Maisgrün, Topinamburblätter & ein Anfänger am Napf!

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  • Guten Tag zusammen,


    ich tue mich bei der Fütterung meiner Jungkaninchen, diese sind so rund 12 Wochen alt und vermutlich aus dem Gröbsten heraus, bezüglich der o.a. Futtermittel schwer. Sie nehmen beides (frisch aus dem Garten, alles unbehandelt) sehr gerne, doch bin ich mengenmäßig sehr zurückhaltend, weil ich keine Ahnung in Bezug der Bekömmlichkeit habe und gebe daher jedem Tier von beidem jeweils nur ein Blatt.


    Kann ich die Mengen sorglos steigern, bis die Tiere satt sind oder muss ich Vorsicht walten lassen?


    Zucchini? Gegenwärtig fallen täglich Endstücke dieser Frucht an. Darf ich die verfüttern?


    Ach so, Erdbeerlaub und Minze treiben die Kerlchen in den Fresswahn, gab's bisher aber nur in homöopathischen Dosen. Menge beibehalten oder steigern?


    Grundsätzlich achte ich natürlich darauf, dass kein Frischfutter in der Bucht bleibt, ist bisher aber nicht nötig gewesen.


    Wäre nett, wenn Ihr mir mit Euren Erfahrungen weiterhelfen könntet!


    Merci

  • Hallo,


    Topinambur füttere ich ab dem "ersten" Tag unbegrenzt.
    Ganze Maispflanzen habe ich in den letzten Jahren auch schon gefüttert. Die Kolben sind mästend, beim Rest hatte ich noch keine Probleme.
    Zucchini fressen bei mir nicht alle Tiere, scheint manchen zu bitter zu sein.
    Erdbeeren und Minze halte ich auch für unbedenklich, habe ich auch schon in größeren Mengen problemlos gefüttert. Bei der Minze könnten höchstens die ätherischen Öle vielleicht Probleme machen. Kann mir aber nicht vorstellen, dass Du SO viel Minze hast.
    Ich füttere gerne jeden Tag ein bischen von allem und nicht ein Tag nur dies und einen Tag nur jenes. Dann können die Tiere auswählen und das scheint mir das Beste.


    Viele Grüsse, Claudia

  • danke für die Rückmeldung,


    also die Pfefferminzvorkommen sind wirklich begrenzt und sollen in erster Linie den Kindern als "Kaugummitee" dienen und die Maiskolben sind für'n Grill gedacht, so wir denn alle bearbeitet bekommen. Aber schön zu wissen, dass ich mit der Blattmasse eher sorglos umgehen kann und noch besser, ich muss das alte Erdbeerbeet nicht kompostieren, sondern schicke es durch die Mümmelmänner.


    Und ja, jeden Tag von allem würde auch mir besser gefallen, als Einsortentage.


    Hab' vielen Dank!


    LG


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    wenn du eine naturnahe Ernährung anstrebst sind hier meine Tips :)


    Kaninchen sind unemfindlich gegen Bitterstoffe, daher schmecken Ihnen Löwenzahn, Rucola und manche bittere Salatsorten sehr gut.


    Frische Kräuter wie Salbei, Pferfferminze oder Dill kannst dU Ihnen frisch und getrocknet geben. Frisch so viel sie mögen und getrcoknet etwas sparsamer da dort die Inhaltsstoffe konzentrierter vorkommen und es bei dauerhafter Fütterung durch zu viel Klazium zb zu Harngries kommen kann.


    Was du noch füttern kannst wie viel sie mögen sind Möhren, Fenchel, Petersilienwurzel, Blattlaub von Obstbäumen, Wiesenschnitt oder wie du sagtest auch das Grün vom Mais.


    Was du ab nd zu mal füttern kannst so ein viertel Stück am Tag oder alle 2 Tage ein halbes zb sind Äpfel oder einen Maiskolben jetzt zur Zeit.


    Ab und zu solltest du deinen Kaninchen auch Fettsäuren zuführen in Form von Ölreichen Sämereien wie Sonnenblumenkerne. Kürbiskerne oder Leinsamen.


    Sollten deine Kaninchen bissel an Speck zuelgen sollen so kanst du etwas mehr von den Sämerein füttern sowie Mehlsaaten wie Hafer, Gerste und Dinkel.


    lg Eve

  • Hallo,


    meine fressen auch die Blätter der Sonnenblumen.


    An Unkräutern werden auch Ackerwinde und Ackerschachtelhalm, Hirtentäschel, Franzosenkraut und Vogelmiere gerne gefressen.


    Zu der Minze fällt mir ein das man die nicht bei säugenden Häsinnen geben soll.


    Liebe Grüße Birgit

  • danke für Deine Tipps, das ist ein halbes Lehrbuch gewesen.


    Zur Möhre habe ich aber noch eine Frage, ich habe hier im Forum gelesen, dass ein Zuviel - damit ist täglich gemeint gewesen - an Möhren, das Wachstum junger Kaninchen hemmen würde. Ist Dir darüber Näheres bekannt? Das mit den Ölsaaten ist ein wertvoller Tipp, die Sonnenblumenkerne sind ohnehin fast reif. Kann ich die mit natürlich gewachsener Umverpackung geben?


    Hab nochmals vielen Dank dür Deine wundervollen Tiere.


    @ Hallo Birgit, Acherschachtelhalm? Das Dreckszeug aus dem ich mein Spritzmittel gegen Blattpilze gewinne? Nicht zu fassen, davon hätte ich reichlich in den Staudenbeeten.


    Merci vielmals an alle!




    Thomas

  • Sollten deine Kaninchen bissel an Speck zuelgen sollen so kanst du etwas mehr von den Sämerein füttern sowie Mehlsaaten wie Hafer, Gerste und Dinkel.


    Hallo


    Möhren würde ich nicht "soviel sie mögen" verfüttern. Ich hab schon selbst gesehen wie jemand Karotten "ad libitum" verfüttert hat und die Tiere dann Durchfall bekamen. Auch habe ich festgestellt das Tiere von Gerste fett werden. Für mich ist es ein Ammenmärchen dass die Tiere von Gerste nicht fett werden.


    Gruß Franz

  • Sag ich doch Franz mit der Gerste. Will er dass die Kaninchen an Speck zulegen dann Getreide füttern :)


    Zur Möhrenfütterung dass diese das Wachstum hemmt weiß ich leider nix genaueres. Ich fütter täglich Möhren. So ein bis 2 kleine bs mittelgroße pro Kaninchen und ein Wurf Kaninchen bekommt mehrere in den Stall gelegt. Ich hab nur Linienbedingt Wachstumsunterschiede feststellen können. Ob es an den Möhren lag weiß ich leider nicht :)


    Durchfall durch Möhren ist bei mir bisher ausgeblieben.

  • Genau dieses Wild/Kraut meine ich :).


    Ich halte einen bunten ;) Strauß voller Unkräuter den Kaninchen vor die Nase und je nach vorliebe ziehen die sich dann was raus :).


    Ackerwinde (von meiner Oma auch Düfelsneigarn genannt ) mögen aber eigentlich alle lieber. Gerne auch mit Wurzel.

  • Hallo,


    "Teufelsnähgarn"- ja das ist der richtige Name für das länger und länger werdende Pflänzchen. Kaum zu besiegen, immer wiederkehrend und...es wird von den Kaninchen gern gefressen.


    Gruß,


    Moni

  • Guten Morgen zusammen,


    es freut mich außerordentlich, wie viele sich um eine artgerechte naturnahe Fütterungsform bemühen und wie viel Wissen und Erfahrung doch schon vorhanden ist, eine sehr erfreuliche Entwicklung die mich hoffen lässt :) :) :)


    Vielleicht darf ich gerade für Anfänger und Umsteiger noch ein paar Anmerkungen machen:


    1. Es ist ein Unterschied, ob ich morgens mit dem Mähwerk mein Futter auf den Wiesen mähe oder ob ich das Frischgrün aus dem Garten zusammenstelle. in ersterem Falle habe ich mein Basisfutter und kann Gartenabfälle je nach Anfall dazugeben oder aber auch gezielt einsetzen. In letzterem Falle sieht es etwas anders aus, da die Menge von Frischgrün in der Regel schlicht geringer ist. Deshalb füttere ich Heu als Wiese und achte beim Frischgrün schon genauer darauf, was ich gebe.


    2. Bei der Frischgrünfütterung kommt es immer darauf an, welche Kombinationen ich füttere, wenn es um die Vorlieben bzw. Schmackhaftigkeit der einzelnen Pflanzen geht. Die Tiere haben generelle aber auch sehr individuelle Vorlieben - hängt oft auch mit dem Fressverhalten des Muttertieres zusammen, zumindest bei längerem Verbleib bei derselben-, dies kann man nur optimieren durch möglichst unterschiedliche gleichzeitige Angebote. und Bitte nicht vergessen, was heute nicht gefressen wird ist morgen vielleicht als erstes weggeputzt.


    3. Nicht unterschätzen sollte man auch das von mir sogenannte selektive Fressverhalten, von dem ich glaube, dass Tiere ganz individuell genau wissen, was sie genau jetzt brauchen - damit erklärt sich auch das Fressen von Pflanzen, die eigentlich in der Regel gemieden werden - bitte aber nicht verwechseln mit eintöniger Fütterung (= immer nur das gleiche), da fressen die Tiere vor Hunger fast alles.


    4. Kräuter sind für Kaninchen sehr wichtig und bedeutsam, allerdings sollte man nie vergessen dass jegliche Übertreibung auch schädlich sein können, ja sogar giftig. Ich möchte jetzt nicht auf jedes Kraut einzeln eingehen sondern viel eher meine Futterungsmethode dasrstellen, so, wie es eben keine Probleme gibt. Je nach Anfall schneide ich ca 2-3x wöchentlich ein Strauch zusammen, die guten Blätter/Trieb trockne ich zum Eigengebrauch, den Rest verfüttere ich in kleinen Dosen an die Tiere - nicht täglich das gleiche, bei evtl. Krankheitsverdacht kann es mal ne Ausnahme geben. Und bitte denkt nicht, dass die Tiere auch alle Kräuter liebend gerne fressen - letzte Woche blieb bei den meisten Tieren der Großteil des Salbeis liegen, Minze ist ebenfalls nicht sehr beliebt und wird nur gefressen, wenn nichts anderes da ist.


    6. Am Beispiel Karotten möchte ich kurz die Vorlieben bzw. die Rangfolge unserer Kaninchen aufzeigen, die Individuell nochmals ganz unterschiedlich sein kann. Ich füttere über das Winterhalbjahr regelmäßig Kartotten, nicht zu viele, da bleiben sie liegen. Im Sommerhalbjahr mit einem reichhaltigen Angebot von Blattpflanzen werden sie nicht gefressen, ja sogar verschmäht, nicht mal das Kraut davon findet Zuspruch. Die bei Menschen sehr beliebte Sorte "Purple heaze" hat noch kein einzges Tier auch nur angeschaut, nicht mal gerieben im Weichfutter sind sie begeistert - vielleicht einfach zu süß, was Kaninchen ja nicht so sehr mögen bzw. vertragen.


    7. Es rentiert sich im Garten speziell Pflanzen für die Futterung anzubauen, idealer Weise"Zweinutzungsarten" - schmeckt dem Mensch und nützt dem Tier :)


    Empfehlen kann ich da ohne Abstriche alle Blattkohlarten, Topinambur und Zichorie- gibt es als Salat und rein als Futterpflanze- sowie alle "Bittersalate". Ein Weiden- bzw. Haselbusch findet auch überall Platz, Beerenobst muss eigentlich sein !


    Ansonsten sind viele Blumen ein Leckerbissen, ganz voran stehen Dahlien und Rosen, Lavendel - bitte den echten- und die wunderschönen Ringelblumen, Comphrey und Sonnenblumen zieren jedes Beet und die Blätter begeistern die Tiere - Sonnenblumenkerne brauche ich mir wegen der Fütterung keine Gedanken machen, die werden von Scharen von Vögeln geholt - ein gerne gegebener Beitrag an die Natur.


    Wer seinen Garten abwechslungsreich bepflanzt wird auch immer etliches an Frischgrün vorhalten können, was für die Tiere sehr gesund ist. Idealerweise haben wir auch noch Hühner , denen wir die Grünfutterreste unserer kaninchen vorwerfen, sie holen noch das letzte raus, der rest wird gut vorbereitet kompostiert - ein wundervoller Kreislau der natur, gestaltet und organisiert von uns Menschen, ein kleines dankeschön für unser ansonsten eher rücksichtsloses Verhalten - aber auch da kann man noch einiges verändern :)



    mfg Peter

  • Morgen!
    Auf meinen freigewordenen Beeten machen sich mittlerweile über 200 Grünkohlpflanzen breit.Ein Futter im Winter,gerade wenn die ersten Jungtiere da sind.habe dieses jahr mal eine neue Sorte,ein reiner Futtergrünkohl mit angebaut,neben der Sorte Vitella.Macht wenig Arbeit und bringt viel Grünes,gerade in der "schlechten Jahreszeit".
    Andreas

  • Hallo Florian,



    im Prinzip ja, sofern sie sie fressen.


    Allerdings bin ich kein Fan von Baumblättern, Weide und Hasel mal abgesehen.


    Blätter sind sehr unterschiedlich in den Nahrstoffen und in der Verträglichkeit ebenso wie in der Schmackhaftigkeit - durch Chlorophyllabbau, Pilze und andere Blattkrankheiten sind sie kein Optimum für die Kaninchenernährung - aber wie gesagt, wenn sie gefressen werden in kleinen Mengen - warum nicht.


    mfg Peter

  • hab vielen Dank für deinen Aufsatz, ich bin immer noch etwas sprachlos ob der Fülle an Informationen.



    • Gegenwärtig ist mein Außenstall von drei Seiten mit Topinambur zugewachsen und gegen jede Form der Bodensicht getarnt. Comfrey/Beinwell habe ich schon allein wegen der Hühner im Angebot und gegenwärtig zerlege ich die Süßmaispflanzen so, wie die Familie die Kolben verbraucht.
    • Was ich nicht wußte ist, dass ich die Ringelblumen verfüttern kann, welche ich wegen der Nematoden überall habe. Spielt es eine Rolle, ob die noch blühen bzw. schon verblüht sind?
    • Was Kohlpflanzen anbelangt, bin ich etwas gehemmt, an den Buchten mit Blaukraut- (Rotkohl), Spitz- oder Weißkohlblättern aufzulaufen. Da wiederspricht sich auch die Literatur und zzgl. des Gewäschs der Altvorderen in meiner unmittelbaren Umgebung, weiß ich -außer Grünkohl betreffend- überhaupt nicht mehr, was richtig und was falsch ist, also lasse ich es besser.
    • Haseln habe ich im Hühnerauslauf und die bedürfen auch des Rückschnittes, wo ich gegenwärtig im Zweifel bin, ist der Obstbaumrückschnitt (wäre im August fällig gewesen) Nach dem ich festgestellt habe, dass ich dieses Jahr Monilia in den Äpfeln hab, denke ich, die Verfütterung verbietet sich von selbst, oder?


    Hab vielen Dank für die Teilhabe und Deine Mühen


    LG


    Thomas


    PS: "Puple Haze" gibt's bei mir nur von J.Hendrix, F1 Mumpitz aber grundsätzlich nicht!:-)

  • Hallo Thomas,


    Ringelblumen werden vor oder nach der Blühte unterschiedlich gefressen, einfach ausprobieren.


    Bei Kohl sollte man einfach den Unterschied zwischen Blatt- und Kopfkohlarten beachten, wobei speziell eigentlixch nur Ror- und Weißkohl bedenklich sind, in kleinen Mengen auch da nicht - daran haben die Altforderen nicht gedacht und eben dann alles in einen Topf geworfen.


    Monilliaäste dringend im Restmühl entsorgen, keineswegs füttern und bitte nur mit Einmalhandschuhen arbeiten, Astschere desinfizieren nicht vergessen !


    "Purple Heaze" ist eine dunkellia karotte mit sehr viel Süße, schmeckt richtig gut direkt vom "Feld in den Mund", gibt es auch als Nichthybride.


    Bist Du für Jimmy nicht noch ein bißchen zu jung ???


    mfg Peter

  • also an der Jimmy-Bemerkung habe ich noch zu kauen, wo ich mich doch über Jahre aufgerieben habe, das zweite Solo von "All along the watchtower" hinzubekommen. Du darfst Dir ein verunglimpfendes Schimpfwort Deiner Wahl vorsagen, bitte recht abwertend und überheblich!




    • Für den Monila-Tipp bedanke ich mich allerdings, denn auf Handschuhe und Werkzeugdesinfektion wäre ich nun nicht gekommen, obwohl's eigentlich auf der Hand liegt. *schäm*
    • Gleichfalls heißen Dank für die Klärung in Sachen Kohlfütterung.
    • Ich kenne "Purple Haze", allerdings nur als Hybride, folglich sollte ich mal meinen Sämereien-Dealer kontaktieren.


    Haben vielen Dank & ein schönes WE


    Thomas

  • Es ist kein Problem auch Hainbuche zu füttern!
    Das ist doch mal was anderes für die Tiere.


    Wir habe da die Planzen und Kräuterecke wo vieles schon aufgeschrieben ist. Schaut doch mal da rein!!!! :yes:

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