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  • Hallo Möhren-Kathi,


    herzlich willkommen im Forum und ich lupfe meinen Hut ob Deiner Reaktion, sachlich, freundlich und unter Verzicht auf billige Polemik,- klasse! Und ja, AnneB hat recht, ob im umgekehrten Fall, die Mehrheit der Foriker die Rückseite ihrer Hose so ausfüllen wie Du es zu tun scheinst, darf bezweifelt werden.


    Wie auch immer, wäre schön wenn Deine Kontaktaufnahme dazu führen würde, die Inhalte Eurer Seite in Bezug auf Züchter in Abgrenzung zu Vermehrern zu objektivieren und das Verhältnis, insbesondere auch den Umgang Tierschützer <=> Züchter weniger pauschal zu gestalten.


    Im Allgemeinen ist übrigens so, dass Züchter daran arbeiten, Rassen zu erhalten, angestrebt sind gesunde, schöne und ausgeglichene Tiere. Was sich quält wird im Regelfall fachgerecht erlöst, der Weg zum Tierheim ist stets durch Bräter und Topf verstellt und ich persönlich gebe keine Tiere in Kinderhände ab.
    Soweit der züchterische Regelfall aus meiner Sicht und klar, keine Regel ohne Ausnahme. Solche findest Du aber sicherlich auch in den Reihen der Tierschützer, spätestens dort, wo dem Schutz der Mitgeschöpfe etwas Fanatisches anhaftet.


    Dennoch, möglicherweise können Forum wie MSO vom gegenseitigen Korrekturlesen profitieren? ;)


    Danke für Deine Reaktion,


    Thomas

  • Zunächst finde ich es toll, dass sich Kathi vom MSO der Disskussion stellt. Auch die Art und Weise ist absolut sachlich! Daraus kann man sicherlich lernen, egal welchen Standpunkt man vertritt, dass man sich stets bemüht, die Haltungsbedingungen weiter zu verbessern. Auch die Kritik an Kaninchenausstellungen ist einerseits in gewissem Rahmen verständlich, andererseits geht es auch nicht ohne (natürlich geht auch ohne, aber nicht in der Form der vielen schönen Rassen und der Züchtergemeinschaft).
    Im Kern wurde dieses Thema wegen der Frage der Qualzucht eröffnet. Hier fand ich die nachfolgende "Definition" auf der Hompage des Landestierschutzbeauftragen von Hessen, die in Anlehnung an § 11b Tierschutzgesetz für Kaninchen erstellt wurde. Sie ist zwar schon etwas älter. Aus meiner Sicht eine sinnvolle Definition für Kaninchen(Zitat):


    "Qualszucht bei Hauskaninchen


    1. Reinerbige Punktschecken (sog. Weißschecken oder „chaplins“) z.B. bei Englischen Schecken, Deutschen Riesenschecken oder Weißen Hotot
    In reinerbiger Form ist die Punktscheckung mit einer erhöhten Jungtiersterblichkeit und Konstitutionsschwäche verbunden. Teilweise gibt es auch eine erbliche Disposition für schwere Darmstörungen. Punktschecken dürfen daher nur mit andersfarbigen Tieren verpaart werden.


    2.
    Einzeltiere mit extremer Langohrigkeit bei Widderkaninchen, insb. Englischen Widdern
    Bei Tieren mit extrem langen Ohren kommt es leicht zu Ohrverletzungen. Außerdem können die Tiere in Bewegung und Verhalten beeinträchtigt sein. Mit den betroffenen Einzeltieren darf nicht gezüchtet werden. Tiere mit moderater Merkmalsausprägung ohne Beeinträchtigung sind vom Zuchtverbot nicht betroffen.


    3. Einzeltiere mit extremer Rundköpfigkeit bei verschiedenen Rassen
    Tiere mit extremer Rundköpfigkeit oder Kieferverkürzung zeigen häufig Zahnfehlstellungen und Störungen des Tränenabflusses. Mit den betroffenen Einzeltieren darf nicht gezüchtet werden. Tiere mit moderater Merkmalsausprägung ohne Beeinträchtigung sind vom Zuchtverbot nicht betroffen."
    (Ende Zitat)



    Alles was nicht darunter fällt, dürfte auch nicht "Qualzucht" sein, sondern allenfalls als Einschränkung im Vergleich zu anderen Kaninchen verstanden werden, wenn man zusätzlich die Haltungsbedingungen darauf abstimmt ! Die "Listen" zur "Qualzucht" sind bei anderen Haustierarten meist länger.


    HK

  • Gut, dass ich vor dem Absenden kopiert hatte, sonst wäre jetzt alles weg gewesen. Ich flieg heute ständig raus. *grummel*
    Also nochmal:


    Hallo Kathi,

    Die Diskussion zur Weibchenkastration findet auch in "unseren" Kreisen durchaus sehr oft statt. Damit kann ich deine Einwände durchaus verstehen. Wie gesagt, auf der Seite berichten wir nur davon, wie es abläuft etc. Ob man sein Weibchen nun kastriert oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Ich habe auch lange überlegt, bevor ich anfing, prophylaktisch zu kastrieren. Für mich persönlich (wie gesagt, das gilt nur für mich), überwiegen die Vorteile. Bei Beratungen zeige ich beide Seite auf. Beim Thema Hund bin ich raus - dafür kenne ich mich damit viel zu wenig aus. Aber bisher habe ich noch nie von einem Kaninchen gehört, dass Jahre nach einer Kastration dadurch Probleme hatte. Ich schließe es nicht aus, ich sage nur, dass ich davon noch nie gehört habe.


    Nun, es mag sein, dass ein Kaninchen oftmals nicht so lange lebt wie ein Hund, vielleicht auch die "Belastung" eine andere ist.
    Beim Hund kommen durch die Hormonumstellung, die mit der Kastration einher geht, noch Wesensveränderung bzw. Verhaltensprobleme hinzu, v.a. im Bezug auf Sozialkontakte mit Artgenossen.
    Wie es in der Hinsicht bei Häsinnen aussieht, vermag ich nicht zu beurteilen, da ich damit keine Erfahrung habe.
    Jedeoch ist es so, dass der Körper aus dem Gleichgewicht kommt und gesundheitliche Probleme zutage treten, die vorher kompensiert wurden. Und das passiert sehr oft.


    Fakt ist auch, dass sehr viele Kaninchen die übliche Vorgehensweise bei der Sedierung (Betäubung) nicht überleben, da der Organismus des Kaninchens sehr empfindlich darauf reagiert, v.a. der Kreislauf. Ich habe ein Jahr Praktikum bei einem Tierarzt gemacht, der genau wegen dieser Problematik auf die Sedierung mittels Betäubungsgas umgestellt hat. Auch andere Kleinsäuger sind davon betroffen, Ratten und Meerschweinchen bspw.


    Zitat

    Ich finde es gut, dass du lieber die Tiere isst, die du selbst gehalten und geschlachtet hast. Dann weiß man, woher es kommt. Ich könnte das nicht, daher esse ich gar kein Fleisch. ;)


    Das ist eine Einstellung, die ich durchaus nachvollziehen und akzeptieren kann.


    Zitat

    Und tja, die Konsequenz aus allem ziehen und gar keine Tiere mehr halten?
    Ohje, da würde ich schmerzlich was vermissen, denn ich habe neben den Kaninchen auch noch Hund und Katze.


    Lustig, ebenso enden auch bei uns viele Diskussionen...
    Und auch wir würden sehr viel vermissen. :love:


    Es ist ja nicht nur so, dass ich etwas vermissen würde. Es ist ein Kulturgut und somit Teil unseres Daseins seit Tausenden von Jahren.
    Ja, vieles ist verbesserungswürdig, ich möchte da gar nicht alles aufzählen.
    Aber eben deshalb finde ich es bspw. auch nicht verkehrt, wenn meine Kinder damit aufwachsen. Ich sehe da schon einen Unterschied zwischen meinen Kindern und solchen, die das Miteinander mit Tieren nicht kennen. Ich versuche meinen Kindern den Respekt vor der Kreatur/dem Leben beizubringen und dazu gehört auch, dass das Fleisch, das sie essen, vorher gelebt hat und deshalb mit Respekt zu behandeln ist. Und man sich deshalb auch nicht den Bauch mit Fleisch vollschlägt, sondern bewußt isst.


    Es gibt sicherlich immer noch einige Züchter, denen ihre Tiere egal sind oder die sich einfach keine Gedanken machen (was ich eigentlich viel schlimmer finde). Aber ich denke, das sind nicht allzu viele. Den Meisten liegt doch das Wohlergehen ihrer Tiere am Herzen. Und dazu gehört nunmal auch, ein Tier, das aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen nicht zur Zucht geeignet ist, nicht noch weiterzureichen, sondern der Küche zuzuführen.


    Und da schließe ich mich Thomas an:

    Zitat von leotrulla

    Im Allgemeinen ist übrigens so, dass Züchter daran arbeiten, Rassen zu erhalten, angestrebt sind gesunde, schöne und ausgeglichene Tiere. Was sich quält wird im Regelfall fachgerecht erlöst, der Weg zum Tierheim ist stets durch Bräter und Topf verstellt und ich persönlich gebe keine Tiere in Kinderhände ab.


    Gruß
    Claudia

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • in meinen Augen sind Kaninchen weder Nutz- noch Kuscheltiere, sondern Tiere, biologisch ebenso wie wir.


    Hallo Kathi


    Erstmal herzlich willkommen hier im Forum.


    Ich bin da anderer Meinung. Kaninchen sind Nutztiere und werden schon viel zu oft als Kuscheltiere gehalten. Ich persönlich bin gegen eine Vermenschlichung von Tieren. Hier mal ein Link aus der Kaninchen Zeitung: http://www.kaninchenzeitung.de/11/11-hauskaninchen-352855


    Ach ja wegen dem "Mädels". Ist bei uns in Bayern ein ganz normal gebräuchliches Wort und war auch nicht beleidigend gemeint. ;)


    Gruß Franz

  • . Ich sehe da schon einen Unterschied zwischen meinen Kindern und solchen, die das Miteinander mit Tieren nicht kennen. Ich versuche meinen Kindern den Respekt vor der Kreatur/dem Leben beizubringen und dazu gehört auch, dass das Fleisch, das sie essen, vorher gelebt hat und deshalb mit Respekt zu behandeln ist.


    Hallo Claudia,


    treffender hätte man es nicht ausdrücken können. Vor allem der erste Satz im Zeitalter von PC, Nintendo, PlayStation etc..


    Gruß,
    Hubert


    PS: Auch ich finde es klasse wie sachlich Kathi hier geantwortet hat. Sie verdient meinen Respekt.

  • Hallo Kathi von MSO


    Wilkommen im Forum und Hut ab soviel schneid hätte ich dir nicht zugetraut.Nun habe ich auch ein anderes Bild von dir.Den Satz mit in die Wüste schicken nehme ich erstmal zurück u. Möhrenbande,Möhren HP ist nicht beleidigend gemeind .Informiere dich hier ausfürlich über Rasekaninchenzucht damit du es auch richtig auf der HP stellst,was ein richtiger Züchter alles für seine Tiere macht.Ohne Rassezüchter währe ein Großeteil der jetzigen Rassen nur noch Geschichte.Tiere sollen nicht vermenschlicht werden,es sind Nutztiere die zum größten teil den Weg über die Küche gehen.Schwartze Schafe wird es auf allen Seiten geben darüber braucht man nicht reden.Tierschutz würde wunderbar mteinander funktionieren anstatt gegeneinander.


    Gruß Volker


    Man mag es kaum glauben,auch ein böser Züchter :P ist für Tierschutz

    Der Vorteil der Klugheit besteht darin,daß man sich dumm stellen kann.Das Gegenteil ist schon schwieriger. (Kurt Tucholsky)

  • Hallo, mal noch nebenbei: in der Pferdezucht ist es längst bekannt, dass ein Pferd/Pony vom Händler oder aus Massenzucht (ja, auch das gibt es, aber größtenteils im Ausland) mit erheblich mehr Mängeln und Folgekosten durch Tierarztbehandlungen ausgestattet ist als ein Rassezuchttier. Die Züchter haben es leider schwer, gegen die niedrigeren Preise von "Nicht-Züchtern" anzukämpfen, denn sie kommen ohnehin schon nicht auf Gewinne beim Pferdeverkauf. Genauso gibt es viele Menschen, die ganz bewußt lieber ein billiges Pferd ohne Herkunft mit Risiko kaufen als ein gesundes mit über 100jährigem Stammbaum (Pedigree). Und es gibt auch dort die Diskussion um Qualzucht - oder Quälerei bei der Ausbildung. Da hat in den letzten Jahren eine große Lobby an Pferdefreunden für Umdenken gesorgt und tut es noch. Auch die extreme Position, ob ein Pferd überhaupt zum Reiten da ist, und ob es besser wäre, keine Pferde zu züchten, weil man ihnen keine "artgerechte" Lebenweise bieten kann, wird diskutiert. (Dass Kaninchen überhaupt keine Streicheltiere für Kinder sein sollten, das sehe ich als eine vergleichsweise extreme Position). Im Endeffekt haben sich die Bedingungen für Pferdehaltung in Deutschland insgesamt sehr stark gewandelt und das nicht zuletzt durch die öffentliche Meinung. Was aber der Punkt ist: wer gerne die Bedingungen für Tiere und ihre Käufer verbessern will, der sollte nicht gegen Züchter kämpfen. Bei anderen Rassetieren ist das offenbar schon erkannt. Ich glaube, wir würden uns freuen, wenn sich Kathi und andere, die um Tierwohl besorgt sind, das überlegen würden.
    AnneB

  • Guten Morgen Zusammen,


    ich bin richtig froh, dass eine "Tierschützerin" sich in diesem Forum gemeldet hat - danke kathi-


    -----und ein wenig stolz auf die (mannlichen) Foris, dass sie sich so akzeptierend äußern...



    -- weiter so, Tierschutz darf in den Reihen der kleintierzüchterInnen keine Nebensache sein, wollen wir mit unseren Hobbys überleben :) :)


    mfg Peter

  • und ein wenig stolz auf die (mannlichen) Foris, dass sie sich so akzeptierend äußern...


    Trotzdem sollte die teilweise negative Einstellung gegenüber uns Rassekaninchenzüchter auf deren Homepage nicht ausser Acht gelassen werden, wobei ein Annäherungsversuch hier scheinbar vorhanden ist.

  • Wenn es um Tierschutz geht, müssen sich auch die Kaninchenzüchter aktiv mit in die Diskussion einbringen. Da dürfen wir nicht nur Zuschauer sein, wenn andere, zum Teil Außenstehende, Beschlüsse über uns beschließen. Eine gut gemachte Homepage kann da eine gute Werbung für die Kaninchenzucht und für den Tierschutz sein.

  • Oh endlich, endlich, endlich... sehe ich mal Zuechter und Tierliebhaber in einer offenen und ehrlichen Diskussion! Hut ab vor Euch allen.


    Kathi von den orangen Moehren - Willkommen! Ich finde es toll, wie Ihr Euch so fuer die Haus- und Streichelkaninchen engagiert und hoffe, dass Ihr von uns Zuechtern etliches lernen und an Eure Leserschaft weitervermitteln koennt. Besonders hinsichtlich Fuetterung, Gesundheit und Pflege koennen wir Euch sicher wertvolle Erfahrungen anbieten. Auch bei der Haltung und Verhaltensproblemen unterschaetzen Tierschuetzer und Halter oft das Wissen der organisierten Zuechter.


    Bitte lasst Euch nicht von uns einschuechtern. Tierschutz ist ein zweischniediges Schwert, und die Meinungen, was fuer Tiere gut und recht ist, unterscheiden sich gewaltig. Aber eins kann ich Euch versichern: jeder Zuechter, den ich kenne, sieht die Gesundheit und das Wohlbefinden seiner Tiere als seine taegliche Hauptaufgabe. Das haben wir mit Euch gemeinsam - nur die Mittel unterscheiden sich vielleicht. Also sollten wir miteinander fuer das Wohl aller Kaninchen arbeiten, und nicht wie das leider so oft passiert, uns gegenseitig belaecheln, beschimpfen oder ignorieren. In diesem Sinne verfolge ich diesen Beitrag mit wachsender Sympatie.


    Und natuerlich koennen wir von Euch lernen, denn jeder Rat zur Verbesserung des Lebensstandards unserer Tiere sollte zumindest gelesen ung geprueft werden. Zum Bespiel die Gruppenhaltung wo sie moeglich ist und Sinn macht, Bereicherung des Lebensraums (Freilauf, Spielzeug...) und natuerliche Ernaehrung werden immer mehr von uns in Erwaegung gezogen. Da koennen uns Eure Erfahrungen gut helfen.


    Ich zuechte eine der aeltesten britischen Kaninchenrassen, die leider vom Aussterben bedroht ist. Fuer mich sind Kaninchen Nutztiere, die ich neben ihrem sozial-geschichtlichen Erhaltenswert fuer Ausstellungen und fuer den Topf zuechte. Allerdings werde ich als Mitglied des British Rabbit Council und Harlow Rabbit Club zu Ostern bei uns auf der Streichelfarm ein Seminar fuer Kaninchenhalter durchfuehren, indem ich sicher etliche Tips von Eurer Webseite mit einbeziehen kann.


    Mein erster Tip fuer Eure Seite: Das Hochnehmen von Kaninchen - Es sollte moeglichst nicht am Kragen hochgehoben werden - wie Ihr schoen sagt, die Haut ist dort am duennsten und kann reissen - auch wenn es schnell mit der anderen Hand am Hinterteil unterstuetzt wird. Auch das "mit beiden Haenden unter den Bauch fassen" ist nicht ideal, da man schnell mal die Innereien quetschen kann. Eure zweite Variante ist wesentlich besser, da man hier das Skelett des Tieres umfasst, die Kraft besser ueber den Koerper verteilt und damit das Tier besser und sicherer unterstuetzt. Allerdings rate ich immer, das Kaninchen erst an der Hand schnuppern lassen, ihm ruhig zuzureden und es sachte ueber die Nase und Stirn steicheln (so aehnlich kommunizieren Kaninchen untereinander), bevor man es anfasst.


    Eine andere Variante ist, dass man das Tier mit beiden Haenden an den Seiten umschliesst und dann den ganzen Koerper von unten her hochhebt. So aehnlich wie ein Kran. Das klappt besonders bei scheuen Jungtieren und kleinen Rassen gut, da sie keine Moeglichkeite bekommen, mit den Hinterbeinen Schaden anzurichten (kratzen oder sich verrenken).


    Wichtig ist auch, dass das Tier sicher wieder auf den Boden gesetzt wird: unkontrolliertes Abspringen kann zu Ruecken- und Gelenkschaeden fuehren. Ein Kaninchen, dass aengstlich abgesetzt wird, wird beim naechsten Hochheben mehr Angst haben. Also sollten Halter das Tier immer erst beruhigen (Panikattacken erst unter Kontrolle bringen, am Kopf streicheln, sanft zureden). Beim Absetzen von unsicheren Tieren hat sich bei mir bewehrt, die Tiere von mir wegzuschieben, und zuerst mit dem Hinterteil auf den Tisch/Boden/Stall zu setzen und erst ganz loszulassen, wenn das Tier ruhig ist. Das ist auch mein Rat an alle, die Tiere von mir kaufen. Einige meiner ruhigeren Kaninchen duerfen auch mal ueber meine Schulter in ihren Stall huepfen. Aber nur, solange das Ganze kontrolliert ablaueft und keine Sturzgefahr besteht.


    Je mehr ein Halter das Hochnehmen, Tragen und Absetzen mit seinem Kaninchen uebt, desdo mehr waechst die Sicherheit und das Vertrauen auf beiden Seiten. Daher empfinden nur ganz wenige Ausstellungskaninchen Stress, wenn sie auf Ausstellungen sind.


    Freue mich schon auf die naechsten Beitraege (_C

  • Hallo, mal noch nebenbei: in der Pferdezucht ist es längst bekannt, dass ein Pferd/Pony vom Händler oder aus Massenzucht (ja, auch das gibt es, aber größtenteils im Ausland) mit erheblich mehr Mängeln und Folgekosten durch Tierarztbehandlungen ausgestattet ist als ein Rassezuchttier. Die Züchter haben es leider schwer, gegen die niedrigeren Preise von "Nicht-Züchtern" anzukämpfen, denn sie kommen ohnehin schon nicht auf Gewinne beim Pferdeverkauf. Genauso gibt es viele Menschen, die ganz bewußt lieber ein billiges Pferd ohne Herkunft mit Risiko kaufen als ein gesundes mit über 100jährigem Stammbaum (Pedigree). Und es gibt auch dort die Diskussion um Qualzucht - oder Quälerei bei der Ausbildung. Da hat in den letzten Jahren eine große Lobby an Pferdefreunden für Umdenken gesorgt und tut es noch. Auch die extreme Position, ob ein Pferd überhaupt zum Reiten da ist, und ob es besser wäre, keine Pferde zu züchten, weil man ihnen keine "artgerechte" Lebenweise bieten kann, wird diskutiert. (Dass Kaninchen überhaupt keine Streicheltiere für Kinder sein sollten, das sehe ich als eine vergleichsweise extreme Position). Im Endeffekt haben sich die Bedingungen für Pferdehaltung in Deutschland insgesamt sehr stark gewandelt und das nicht zuletzt durch die öffentliche Meinung. Was aber der Punkt ist: wer gerne die Bedingungen für Tiere und ihre Käufer verbessern will, der sollte nicht gegen Züchter kämpfen. Bei anderen Rassetieren ist das offenbar schon erkannt. Ich glaube, wir würden uns freuen, wenn sich Kathi und andere, die um Tierwohl besorgt sind, das überlegen würden.
    AnneB

    Ich möchte einmal anmerken das nicht jeder Pferde Händler ein Verbrecher ist.Es ist ja auch nicht jedes Autohaus voll mit Ganoven.Ich habe viele Jahre mit Pferde gehandelt und tue es auch noch manchmal heute.
    Ich kann dir sagen du wirst meistens von Privatleuten wissentlich beschissen (auch ein Händler kann nicht reinschauen)oder auch von Tierschützern die sich dafür halten.
    Es werden dir Tiere angeboten und Verkauft (die verdeckt kaputt sind )weil sie es selbst nicht Manns oder Frau genug sind sie schlachten oder einschläfern zu lassen.


    Peter :huh:

  • Hallo zusammen!


    Grundsätzliche Unterschiede gibt es sicherlich zwischen Fleischesser und Vegetarier. Hier sind Differenzen in der Weltanschauung unumgänglich und zum Teil auch unüberbrückbar. Vegetarisch leben kann so seine Probleme bringen, zu viel Fleisch essen aber auch.


    Grundsätzliche Unterschiede gibt es auch beim Thema Tierhaltung – insbesondere wenn man zwischen Nutztier und Schmusetier unterscheidet. Den Begriff Nutztier mag ich aber auch nicht. Tier ist Tier und jedes Tier hat seinen „Nutzen“ – auch die Schmusekatze auf dem Sofa - und jedes Tier wird in der menschlichen Obhut beeinflusst. Ich sage hier bewusst nicht „eingeschränkt“, denn das ist eine rein menschliche Betrachtungsweise.
    Kein Kaninchen würde in freier Natur 10 Jahre alt. In menschlicher Obhut schon. Dafür würde auch kein Kaninchen in freier Natur an Verfettung sterben.


    Es ist gut, dass es Menschen gibt, die anderen ihr Wissen über Tierhaltung weitergeben wollen und zur Verbesserung von Haltungsbedingungen beitragen – Verbesserungspotential gibt es genug. Da ist sich um die Haltung von Schmusekaninchen zu kümmern fast schon Luxus. Wenn man überlegt wie viele Schweine, Rinder und Hühner in Deutschland unter elendigen Bedingen groß gezogen werden, dann sind die ein paar tausende verwahrloster oder problematisch gehaltener Kaninchen in Deutschland verschwindend gering.
    Etwas weiter oben schrieb ich aber schon Tier ist Tier und jedes Tier hat ein Recht auf anständige Behandlung, wie jeder Mensch übrigens auch. Und so kümmern wir uns eben um das, wo wir uns gut auskennen.
    Wir können dabei von Tierschutzaktivisten lernen, umgekehrt aber genauso, denn jahrzehntelange Rassekaninchenzucht ist auch eine Expertise und sind wir nicht auch Tierschützer?. Wer über viele Jahre hunderte von Kaninchen groß gezogen hat, der hat einen reichen Erfahrungsschatz, wobei ich ehrlich sagen muss, dass es bei Heimtieren Krankheiten gibt, dich ich in über 25 Jahren noch nicht im Stall hatte. Kieferabszesse, Blasensteine, Schnupfen, wunde Läufe und und und.


    Hilfreich ist bei alle dem gesunder Menschenverstand, Interesse für das Tier und ein gewisser Grad an Intelligenz. Wenn diese Punkte gegeben sind, dann mag es Verbesserungspotential geben, aber keine schlechten Haltungsbedingungen.


    Die Ansätze der Homepage finde ich gut. Zumal es in der heutigen Zeit von Vorteil ist, wenn man sich bequem von zu Hause aus im Internet informieren kann. Manche Schlussfolgerungen auf dieser Homepage basieren aber auf schlechten Erfahrungen und verallgemeinern vereinzelte Probleme zu einem allgemeingültigen Problem. Manche Meinungen halte ich aus jahrelanger Zuchterfahrung aber auch schlicht und einfach für falsch.


    Das Absetzalter ist schon unter Züchtern ein Streitthema. In der Natur müssen sich die Jungtiere oftmals schon nach einem Monat selbst versorgen. Und eine Häsin ist nicht gerade zimperlich, wenn sie sich von den Jungtieren gestört fühlt bzw. wenn sie meint, dass es an der Zeit ist, dass die Kleinen verschwinden. Richtig ist aber, dass ein- oder zweimonatige Jungtiere nicht in unerfahrene Hände abgegeben werden sollten. Das ist oftmals das Todesurteil für die Kleinen. Aber würde ein verantwortungsvoller Rassekaninchenzüchter dies tun? Wenn er es tut, dann ist er für mich kein verantwortungsvoller Rassekaninchenzüchter.
    Ich setze Jungtiere teilweise mit einem Monat ab. Es schadet ihnen bei mir nicht, denn ich weiß was ich tue, sie entwickeln sich prächtig und zeigen auch kein gestörtes Sozialverhalten wie Aggression oder ähnliches.


    Den Großteil der unnötigen Populationsvergrößerung erledigen aber nicht die Rassekaninchenzüchter, sondern die Produzenten für Zoohandlungen oder die Halter/ Vermehrer, die dadurch Geld verdienen. Von so mancher fast schon professionellen Schmusekaninchen-Verkaufshomepage könnten wir noch einiges lernen in punkto Geschäftssinn – wenn wir das wollten. Ich will es nicht.


    Angorakaninchen gehören in erfahrene Hände, dem Stimme ich uneingeschränkt zu. Von klein auf und von liebevoller Züchterhand an die Schur gewöhnt, erzeugt das Scheren sicherlich keinen Stress. Angorawolle ist ein toller Rohstoff für die Bekleidungsindustrie und ist unter ökologischer Betrachtung gewiss besser als Polyester oder Baumwolle aus riesigen, pestizidverseuchten Monokulturen.
    Angorakaninchen zu sein wird nur zur Qual, wenn der Halter nicht weiß was er tut. Die Qualzuchtschlussfolgerung mag aus den gemachten Erfahrungen kommen – ich halte sie aber für falsch. Angorawolle ist ein Geschenk der Natur, aber Angorakaninchen sind keine Qualzucht.


    Widderkaninchen sind auch keine Qualzucht. Noch nicht einmal die Englischen Widder, die selbst unter unwissenden Züchtern teilweise für Kopfschütteln sorgen. Kai hat seinen Teil als Englische Widder Züchter bereits gesagt.
    Ich bin selbst seit 28 Jahren Widderzüchter. Die Kaninchen haben an heißen Tagen kein Hitzeproblem, wenn sie ein schattiges Plätzchen haben. Keines meiner schätzungsweise über eintausend aufgezogener Tiere hatte jemals eine Ohrenentzündung, Probleme mit Fliegenmaden oder Verstopfungen in den Ohren. Ursachen hierfür dürften wohl eher haltungsbedingte Mängel sein.
    Widder hören gewiss schlechter als stehohrige Kaninchen und würden in der Natur eher gefressen. Größere Probleme als das schlechtere Hörvermögen dürften für unsere Kaninchen aber die bunten Farben verursachen. Ist farbige Kaninchen züchten dann auch Qualzucht, weil sie in der Natur darunter zu leiden hätten?


    Zu Zwergkaninchen hat Peter schon angemerkt, was dabei als Qualzucht zu sehen wäre. In meinem Verein wirke ich aber darauf hin, dass gemäß der Vorgaben des ZDRK verpaart wird.


    Die festgelegten Mindest-Platzverhältnisse halte ich für willkürlich festgelegt. Auf welcher Basis werden solche Aussagen getroffen? Bemessen an dem Platz, den die eigenen Kaninchen haben? Wissenschaftliche Studien des Wildkaninchens? Untersuchungen hierzu sind mir nicht bekannt. Meine Zwergwidder sitzen in 120x70 cm. Ich fühle mich wohler, als wenn sie nur 60x70 cm Platz hätten, aber fühlt sich das Kaninchen dann auch wohler? Woran mache ich das fest?
    Gruppenhaltung kann funktionieren, ist aber kein Allheilmittel. Es wird immer eine Rangordnung geben und das rangniedrigste Tier hat den meisten Stress und stirbt früher. Ist wunderbar von der Natur eingerichtet. Soll der Fuchs doch den Schwächling am Rande fressen, bevor er die Starken in der Mitte frisst.


    Ich glaube das Problem, dass wir mit dieser Homepage haben ist, dass dort Negativpunkte aufgegriffen werden, die uns gar nicht betreffen, die uns aber immer wieder vorgehalten werden. Wir werden ja sogar für das Elend der Kaninchen in Mastbetrieben verantwortlich gemacht. Schon alleine deswegen, weil wir als ZDRK die einzige Kaninchenorganisation sind, die greifbar/ angreifbar ist. Die „Hinterhofvermehrer“ und die Mastbetriebe machen das Geld mit ihren Praktiken und wir sollen uns dafür an den Pranger stellen lassen.
    Jede Züchterin und jeder Züchter, die/ der mit Herz, Verstand und Leidenschaft Rassekaninchenzüchter ist, ist mit seiner Liebe zum Tier noch immer die beste Öffentlichkeitsarbeit für unsere schöne Freizeitbeschäftigung und ein tolles Argument gegen Qualzucht, sinnlose Vermehrung und Tierleid. Oder bin ich da zu naiv und optimistisch?


    Auch ich schlachte lieber mein eigenes Tier, bevor ich anderes Fleisch esse. Das ist die ehrlichste Art der Fleischbeschaffung. Normalerweise sollte jeder nur das Fleisch essen, das er selbst getötet hat. Wie rapide der Fleischkonsum sinken würde?! Wenn ich Fleisch kaufe dann ausschließlich bio oder vom Bauern, bei dem ich die Kühe auf der Weide sehe, wenn ich aus dem Küchenfenster schaue.


    Später eventuell mehr, wenn ich die Homepage noch näher betrachtet habe … aber ich denke vorläufig habe ich euch genug "zugetextet" ...


    Gruß
    Tobias

  • Hallo Tobias,


    das hast du sehr gut geschrieben! Dem habe ich nichtmal was hinzuzufügen.
    Warum fällt mir sowas nie ein? ?(
    :thumbup:


    Gruß
    Claudia

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • Hallo Hubert,


    bitte glaube nicht, dass eine "Denke" von heute auf Morgen veränderbar wäre, das dauert sehr lange....


    ....Du fütterst ja auch noch "Fast-foot" :evil: :evil: :thumbsup:


    Mich überrascht ehrlich, wie ein TA ein Tier kastrieren kann, das keinerlei Einschränkungen hat, dies ist gesetzlich verboten !!!!!


    Alleine die Tatsache, das sich die Foris hier Gedanken machen, so widersprüchlich und "egoistisch" sie auch noch sein mögen, das ist ein Gewinn !! - angestoßen durch deinen Hinweis :)


    mfg Peter

  • Nee, Hubert,


    das geht nicht ohne Worte.


    Nach meinen Wertvorstellungen läuft etwas falsch, wenn fünfjährige Häsinnen kastriert werden, weil sie "etwas zickig" sind. Da lässt man/frau Tieren Veterinärmedizin angedeihen nicht weil es nötig ist, sondern weil es möglich ist. Einfach so, ohne Not, doch im Glauben, dem Tier etwas Gutes zu tun. Möglicherweise wäre die "alte Dame" in EInzelhaltung glücklich wie in einem Traum und frei von Zickigkeit jedweder Art?


    Wie auch immer, nur meine Meinung!


    Thomas

  • Hallo,

    Mich überrascht ehrlich, wie ein TA ein Tier kastrieren kann, das keinerlei Einschränkungen hat, dies ist gesetzlich verboten !!!!!


    Nunja, da wären wir wieder bei der prophylaktischen Kastration.
    Wie ich schon an anderer Stelle angemerkt hatte, ist eine Kastration (ob nun beim weiblichen oder männlichen Tier) im Grunde eine Verstümmelung, die verboten ist. Es sei denn, medizinisch notwendig.


    Gruß
    Claudia

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • Ein großes Thema.


    Es gibt Haustiere, Spielgefährten, die vermenschlicht und verhätschelt werden. Es gibt Gebrauchstiere, z. B. Hunde, die vielseitig eingesetzt werden, um den Menschen Hilfe zu leisten und es gibt die Nutztiere, die dem Menschen Nahrung und Kleidung geben und auch die Tiere, die uns eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zukommen lassen.


    Alle diese Haustiere hat der Mensch für seine Zwecke aus irgendeinem Wildtier herausgezüchtet, um es zu nutzen oder es zu benutzen. Er muß aber auch die Verantwortung für diese Lebenwesen übernehmen, sie hegen und pflegen und für das Tierwohl sorgen, das sind wir Menschen der Schöpfung gegenüber schuldig, es muß der Mißbrauch am Tier vermieden werden, krasser gesagt, er darf gar nicht erst auftreten.


    Schuld ist meist nie ein Einzelner, sondern eher die Masse, die irgendetwas einfordert, ich denke an Billigfleisch, das Tier unter dem Gabentisch, das dann später im Tierheim landet oder ausgesetzt wird.


    Diese Thema beschäftigt die Gesellschaft und damit auch die Politik, jeder von uns kann dazu beitragen, für mehr Tierwohl zu sorgen und sich dafür stark zu machen.

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