapsstrohhäckseln in große Buchten ein.
    In "günstigen" Rohwaren/Futtermitteln fehlen oft notwendige Aminosäuren, Fettsäuren, Vitamine und Chelate. Ebenso kann die Verdaulichkeit der Rohfaser und des Rohproteins zu wünschen übrig lassen. Kann-muß nicht.
    Insofern sehe ich einen Zusammenhang zur Fütterung. Zumindest wäre es einen Versuch wert. Bei mir klappt es und ich kann Kahlstellen und Wammen "wegfüttern".


    Zur "Naturfütterung"-Fragestellung von dir, Peter: Gerade gestern habe ich einen Bericht über die BIO-Kaninchenfleischproduktion in Deutschland gelesen und bin dort auf für mich interessante Daten gestoßen:z.B.
    Riesenschecken x Blaue Wiener wurden nach 11 Monaten Mast mit einem Mastendgewicht von 2,5kg geschlachtet. Schlachtkörpermasse 1250g. Ausfälle 25%. Da fällt mir nichts mehr zu ein! Das ist tierschutzrelevant!

  • Hallo Anja,


    als "Naturfütterer" stellt sich für mich die Frage nach der Fütterung in Zusammenhang mit Kahlstellen wirklich nicht, aber Du hast selbstverständlich recht, bei Kombinationen unterschiedlicher Sackfutter kann dies schon mit wirken.


    Ich erinnere hier nur an die ganzen "Verdünner" und andere nicht überlegten Kombinationen.


    Was die Einstreu angeht, ich erkläre ja immer wieder, warum Unterstreu nicht mit den Tieren zusammenkommen sollte, deshalb auch Roste - reibt euch mal die Arme kräftig mit staubfreien Holzsänen ein, die Folgen sind unübersehbar - genau wie für Tiere, die daruf herumhobsen - die bessere Alternative ist da tatsächlich Rapshäcksel oder nur Stroh.


    Sehr erfreut bin ich natürlich über deine Aussagen bzgl. "Wammenwegfüttern", das erreiche und erzähle ich schon seit Jahren - bin nur gespannt, was die "Genetikfraktion" dazu sagt :)


    Fleischproduktion, ein wahrlich interessantes Feld, dessen Erfolg nicht von Sackfutter versus "Naturfütterung" abhängt sondern schlicht vom verständnis für Fütterung:


    Wie ich schon -zig mal berichtet habe, kann ich eben ab Mittelrassen nicht mehr nur mit Wiese füttern, da bedarf es schlicht Kraffutter, und hier gibt es leider viele , die dies nicht verstehen(mögen) - und dies ist durchaus tierschutzrelevant !!


    Wie dieses "Kraftfutter" allerdings aussieht ist durchaus durchaus diskussionswürdig - nehme ich Industriell hergestelltes Sackfutter oder mische ich mein Kraftfutter aus vorhandenen Naturstoffen selbst - mit letzterer Variante in Bioqualität schlachte ich meine Tiere ( Kleinrassen) mit 5 mon im Freilauf bei einem Schlachtkörper von 1,3-1,5 kg - passt !



    mfg Peter

  • Hi!


    Zitat

    Sehr erfreut bin ich natürlich über deine Aussagen bzgl. "Wammenwegfüttern", das erreiche und erzähle ich schon seit Jahren - bin nur gespannt, was die "Genetikfraktion" dazu sagt :)


    Ich fühl mich jetzt nicht unbedingt angesprochen, aber ich versuch's. Ich werd' mich die Tage mal bemühen, und euch Fotos von eurem Versuchskaninchen vorstellen. An der Stolperfalle werdet ihr euch die Zähne ausbeißen! ;) Wamme wegfüttern ja, aber abhängig vom Ausprägungsgrad!


    MfG Manfred

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