Kreuzungen korrekt durchführen (K-Kennzeichnung)

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  • Hallo zusammen,


    angeregt durch die Kreuzungsdiskussion zum Thema korrekte Kennzeichnung habe ich mir Gedanken gemacht, wie man nun eine Kreuzung korrekt kennzeichnet. Ich mache dazu mal ein eigenes Thema auf.
    Angenommen wir hätten folgenden Sachverhalt - zugegebenermassen nicht vollständig konstruiert ;-):
    Es gibt einen anerkannten Farbenschlag der momentan nicht oder nur in ganz geringem Umfang gezüchtet wird, in der TGRDEU also mit 0 oder weniger als 10 Tieren je Jahr vermerkt. Diesen möchte ich nun wiederbeleben und finde im Ausland ein Tier, dass den Standardanforderungen im Großen und Ganzen entspricht und ich erwerbe dieses Tier. Leider finde ich kein zweites Tier desselben Farbenschlags (bzw. ich möchte die Zucht auf eine größere Basis stellen). Nun bleibt mir ja nichts anderes übrig, als ein Tier des gewünschten Farbenschlags mit einem anderen Farbenschlag derselben Rasse zu kreuzen.
    Dazu muss ich nun einen Antrag stellen. Ich nehme an beim ZDRK oder bei meinem Landesverband. Gibt es dazu Voraussetzungen? Gibt es dazu einen Vordruck oder ist das formlos? Ich nehme an, die Genehmigung muss vor der Verpaarung eingeholt werden. Wie lange muss man rechnen bis die Genehmigung erteilt wird?
    So, nun habe ich also endlich die Genehmigung und kann loslegen. Wir gehen der Einfachheit halber mal davon aus, dass die Wunschfarbe rezessiv ist. In der 1. Generation (F1) fallen nun Mischlinge, die die dominante Farbe tragen und die Wunschfarbe versteckt. Diese werden nun mit K gekennzeichnet.
    Nun verpaare ich diese Mischlinge auf die Wunschfarbe zurück. In dieser 2. Generation (F2) fallen nun rechnerisch 50% Mischlinge in der dominanten Farbe und 50% Tiere in der Wunschfarbe. Wie werden nun diese Tiere gekennzeichnet?
    In der 3. Generation verpaare ich nun die Tiere der Wunschfarbe untereinander. Kann ich nun wieder ohne K tätowieren lassen?


    Eine Menge Fragen. Ein Dank an alle die bis hierher durchgehalten haben. Ich hoffe ihr Experten könnt mir die Fragen beantworten.


    Viele Grüsse, Claudia

  • Hallo Claudia,


    das korrekte Vorgehen kann man sich aus Formular und AAB zusammenklauben. Antrag z.B. hier http://www.frkz.de/wbb2/thread.php?postid=9079 wie bei Neuzüchtung scheint Voraussetzung 5 Jahre aktiv bei den Senioren zu züchten.


    In den AAB §12 findet sich weiterhin "Nach Abschluß des Kreuzungsversuches, der wiederum anzuzeigen und nachzuweisen ist (Zuchtbuch-Nachweis der Reinerbigkeit in drei aufeinander folgenden Generationen), können die Tiere wieder unter der Rassebezeichnung und mit der normalen Tätowierung ausgestellt werden"


    Man lässt es sich also genehmigen und kennzeichnet dann solange mit K bis die Reinerbigkeit in drei Generationen hintereinander gegeben scheint (ob sie dann wirklich gegeben ist hängt wohl auch von den gewählten Farben oder Merkmalen ab).

  • Hallo Claudia,


    Du hast es auf den Punkt gebracht, allerdings nur den einen Weg mit der Kennzeichnung K - wobei 5 jahre für das erreichen eines Zieles für einen Züchter nicht sehr lange ist ( davon abgesehen geht es um Generationen und nicht um Jahre, 5 Generationen kann ich mit enttsprechendem Wissen und entsprechender Rasse in 3 Jahren züchten).


    Ein wesentlich eleganterer Weg wäre die Zucht mit ausländischen Rassetieren/Ausgangstieren, da bräuchte man gar nichts anmelden sondern könnte direkt tätovieren, oder ????



    mfg Peter

  • Hallo Peter,


    ohne mich durch Blick in Standard und AAB rückversichert zu haben, sage ich nein; zumindest wenn Du in der Mehrzahl, also von beiden Elterntieren mit ausländischer Kennzeichnung, redest.


    Eines der beiden Elterntiere könnte eine Kennzeichnung außerhalb der ZDRK-Grenzen haben. Die Verwendung von zwei ausländischen Tieren müsste dann eben auf zwei Verpaarungen, oder dann auch auf die Rückkreuzung mit den Nachkommen vorgenommen werden.


    Nachfolgende Variante ist nicht regelkonform:
    Nun bleibt mir ja nichts anderes übrig, als ein Tier des gewünschten Farbenschlags mit einem anderen Farbenschlag derselben Rasse zu kreuzen.



    @ all
    Dieser Satz stört mich auch sehr stark:
    Dann wundert es mich wirklich nicht, dass dieses Verfahren so selten genutzt wird.


    Was sind schon 5 Generationen in der Zucht, zumal bei so kurzen Generationsintervallen wie bei Kaninchen. Da kann ich nur auf die Anmerkungen von Peter zur Zucht verweisen.


    Gruß
    Karl

  • Ich denke wer wirklich einen anerkannten aber "ausgestorbenen" Farbschlag vernünftig beleben möchte braucht ohne hin sehr viel Geduld und muss voll hinter seiner Idee stehen. Da schrecken weder Papierkram noch 5 Generationen.

  • Doch, 5 Generationen können da schon abhalten und zwar aus dem Grund, weil es schwer sein wird, in dieser Zeit diesen Farbenschlag an den Mann zu bringen.
    Da hat es eine Neuzüchtung in dieser Zeit leichter, neue Züchter zu finden, da sie ja immerhin auf Landes- und Bundesebene ausgestellt werden darf und sie so auch mal jemand zu sehen bekommt.
    mal abgesehen davon, dass das K doch in den meisten Köpfen einen Beigeschmack hat , das N eher gerade in ist.

  • Guten Morgen,


    Karl, einen teil der Fragen , insbesondere die Frage nach der kennzeichnung der Elterntiere , können uns sicher unsere "grenzübergreifenden " Foris beantworten, ich habe vor Jahren, als dies Regelung rauskam, keine Probleme gesehen.


    Yvonn, Du brauchst bei K keine Mitstreiter, das macht die Sache doch so interessant, Du musst lediglich nachweisen, dass es zu wenig Zuchttiere gibt, um die Rasse/Farbenschlag zu erhalten - unsere Fori Karl S. hat ja seinen DW weißBA mit dieser Methode "neugeschaffen".


    Noch ein Satz zur "Zeitspange":


    Ich würde behaupten wollen, dass es mindestens 3-5 Generationen dauert, bis ich den gewünschten Erfolg dürchgängig erzielt habe, dann nochmals 3 Generatinen zur Überprüfung bzw. Stabilisierung halte ich für absolut angemessen - zumindest dann, wenn wir nicht erleben wollen, was wir zur zeit bei etlichen Rassen erleben "dürfen".


    mfg Peter


    PS: ...vieleicht hätte man auch das K bei den MW beantragen sollen, es gäbe einige Probleme weniger.....

  • Den Satz von Claudia kann ich da schon nachvollziehen. Kaum einer dieser "Züchter" macht bzw machte sich die mühe einen Antrag auf K zu stellen. Sowas passiert im stillen Kämmerlein weil es für diese zu lang und zu aufwändig wäre die Rasse bzw den Farbschlag zu verbessern. Sicherlich wer richtiger Züchter ist und auch was auf die Zucht hält, geht den offiziellen weg und züchtet auch ehrlich mit einem K im Ohr über Jahre.
    Ist sicherlich ein Grund warum so oft hinter geschlossener tür gekreuzt wird.


    Gruß Grit

  • Für den Antrag braucht man die Mitstreiter nicht , Peter, das ist mir schon klar. Aber wir sind uns doch einig, dass es einfacher ist, mit mehreren Züchtern an so einer Sache zu arbeiten und es sicher auch nicht zielführend ist, wenn lediglich ein einziger Züchter diesen Farbenschlag unterhält.

  • Hallo Grit,


    ich weiß nicht , ob diese Gedanken bzgl. der Kennzeichnung öä sich die meisten Leute überhaupt machen, vieles geschieht aus Unkenntnis , oder wie sagt Einstein so treffend von der Unendlichkeit des Universums und der menschlichen Dummheit....??????


    Die meisten kaufen sich doch meist hochprämierte Tiere, verpaaren die miteinander und stellen die Jungtiere aus. mit unterschiedlichem Erfolg.


    Fehlfarben wandern in Kinderzimmer, Schlange oder Topf, aufregen braucht man sich nicht, da s war schon immer so und kann immer mal vorkommen, und weiter gehts, ....


    Die Aussteller werden auch verkauft, wurden schließlich ja auch bewertet, die käfer machen das Spiel weiter , decken lassen, ausstellen, verkaufen,...


    Man muss da auch vorsichtig sein mit seinen Urteilen, die Verkäufer dafür verantwortlich zu machen, die sind meist wirklich nicht "Schuld" im Sinne von Betrügern, Schuld ist meist.......(siehe Einstein) gepaart mit fehlendem fachwissen.


    Deshalb ist es so wichtig das es "Foren" gibt, in denen man über diese fragestellungen ruhig und sachlich diskutieren kann, sich einungen einholt und dann zu denken beginnt ( ...Einstein muss nicht bei allen Recht haben!).


    Was Du mit deinen Graublauen erlebst erleben hundert andere in ähnlicher Form auch, die Frage ist , wie damit umgehen - akzeptiere ich es einfach oder rede ich darüber und ändere es damit.


    Auch darf man eines nicht übersehen:


    Nicht nur die daran geknüpften Bedingungen an das K machen die Beantragung so selten, nein, der Hauptgrund ist die Laschheit der Organisationskontrollen und die damit verbundene Zuchtbuchführungsschulungen - ich möchte wirklich nicht wissen, wieviel Deckscheine vom Züchter korrekt ausgefüllt züchterisch nicht erlaubt trotzdem ins Zuchtbuch eingetragen werden - will damit sagen, an allen Enden sollte man etwas vorsichtiger und gewissenhafter an die sache herangehen.


    mfg Peter


    PS: Yvonn, ja, wir sind uns einig, aber einer sollte anfangen....

  • Hi,


    eine Bemerkung zur Stabilisierung - wenn es sich um ein rezessives Merkmal handelt, ist es in dem Moment stabil, in dem es zum ersten Mal im Phänotyp auftritt. Wenn ich, um beim bereits erwähnten Beispiel der Deutschen Widder weiß BA bleibe, die ersten Deutschen Widder weiß BA miteinander verpaare, ist das Ding gelaufen und ich frag' mich schon, was ich jetzt in fünf weiteren Generationen stabilisiere soll; möglicherweise die verdeckt im Stamm befindlichen genetischen Defekte, die zum Großteil ebenfalls rezessiv sind.


    MfG Manfred

  • Hallo Manfred,


    wenn es um ein einfaches rezessives Merkmal geht hast Du vollkommen recht, da bedarf es keiner weiteren Stabilisierung - nur wann ist denn die Situation so einfach ????


    Bei den DW weiß BA mit WW ist mit dem ersten BA eben die Frage der Ohrenhaltung noch lange nicht gelöst.....


    Beim Beispiel der Blaugrauen gebe ich dir bei den Wienern recht (wildfarbigxblau), bei den Rexen scheint ja aber ein anderer weg gegangen worden zu sein ( wildfarbig x blaumarder) ?


    ....und selbstverständlich hättest Du auch recht in den Fällen, wenn bei Paarungen die rezessiven Farben fallen und als reinerbig weiter verwendet werden, nur an diesen Reinfarbigen besteht ja meist kein Interesse bzw. werden aussortiert .


    mfg Peter

  • Hi,


    die Behanghaltung ist gar nicht so das Problem. Das weiß ich zufällig aus eigener Erfahrung, das lässt sich relativ schnell lösen. Schwierigkeiten ergeben sich eher mit der Behanglänge und der Kopfform, hier vor allem mit dem Rams.


    Bei den blaugrauen bezweifle ich, dass es sich um genehmigte Kreuzungsversuche gehandelt hat. Das hätte man einfacher haben können, wenn man sich mit der Materie etwas näher beschäftigt. Da gibt's zuviele Blinde und Einäugige unter den Sehenden.


    MfG Manfred

  • Hallo Manfred,


    wollte "Ohrenhaltung" als Überbegriff kenntlich machen, danke für deine Einschätzung.


    Zu den Blaugrauen - österreichische Variante von Einstein :D ?


    Konkret, wie siehst Du die Sache mit den Nichtdeutschen Tatoos bei den Elterntieren ?


    mfg Peter

  • Hi,


    als Beispiel - der Einsatz eines Pärchens Hasenkaninchen rotbraun, welches aus der Schweiz stammt? Für Züchter in Grenznähe wäre das ja kein Problem! Du meinst so etwas?


    MfG Manfred

  • Du musst lediglich nachweisen, dass es zu wenig Zuchttiere gibt, um die Rasse/Farbenschlag zu erhalten


    Und nicht mal das braucht man.

    ich möchte wirklich nicht wissen, wieviel Deckscheine vom Züchter korrekt ausgefüllt züchterisch nicht erlaubt trotzdem ins Zuchtbuch eingetragen werden


    Und ich möchte wirklich nicht wissen, wieviele ordnungsgemäß aussehende Deckscheine beim ahnungslosen Zuchtbuchführer ankommen und von ihm züchterisch nicht erlaubt trotzdem ins Zuchtbuch eingetragen werden, weil viel Schmuh bei den Züchtern hinter versteckten Türen geschieht.

  • Hi,


    in einem vereinten Europa sollte man die Frage gar nicht stellen müssen. Die Tiere gehören anerkannten Rassen an und tragen je nach den Bestimmungen des jeweiligen Mitgliedsland der EE ein Täto oder ähnliches. Phänotypische Unterschiede sind bei manchen Rassen vorhanden, das sollte man als Züchter wissen, dann müsste man damit zurechtkommen. Wer jedoch päpstlicher als der Papst sein will, wird damit natürlich ein Problem haben. Ich sehe keines!


    MfG Manfred

  • Hallo.


    Wenn jemand meinen Beitrag Nr. 5 aufmerksam liest und nicht mit Maximalforderungen an die Sache herangeht, dann gibt es doch eine sehr elegante Lösung. Man nimmt nicht beide Elterntiere mit ausländischen Kennzeichen, sondern nur eines mit einem Kennzeichen eines EE-Mitgliedlandes. Bei einer anderen Verpaarung, oder auch bei der Tochtergeneration kann ich ja dann ein weiteres mit ausländischem Kennzeichen nehmen. Immer davon ausgehend, es handelt sich um die der entsprechenden ZDRK-Rasse.


    Manfred, ein vereintes Europa ist ja recht und gut. Aber keinesfalls immer ein Allheilmittel. Bei z. B. Grundversorgungsansprüchen wie Wasser, Strom, Gas, Eisenbahn sind ja jetzt auch einige Politiker in Deutschland auf den Trichter gekommen, daß man hier die EU mit ihrem Privatisierungswahn am besten außen vor läßt. Und für die Angleichung von Bestimmungen und Vorschriften, sowie Gesetzen innerhalb der EU gibt es garantiert wichtigeres als die Kaninchenzucht.


    Gruß
    Karl

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