"Mit Rassekaninchen in die Zukunft" von Henry Majaura

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  • Hi,


    die Altersstruktur als Bremse heranzuziehen, war eigentlich nicht gedacht. Da ging's mehr um die Erreichbarkeit. Allzu groß sind die Möglichkeiten ja nicht. Von Seiten des Verlags hört man ja kaum mal was über die Anzahl der Leser bzw. Abonnenten. In Erinnerung an die letzten Zahlen scheint nur etwa ein Fünftel oder weniger der ZDRK-Mitglieder gleichzeitig Abonnent der Zeitung zu sein. Für das "WorldWideWeb" gilt sinngemäß das Gleiche, auf Verbandsbasis ist der Instanzenweg einzuhalten, von der Nähe zum Züchter kann man da auch nicht sprechen, also ... wen soll man nun wie mit Ideen zumüllen?


    MfG Manfred

  • Dekorationsgestaltung ist das eine (und die ist wenig flexibel wie es scheint...egal welche Schau, ähnliche Blumenkübel, ähnliches Grünzeug auf den Käfigen, mit Glück noch das selbe Rassenplakat), Information wäre das andere. Wir sind ja noch nicht lange dabei, daher war diese Saison die erste wo wir viele Schauen im Umkreis besucht haben. Was mir dabei massiv aufgefallen ist, ist dass man fast nirgends als Anfänger oder interessierter Laie Hintergründe zu den Rassen sieht. Die Kaninchen sind einfach da, die Bewertungskarten hängen unkommentiert dran, alles weitere muss man sich denken oder eben auch nicht. Auch ins Gespräch kommt man "von aussen" schlecht. Im Gastroteil gibt es stehts die Züchter die zusammenglucken und fachsimpeln und die Gäste, die zwar das Essen genießen, mit den Gesprächen aber ganz woanders sind.


    So generiert man meiner Meinung nach kein Interesse an der Kaninchenzucht. Einige wenige Vereine machen es besser und solche Ideen sollte man nach Möglichkeit verbreiten. Infoaushänge zu jeder Rasse z.B. mit den wichtigsten Kriterien des Standards und der Bewertung (statt den kleinen Zetteln versteckt an den Käfigen auf denen nur Rassename und Züchter steht). Züchter die aktiv zum Gespräch zur Verfügung stehen...beispielsweise am "Streichelgehege", aber es ließen sich sicher auch andere "Infostände" entwerfen. Die Speisekarten könnte man nutzen für ein paar Zusatzinformationen zum Verein (Platz ist meist genug und wenns die eigentlich immer leere Rückseite ist). Kaninchen angucken ist ja schön, sie sind niedlich und hübsch, aber trotz der Rassevielfalt wird es nach der zweiten Reihe langweilig wenn man nichts weiter über sie erfährt. Einfach nur die Form- und Farbvielfalt betrachten erschöpft sich meiner Meinung nach zu schnell, als dass man damit neue Züchter gewinnen könnte.


    Sieht man sich in den Weiten des WWW um, so stößt man schnell auf 3 Gruppen zum Thema Kaninchen. Die militanten Tierschützer, die nur Paar- oder Gruppenhaltung auf mindestens 3qm pro Tier akzeptieren und für die ausnahmslos jeder Wurf eine Katastrophe ist, die Hobbyhalter die ganz gerne mal Nachwuchs hätten, das aber planlos angehen und die Züchter, die (egal ob im Verein oder privat) ihre Zucht überlegt und mit Ziel betreiben. Erstere kriegt man sicherlich nie in einen Verein, den "Vermehrern" aber und den noch nicht organisierten Züchtern könnte man das Vereinsleben wohl schmackhaft machen wenn man es richtig angeht. Die angesprochene Information kann da schon eine Säule sein...umso mehr man über unsere Rassen und die Zuchtmethoden und nicht zuletzt das Vereinsleben erfährt umso interessanter wird das Thema. Eine zweite wäre sicherlich der flexiblere Umgang mit Trendrassen. Zwerge in allen Formen und Farben passen halt im Moment in den Zeitgeist (meist wenig Platz für große Stallanlagen, Kaninchen eher Haustier als Nutztier). Die bereits anerkannten liefern da schon eine sehr breite Palette aber einiges was voll im "Trend" liegt wie Löwenköpfchen in allen Farben fehlt eben.


    Eine einfachere Anerkennung (ob nun durch Übernahme aus anderen Ländern oder Neuzüchtungen) würde sicher die alten Rassen nicht verdrängen. Die meisten "alten" Züchter die ich bisher kennenlernte würden nie von ihrer Rasse abrücken (auch bei mir könnten nie Zwerge die Riesen verdrängen solange es genug Platz für die Großen gibt). Dafür würde man die Tür öffnen um eine neue Züchtergeneration in die Vereine zu holen. Sicher, auf lange Sicht könnten ein paar Rassen wahrscheinlich verschwinden...das werden sie aber auch wenn sich nichts ändert, weil ihre Liebhaber einfach "aussterben" wenn sich an der Alterstruktur nichts tut. Mit "frischem Wind" gewinnt man immerhin die Chance, dass neue Züchter auch alte Rassen besser kennenlernen. Das kann Interesse schaffen und führt auf lange Sicht (und wenn es als Zweit- oder Drittrasse ist) vielleicht eher zum Erhalt als striktes Festhalten am Althergebrachten.


    Auch beachten sollte man, wieviel Veränderung es denn bei den alten Rassen gibt. Der Artikel "Das Wienerkaninchen - eine Familiengeschichte" ist in diesem Punkt doch unheimlich eindrucksvoll. Was hat der heutige Blaue Wiener mit dem von z.B. 1903 gemein? Da hat sich so viel getan, dass ich die Furcht, die manche vor Veränderungen hegen nicht ganz nachvollziehen kann, sie passieren doch sowieso, da auch alte Rassen anscheinend Stückchen für Stückchen dem Zeitgeist unterworfen sind.


    Ich persönlich halte aber ein "Schmackhaftmachen des Vereinslebens" für noch wichtiger als neue Rassevielfalt um unser Hobby zu erhalten. Wenn man sich für Kaninchenzucht interessiert (grade auch als Frau und in jüngeren Jahren) kostet es schon eine gewisse Überwindung sich auf die Domäne "alter Herren" einzulassen. Glücklicherweise kann man schnell feststellen, dass viele davon sehr nett sind und das Hobby recht problemlos Generationen verbinden kann...aber dafür muss man sich erstmal kennenlernen und die Hürde sollten die Vereine so klein wie möglich halten wenn sie neue Mitglieder möchten. Womit wir wieder bei der Präsentation von Kaninchen und Vereinen sind ^^ .

  • Carola das sind 10 Daumen nach oben. Genauso ist es. Als ich das erste mal auf Züchtertreffen war, war mir schon manchmal mulmig und ohne Kai, Thomas , Micha die mich schon damals so lieb aufgenommen haben- ich glaube ich hätte nicht so durchgehalten. Die drei haben mich damals in die Kaninchenzucht eingeführt, mich zu schauen geschleppt und meine manchmal bestimmt nervigen Fragen ausgehalten. Bis heute bin ich dankbar dafür. Aber ich habeves auch von vielen jungen Züchtern anders erlebt. Darum finde ich es ist ein großes ganzes. Infostände, gesprächsbereite tolerante erfahrene Züchter, Aktionen für kaninchenhalter ( sei es Kuscheltierbewertung, Pflegetipps) und die (maßvolle) Öffnung des Zdrk für neue Rassen. Alles spielt zusammen. Denn auch wenn wie oben jemand gesagt hat der zdrk ein lange eingesessener Verein ist, so schnell wird es sein, dass die Mitgliederzahlen sinken wenn kein Jungvolk nachrückt.

  • Hallo Peter, hallo alle, hallo Fred,
    als ich den Beitrag Ende des Sommers 2012 verfasste hatte ich den Euro-Standard 2012 noch nicht in der Hand... vieles im Beitrag wäre deutlicher ausgefallen.
    Erst einmal bedanke ich mich bei allen, die hier zur offensiven Diskussion beitragen. Diejenigen, die Häkchen in Nebensetzten für anschließende Zitate verweden bitte ich, zur Sache zu schreiben.
    Peter, deine Aufassung ist auch die meine und das werden dir alle Mitglieder der IG Satinzwergwidder, die regelmäßig auf unserer fb-Seite unterwegs sind bestätigen. Mit Erscheinen des redaktionell und inhaltlich völlig neu be- (ist falsch) erarbeiteten Europastandards ist eine (veränderte und erweiterte) Neuauflage des Standards des ZDRK überflüssig geworden. Wir mögen ja, wie dies unser Präsident anlässlich der Preisrichtereinweisung zur 27. EE-Schau nach typisch und traditionell deutschem Muster feststellte 85% der Aussteller in Leipzig gestellt haben. Wir waren aber nicht die einzigen und allen, die europaweit lange Wege auf sich nahmen gebührt unser Dank unter Züchterfreunden. Waren sie es doch, die uns einen kleinen Einblick dahin gewährten, was wir über 20 Jahre und länger verschlafen haben, dieses aber in unseren gemeinsamen Standard 2012 einbrachten. Wenn wir jetzt immer noch und unbedingt einen eigenen Standard brauchen, dann lasst uns die dortigen Positionen 1 und 2 tauschen und von 1 bis 7 unsere gewohnten Höchstpunkte eintragen... Fertig ist der Siegellack...
    Das was wir 20 Jahre und länger nicht gewollt, ja ignoriert haben und was sich hier insbesondere unter den Zwergrassen tat präsentieren uns jetzt in geballter Form unsere europäischen Verbände und uns droht der Überblick verloren zu gehen. Natürlich kann auch ich nicht alles gutheißen, was uns dort eröffnet wurde. Neben Kaliforniern muss es keine Großen Russen geben. Sind Nitraner und Kalifornier nicht lediglich Farbenschläge derselben Rasse? Warum benötigt Europa eine Reihe gleichartiger Großsilberrassen? Diese kann man zusammenfassen und einem einheitlichen Ziel unterstellen. Die Deutschen Großsilber haben schließlich mit Sicht auf Europa ihren Vornamen bereits aufgegeben. Dazu kommen noch Farbbezeichnungen, die mit denen der klassischen Lehre nichts gemein haben. Hier sollte man europaweit (auch in der Slowakei) etwas mehr Achtung vor den Veröffentlichungen unserer Urgesteine der Kaninchengenetik haben.
    Wir mögen der größte Verband sein, wir sind aber nicht der einzige in Europa und wir leben nicht auf der größten aber einsamsten Insel. Gerade wir haben die Pflicht unsere Augen zu öffnen und das, was sich europaweit bewährte zu akzeptieren. Da muss sich jeder befleißigen auch der, der darin auflebt, neue Regeln zu verfassen, zu verwalten und durchzusetzen. Darin sind wir ja nicht nur Europa- sondern Weltmeister.
    Ihr Geflügelzüchter werdet von unserer Seite ja ganz gern von oben herab betrachtet ...gibt mehr Farbenschläge als Züchter. Im letzten Sommer hatte ich mal solche fehfarbigen Zwerg-Brahma mit so bissl´ dunkler Querstrichung gesehen. Kannte ich nicht, obwohl ich mich auch mit den Geflügelfarben beschäftigt habe. Fahl seien sie, hatte man mir erklärt. Nun ist die Genetik der Hühner- und Taubenfarben ja wesentlich komplexer als die der Kaninchen mit unseren ca. 15 Genen in Farbe und Haarart. Dazu noch 5 verschiedene Typanlagen. Da soll es uns nicht gelingen, entsprechende Genreserven aufzubauen? Haben wir doch längst. In welcher Kombination welcher Züchter sie bevorzugt, soll doch heute bitte seine eigene Angelegenheit sein. Das hat doch aber mit Genreserven nichts zu tun. Da brauchten gelbe Zwerg-Fuchskaninchen 14 Jahre, um als Rasse anerkannt zu werden. Unglaublich! Ich beglückwünsche ihre Clubs für diese organisatorische Meisterleistung.
    Da brennt vielen von uns und vielen jungen Leuten ausserhalb unseres Verbandes einiges unter den Fingernägeln. So kam ich zu dem Beitrag im Grunde genommen wie die Jungfer zum Kind. Ich hatte auf facebook nur um schöne Fotos von den Hobbykaninchen gebeten und postwendend viele bekommen. Zu den Fotos kamen Kontakte, mails, Telefonate und ich musste dann vieles überdenken, neu ordnen und hatte das gute Gefühl, das richtige Thema aufgriffen zu haben. Dass ich damit eine Lawine lostreten würde (hatte ich heimlich gehofft) konnte ich nicht wissen. Dass in so einem aus Platzgründen begrenzten Beitrag nicht alles komplex abzuhandeln ist, darüber war ich mir von vorn herein im klaren und dazu bedarf es auch keiner Diskussion. Ich denke es ist an der Zeit dass sich alle, egal ob Züchter, Preisrichter oder Verbandsfunktionäre Gedanken darüber machen, wie und in welcher Effektivität das Europäische Standardwerk allgemein verbindlich wird und wie wir das Korsett aus Zwängen, Verordnungen und Regelungen sprengen um denen den Weg in unseren Verband frei zu machen, um die es geht: Junge Leute, deren Tiere nicht der Opa mit tätowieren lässt sondern jene, die ihre Kaninchen mit Liebe und Hingabe selbst züchten und mit Stolz und Selbstbewusstsein sehr gern auf unseren Ausstellungen präsentieren möchten. :rolleyes:

  • Vielen Dank für diesen ausführlichen Hintergrundbericht!


    Mein Vorschlag wäre es, in den zukünftigen Kaninchenzeitungen dieses Thema ersten zu vertiefen und zu erweitern und vielleicht auch mal die ein oder andere Hobbyrasse, die bereits einen sehr guten Zuchtstand hat, vorzustellen.


    @ Carola:
    Dein Beitrag ist spitze, ich habe mich an vielen Stellen wiedergefunden, vor allem da, wo es darum geht, wie schwer es als interessierter Laie ist, auf einer Schau mit erfahrenen Züchtern ins Gespräch zu kommen bzw. auch wie schnell es die Zuschauer langweilt, sich eine Käfigreihe nach der anderen anzusehen.


    Grüße
    Tanja

  • Mich freut dieses Thema sehr!


    Unterdessen bin ich auch Mitgleid im ZDRK und züchte dort Farbenzwerge.


    Aber jahrelang habe ich ohne Vereinsanbindung gezüchtet und mich fortgebildet....Genetikbücher gelesen und auch irgendwann verstanden ;)


    Im BDK kam ich zum Zuge, denn dort kann ich meine Löwen (unterdessen werden sie einheitlich havannafarbig) ziehen und andere Rassen kennenlernen.

    (Das sind übrigens Jungtiere, die NATÜRLICH noch ihren langhaarigen "Flaum" an den Seiten verlieren werden!)


    Wir "Hobbyzüchter" sind auch gut ohne Vereinsanbindung organisiert, durch zB die Forenwelt oder jetzt auch durch Facebook....


    Zwar bin ich (wie hier im Beispiel genannt) nun auch (ganz neu) im ZDRK vertreten, aber Hobbyzüchter werden meiner Meinung nach oft unterschätzt!


    Wir können was, was ihr nicht könnt! :P


    Zumindestens einige nicht ;)...denn keiner meiner Vereinskollegen kann mir sagen, was ich in der Verpaarung "x" zu erwarten habe!
    Hier spielen verschiedenste Trägereigenschaften eine Rolle, so berechnen wir alle evtl Farben (bei Spalterbigkeit) aus, dazu kommen zB ST/Scheckungsarten (wenn rezessiv) und Farbschläge die in der Rassezucht nicht anerkannt sind....


    Verpaarungen sind nicht so unüberlegt, wie manch einer glaubt!


    Und die Ergebnisse oftmals gelungen!

    > havanna-japaner in satin


    Ich für meinen Teil, jetzt sogar in zwei Kaninchenzuchtorganisationen vertreten...bleibe einer kleinen Liebhaberei ergeben! :love:



    LG Alex

  • Ich denke es ist an der Zeit dass sich alle, egal ob Züchter, Preisrichter oder Verbandsfunktionäre Gedanken darüber machen, wie und in welcher Effektivität das Europäische Standardwerk allgemein verbindlich wird und wie wir das Korsett aus Zwängen, Verordnungen und Regelungen sprengen um denen den Weg in unseren Verband frei zu machen, um die es geht: Junge Leute, deren Tiere nicht der Opa mit tätowieren lässt sondern jene, die ihre Kaninchen mit Liebe und Hingabe selbst züchten und mit Stolz und Selbstbewusstsein sehr gern auf unseren Ausstellungen präsentieren möchten. :rolleyes:


    Hallo Herr Majura


    Treffender kann man es nicht formulieren! Man beklagt den Mitgliederschwund und die, die mit Leidenschaft Kaninchen züchten, werden nicht Mitglied in einem Verein weil sie die "falschen"bzw. "verkehrten" Kaninchen züchten. Eine Vereins-Kreis oder Bezirksschau mit 50% Blaue Wiener ist auch nicht gerade sooo prickelnd.


    Gruß Franz

  • Guten Morgen zusammen,


    dieses Thema zeigt mal wieder viele Facetten, die sich überschneiden, alle aber wichtig sind.


    Vielleicht darf ich einfach mal trennen:


    Zum Thema "Öffentlichkeitsarbeit" herzlichen Dank den Damen, die sich dazu geäußert haben, besser kann man meine These nicht belegen - "Frauen an die Macht".


    Das Ursprungsthema von Henry - danke für dein erneutes Statement- ist eigentlch in der Summe klar - wir brauchen einen anderen Umgang mit Neuzüchtugen bzw. Anerkennung von Rassen, wir müssen uns an den europäischen Richtlinnien orientieren - nicht nur gedanklich- und wir müssen jetzt was tun, morgen sind keine Mitglieder mehr da.


    Es ist einfach auch schon, dass die Grundlinie zumindest hier im Forum stimmt, die frage bleibt, wie bekommen wir es da plaziert, wo auch Veränderungen bzw. Ansäzte von veränderungen möglich sind.


    Foren und Fachzeitschrift reichen schlicht nicht aus, es muss in die Köpfe der "Entscheider" , also Standardkommission, ZDRK-Vorstand und Preisrichtervereinigung - gerade letztere tragen die Hauptverantwortung für die Verarmung der Typvielfalt unserer Kaninchenrassen.


    Wie kommt man in diese Kreise, wie kann man auf dieses Thema aufmerksam machen, wie schafft man demokratische Strukturen, um gehört zu werden ???


    Ich bin überzeugt, dass einige in diesen Kreisen unserer Meinung sind, wir müssen es nur noch schaffen, dass sie ihre Meinungen vehementer und auf Gruppierunungen gestützt vertreten können, entweder müssen wir bessere Lobbyarbeit machen oder ein demokratisches Wahlsystem einführen, wo gibt es Ansätze ??


    mfg Peter

  • Also in meinen unzähligen Telefonaten mit Standardkomission, Club Vorsitzenden und anderen habe ich auch feststellen müssen , das bei einem vernünftigen Gespräch die Ablehnung gegen diese neuen Rassen garnicht so groß ist. Es ist eher die Skepsis vor der Mischerbigkeit und das kann ich zum Teil wenn ich mir verschiedene Hps oder Bazare durchlese auch durchaus nachvollziehen. Dort werden Tiere angeboten die neben diversen Farben der plattenscheckung mit blauen Augen in ihrem ganzen Stammbaum das Repertoire der Farbvielfalt ganz Europas + diverse fantasiefarbbezeichnungen wiedergeben. Und genau davon sollte man sich auch abgrenzen.
    Eine einheitliche Farbe und Nachkommen ohne farblich allzu große Überraschungen sollte die Grundlage sein. Obwohl dies auch nicht bei allen anerkannten Rassen gegeben ist - wie ich in eigener Erfahrung feststellen musste.
    Also verantwortungsvolle geplante Zucht ist das Eine. Das Andere ist wer hat denn schon mal einen rexzww oder einen satinzww in der Hand gehabt? Einen von einem ernsthaften Züchter?
    Die wenigsten haben überhaupt eine Vorstellung von den Tieren bzw. den "neuen" Rassen.
    Darum finde ich man sollte sie zeigen dürfen. Fernab jeder Bewertung nur als Information. Nur dann könnte man auch beurteilen wo die Tiere schon annehmbar sind und wo wie bei jeder Rasse die Problemzonen sind. :)


    Wir stellen uns dafür gerne zur Verfügung sofern es sich einrichten lässt reise ich oder unsere Zuchtfreunde gern durch Deutschland und präsentieren unserer samtigen Zww auf größeren schauen. Ich würde mir da auch eine Kooperation mit den anderen Züchtern der satinzww, kleinrexen, Teddy etc pp wünschen.


    Eine weitere idee unsererseits wäre eine Schau zu gestalten gern in Angliederung an eine größere Schau (zb bundesschau) für die neuzüchtungen.

  • Eine weitere idee unsererseits wäre eine Schau zu gestalten gern in Angliederung an eine größere Schau (zb bundesschau) für die neuzüchtungen.

    ...Und bei so einer würde ich ja auch gerne mal Löwenzerge in havanna vorstellen...wie ist das dann eigentlich, die haben ja ein BDK Tato...könnte ich die trotz nicht anerkannter Farbe als Gastausstellerin zeigen und bewerten lassen???


    LG Alex

  • Hallo,


    Peter, ich denke es nicht unbedingt eine Frage des Geschlechts, sondern eher eine des frischen Blicks. Was man ständig tut, sieht, wiederholt, wird irgendwann kaum noch intensiv betrachtet und so verstellt man sich dann die Möglichkeiten der Veränderung. Manche Sachen fallen Neulingen einfach mehr auf als den Alten Hasen. Würde ich schon seit Jahrzehnten Kaninchen züchten und hätte ich die meisten Standardanforderungen im Kopf käme es mir wahrscheinlich auch nicht in den Sinn diese Informationen für die Besucher auf Plakate zu bannen, zu schnell hält man das eigene Wissen für selbstverständlich und allgemein verbreitet. Weiß man diese Dinge aber noch nicht und steht ratlos vor den Bewertungen der Preisrichter, fällt einem gleich viel deutlicher auf, wenn ein Verein sich im Punkt Information mal von den anderen abhebt. Eine Umsetzung und Verbreitung wäre denkbar einfach, wenn in jedem Verein nur einer mal einen Moment aus der Routine heraustritt. Normalerweise ist die Aufgabenverteilung für eine Schau ja eine Sache weniger Minuten...meistens macht jeder genau das, was er schon im letzten Jahr gemacht hat, und schon ist alles verteilt. Nur einer (oder eine) muss an dem Punkt sagen "Halt, ich würde dieses Jahr gerne noch für die Ergänzung xy sorgen". Wofür gibt es denn den schönen Punkt "Vorschläge und Anträge" im Sitzungsablauf, der meist nicht genutzt wird :D . Gute Verbreitung bei Vereinsschauen, dann werden Kreisschauen bald nachziehen...machen es genug KVs, wird auch die Landesschau darüber nachdenken usw.


    Ganz ähnlich könnte man es handhaben mit den nicht anerkannten Rassen. Mag es auch schwer sein, am Zulassungsverfahren schnell was zu ändern...die Tiere zumindest zu zeigen und damit Interesse zu wecken wäre deutlich leichter. Für Vereinsschauen ist ja in den AAB extra aufgeführt, dass es in Ordnung ist, auch "Heimtier-Kaninchen" zu begutachten, unabhängig von Rasse und Kennzeichung. Was spricht dagegen, in diese Gruppe nicht nur das Kuschelkaninchen der Kinder aufzunehmen, sondern auch (und eher) die ernsthaft gezüchteten aber nicht anerkannten Zwergrassen? Wo steht, dass diese "begutachteten" Kaninchen keinen Käfig in einem seperaten Schaubereich haben dürften? Könnte man solches auf breiter Basis in den Vereinen etablieren, könnte der Druck von "unten" reichen um dies auch in der nächsthöheren Ebene durchzusetzen. Und wenn man die Tiere erst mal überall sieht wird es sich auch leichter gestalten sie zuzulassen. Bekanntermaßen begehrt der Mensch gern, was er oft vor Augen hat, entsprechend würden sich so wohl eher auch eingesessene Züchter finden die sich der Rassen annehmen und nicht erst 5 Jahre etwas anderes im ZDRK züchten müssen um es überhaupt zu dürfen.


    In beiden Bereichen ist aber das wichtigste meiner Meinung nach die Kommunikation. In den Vereinen miteinander ins Gespräch kommen um neue Kleinigkeiten auszuprobieren, mit den Züchtern nicht anerkannter Rassen ins Gespräch kommen um sich kennen zu lernen und die Tiere mal sehen zu können. Wenn Ideen an der Basis verbreiteter werden mit den Entscheidern höherer Ebenen ins Gespräch kommen (auch die Preisrichter und Kreisverbandsvorsitzenden die wiederrum höhere Entscheidungsträger kennen sitzen ja meist in Ortsvereinen und können Ideen weitertragen). Jeder, der hier im Forum oder durch die Fachzeitschrift auf eine innovative Idee kommt hat es doch grundsätzlich in der Hand diese zu verbreiten. Vieles wird in Ansätzen ja schon gemacht, man muss es nur ausbauen, festigen und weitersagen.


    Und was Sybsilon sagt, muss ja nicht nur den Züchtern noch nicht anerkannter Zwerge zu Gute kommen. Man merkt es ja hier im Forum ab und an...nicht wenige Rassezüchter pflegen neben der Rassezucht ihre privaten Experimente, auch bei größeren Rassen. Da wären sicherlich einige "Rassen" oder Farbschläge dabei, die durchaus beachtenswert sind. Könnte man die zeigen (auch ohne jede Bewertung, nur um sie Publikum zugänglich zu machen) wäre das doch für die betreffenden Züchter ein Gewinn, es steckt doch oft nicht weniger Arbeit darin, als in einer anerkannten Rasse.

  • Hallo,


    Carola, vielleicht ist unser Blick "frisch " geblieben, weil wir aus einem LV kommen, in denen gemichte Kleintierzuchtvereine eher die Regel sind. Wenn ich sehe, was aus den reihen der GeflügelzüchterInnen kommt, nicht nur an Ideen sondern auch an Umsetzungen - wissenschaftlicher Geflügelhof, AOC-Klassen usw. - , da hinken wir "karnickelleute " ganz schön hinterher.


    Natürlich kann man argumentieren, die ständen unter größerem Druck durch TSchG, Vogelgrippe usw., ich wage aber zu prognostizieren, dass es uns KaninchenzüchterInnen bald genauso gehen wird.


    Ich bin dankbar dafür, dass immer wieder junge und ältere Leute versuchen, an den Statuten was zu verändern, neue Ideen einzubringen , Vorschläge zu machen......., ich bin aber auch realistisch genug zu sehen, was im ZDRK daraus gemacht wird: Uniformität der kaninchenrassen, Rigidität der Neuzuchtvoraussetzungen, "Burschenschaften" anstatt Demokratie, Bekenntnis zu UMT ohne Praktische Überprüfung, Anerkennung des TSchG ohne Überprüfung der Qualzuchtvorgaben bei Zwergen und Schecken,........


    Ich möchte damit den ZDRK nicht schlechtreden, nein , absolut nicht, ich möchte nur vor Augen führen, dass Entwicklung in Richtung "Heute " anders sein muss........., das Ziel kann doch nicht ein "Gesundschrumpfen " auf nur noch wenige Mitglieder mit ganz speziellen "Austellungsinteressen " sein ?????


    Deshalb meine Fragen, wie man sich "Gehör " verschaffen kann auf ofizieller Ebene, Lippenbekenntnisse im 4-Augen-Gespräch reichen leider nicht .


    mfg Peter

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