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  • Hallo.
    Ich möchte auch meinen Senf dazu geben.
    Die Definition laut dem Preisrichter Lehr- und Ausbildungsbuch heißt ja Inzucht = Verwandschaftszucht. Und Linienzucht ist eine über mehrer Generationen betriebene Verwandschaftszucht. Dadurch erfolgt die Schaffung reinerbiger Linien. Und Linienzucht betreiben eigentlich alle Rassekaninchenzüchter.
    Wie schon erwähnt verstärkt man dadurch das gute sowie das schlechte. Also Selktion ist ganz wichtig.


    Gruß Ralf

  • Hallo Jan,
    ich finde es schön dass mal wieder jemand diese spannende Thema ausgegraben hat. Als erstes muss Dir klar sein dass Du eine spalterbige Rasse züchtest, wobei automatisch durchschnittlich 50% Deiner Tiere nicht gescheckt sind und somit nicht in das Raster des Standard passen (ich weiß, du kannst die einfarbigen auch als Kleinwidder blau ausstellen). und schon ist der Pool zur Selektion halbiert. Um aber bei einer Rasse, bei der noch einiges zu tun ist vorwärts zu kommen brauchst du eine ordentliche Anzahl an Tieren um die positivsten (und das geht es ja nicht nur um die Zeichnung) heraus zu selektieren. Es ist bei der geringen Anzahl an Züchtern sicher schwer sich vollkommen fremdes Erbgut einzukaufen, da bei der heutigen Vernetzung sicher ein mehr oder weniger großer Verwandtschaftsgrad herrscht. Im Idealfall wirst du einzelne Jungtiere haben, die mindestens gleich gut wie die Elterntiere sind. Da lohnt es sich dann durchaus durch Rückpaarung auf die Eltern Linien aufzubauen. Das heißt aber nicht, dass du die Jungtiere untereinander nicht verpaaren sollst/kannst. Ich denke das eine tun und das andere nicht lassen. Verbesserungen in deinem Bestand bekommst du nur durch konsequente Selektion. Da ist es durchaus förderlich, wenn du auch kulinarisch deinen Spaß an Kaninchen hast. Beacht bitte, dass der Stammrammler in der Regel wesentlich länger zur Zucht einsetzbar ist als die Stammhäsin, weil mit zunehmendem Alter die Wurfgröße nachlässt und zusätzlich zu den kleineren Würfen die Geburten aufgrund der zunehmenden Jungtiergröße schwerer werden, was Verluste zur Folge haben kann.
    Noch was grundsätzliches zur Inzucht. Sie hat oft ein schlechtes Image, weil man beim Menschen davon ausgeht, dass bei enger Verwandschaft vermehrt Behinderungen und Missbildungen auftreten. Das geschieht weil viele Erbfehler erst bei Reinerbigkeit zu Tage treten. Beim Menschen ist aber Selektion aus ethisch/religiösen Gesichtspunkten nicht denkbar. Die Folgen solchen Handelns sind uns aus unserer Geschichte bekannt. Durch Selektion , wie sie bei Tier und Pflanze möglich ist können und müssen solche ERbfehler ausgemerzt werden, dann hat die Inzucht durchaus ihre Berechtigung.


    Gruß Klemens

  • Die Zucht mit fremden Tiere ist wie ein Lotteriespiel, man weiß nie was dann alles verdeckt vererbt wird und später erst zum Vorschein kommt.


    Das ist für mich der wichtigste Satz in dieser Diskussion.


    Jedes (!) Merkmal, das vererbt wird, ist auf der DNA doppelt vorhanden, entweder rezessiv oder dominant. Das Problem bei den rezessiven Merkmalen ist, dass sie äußerlich normalerweise keine Auswirkungen zeigen.
    Beispiel: Hat ein Kaninchen nur einen Faktor, der für Albino zuständig ist, sehe ich dem Tier das nicht an. Es kommt erst zum Vorschein (mit einer Wahrscheinlichkeit von 25%), wenn ich es mit einem Tier verpaare, das ebenfalls (einfach) den Albinofaktor trägt. Bei einer Verpaarung mit einem Albino beträgt die Wahrscheinlichkeit schon 50%.


    Bei der Fortpflanzung habe ich von jedem Tier nur einen halben Chromosomenstrang, auf dem die jeweiligen Merkmale sitzen und werden völlig neu kombiniert. So kann es (theoretisch, bei einer sehr großen Zahl von Geschwistern) vorkommen, dass Geschwister keine gemeinsamen Gene tragen! Zu dem jeweiligen Elternteil hat natürlich jeder Nachkomme die Hälfte der Gene gemeinsam, nur mit einer anderen Kombination, da der andere Elternteil zur anderen Hälfte beiträgt.


    Dies bedeutet, dass bei zunehmender Generationenzahl die Kombinationsmöglichkeiten so vielfältig werden, dass von Inzucht nicht mehr gesprochen werden kann. Da Kaninchen ja bekanntlich in sehr kurzer Zeit viele Generationen bilden - im Gegensatz zum Menschen - ist die Inzuchtgefahr nicht so groß und es ist (bei einer entsprechenden Bestandsgröße) nicht nötig, ständig "fremdes Blut" zuzukaufen.

  • Ich kann mich da nur anschließen.
    Jan, ich habe dir ja schon gesagt, es ist wichtig das du dir eine , besser noch zwei oder mehr Linien auf baust.
    Wenn du ständig neues Blut einbringst kommst du nur mit Augenwischerei vorwärts. Das heißt du hast in der F1 eventuell gute Ergebnisse dann aber nicht mehr. Daher kommst du an der Arbeit mit Selektion nicht vorbei. Das geht natürlich nicht ewig, aber bis es soweit ist solltest du deine Linie,n soweit gefestigt haben das es mit geringem "Schaden" möglich ist neue Tiere einzusetzen.
    Wichtig ist für mich eine Testverpaarung zu machen, bevor neue Tiere eingesetzt werden. Das ist besonders bei Zeichnungsrassen wichtig.


    Auch ist zu bedenken, ein Rammler kann mehr Schaden machen, da er einfach mehr Nachkommen erzeugt als eine neue Häsin. Da hast du einen oder zwei Würfe und nicht wie beim Rammler viele Häsinnen welche von ihm gedeckt wurden.

  • Theoretisch geht es auch mit einem Rammler, wenn man ihn eben nur versuchsweise einsetzt, um nicht alles auf eine Karte zu setzen.
    Ich würde Dir raten eine Analyse zu machen, wo die Stärken und Schwächen deiner Tiere sind. Stellen sich trotz strenger Selektion keine Verbesserungen bei den Schwachpunkten ein, dann weißt du in welcher Richtung du suchen mußt, wenn di dir ein neues Tier beschafft.
    Din Tiere die dem Zuchtziel am nächsten kommen, sind die auf welche zurückverpaart wird. Durch Rückverpaarung auf das Ausgangstier wird das Erbgut immer reinerbiger in den Eigenschaften des Stammtieres.


    Gruß Klemens

  • Durch das Verpaaren von Inzuchtlinien mit bekannten Eigenschaften können gezielt positive Eigenschaften kombinier werden zu exzellenten Ausstellungstieren. Man muss aber im Hinterkopf behalten, dass bei diesen Tieren die Reinerbigkeit dahin ist. Wenn man genug Platz hat, macht es Sinn sich zum Einen neue Zuchttiere zu ziehen und unabhängig davon die Ausstellungstieren, was nicht heißt, dass ein gutes Zuchttier ich auch ein schönes Ausstellungstieren ist.


    Gruß Klemens

  • Also.... Inzucht wird bei der Rassetierzucht keinesfalls vermieden.
    Du solltest dich mal mit Linienzucht befassen.
    Bei Kaninchen werden die Begriffe anders sein.
    Aber im Prinzip züchtet man etliche Linien, incross, also verpaart verwandte Tiere der Linie miteinander.
    Diese Tiere selektiert man vorher, nach den jeweils wünschenswerten Eigenschaften. Typ, Gesundheit, Wesen u.s.w...
    Anschliessend verpaart man dann Tiere aus solchen Incross - Linien mit Tieren, aus anderen Incross-Linien, das ist dann der Outcross.
    Als totalen Outcross versteht man eine Blutauffrischung der Linie, mit einem möglichst gesunden und typvollen Tier, dass nicht einer Linienzucht entstammt.
    Incross gibt es eng: Vater, Mutter, Tochter oder erweitert:... .. Neffe,Nichte,Tante u.s.w.
    Outcross führt immer aus der Linie raus.
    Bei Hunden und Katzen sieht man die Linienzucht heutzutage etwas kritsich.
    Zwar geben Incross - Verpaarungen den guten Körperbau und schönen Typ, manifestieren aber auch sämtliche gesundheitliche Mängel in der Linie.
    Heutzutage verpaart man die meisten Säugetierrassen gezielt blutsfremd.
    Ich habe interessehalber mal eine Linienzucht mit 3 Linien bei den Kaninchen probiert.
    Schon bei F2, der 2. engen Linienzuchtlinie, konnte ich dieses Projekt als gescheitert ansehen.
    Die Jungen waren samt und sonders ohne hinteres Kniegelenk geboren. Zum Outcross kam es von daher gar nicht erst, der hätte die F3 Generation liefern sollen.
    Ich habe dann alle 3 Linien aufgegeben, einemal missgebildete Jungtiere reichten mir.


    Also, Zucht ist ein weites Feld und das ist nicht die schlechteste Entscheidung erstmal mit blutsfremden Tieren anzufangen.


    Die Kaninchen im ZDRK haben alle einen Abstammungsnachweis, wer moderne Software benutzt kommtdamit auch mehrere Generationen zurück.


    Inzucht lässt sich so auf alle Fälle vermeiden, denke ich.

  • Heutzutage verpaart man die meisten Säugetierrassen gezielt blutsfremd.
    Ich habe interessehalber mal eine Linienzucht mit 3 Linien bei den Kaninchen probiert.
    Schon bei F2, der 2. engen Linienzuchtlinie, konnte ich dieses Projekt als gescheitert ansehen.
    Die Jungen waren samt und sonders ohne hinteres Kniegelenk geboren. Zum Outcross kam es von daher gar nicht erst, der hätte die F3 Generation liefern sollen.
    Ich habe dann alle 3 Linien aufgegeben, einemal missgebildete Jungtiere reichten mir.


    Also, Zucht ist ein weites Feld und das ist nicht die schlechteste Entscheidung erstmal mit blutsfremden Tieren anzufangen.

    Hallo,
    wenn ich solche Aussagen lese geht mir ein wenig die Hutkrempe hoch.
    Da diskutieren wir hier seit Jahren solche Vorteile abzubauen und dann ein solche Rückfall.


    Natürlich wird es bei Linienzucht Rückschritte geben, wenn die Ausgangstiere verdeckt entsprechende Mängel in die Linie bringen und später erscheinen.
    Aber daraus kann man doch kein pauschales Urteil bilden und es verbreiten!


    Eine Schwalbe macht auch noch keinen Sommer.


    Auch wenn die die Beiträge schon etwas älter sind, möchte ich diese einmal empfehlen:
    Linienzucht - Teil I


    Auch weitere Themen in diesem Bereich:
    http://www.rkz-forum.de/forum-…hp?page=Board&boardID=342


    Ich praktiziere seit Jahren Linienzucht.

    • es gibt keine Missbildungen (werder Zahn, Geschlechts- oder sonstwelche)
    • es gibt keine größere Anfälligkeiten gegen Krankheiten
    • geringere Wurfgrößen sind auch nicht aufgefallen

    Dies einmal als Hinweis auf die "üblichen Vorurteile" !
    Wir hatten in diesem Jahr Rammler mit Spaltpenissen auf dem Stall, allerdings stammten diese aus eine Verpaarung gekaufter, blutsfremder Tiere.
    Im allgemeinen hat die Zucht mir blutsfremden Tieren für mich mehr von einem Lotteriespiel, und hat wenig mit planvoller Zucht zu tun.
    Darum möchte ich raten, die zitierten Worte mit sehr große Vorsicht zu genießen!
    Bei entsprechender Selektion auf gesunde Tiere ohne Erbmängel, ist die Linienzuchtein wichtiges Werkzeug für eine Zucht (nicht Vermehrung).
    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Guten Morgen "Kaninchen im Stall".


    Dank für Deine interessante Meinung zur Linienzucht. Was ich aber nicht
    verstehe, ist dieses grauenhafte Kauderwelsch in dem es geschrieben ist. Soll
    durch dieses ständige wiederholen von " Outcross u. Incross" Deine
    Fachkenntnis unterstrichen werden ? Ist der Beweggrund der, dass Dein
    inhaltlich guter Kommentar modern und "Hip rüberkommen" soll?


    Allerdings entschuldige ich mich schon im voraus, sollte es denn so sein, dass
    Du Bürger der USA oder von der Insel bist und Probleme mit unserer schweren
    Sprache hast.

    Wir nennen „das Kind einfach beim Namen, Aus- und Einkreuzen“!
    So werte „rabbit in the box“, wünsche einen very smart
    Sonntag mit viel Abschillen !

    Helau und Gruß vom
    Oswald

    _feiern_

  • Ich finde es unverantwortlich einfach solche "Fakten" aufzustellen und alles zu verteufeln was in der Kaninchenzucht seit Jahren relativ gut läuft.
    Der Vergleich mit Hunde und Katzenzucht hinkt ja wohl massiv!
    Natürlich ist es wichtig seine Tiere zu kennen bevor ich mit der Zucht, besser Linienzucht beginne. Einfach nur um mal was loszutreten Tiere miteinander zu verpaaren macht ja bei Hund und Katze auch keiner! Da wird ja auch wesentlich mehr Geld verdient, da muss man schon auf seinen Namen achten um 1000€ für einen Hund zu bekommen.


    Ansonsten hat Kai schon einiges aufgezeigt.

  • Ein weiterer Punkt wo der Vergleich von Hunde/Katzenzucht und Nutztierzucht hinkt ist die weitere Bestimmung der Tiere. Tiere die Erbfehler aufweisen werden beim Nutztier einfach kulinarisch verwertet. Bei Liebhabertieren oder Sportpferden hat man dann eben ein Tier das vielleicht lebenslänglich Probleme hat. Eine Tierzucht ohne Schlachtung hat dann zur Folge,dass irgendwelche Käufer angeschmiert werden.


    Gruß Klemens

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