Wie richtig tätowieren bei spalterbigen Farbschlägen

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  • Hallo Manfred,


    wir wissen doch (hoffentlich) alle, dass Phäno- und Genotyp nicht identisch sein müssen, dass es noch viele offene Fragen gibt und dass das "kleine Einmaleins" der Farbvererbung nicht alle Fragen befriedigend beantwortet.


    und selbstverständlich können wir nicht alle Probleme auf einmal lösen, es gibt sicher Bereiche, da muss man (bewußt) offener mit umgehen.


    "Eisengrau" ist sicher spalterbig, von daher fällt es eh nicht unter die farbreinen Rassen, bei EW z.B. muss man dies aber auch wissen als ZuchtbuchführerIn bzw. TätoviermeisterIn.


    Auch sind gerade die neuen Rassen und Farbenschläge in den unterschiedlichen Fellstrukturen sicher nich nicht so farbrein, als dass hier " Buntewürfe" ausgeschlossen werden können, mann sollte aber gezielt darauf aufmerksam machen und dies sollte auch bekannt gemacht werden - hier die Jungtiere alle mit der jeweiligen Farbe zu tätovieren ist eigentlich sogar zwingend geboten.


    Ich bin kein Freund von Reglementierung und denke nicht, dass diese "jungen" Rassen und Farbenschläge mit K gekennzeichnet werden müssen- einige kämen dadurch vermutlich über Jahre nicht zur Ausstellung und damit zum Bekanntwerden -, man sollte aber über diese Problematik offen informieren.


    Bei allen anderen (nichtspalterbigen)durchgezüchteten Rassen sind bunte Würfe nicht mehr angebracht und sollten selektiert werden.


    mfg Peter

  • Hallo Manfred,


    unsere letzten Beiträge haben sich überschnitten, von daher nur ein Satz zu den "Sachsengold":


    Der Züchter hat eindeutig gegen die geltenden Regeln verstoßen, indem er Fremdrassen eingekreuzt hat ohne Genehmigung !!! - was daraus geworden ist will ich gar nicht wissen.


    mfg Peter

  • Nicht einmal Preisrichter waren in Karlsruhe in der Lage zu erkennen, ob die Sachsengold-Kaninchen den Wildfarbigkeitsfaktor "G" oder den Einfarbigkeitsfaktor "g" - man erinnere sich! - tragen.


    Sag mal Manfred, ist das wahr? Ich glaube es fast nicht?!?! Ich glaube aber auch nicht, dass du hier Märchen erzählst. Folglich liegt hier was ganz doll im Argen, nämlich fehlende Schulungen, vllt. auch Lesefaulheit, denn geschrieben wurde ja wahrlich genug. Und wenn man nicht einmal in der Lage ist, die gängigen Rassen farblich einzuordnen, was passiert dann mit den vielen schönen, kuriosen und drolligen Rassen, die künftig hochgejubelt werden sollen?
    Aua, arme deutsche Rassekaninchenzucht.
    :huh: Heidi

  • Der Züchter hat eindeutig gegen die geltenden Regeln verstoßen, indem er Fremdrassen eingekreuzt hat ohne Genehmigung !!! - was daraus geworden ist will ich gar nicht wissen.


    Wen interessieren heute noch Regeln? Papier ist mächtig gewaltig geduldig.


    Zitat

    "Eisengrau" ist sicher spalterbig, von daher fällt es eh nicht unter die farbreinen Rassen, bei EW z.B. muss man dies aber auch wissen als ZuchtbuchführerIn bzw. TätoviermeisterIn.


    Peter, das ist nur bedingt richtig. Eisengrau kann auch reinerbig sein (Be/Be). Aber ich weiß was du meinst, und so sage ich trotzdem: Eisengrau ist reinerbig, nur die Vererbung folgt einer gewissen Gesetzmäßigkeit. Aber neue Farben (blau, rot, tschitscheringrün) dürfen da nicht auftreten.
    :huh: Heidi

  • Hallo Heidi,


    natürlich gibt es auch reinerbige "Eisengraue" diese sind jedoch nicht ausstellungsfähig - so war meine Einlassung auch gedacht, deshalb rechne ich sie auch zu den spalterbigen Rassen.


    Ich habe damals das Thema "Sachsengold " ins Forum gebracht, weil der Erzüchter eine breite Diskussion gewünscht hatte, es folgte aber nichts nach, noch ein sehr diffuser Leserbrief, das wars. Ich hatte eigentlich auf eine Stellungnahme von offizieller Seite gewartet.


    Für mich sind Regeln nach wie vor bindend, ob ich sie gutheiße oder nicht ist was anderes, dazu schreibe ich dann meine Meinung.


    mfg Peter

  • Papier ist geduldig.


    Wer gibt einem die Garantie dafür, daß die Tiere, die auf dem Deckschein stehen, auch tatsächlich miteinander verpaart worden sind? Und entspricht die Wurfstärke auch der Realität?


    Was heute zählt, ist doch nur der Erfolg und zwar möglichst in kurzer Zeit, hier dürfen wir nicht zu blauäugig sein, für mich persönlich kommt diese Handlungsweise nicht in Betracht.

  • Okay also sind meine Tiere Bastarde und eigentlich was für den pott. Irgendwo hatte ich mal in der Diskussion gelesen das beide Tiere dieses fehlfarbige Gen haben müssen das marderblau rauskommt?
    Dann ist bei meinen Tieren mächtig gepanscht worden. Wo ich zum besagten PR letztes Jahr gefahren bin, hatte der bereits würfe zu liegen. Diese waren fast alle ausnahmslos bunt, sprich blaugrau oder blau. Diese Tiere entstanden aus rammler A. Nun hab ich bei ihm die häsin gekauft ( Abstammung rammler A ) und hab sie dort eindecken lassen mit einem zugekauften Rammler B . Daraus kamen blaugraue und marderblaue. Also tragen denn nun alle Zuchttiere die Fehlfarbigkeit?
    Ich bin echt satt !

  • Ja, damit eine rezessive Farbe sich zeigt müssen beide Eltern sie tragen. Wäre ein Tier rein Blaugrau müsste die Fehlfarbe versteckt bleiben.


    Du hast da eine seltene Rasse zu der es wahrscheinlich nur wenig Experten gibt. Ich an deiner Stelle würde mich mal mit etlichen Gleichgesinnten in Verbindung setzen um einen Überblick zu bekommen. Unter http://adrc-online.de/ z.B. gibt es eine Züchterliste. Bring in Erfahrung wie bei anderen die Wurffarben aussehen, ob es da schon ähnliche Probleme gibt oder gab und wenn ja, wie damit umgegangen wurde.


    Rein von den Farben her ist mir eigentlich unerklärlich wie da was Marderfarbiges reinkommen kann. Will man Blauwildfarbig erhalten oder verbessern wären Castoren (oder die Herauszüchtung der Farbe aus Castor + Blau) doch die logische Wahl (sowohl von der Vererbung als auch vom Zuchtstand her). Marder gehören nicht nur der anderen Gewichtsklasse an sondern machen auch die Vererbung mehr als kompliziert. Wenn du also herausfindest, dass es ein lokales Problem ist mit den bunten Würfen, wäre ein Neustart mit Tieren ohne diese Probleme wohl das vernünftigste. Die Genetikcracks hier haben vielleicht Ideen, wie sich herausfinden ließe welche Nachzuchten tatsächlich rein Blaugrau sind, aber selbst wenn das geht ist es sicher Arbeits- und Platzintensiv. Ginge es nur um Blau als Fehlfarbe wäre es nicht ganz so schlimm, aber mit mehrfach spalterbig wird es schwierig.


    Rein aus Interesse...wie sehen die marderfarbigen Tiere denn aus? Marder spalten ja an sich schon auf...hast du da Typmarder im Nest liegen?

  • Als ich vor Jahren einmal bei unserer Kreisschau die GrM blau (damals noch als Neuzüchtung) präsentierte und auch einen Dunkelmarder mit hingestellt habe, sagte ein PR zu mir, dass die Dunkelmarder farblich ja fast wie Blaue Wiener aussehen ----> aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Dunkelmarder keinerlei Abzeichen zeigen, sondern durchgehend eine Farbe haben, d.h. es könnte durchaus sein, das irgendwann mal ein Dunkelmarder eingekreuzt wurde (sieht ja optisch einfarbig aus) und auch einfarbige Tiere können durchaus den Russenfaktor versteckt tragen ----> kommen nun durch Zufall Nachkommen beider "Linien" zusammen, so ist es durchaus möglich, dass Marderfarbige (Typmarder) mit im Nest liegen.

  • Hallo Jens,


    Wenn man einen Dunkelmarder irrtümlich für ein rein blaues Tier gehalten hat wäre das natürlich ein Erklärungsansatz, dann muss man aber schon viel Pech gehabt haben bei den anderen auch noch einen Russenfaktor zu erwischen, aber irgendwie müssen "an" und "am" ja zusammenkommen wenn man jetzt Typmarder im Wurf hat. Aber wo genau der Hase im Pfeffer gelandet ist, ist ja eigentlich nebensächlich...trotzdem danke für die mögliche Erklärung.

  • Es liegen im Nest typmarder. Nun könnten die blauen des PR auch dunkelmarder sein. Aus meinen Verpaarungen fallen generell Typmarder. Die letztes häsin, die vor einigen Tagen geworfen hat, hat 4 blaugraue und wieder 2 marder.
    Hab mich hier bereits mit jemanden pn unterhalten, der blaugraue rexe seit 12 Jahren züchtet. Der hatte zum Zuchtanfang auch 30 Prozent fehlfarbig und hat soweit selektiert das nur noch etwa 5 Prozent fehlfarbige hat. Auch da fallen blaue und marder. Die fehlfarbigen werden auf der Zuchtmeldung zwar angegeben aber nicht tätowiert.

  • Hallo Jens,


    Wenn man einen Dunkelmarder irrtümlich für ein rein blaues Tier gehalten hat wäre das natürlich ein Erklärungsansatz, dann muss man aber schon viel Pech gehabt haben bei den anderen auch noch einen Russenfaktor zu erwischen, aber irgendwie müssen "an" und "am" ja zusammenkommen wenn man jetzt Typmarder im Wurf hat. Aber wo genau der Hase im Pfeffer gelandet ist, ist ja eigentlich nebensächlich...trotzdem danke für die mögliche Erklärung.

    Hallo,
    nicht irrtümlich, sondern Dunkelmarder sehen vom Phänotyp einfarbig blau bzw. "fast schwarz" (braun) aus - im Genotyp tragen Dunkelmarder "am" ... da bei hasihasi56 Blaumarder mit fallen, muß "am" und "an" bei beiden Eltern vorkommen ----> also A/am bzw. A/an.


    Nur zur Erklärung ... verpaarst Du z.B. Kal s/w mit Alaska/schwarzer Wiener ist die F1 immer schwarz (allerdings immer aufspaltend auf "an") und wenn Du jetzt die F1 wieder mit Alaska/schwarzer Wiener verpaarst, erhälst Du in der F2 wiederum schwarze Nachkommen, von denen ein gewisser Teil (nämlich 50%) analog der F1 den Russenfaktor enthält ... nur aus dem Phänotyp kannst Du dies überhaupt nicht erkennen ... und in der Genetik geht nichts verloren, also irgendwann kommt das Gemauschle zum Vorschein. Gut ok bei blau müßte man eben mit Kal. bl-w und Wiener blau anfangen. Wenn Du jetzt statt des Kal./Russenmarder (farbgenetisch identisch) einen Dunkelmarder nimmst, hast Du als Ergebnis einen rezessiv vererbten "am".


    Ja, ich weiß mein Erklärungsversuch hilft jetzt nicht wirklich weiter ... oder doch wenn hasihasi56 Marderrexe blau züchten will, wären zumindest mögliche Ausgangstiere vorhanden.


    In dem Sinne sollte man sich vorher genau überlegen, was man macht (war jetzt aber keine Empfehlung wild zu kreuzen) - am besten rasse- und farbrein züchten.


    Gut Zucht
    Jens


    P.S.: Zur Vervollständigung - Dunkelmarder tragen "am"/"am" und nicht A/"am".

  • Hallo Jens,
    mir ist schon klar, wie Du es meinst.


    Zitat
    und in der Genetik geht nichts verloren, also irgendwann kommt das Gemauschle zum Vorschein


    Der Korrektheit halber und damit niemand ins Grübeln kommen muß, im Einzelfall stimmt diese Aussage natürlich nicht. Sowohl im Guten, aber auch im Schlechten kann an Genen etwas verloren gehen. Das hängt mit der freien Kombinierbarkeit der Chromosomen zusammen.


    Wenn es nicht so wäre, gäbe es auch keine Verdrängungszucht.


    Gruß
    Karl

  • Hallo Karl,


    mir war bei der Formulierung schon klar, dass mögliche Missverständnisse entstehen können, deshalb danke für Deine Anmerkung. :thumbsup:


    Gut Zucht
    Jens

  • Hallo,


    Möchte hier mal einwerfen das z.Bsp. bei blaugrauen Wienern die ein Zfr.von mir hat immer nur blau-graue im Nest liegen ; oder vielleicht hat er einfach Glück gehabt beim Ankauf seiner Zuchttiere. Aber ich glaub das es auch bei den Rexen konstant rein vererbende geben wird - zumindest annähernd und nicht jeder Wurf nur "Bunte"!


    lg Erich

  • Hallo,


    auch wenn ich die Geschichte der Erzüchtung der Blaugrauen Rex nicht im Einzelnen kenne, wäre es durchaus denkbar, dass Blaumarder wegen des teilweise hervorragenden Zuchtstandes mit Pate standen. Erich hat den Anstoß gegeben, bei blaugrauen Wienern wurden selbstverständlich blaue und graue benommen, was auch sonst, da gibt es ja keine anderen bessere passende Farbenschläge.


    Vielleicht ist es nicht notwendig, die Tiere aus der Zucht zu nehmen, so viele Spitzentiere gibt es vielleicht gar nicht, aber man sollte vor dem Zuchteinsatz schon eine Reinerbigkeitsprüfung durchführen und das dann verpaaren , was passt.


    Wenn Marder breitgestreut vorliegen, wird man eigentlich nur über Verdrängungszucht bzw. Neuzucht was erreichen - wichtig, darüber offen zu sprechen, nur dann ist man erfolgreich.


    mfg Peter

  • Also ich muss mich noch mal berichtigen. Ich schaute eben noch einmal ins Nest. Dort liegen drei blaugraue , ein blauer bzw dunkelmarder und zwei marder.


    Nun hab ich vorhin geschrieben das es typmarder sind bzw waren. Bin aber auf dem Gebiet nich bewandert. Die Grundfarbe ist ein ganz helles blau oder silbriges blau und die Abzeichen im dunklen blau. Könnten das auch Russenmarder sein? Denn beim Marderkaninchen die so ausgestellt werden , ist das blau wesentlich dunkler. Schade ich hab leider keine Bilder mehr von den Tieren.


    Peter vielleicht gibt es auch reinerbig blaugraue. Die Rasse gibt es eben nicht oft und von drei Züchtern weiss ich inzwischen das immer wieder auch was anderes fällt.

  • Hallo Grit,


    Russenmarder haben eine weiße Grundfarbe und Abzeichen wie Russenkaninchen, also kein Marderkreuz, sondern nur eine kleine Maske, farbige Ohren, Läufe und Blume. Helles/silbriges blau mit Abzeichen deutet auf Typmarder hin.


    Gruß
    Jens

  • Hi,


    nachdem ich selbst einen Farbenschlag einer Rasse im Stall habe, den ich durch die Spalterbigkeit des ursprünglichen Farbenschlags erhielt und Jahre danach beim Zukauf eines grau-weißen Tieres (Zwergwidder) feststellen musste, dass dieses spalterbig in schwarz und chinchilla ist, würde ich versuchen die unerwünschte Farbe aus dem Stamm zu verdrängen. Bei Zukäufen wäre ich vorsichtig. Reinerbigkeitsprüfungen sind zwar gut und recht, berücksichtigen sollte man hier, dass man die Verpaarung zumindest dreimal durchführen muss, um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen. Außerdem müssten alle Jungtiere des Wurfes in die Auswertung einbezogen werden. Daher ist es unerlässlich, dass möglichst alle Tiere des Wurfes ein Alter erreichen, in dem man die Farbe beurteilen kann.


    Und ... das ist eigentlich das, was Spaß macht! :D


    MfG Manfred

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