Ich habe den Artikel in der aktuellen Kaninchenzeitung mit großem Interesse gelesen und würde gerne mal eure Meinung dazu hören.
Kurz zusammengefasst stellt Henry Majaura interessante genetische Kombinationen vor allem bei den Zwergrassen vor, die es bisher vor allem bei nicht organisierten Hobbyzüchtern gibt. Darunter fallen z.B. Satin-Zwergwidder, Teddyzwerge, anders als rhönfarbige Löwenköpfchen und die sog. Mausohren, von denen ich an dieser Stelle auch das erste Mal gehört habe.
Herr Majaura ruft dazu auf, diese Rassen genauer unter die Lupe zu nehmen um einerseits ihr genetisches Potential zu nutzen, andererseits aber auch bisher nicht im ZDRK organisierte Züchter für den Verein zu gewinnen. Dabei plädiert er dafür, dass nicht jeder neue Farbenschlag einer bereits anerkannten Rasse das komplette Verfahren der Zulassung einer Neuzüchtung durchlaufen sollte. Für die Löwenköpfchen hieße dies z.B., dass sie sobald sie als Rasse im Standard aufgenommen werden, auch alle reinen Farben z.B. schwarz, havannah gelb oder rot anerkannt werden könnten. Ausnahmen macht er bei Scheckungsfaktoren aufgrund der genetischen Zusammenhänge.
In seinem Fazit erklärt Herr Majaura, dass vor allem Frauen und Mädchen mit der Zulassung von neuen Zwergrassen und deren Farbenschlägen als Züchter gewonnen werden könnten.
Er sieht in der Zucht der Zwergrassen eine neue Säule für die Kaninchenzucht, die den ZDRK gestärkt in eine gesicherte Zukunft führen kann.
Ich finde das ist ein sehr mutiger Ansatz, vor allem, wenn ich daran denke, wie die Reaktionen hier in der Umgebung auf die Löwenköpfchen rhönfarbig waren: "Da hat man nichts im Topf" oder "Das ist ja nur was für die Kinder"
Ich sehe den Trend in der Zucht auch ganz klar bei den Zwergrassen und könnte mir gut vorstellen, dass z.B. Teddyzwerge bald als Neuzüchtung zugelassen werden könnten.
Allerdings bin ich nicht für eine wahllose Zulassung von solchen Kombinationen wie Satin-Rexzwergwidder. Ernsthafte Zucht braucht ernsthafte Züchter, die sich den Rassen intensiv widmen.
Mich erschreckt vor allem in der nicht organisierten Farbenzwerge-Zucht immer wieder, dass es viele Leute gibt, die Typzwerge miteinander verpaaren, ohne sich über die Konsequenzen im Klaren zu sein. (Eine ähnliche Diskussion gabs hier glaube ich schon mal um die NHD oder Mini-Lop Zwergwiddeer)
Wie seht ihr das?
Grüße
Tanja