Kaninchen "scannt"

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  • Ich habe bei meinen Jungtieren (Russen) eine 3 Monate alte Häsin und mir ist bei ihr aufgefallen, dass sie den Kopf ganz langsam hin und her bewegt.Voller Panik und mit der Angst mein Bestand könnte Encephalitozoonose haben bin ich natürlich sofort zum Tierarzt. Ec wurde ausgeschlossen und mir wurde mitgeteilt, dass Albinos gelegentlich einen Gendefekt haben und zu diesem Kopfpendeln neigen um eine Sehstörung damit auszugleichen. Bei Albinoratten muss das wohl sehr häufig vorkommen. Man spricht dort von scannen.....Hat schon jemand bei seinen Tieren ähnliches beobachtet? Meine Tierärztin meint, es ist harmlos, aber zur Zucht sollte ich sie und die Eltern nicht mehr einsetzten.


    Liebe Grüße von Tatti


    Habe mal bei Google gesucht und dieses Video gefunden


    http://www.youtube.com/watch?v=JoeumJQmcCY


    Genauso sieht es bei meiner Häsin aus

  • Tiere mir roten, manchmal auch mit blauen, Augen, scannen, das ist völlig normal.
    Die Tiere sind im sehen etwas beeinflusst, zur Zucht kannst du sie natürlich trotzdem einsetzen, sage ich jetzt einfach mal, aber
    eigentlich spricht da nichts dagegen..


    Liebe Grüße

  • Also bei den rotaugen ist das ein normales verhalten meinen beobachtungen zu folge ist es bei den russen richtig auffällig!
    ein hermelinzüchter wollte mir da mal etwas erklären das sie das wegen dem lichteinfall machen da sie die sehschwäche haben und dies mit dem hin und her bewegen ausgleichen wollen !


    wenn keiner tiere nehmen würde zur zucht nur weil sie ihren kopf hin und herbewegen gäbe es glaube ich fast keine hermelin oder russen oder kleinwidder

  • Na das ist gut zu Wissen. Für mich war das allerdings Neuland und ich war total in Panik. Davon hatte ich noch nie etwas gehört. Die Häsin ist auch sonst ganz normal, allerdings sieht es schon etwas komisch aus, wenn sie so mit dem Kopf hin und her macht.


    Liebe Grüße von Tatti

  • Hallo,


    ich hab so ein Russenkaninchen erst letzten Sonntag gesehen bei einer Jungtierschau ....extrem so was....


    Hospitationssyndrom ...erklärte mir Jemand...hätten alte Leute im Heim manchmal oder Elefanten im Zoo...


    Langeweile, weil sie nicht beachtet werden, zu enge Buchten....


    Grüßle
    Volker

  • Langeweile und zu kleine Buchten schliesse ich bei mir mal aus..............denke mal es ist doch eher eine Sehstörung, die es auszugleichen gilt. Stellt sich allerdings wieder die Frage: Warum diese Häsin und alle anderen nicht? Alle haben sehr viel Platz, Auslauf und Freigang im Garten. Wurfgeschwister haben dieses Kopfpendeln nicht.
    Liebe Grüße von Tatti

  • Ich kenne sehr viele Tiere, die scannen. Es ist wohl so, dass Kaninchen durch das hin- und herbewegen des Kopfes die Sehschwäche ausgleichen. Aber auch Tiere mit andersfarbigen Augen zeigen dieses Verhaltensmuster, falls diese nicht gut sehen können.


    Zitat

    von 20 wären 90 % dann ja 18....:-))


    Nicht 90% der RA scannen sondern 90% der scannenden Kaninchen sind RA :whistling:



    Ich habe noch nie gehört, dass man diese Tiere nicht zur Zucht einsetzen darf... da es wirklich so enorm viele Tiere aufweisen, dürfte es ja demnach fast keine zuchtfähigen RAs mehr geben...

  • Ich habe das bei den weißen Angoras sehr oft beobachten können.
    Auffällig war, dass es im Sommer stärker ausgeprägt war als im Winter. Da ich Außenställe habe, wird es also mit der Helligkeit bzw. dem Lichteinfall zu tun gehabt haben.
    Ich habe momentan auch wieder Jungtiere von meiner (nicht farbreinen) Angora-Häsin. Da sind vier weiße dabei, die z.T. jetzt schon dieses Verhalten zeigen. Allerdings muss man schon sehr genau hinschauen, um es beobachten zu können. Sie machen es auch nur, wenn sie ganz ruhig da sitzen und so ein bißchen vor sich hindösen.


    Gruß
    Claudia

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • Hallo.


    Ich hatte gedacht, daß sich das Problem des Kopf pendelns bei Albinos und den Ursachen, die von dieser Mutation ausgehen, so langsam rumgesprochen hätte.


    Hier mal zum Nachlesen ein Zitat aus folgender Quelle:
    http://www.augenklinik-dr-hoffmann.de/nystagmus.html


    Nystagmus
    Mit Nystagmus bezeichnet man unkontrollierbare, rhythmische Bewegungen eines Organs, üblicherweise jedoch der Augen, so dass Nystagmus auch mit „Augenzittern“ übersetzt werden kann. Er ist das typische Symptom des Schwindels. In der Klinik wird der (üblicherweise mit einer Richtung klassifizierte) Nystagmus nach der schnellen Phase der Augenbewegung benannt.Inhaltsverzeichnis


    Physiologischer Nystagmus
    Der physiologische Nystagmus dient dazu, das durch die Linse projizierte optische Bild so konstant auf der Netzhaut zu halten, dass eine Wahrnehmung möglich ist. Sowohl Bewegungen des betrachteten Objekts als auch Eigenbewegungen des Auges, des Kopfes und des gesamten Organismus im Raum führen zu Bewegungen des Lichtreizes auf der Netzhaut. Wenn die Winkelgeschwindigkeit dieser Lichtreflexe zu groß wird (>5°/s) kann das Bild nicht mehr scharf wahrgenommen werden. Bei Augen mit einer Retina wie beim Menschen ist es darüber hinaus sinnvoll, den Focus stets im Bereich des schärfsten Sehens (Fovea centralis) zu halten (siehe dazu Blickbewegung). Ein Beispiel für einen physiologischen Nystagmus ist der optokinetische Nystagmus, der auftritt, wenn sich Wahrnehmungsobjekte relativ zur Netzhaut kontinuierlich bewegen, etwa beim Blick aus einem fahrenden Zug.


    Pathologischer Nystagmus
    Ein Nystagmus kann dagegen auch krankhaften Ursprungs sein. In diesem Fall tritt die Augenzuckung in Ruhe auf; zu seiner Auslösung können allerdings vorher unter Umständen Provokationsbewegungen notwendig sein. Vor allem bestimmte Störungen in der Augenkontrolle bei Erkrankungen im Hirnstamm und Kleinhirn oder im vestibulären System aber auch bestimmte Drogen wie Ecstasy lösen einen Nystagmus aus. Er ist in diesen Fällen Ausdruck einer Fehlkoordination zwischen zwei wichtigen physiologischen Sinnen: dem Gleichgewichtssinn und dem Sehen.
    Der krankhafte Nystagmus kann in einen peripheren und einen zentralen Nystagmus unterteilt werden. Der periphere Nystagmus tritt bei einer Schädigung des Gleichgewichtsorgans (Vestibularorgan) oder des Nervus vestibulocochlearis (8. Hirnnerv) auf. Eine Form des peripheren Nystagmus ist der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel. Der zentrale Nystagmus ist dagegen Folge einer Schädigung im Gehirn.
    Pathologische Nystagmusformen findet man auch bei Kleinkindern als kongenitalen (meist harmlosen) oder okulären Nystagmus (bei früh erworbenen Augenschäden), eine augenärztliche Untersuchung ist in jedem Fall angezeigt. Bei Kindern, insbesondere Kleinkindern, ist ein Nystagmus immer eine dringende Indikation, einen augenärztlichen Spezialisten für Kleinkinder und Babys aufzusuchen, da Nystagmus sehr häufig ein Anzeichen für das Vorliegen eines Albinismus oder anderer Augenerkrankungen sein kann, die in jedem Fall sofort behandelt werden müssen. Diese Spezialisten finden sich in den orthoptischen Abteilungen der Augenkliniken. Leider werden viele leichtere Formen des Albinismus nicht rechtzeitig diagnostiziert und die Kinder nicht ausreichend früh gefördert.


    http://www.augenklinik-dr-hoffmann.de/nystagmus.html


    Zitatende

  • Hallo.


    Da hätte ich keine so korrekte Zitierweise vornehmen müssen; der vorhergehende Text ist fast wortwörtlich mit dem von Wikipedia identisch.


    Wer sich über die Veränderungen im Sehen bei Albinismus informieren möchte, kann das auch bei Wikipedia unter dem Stichwort "Albinismus" tun:


    http://de.wikipedia.org/wiki/A…C_die_das_Sehen_betreffen


  • Guten Morgen,


    die Definitionen, die Karl zitiert, sind schon sehr aufschlußreich und man sollte sich die Formulierungen mal über die Zunge gehen lassen:


    Alle Rassen mit Albinismus haben einen "pathologischen = krankhaften " Nystagmus :!: :!: :!:


    Übersetzt heißt dies nichts anderes, als dass alle albinotischen Rassen bewusst mit einem genetischen Defekt gezüchtet werden - der Auswirkungs- und Erscheinungsgrad ist erst mal unwichtig.


    Bei anderen Tierarten wie z.B. Hunden werden bestimmte Zuchtregeln vorgegeben, damit bei weißen Tieren bestimmte Defekte nicht auftreten - Gleichgewichtsstörungen, Sehschwächen usw.-, bei Kaninchen scheint das Problem noch gar nicht als solches erkannt zu sein- oder ist es vielleicht gar keines?????


    Bei der Zucht scheint es allerdings schon ratsam zu sein, dass man sehr auffällige Tiere vielleicht nicht unbedingt einsetzt, zumal es unterschiedliche Erscheinungsformen gibt.



    mfg Peter

  • Ich kenne einen Züchter, dessen Kaninchen das auch machen. Allerdings nicht nur Hermelinchen, sondern auch andere Farbenzwerge. Bei Ihm führe ich das aber auf eine Stereopathie zurück. Also eine Verhaltensauffälligkeit, die durch schlechte Haltung zustande kommt. Dabei will ich nicht sagen, dass die Tiere im Dreck sitzen! Das tun sie nicht! Sauber ist es schon ziemlich. Zumindest während der Ausstellungssaison.


    Bei denen ist es so, dass sie nur Licht haben, wenn er in den Stall geht um zu füttern. ansonsten haben die Tiere nur ein kleines Fenster durch das fast kein Licht kommt, denn es ist so dreckig, dass man meinen könnte es wäre milchglas.Und selbst wenn Licht durchkommen würde, dann wäre es längst nicht genug um den Stall aus zu leuchten.


    Außerdem sind die Boxen sehr klein und die Kaninchen bekommen keinerlei Zuspruch.


    Ein anderer Züchter der Hermelinchen hat dieses Problem nicht. Ihm ist es aber auch schon bei ersterem aufgefallen.


    Also kann man nicht zwangsweise von einem Physiologischem Nystagmus sprechen. Sondern man sollte auch von Haltungsbedingte Störungen sprechen.


    Schöne Grüße

  • bei Kaninchen scheint das Problem noch gar nicht als solches erkannt zu sein- oder ist es vielleicht gar keines?????


    Hallo,


    früher hatten wie DklW weiß RA und heute noch Russen auf dem Stall.


    Ich kann mich über die Jahre kaum an Fälle solcher Tiere erinnern.


    Mit einigen DklW haben wir auch Kaninhop gemacht und auch dort konnte ich keine Auffälligkeiten merken.



    Mein Fazit wäre damit, dass es zar dieses Phänomen gibt, aber es nicht bei allen Tieren auftritt, warum auch immen.



    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Hallo Nicole,


    Nystagmus ist keine Stereotypie durch mangelnde Reize sondern die Anpassung auf Reize.


    Von daher können Kaninchen auf einen plötzlichen Lichteinfall mit Bewegungen zur Anpassung reagieren, dies wäre die beschriebene physiologische Form, Anpassung auf plötzliche Reize. Wir Menschen kneifen die Augen zu, legen die Hand drüber, drehen uns weg usw.


    Stereotypien entwickeln sich bei Haltungsformen/Lebensformen, die kaum oder keine Abwechslung bietet und die Tiere ihre arteigenen Verhaltensweisen nicht ausleben können.


    Das ist was anderes, sogar noch schlimmeres. Wer kennt nicht das Bild des Tigers am Zaun des Käfigs - auf und ab und auf und ab und....



    mfg Peter

  • Bei der Zucht scheint es allerdings schon ratsam zu sein, dass man sehr auffällige Tiere vielleicht nicht unbedingt einsetzt, zumal es unterschiedliche Erscheinungsformen gibt.



    Mir scheint (weil ich es nicht besser weiß, da nur auf Ausstellungen Kontakt zu Albinos) hier liegt der Schlüssel zur guten Zucht. Aber dazu sollte das Problem der Albinos dem Züchter erst mal bekannt sein.
    Und ich denke, man sollte das Problem bei Albinos nicht noch mit Haltungsbedingungen auf andere Rassen überfrachten.


    Gruß
    Karl

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