Mein Verein ist Spitze ?!?

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    Mein Verein ist Spitze ?
    Es war einmal…..


    „Du siehst so niedergeschlagen aus, was ist los mir dir, so kenne ich dich ja gar nicht “…fragte mich erstaunt mein mit dem BS (für Bundesschau) auf der Stallkarte vorgemerkter Rammler 1.1.1.

    „Das ist eine lange Geschichte, leider ohne Happy End,“ war meine Antwort, „aber wenn du willst und Zeit hast, erzähle ich sie dir gerne…..“


    Und so begann ich zurückzublicken wie alles vor 9 Jahren begann:
    Eigentlich war ich ganz zufrieden, damals, als ich von einem erfolgreichen Züchter einmal im Jahr 3 „aussortierte“ junge Kaninchen erwerben konnte, die ich für den Hausgebrauch hielt. Es machte Spaß den Tieren beim Wachsen zu zusehen, ich baute einen Auslauf und die Tiere konnten im Garten herumtollen.
    Irgendwann fragte mich dann „mein“ Züchter, warum ich denn nicht selbst Kaninchen züchte und auch vielleicht einem Verein beitrete. Nach reichlichem Überlegen und der Abstimmung mit der Familie baute ich mir Stallungen für 18 Tiere und trat dem Ortsverein bei. Unterstützt mit wertvollen Hinweisen „meines“ unvergessenen Alt-Züchters hatte ich schon bald eine recht ansehnliche Zucht und errang in meinem ersten Ausstellungs-Jahr gleich den Titel des Vereinsmeisters. Dabei sollte es nicht bleiben, auch das 2te Jahr bescherte mir den Vereinsmeister, ich entschied mich, dem Spezial-Club beizutreten und auch überregional auszustellen. Ein Jahr später wurde ich zum 2ten Vorsitzenden in meinem Ortsverein gewählt. Durch Werbung und viel persönliches Engagement gelang es innerhalb von 2 Jahren aus dem ehemaligen grauen Mäuschen-Verein, einen Verein zu bilden, der aufhorchen lies. Die Ausstellungen waren sehr gut besucht, die Neuigkeiten kamen bei der Bevölkerung und den Ausstellern sehr gut an. Es sprach sich schnell herum, dass da etwas Positives entstand und viele Interessierte wollten mitmachen. 9 neue Mitglieder konnten gewonnen, eine Frauengruppe gegründet werden. Auch sie konnte auf der ersten LV Schau bereits schöne Erfolge feiern. Der Verein verfügte zu dem Zeitpunkt über 16 aktive Züchter/Innen, der Altersschnitt lag gerade bei knappen 45 Jahren.
    Wir bauten eine Zuchtanlage, in der 5 Züchter ihre Tiere halten konnten, sowie ein Gerätehaus.

    „Na, das klingt doch alles gut und vielversprechend“, unterbrach mich 1.1.1, „wie ging es weiter?“

    „Fremder Erfolg schmeckt nicht jedem,“ entgegnete ich, „neue Ideen, das Arbeiten nach den heutigen Vorstellungen, weg mit den alten Zöpfen, kam nicht an, die alten Herrn im Vorstand wollten keine neuen Sachen. Irgendwann war ich es denn leid, mit Neuerungen rannte ich wie gegen eine Mauer, es war nicht möglich den Vorstand entsprechend umzustimmen. Und so gab ich dann meinen Vorstandsposten ab, auch die Arbeit als Referent für Öffentlichkeit legte ich nieder. Es machte einfach keinen Spaß mehr, der Verein war zwischenzeitlich in seinen alten Zustand zurückmutiert.
    Der Verfall setzte sich weiter fort: Zunächst traten die Frauen aus, die Frauengruppe musste aufgelöst werden. Die monatlichen Treffen wurden nur noch sporadisch von wenigen Züchtern besucht, man interessierte sich dabei für alles, nur nicht für die Kaninchenzucht, die nächsten aktiven Züchter traten aus.“„Und du, was hast du getan, erzähl weiter“, drängte mich 1.1.1. „Ich zog mich mit meinen Aktivitäten aus dem Ortsverein zurück, übernahm den Vorsitz des Kreisverbandes, krempelte auch da die Ärmel hoch und hatte Glück, denn viele Züchter sahen in einem Neuanfang die Zukunft. Gemeinsam konnten wir neue Ideen umsetzen und den Kreisverband etablieren, unsere KS Schauen waren etwas besonderes“.
    „Und wir Tiere“, wollte 1.1.1 wissen?
    „Deine Urururgroßeltern, Ururgroßeltern, Urgroßeltern, Großeltern und Eltern schafften es bis zum Landesmeister“, entgegnete ich nicht ohne Stolz.
    „Das will ich auch, ich will auch Landesmeister werden“ unterbrach mich 1.1.1.
    „Du hast das Potential, deine Schwester und deine Brüder auch, aber ich will ehrlich zu dir sein. Jeder Mensch verfügt über eine gewisse Schmerzschwelle , irgendwann kommt der Punkt, da geht es einfach nicht mehr und so war es bei mir während der letzten Monatsversammlung des Ortsvereins.
    Abfällige Kommentare über -allein in 2011- ausgetretene 6 aktive Züchter (!). Eine verbrauchsorientierte Abrechnung der auflaufenden Stromkosten für die Zuchtanlage für die wenigen noch aktiven Züchter (2 davon besuchten bislang erfolgreich LV-, Club- und BS Schauen) wurde rigoros abgelehnt. Das Interesse des Vereins entfernte sich immer weiter von seinen eigentlichen Aufgaben als Kaninchenzuchtverein. Es zählte ausschließlich die finanzielle Situation (der Verein steht jedoch finanziell sehr gut da). Zuchtgespräche, fachlicher Austausch
    – Fehlanzeige!
    Dies alles (und noch viiiel mehr) haben das Fass zum Überlaufen gebracht und zu weiteren Austritten, u.a. auch zu meinem Austritt geführt“.
    „Was bedeutet das für mich und meine Geschwister“ war die bange Frage meines Schlappohrs? „Das bedeutet, dass ihr mit mir leider nicht mehr auf eine Ausstellung gehen könnt“. “Aber, aber“…stotterte 1.1.1. „Das ist noch nicht alles“ musste ich ihm zugestehen, „durch den Vereinsaustritt habe ich auch keinen Anspruch mehr auf die Nutzung der Zuchtanlage und somit keine Möglichkeit, weiterhin Tiere zu züchten. Damit ihr trotzdem noch Chancen habt, vielleicht in einer ZG 1 irgendwo vorstellig zu werden, habe ich mich schweren Herzens
    entschlossen, euch alle zu verkaufen – ich sorge dafür, dass ihr in gute Hände kommt“ versprach ich ihm.
    Mit traurigen Augen schaute 1.1.1 zu mir rüber…“und du, was machst du, was ist mit deinem Leben als Rassekaninchenzüchter“??
    Vor dieser Frage hatte ich Angst, denn ich wollte es nicht wahrhaben. Nach einiger Zeit entgegnete ich: „ Mein Leben als Züchter wurde mir genommen, ich muss es leider aufgeben, wie es weitergeht kann ich dir auch nicht sagen……“
    Ich dachte immer, der Sinn eines Rassekaninchenzuchtvereins ist das Züchten und Ausstellen von Tieren. Sollte ich tatsächlich all die Jahre einem „Irrglauben“ aufgesessen sein?
    Ein Märchen? KEIN Märchen!
    Christoph Jochum, Gartenstraße 12, 61130 Nidderau



    Euer RKZ-Team

  • Auch ich habe mitbekommen, das er alles aufgegeben hat, keiner wusste so recht warum und es sei alles angeblich so plötzlich gewesen.
    Tja man spekulierte viel, aber soe richtig die Wahrheit wusste keiner. "er hatte doch soo viele Ämter und war doch so erfolgreich"


    Aber das ist nunmal die Wahrheit und ich denke es ist auch keine Seltenheit mehr, das die "Alten Hasen" nichts änders wollen oder erst gar keine Mitglieder werben möchten.. ach udn so weiter.
    "So wies ist, ists doch gut" und "Es kommt doch eh keiner, die Leute sitzten lieber vorm PC" hört man sehr oft von den alteigesessenen Mitgliedern. Leider...
    Aber das der verein irgenwann nicht mehr existiert, das interssiert keinen.


    Tja naja, wer sich austauschen möchte kann sich auch geren per PN melden, wer es evtl. genauso geht oder so.
    Ganz aktuell ist ja der Beitrag "enttäsucht vom eignene Verein". passt ja auch irgenwie dazu.

  • Hi Sonja, und um genau die Spekulationen nicht aufkommen zu lassen, habe ich den Artikel geschrieben, er erschien leider erst gestern in der Kaninchenzeitung. Darin sind die Gründe beschrieben und zwar die echten. Ich werde vereinsmäßig nicht nachtreten, dazu hänge ich zusehr am Hobby (nicht am EX-Verein)....die Zeit wird zeigen wie es weitergeht. Den ersten Schritt nach vorne habe ich bereits gemacht...abwarten.

  • Ich bin auch aus dem Widderclub in recht kurzer Zeit wieder ausgetrteten. Habe mich einfach nicht wohl da gefühlt, aber ich suche mir nen neuen Club. Schade dass manchen Züchtern der Spass so weit an der Zucht verdorben wird dass Sie ganz aufhören müssen. Ich lasse mir meinen Weg von niemanden nehmen. Ist schon traurig zu lesen der Bericht :(

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    Mein Verein ist Spitze ?
    Teil 2
    Dunkel und ruhig ist es, als ich die Tür zur Zuchtanlage öffne. Ruhig, warum so ruhig?
    denke ich noch, aber da fällt mir ein, dass nur noch 2 der ehemals 43 Kleinwidder in den Ställen sitzen.
    Nachdem das Licht aufgeflackert ist, begrüßt mich dann auch schon mein Rammler 1.1.1 mit den Worten:
    „Ist es jetzt soweit, sind wir jetzt dran – wo ist denn unser Käufer?“
    „Eine berechtigte Frage“, erwiderte ich, denn in den letzten Wochen hatte ich regelmäßig den einen oder anderen Züchter mit in die Stallanlage gebracht, der dann auch nach einigem Abwägen welches Tier gekauft werden sollte, mit
    gefüllter Transportkiste den Stall wieder verlies. „Warte noch 2 Minuten, dann erzähle ich dir etwas, was dich freuen wird“, vertröstete ich ihn und ließ die letzten Wochen gedanklich Revue passieren.

    Nach meinem Entschluss, dem Verein den Rücken zu kehren, meldete ich alle meine Tiere zum Verkauf, denn wo sollte ich damit hin- ohne Zuchtanlage, ohne Möglichkeit weiterhin meinem geliebten Hobby nachzukommen? Bereits am 1.
    Erscheinungstag der Kaninchenzeitung suchten einige Zuchtfreunde den Kontakt mit mir, sie konnten nicht glauben was in der Anzeige zu lesen war. „Was ist los, warum verkaufst du deine Tiere, das kannst du doch nicht machen, wie kann ich
    dir helfen“, war der Tenor, der mir entgegen hallte. Ich erläuterte jedem einzelnen von ihnen meine Gründe und erhielt überwiegend
    Verständnis für mein Vorgehen. Aber aufgeben, aufgeben, das sollte ich keinesfalls…“Es wird sich bestimmt etwas ergeben“, so die Meinungen der Freunde. Und so besuchten mich dann weitere Zuchtfreunde und nahmen meine Tiere mit, nicht alle, denn einige waren bereits zur Verwertung vorbestellt und die Zusagen wollte ich einhalten. Es war eine schlimme Zeit, denn jetzt merkte ich tatsächlich, dass ich in Kürze keine Tiere mehr haben würde.
    Je leerer die Ställe wurden, desto trauriger und nervöser wurde ich. Ich selbst bemerkte es nicht, hatte ich doch mit dem kurzfristigen Zurückbau der Stallungen innerhalb der Zuchtanlage alle Hände voll zu tun. Eines Abends überraschte mich dann meine Frau: „Nein, ich kann das nicht ertragen, du kannst nicht mit deinem Hobby aufhören.



    10 Jahre Zucht von heute auf morgen aufgeben? Du willst einen Teil deines Lebens wegwerfen? Das lasse ich nicht zu, ich merke doch wie unglücklich du bist. Weist du was, wir bauen den Schuppen im Garten um und du kannst dort Ställe einbauen.“ Ich traute meinen Ohren nicht, ich durfte…im Garten, na das wärs ja, aber... “Was ist mit deiner Tierhaarallergie, wie wollen wir das hinbekommen?“ erwiderte ich ungläubig. „Ich halte mich von den Stallungen etwas fern, sodass ich nicht regelmäßig mit den Tieren in Berührung komme, und wenn du dann noch eine Lösung für die Entsorgung des Mistes gefunden hast, kannst du loslegen“. Dies war eine Antwort, die mich jubeln lies. Ich konnte es kaum glauben, es konnte wirklich weitergehen??
    Euphorisch bewaffnete ich mich sofort mit dem Zollstock und einem Blatt Papier und verschwand im Garten. „15 Buchten bekäme ich hin, nicht viel, aber ich kann mein Hobby fortsetzen“ dachte ich beim Vermessen.

    Zunächst galt es jedoch zu klären, wo ich den Mist entsorgen könnte. Nachdem ich mir bei einigen Landwirten eine Abfuhr eingehandelt hatte, war mein anfänglicher Enthusiasmus weg sollte alles am Mist scheitern? Mist? Mist Mist!,
    dachte ich.. Da fiel mir der Reiterhof ein, der Besitzer bezog jedes Jahr 2 Kaninchen von mir, den frage ich, war der nächste Gedanke und auch die letzte Hoffnung. Nach einigem Verhandeln hatte ich Glück und erhielt die Zusage,
    gegen ein Entgelt meinen Kaninchenmist hinbringen zu dürfen. Jetzt ging es ganz schnell. Nach Büroschluss sägte, bohrte, tackerte und hämmerte ich bis spät in die Dunkelheit. Innerhalb von 3 Wochen hatte ich meine neue Stallanlage stehen
    – 15 Buchten, alles „Niegel-Nagel neu“, und mit einem wasserabweisenden Anstrich versehen.
    „Die 2 Minuten sind schon lange um“ griente mich mein 1.1.1 an, „was ist jetzt, ich sehe, dass du schon wieder 2 Transportkisten mitgebracht hast- werden wir jetzt auch verkauft?“ Kaum hatte er ausgesprochen platzte es aus mir heraus:
    „Nein, nein, nein ihr werdet nicht verkauft. Ihr geht jetzt mit zu mir, denn ich habe jetzt doch noch eine Lösung gefunden und für euch neue Stallungen gebaut, es geht weiter…“
    Schnell wurden die beiden übrig gebliebenen Tiere nach Hause geholt und in die neuen Buchten gesetzt. „Schön sind die neuen Stallungen, jetzt doppelstöckig mit 2ter Sitzebene, das gefällt mir“ hörte ich 1.1.1 nach dem ersten Tag bereits
    sagen.
    „Klasse“ meinte ich, „ich freue mich auch riesig, dass es geklappt hat und ihr euch wohlfühlt. Aber wie stelle ich es an, dass ich auch wieder ausstellen kann?
    Das Erlebte der letzten beiden Jahre will ich nicht noch einmal mitmachen“. „Und warum gründest du nicht einen eigenen Verein, geht das nicht, du bist doch sonst so clever?“ war die Antwort, die mir mein Rammler entgegen hielt. Ein
    eigener Verein, sein eigener Chef sein, vieles anders machen können? Warum eigentlich nicht, dachte ich daraufhin und begann mit meinen Recherchen. Zahlreiche Internetstunden, Gespräche mit der Stadt und den Verbänden sowie
    viele Telefonate später setzte ich die Idee von 1.1.1 in die Tat um. Mit 6 Gleichgesinnten besprachen wir in der Gründungsversammlung die Satzung und wählten den Vorstand. Mit den Unterlagen ging es jetzt zur Stadt, zum Kreisverband und schließlich zum Landesverband. Nach 2 Wochen hoffen und warten erhielt ich dann die begehrte Post, den offiziellen Brief mit der Anerkennung des Vereins und das so wichtige Geschäftszeichen.
    Sofort eilte ich in den Garten um die Neuigkeit zu verbreiten. „Wenn jetzt alles weiter so läuft, wie die letzten Wochen, so kannst du vielleicht doch noch eine Ausstellung besuchen“ mit diesen Worten verabschiedete ich mich für die Nacht
    von meinem Retter, von 1.1.1, der jetzt mit Sicherheit einen Ehrenplatz erhalten wird.
    Ende gut, alles gut?.... Einerseits ja, andererseits schade, dass es soweit kommen musste.

    Euer RKZ-Team

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