Vererbung von vorstehenden Hüftknochen

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  • Hallo zusammen!


    Habe Anfang November mit dem Decken meiner Häsinen begonnen und mit meinem vermeintlich besten Jungrammler 3 Häsinen gedeckt.
    Nun war am Wochenende ein Zuchtfreund bei mir, der bei genauer Durchsicht meiner Tiere genau bei diesem Rammler "leicht" vorstehende Hüftknochen bemerkt hat.
    Ich konnte die Hüftknochen dannach auch deutlich erkennen. Meiner Meinung sind diese nicht extrem aber eben vorhanden


    Mich würde interessieren wie ich nun mit den Jungtieren aus diesen Würfen vorgehen soll, genügt es hier einfach die Jungtiere bei denen dieses Merkmal auftritt zu selektieren oder ist der ganze Wurf für die weitere Zucht unbrauchbar?


    Da der Rammler mit dem Gewicht auch auf der Obergrenze liegt ist ein fütterungsbedingtes auftreten der Hüftknochen auszuschließen, auch habe ich keine weiteren Tiere mit diesem Merkmal, auch bei 2 Wurfschwestern dieses Rammlers nicht.
    Auch ist bei noch keinem Tier von mir auf einer Austellung dieses auf eine Bewertugsurkunde geschrieben worden (2 1/2 Jahre Zucht).
    Sonst zeigt dieser Rammler hervorragende Rassemerkmale, wurde auf unserer Vereinsschau mit 96,5 bewertet (mit 15 in Kopf/Ohr und 0,5 Pkt. Abzug weil die Deckfarbe nicht fertig war.)
    Auch mein Zuchtfreund der seit 10 Jahren Blaue Wiener züchtet meinte zu dem Tier das es ohne diesen Fehler durchaus V-verdächtig wäre, so würde er aber den Kochtopf empfehlen.


    Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen,
    mfg, James

  • Hallo James,


    Wenn man bedenkt welche Rasse du züchtest bin ich auf der Seite des Zuchtfreundes. Bei Blauen Wienern ist es nicht nötig mit einem Tier zu züchten das in der Körperform Mängel hat.
    Das mache ich bei meinen Zwergwiddern weiß RA auch nicht. Sogar bei meinen Zwergwiddern blau-weiß versuche ich es so weit als möglich zu vermeiden Tiere mit einem Fehler in der Form einzusetzen.
    Wenn dann eher eine Häsin anstatt eines Rammler. Bei der Häsin ist ein Wurf kaputt bei einem Rammler mehrere Würfe.
    Da die Häsinnen bereits gedeckt kann man eh nichts mehr machen, nur bei den Jungtieren strickt auf die Körperform zu achten. Ob ich mit einem der Jungtiere die diesen "Fehler" nicht zeigen weiterzüchten würde, würde ich von der Intensität des Auftretens der Hüftknochen beim gesamten Nachwuchs des Rammlers abhängig machen.


    Gruß
    Margit

  • Hallo Thomas,


    das mit den Hüftknochen ist meiner Meinung nach so eine Sache: Generell bin ich der Meinung, dass es bei dieser Rasse keine Mängel ist der Pos. 1 geben darf. Jedoch möchte ich auch anmerken, dass du einige Häsinnen gedeckt hast und damit den Rammler "belastet" hast. Dadurch kann ein Gewichtsverlust schon passieren und dementsprechend die Knochen zum Vorschein kommen.


    Generell bin ich der Meinung, dass nicht unbedingt der ganze Wurf für die Katz ist, sondern du einfach selektieren musst. Da ich deine Tiere bereits auf den verschiedensten Ausstellungen gesehen (und mitbewertet) habe, glaube ich nicht, dass du da wirklich ein Problem hast.


    Nur eine Frage am Rande: War der Zuchtfreund von deinem Zweitverein oder ein "externer"?


    Also Kopf hoch und mit vollgas dran bleiben!


    LG


    Gerhard

  • Hallo zusammen!


    Vielen Dank für eure Antworten!


    @Margit: Wie würdest du Würfe bzw. alle Würfe ganz selektieren, also ab welcher Prozentzahl bei auftretenden Hüftknochen in etwa!


    @Gerhard: Werde den Rammler morgen nochmal auf die Waage stellen und wiegen, bei Zuchtbeginn hatte er ziemlich genau die 5kg.


    Ich selbst gehe davon aus das wenn, wenige Nachkommen betroffen sein werden, da der Vater des Rammlers ein bereits oft eingesetztes Alttier war, und ich auch von Schwestern der Mutter Nachkommen habe bei denen es keine Probleme gibt.


    Mfg, James

  • Eine Alternative für das Erscheinen der Hüftknochen könnte auch eine Erkrankung sein (Kokzidiose),denn da geht in vielen Fällen die Muskulatur am Rückgrand und den Beckenknochen zurück.
    Vorstehende Beckenknochen sind nicht vererblich,sondern hervorgerufen durch eine Wachstumsstörung in der Jungtieraufzucht ( Kokzidiose usw.)
    Ratsam ist bei den Jungtieren eine Kur zur Bekämpfung der Kokzidiose vorzunehmen mit einem spezillen Fertigfutter.


    Gruß Kleinwidder

  • Gerade beim Zuchtrammler darf man beim Punkt Körperform keinerlei Zugeständnisse machen. Defekte in der Körperform vererben sich massiv, so natürlich auch die vorstehenden Beckenknochen, ein genetischer Vererbungsfehler. Die Ansicht, es rührt von eventueller aufgetretener Koziodose, vertritt Franz schon seit mehr als zehn Jahren, es ist halt seine Überzeugung.
    Selektion bei den Jungtieren und größte Sorgfalt bei der Auswahl der Zuchttiere, das ist hier gefragt.

  • Ich kann mir nicht vorstellen dass der Rammler von James in der Entwicklung zurückgeblieben ist, der Rammler machte ja immerhin 96,5 Pkt. Ich habe bei meinen Jungtieren auch immer welche dabei die vorstehende Beckenknochen haben, diese Tiere werden bei mir ausselektiert. Durch dieses selektieren werden diese Jungtiere immer weniger, es sind aber trotzdem immer welche dabei, alles andere wäre von mir gelogen. Ich glaube auch, dass immer welche dabeisein werden, nur die Anzahl der Tiere kann man durch gezielten Zuchteinsatz von guten Tieren schon minimieren. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Tier welches eine Erkrankung durchgemacht hat, nicht nur vorstehende Beckenknochen hatte, da fehlte es dann schon überall. Für mich sind vorstehende Beckenknochen rein genetisch bedingt und nichts anderes.


    Gruß Franz

  • Hallo zusammen!


    Vielen Dank für eure vielen Antworten!


    Der Rammler hat nachwievor 5kg (da ein Gewichtsverlust wegen intensiven Zuchteinsatzes im Raum stand). Seine Gewichtsentwicklung habe ich ab dem 3.Monat aufgeschrieben. Diese zeigt einen sehr guten kontinuierlichen Verlauf.(Bei Bedarf kann ich sie hier einstellen)


    Ab wann kann ich die Jungtiere wegen der Hüftknochen selektieren, und ab wann kann man sich sicher sein das wenn man nichts davon merkt auch keine mehr "kommen".


    Mfg, James

  • Hallo James


    Sobald ich meine Jungtiere trenne bekommt jedes Tier exakt die gleiche Menge an Futter. Du erkennst dann von selbst den Unterschied (gut oder schlecht) wenn du die Tiere immer wieder miteinander vergleichst. Ich selektiere das ganze Jahr über. Ein bißchen Zeit sollte man den Tieren aber schon geben. Pauschal kann ich keine Zeit nennen, bei manchen warte ich wirklich lange, andere sind dafür ganz schnell weg.


    Gruß Franz

  • Hallo,


    aus Zeitmangel 3 Überlegungen:


    1. Anatomische Merkmale entstehen durch sehr viele unterschiedliche Ursachen, auch aus Ergänzung oder Weglassen - in Züchterkreisen spricht man von Ausgleichspaarungen. dies bedeutet nichts anderes, als dass 2 negative Hauptmerkmale nicht miteinander verpaart werden sollten, sofern es Alternativen gibt.


    2. Erkrankungen können Skelettdeformationen bewirken, Kokzidiose kann dies nicht, lediglich eine nachvollziehbare reduzierte Muskelfülle ist feststellbar - kurz, die Tiere magern ab und dadurch tritt das Skelet deutlicher in Erscheinung.


    3. Die Entwicklung und vor allem die individuellen Unterschiede unserer Tiere kann man nicht bei Rationalisierung erkennen, das war zwar lange üblich, ist aber mittlerweile überholt.Nicht der vergleich bei gleicher rationierter Fütterung ist entscheidend sondern der Vergleich bei frei zur verfügenstehenden Mengen -kurz, die Frage ist nicht wer überlebt bei Sparration sondern wie entwickelt sich ein Tier bei freiem Zugang - ein ganz anderer Denkansatz.


    mfg Peter


    mfg Peter

  • Die Entwicklung und vor allem die individuellen Unterschiede unserer Tiere kann man nicht bei Rationalisierung erkennen, das war zwar lange üblich, ist aber mittlerweile überholt.Nicht der vergleich bei gleicher rationierter Fütterung ist entscheidend sondern der Vergleich bei frei zur verfügenstehenden Mengen -kurz, die Frage ist nicht wer überlebt bei Sparration sondern wie entwickelt sich ein Tier bei freiem Zugang - ein ganz anderer Denkansatz.


    Hallo Peter


    Da bin ich anderer Meinung. Sollte ich meinen Jungtieren Futter zur freien Verfügung geben, stelle ich keinen Zwergwidder mehr im Alter von 6 Monaten aus und verfettete Jungtiere bringen mir leider auch nichts.


    Gruß Franz

  • Hallo Franz,


    glaube ich Dir, nur, hast es es schon mal probiert mit "anderem" Futter??


    Ganz Kurz:


    Gerade in den Kriegsjahren war es üblich, ganz gezielt auf optimale Futterverwerter zu züchten, da die Futtermittel einfach knapp waren bzw. anders verteilt werden mussten ( in einem Zuchtbuch von 1938 das mir vorliegt wurde dies sehr eindrücklich beschrieben).


    Heute mit Futterüberschuß und dem Anspruch der bestmöglichen Haltung und Versorgung sieht dies anders aus, es ist nicht mehr "Schmalhans" in der Küche !! (über den Sinn und Unsinn diskutieren wir erst mal nicht).


    Das bedeutet aber auch, dass nach diesen Vorgaben die Rassen so zu selektieren sind, dass sie ohne Begrenzung = optimaler Versorgung die Standardforderungen erfüllen.


    Das kann man wunderbar mit Haltung und Fütterung steuern:


    Zwegwidder in Freiläufen werden nicht fett bzw. mit optimaler Naturnahrung erreichen sie problemlos ihr gewünschtes Gewicht, leichtes Nachjustieren mit kraftfutter beruhigt das Gewissen.


    Durch die Reduzierung des Standardgewichtes gerade bei Zwergwiddern sollte ja nicht erreicht weren, dass "Hungerhacken " auf den Ausstellungen erscheinen, sondern der Typ sollte so kompakt und klein werden, wie es den Wünschen der standardkommission entsprach.


    Entscheidend darf nicht Futterentzug und das Alter sein sondern die genteische Grundlage.


    mfg Peter

  • Entscheidend darf nicht Futterentzug und das Alter sein sondern die genteische Grundlage.


    Hallo Peter


    Ich schrieb nur, dass meine Tiere die gleiche Menge an Futter erhalten. Meine Tiere haben keinen Futterentzug, sondern werden abwechslungsreich (behaupte ich jetzt mal) und mit Pellets versorgt. Nicht zu knapp aber mit Maß und Ziel .Von all dem ganzen Futterzeug's bekommt jedes Tier die gleiche Menge und da kann ich in einer gewissen Zeit schon unterscheiden ob ein Tier hinten runder ist als ein anderes. James hat ja gefragt ab wann er bei Jungtieren vorstehende Beckenknochen erkennen kann. Ich verfahre halt so wie ich es geschrieben habe. Außerdem züchtet er keine ZwW. sondern Blaue Wiener, so dass das mit der optimalen Naturnahrung und den Freiläufen ihm nicht weiterhelfen wird. Bei meinen ZwW. magst du ja recht haben, aber hier habe nicht ich gefragt sondern James. ;)


    PS: In Leipzig kannst mir das ja mal ausführlich erklären( bzgl. ZwW.)


    Gruß Franz

  • Guten Morgen Franz,


    werde ich gerne tun, hätte wohl die Namen für die einzelnen Überlegungen dahinterschreiben sollen =7


    Die Antwort für James war aber die erste der Aufzählung, was nichts anderes bedeutet, als dass man durch Ausgleichspaarungen einzelne vermeindliche Mängel relativieren kann,d.h., Ich sehe bei dem Rammler die Summe der Eigenschaften - dadurch relativieren sich Mängel schon ganz von alleine - und suche die entsprechende Häsin dazu aus.


    mfg Peter

  • Hallo Peter,


    schöner Beitrag von Dir ,ich stimme Dir 100% zu, deine Ausführungen sind fachlich und sachlich richtig.


    Ein Blauer Wiener mit so ein Manko sollte auf keinen Fall zur Zucht eingesetzt werden.


    Schöne Grüße an alle bis Leipzig Markus

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