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  • Hallo Torsten,


    es ist halt so ein Ding mit der Logik, meist wird sie so interpretiert, dass es für den eigenen Bedarf passt.


    In der Regel benutzen wir ZüchterInnen spezielle Stallungen für unsere Zuchthäsinnen, Doppelbuchten oder mit Nistbox, möglichst erhöhte Ebene uvm., also Buchten, wie nicht unsere ganzen anderen auch eingerichtet sind. Zudem ist ja diese Bucht der "Bau" der Mutterhäsin und soll es auch bleiben.


    Auch in der Natur ist es normal, dass die Jungtiere weichen, dazu sind sie auch ausgelegt und finden zwar nicht leicht aber immerhin mit Hinblick auf "the fittest alive" ihren neuen Bau.


    Aus hygienischen Gründen rechtfertigt nichts den Verbleib, gerade in der Tierzucht hat sich der komplette Wechsel sehr bewährt.


    Und dann kommt noch hinzu, dass gerade Jungtiere in großen Ausläufen sich besstens durch die Bewegungsmöglichkeiten entwickeln können - ja, und jetzt sind wir wieder bei der "angewandten" Logik !!


    mfg Peter

  • Hallo Peter,


    ja so hab ich es auch gelernt und auch bislang meist so durchgeführt. Erstaunlich aber, dass die entgegengesetzte Variante sich in einem Praxistest als die bessere erwiesen hat. Ob dieser natürlich jeglicher statistischer Auswertung standhalten würde, kann ich nicht beurteilen. Aber die Versuchsreihe fand ich schon relativ umfangreich.


    Gruß Torsten

  • Erstaunlich aber, dass die entgegengesetzte Variante sich in einem Praxistest als die bessere erwiesen hat.


    Hallo Torsten,


    ich sehe es so, dass es hierbei um den Stressfaktor bei den Jungtieren geht. Wenn ich mit 4 Wochen absetze nehme ich auch die Häsin aus dem Stall. Für die Jungen bedeutet es, dass sie zuerst einmal in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. Bei der anderen Variante haben sie gleich zwei Stressfaktoren, Mutter weg und ein neues Umfeld, und meistens kurz darauf mit dem Tätowieren auch noch den dritten Stressfaktor. Durch das "Kontrollierte Säugen" würde man dem Stressfaktor mit der Mutter auch mehr oder weniger aus dem Wege gehen.


    Gruß,
    Hubert

  • Hallo,


    mir ist die Untersuchung nicht präsent, werde es nachholen.


    Der tatsächliche Stress bei der Trennung entsteht schwerpunktmäßig nicht durch Raum und Mama sondern wegen der Futterumstellung - MuMi fehlt von heut auf morgen.


    Die Argumentationen bzw. die Untersuchungsumstände interessieren , hoffentlich ist es nicht wie bei den Sektios:


    der massive Anstieg von Sektios liegt nicht daran, dass natürliche Geburten auf einmal gefährlicher geworden wären sondern daran, dass Sektios besser bezahlt werden denn natürliche Geburten - muss mich erst mal einlesen, werde mich dann wieder melden.


    mfg Peter

  • Hallo Peter,


    Du warst sicher damit nicht gemeint, weil ich bei dir ein medizinisches Grundverständnis voraussetzen kann.


    Ich habe es auch nicht auf das Absetzalter sondern auf die Prophylaxe von ME bezogen. Da muss man sich an klare Regelungen halten - Sauberkeit, Haltungsbedingungen, Fütterung ( ph-sauer + rohfaserreich) und kann nur in den Komponenten variieren.


    Ich hatte es nicht als Kritik an meiner Person verstanden, sondern wollte deutlich machen, auf was sich meine Aussage "muss man seinen eigenen Weg finden" bezog. Ich hatte das in den Raum geworfen und Leute, die sich hier einlesen und Rat suchen, sollten Klarheit vorfinden.


    Du hast es mit dem, von mir oben zitiertem, Satz nochmal ganz klar geschrieben und so sollte es auch verstanden werden.
    Danke dir! :)


    Gruß
    Claudia

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • Ich hab übrigens die Studie gefunden bezügl. der Absetzvarianten.
    Es steht in der Ausgabe 8/2012 der Kaninchenzeitung, Seiten 26-28

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • Der tatsächliche Stress bei der Trennung entsteht schwerpunktmäßig nicht durch Raum und Mama sondern wegen der Futterumstellung


    Hallo Peter,


    wenn Du wie ich, einige Jahre mit ME zu kämpfen hattest, dann wüsstest Du wohl, dass eine räumliche Veränderung bei den Jungen Stress bedeutet und u. a. somit ein auslösender Faktor für die Krankheit ist. Selbst das Ausmisten reichte als Stressfaktor, um am anderen Tag die Krankheit ausbrechen zu lassen. Ich habe Jahr für Jahr immer wiederkehrende Faktoren dafür beobachten können. Der Keim der Krankheit sitzt dabei schon vorher im Tier, doch der Ausbruch wird durch Stress enorm begünstigt. Bis man so einiges über ME begriffen hatte, verging so einige Zeit und man stand etliche Male mit mehreren ?( ratlos im Stall. Oftmals klammerte man sich an so manchen letzten Strohhalm, wie z. B. Medis und Ratschläge vom Tierarzt und anderen Züchtern. Doch nichts half wirklich, ausser dass man irgendwann selber dazulernte und verstand die Krankheit in den Griff zu bekommen. Ich konnte teilweise schon einen Tag vor Ausbruch der Krankheit am "Gesichtsausdruck" und Verhalten eines Tieres sagen, dass es als nächstes mit ME zu kämpfen hatte. Es brauchte mich nur ein Tier schief ansehen, und schon gingen die Alarmglocken. Es gab ein Spitzenjahr mit über 60 toten Jungtieren, dann kam wieder ein neues Medikament von einem Tierarzt, oder einer Tierärtztin und ein Jahr war Ruhe, doch dann ging wieder alles von vorne los. Dabei gibt es auch nur zwei Mittel die wirken: Pulmotil (flüssig) vorbeugend und Umstellung der Fütterung. Da ich auf das Erste keinen Bock mehr hatte, habe ich jetzt durch Umstellung meiner Fütterung seit einigen Jahren keinen ME-Fall mehr im Stall gehabt, und ehrlich gesagt möchte ich es auch nicht wieder. Doch ich kenne noch so einige, auch namhafte Züchter, die mit Pulmotil ihren Bestand "ME-frei" halten. Für mich ist das nicht mehr der richtige Weg, eher würde ich mit der Kaninchenzucht aufhören.


    Gruß,
    Hubert

  • Guten Morgen,



    Hubert,


    natürlich weiß ich, dass Stress in jeglicher Form gerade bei Kaninchen Krankheiten auslösen können, darüber brauchen wir wirklich nicht zu diskutieren, die Frage ist aber die Voraussetzungen und die Folgen. Bei Tieren mit einer durch vernünftige Fütterung stabilisierten Darmflora wird Trennungsstress nicht die gleichen Folgen haben wie bei bereits angeschlagenen Tieren. Und genau um das geht es:


    Tiere bei einer natürlichen Fütterung mit stabiler Darmflora und guten Widerstanskräften haut Stress von außen einfach nicht so schnell um


    Seit Jahren "predige" ich dies in vielen Foren, so langsam wirkt es... :)


    ....und ich "predige" auch schon seit Jahren, dass Medikamente als Prophylaktika der falsche Weg für eine gesunde Population sind !!!


    ....und, Hubert, ich hatte ME im Bestand - allerdings nur eine Saison und dann nicht wieder-, ansonsten hätte ich mich mit dem Thema nicht so detailiert befasst :) ........und ich achte täglich darauf, dass meine Tiere dieser Plage nicht mehr ausgesetzt sind.



    Torsten,


    habe den Bericht von Zfr. Dr.Golze gelesen und möchte seine Kompetenz in keinster Weise anzweifeln, allerdings bezeichnet er die Untersuchung als Student in den 60-70-ger durchgeführt selbst nicht als abschließend.


    Und genau im Zeitrahmen und den Vorausetzungen liegen auch die deutlichen Unterschiede:


    Im Westen hatten wir zu dieser Zeit in der Schlachtkaninchenhaltung ( in kleinem Rahmen)schon ganz andere Voraussetzungen, Kraftfutterzugeben waren üblich, Hygiene wurde teilweise sogar übertrieben, seriöse ZüchterInnen hatten Ausfälle unter 5 %.


    Um es einfach an meinem Beispiel festzumachen, zu der Zeit zog ich ca. 1000 Jungtiere in über 100 Würfen mit einer Verlustrate von deutlich unter 5% und in der von ihm beschriebene variante 4 = Zusammengeben von mehren gleichaltrigen Würfen, dabei trennte ich von Beginn die Geschlechter. Der Grund für diese Variante war der vorhandene Platz - hatte aus meiner Meerschweinchenzucht etliche große Laufställe - und aus meiner Erfahrung mit Hygiene - habe damals für ein Krebsforschungszentrum gezüchtet.


    Meinen Aufzeichnungen nach hatte sich an der Letalrate nichts verändert, die Gewichte sind gegenüber Eionzelhaltung gestiegen und die Arbeit hatte sich massiv reduziert, alleine das Ausmisten bzw. die Tiefstreuhaltung hatte enorme Vorteile.


    Bei seiner frühen Untersuchung in dem Bericht fällt auf, dass er keine Erklärungen dazu angibt sondern lediglich seine unzweifelhaften Fakten benennt, zu der Zeit war das Thema "Stress" auch noch nicht präsent.


    Und wenn ich jetzt eine Brücke schlagen darf so möchte ich festhalten, dass heutige Untersuchungsergebnisse unter optimalen Bedingungen sicher anders aussehen; was sind optimale Bedingungen ?


    Absetzen bzw. zusammensetzen von 4-5 Wochen alten nicht vorgeschädigten Jungtieren in frisch gesäuberten (evtl. sogar desinfizierten) Freiläufen bei optimaler natürlicher Fütterung dürfte keine Probleme verursachen; die von mir praktizierte sofortige Trennung der Geschlechter hat den einfachen Hintergrund, dass mBn Jungrammler oft zurückbleiben , wenn sie mit meist potenteren Junghäsinnen zusammen sind.


    mfg Peter

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