Erstes Tierarzneimittel gegen Mukoide Enteritis in Deutschland zugelassen

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  • Hallo liebe Foriker,


    mit sehr viel Interesse habe ich in der neuesten Ausgabe der Kaninchenzeitung ,,Erstes Tierarzneimittel gegen Mukoide Enteritis in Deutschland zugelassen " gelesen.


    Das Arzeimittel enthält den antibiotischen Wirkstoff Bacitracin-Zink ( 4.200 I.E./g Pulver).Ich glaube dieser Wirkstoff war vor Jahren im Kaninchenfutter vorhanden und es wurde abgesetzt.


    Seit dem dieser Wirkstoff aus dem Kaninchenfutter verschwand kam m.E. die Mukoide Enteritis in dem Beständen richtig durch.


    Nun meine Frage :


    1. Wie heißt dieses Mittel überhaupt,so dass ich bei meinen Tierarzt nachfragen kann ?
    2. Hat jemand Erfahrungen gemacht mit der Verabreichung von Bacitracin-Zink ?
    3. Wie wird das Mittel überhaupt verabreicht ( Dosierung) ?


    Ich hoffe,dass Zuchtfreund Wilhelm Hippe diese Fragen auch liest und auch beantworten kann.... =4 =4 =4


    Ich hoffe auf eine rege Diskussion dbzgl.


    Viele Grüße Atze :):):)

  • 1. Wie heißt dieses Mittel überhaupt,so dass ich bei meinen Tierarzt nachfragen kann ?
    2. Hat jemand Erfahrungen gemacht mit der Verabreichung von Bacitracin-Zink ?
    3. Wie wird das Mittel überhaupt verabreicht ( Dosierung) ?


    Ich hoffe,dass Zuchtfreund Wilhelm Hippe diese Fragen auch liest und auch beantworten kann....


    Hallo Atze,


    nachdem es zu verbandspolitischen Fragen etwas ruhiger geworden ist, schaue ich vielleicht einmal noch in der Woche in das RKZ-Forum und habe nun soeben Deine Fragen gelesen.


    Das Mittel heißt " Bacivet S" und wird von der Firma Albrecht über Tierärzte vertrieben. Es ist erhältlich als Pulver in 100 g Beuteln und enthält den Wirkstoff Bacitracin-Zink 4.200 I.E./g Pulver.


    Der Verkaufspreis beträgt pro Beutel zwischen 19,37 € und 25,53 € je nach Abnahmemenge und Rabattstaffel des beziehenden Tierarztes.


    Nach Angabe der Fa. Albrecht mischt sich das Pulver am besten in warmen Wasser und muß täglich frisch hergestellt werden. Die Dosierung beträgt 0,1 g Pulver Bactivet S je kg Körpergewicht täglich. Das entspricht ca. 10 g Pulver in 10 Liter Trinkwasser. Ein leicht gehäufter Teelöffel fasst etwa 5 g Pulver. Mit der Behandlung sollte in dem Bestand begonnen werden, wenn nachweislich ein Kaninchen an Enterocolitis verstorben ist und dann laut Fa.Albrecht über 14 Tage oder länger. Die Wartezeit beträgt für das eßbare Gewebe 2 Tage.


    Erfahrungen habe ich mit dem Wirkstoff Bacitracin in Enterocolitis-Beständen noch nicht. Frau Dr. Rossi hat mir aber eine positive Wirkung bestätigt. Auf jeden Fall haben wir endlich ein zugelassenes Arzneimittel für unsere Kaninchen. Das bisher verwendete Tilmicosinphosphat als Pumotil G 20 in pulverisierter Form, wo der Wirkstoff erst für die Trinkwasserbehandlung gelöst werden muß, hat bei richtiger Dosierung bisher vielen Beständen geholfen. Die Trinkwasserbehandlung führt aber nur prophylaktisch zum Erfolg. Schon erkrannkte Kaninchen wird man nur selten retten können. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit wird das Impfstoffwerk Dessau im kommenden Jahr einen Impfstoff gegen die Enterocolitis zugelassen bekommen, in den große Erwartungen gesetzt werden. Habe mich an diesem Projekt mit Immunisierungen bei Jungtieren beteiligt und weiß, dass der Impfstoff gut verträglich ist und auch eine nachweisbare Schutzwirkung hinterläßt.


    Warten wir also ab, was und auf welchem Wege wir der Krankheit etwas Wirksames entgegensetzen können.


    IEs grüßt Dich und Euch Wilhelm Hippe

  • Guten Morgen,


    dass es jetzt ein zugelassenes Medikament für Kaninchen gibt, das bei Erkrankung - nachdem das erste nachweislich an Enterokolitis verstorben ist !!- helfen soll, ist sicher ein Fortschritt. Bisher musste man auf andere ausweichen.


    Dasss alle anderen Medikamente nur prophylaktisch und nur eingeschränkt wirken ist auch schon lange bekannt.


    Hoffen auf ein Wundermittel als Impfstoff ?? Ich kann es mir nicht vorstellen, dass die Wirkung wirklich so ist, dass es wie ein Impfstoff wirkt und die große Mehrheit der Erkrankungsfälle nicht mehr auftreten. Dazu ist die Krankheit an sich viel zu komplex.


    Mich wundert immer wieder, wie sehr doch auf eine "künstliche" Hilfe gewartet wird und eine "natürliche " Hilfe einfach nicht angewandt wird ?(
    Für mich wäre jedes verstorbene Tier eines zuviel !!!



    .....aber vielleicht sind wir Menschen einfach so :S :evil: :?:


    mfg Peter

  • Hallo Peter,


    ich bin völlig deiner Meinung.
    Ich bin ebenfalls nicht nur verwundert, sondern schon entsetzt, wie manche "Züchter" auf ein Hilfezeichen in Form von Medikamenten warten.


    Mein Maßstab ist die Natur, wie du sicher schon weist!
    Werden Wildkaninchen auch geimpft? NEIN!
    Hier ist die Natur der Züchter und dies in VORZÜGLICHER Weise.


    Meiner Meinung nach ist dies eine tiefe Sackgasse, in die sich da einige "Züchter" begeben werden.
    Ich benutze schon seit Jahren keine Medikamente mehr.
    Die Tierverluste infolge -wahrscheinlicher- Enterocolitis beträgt maximal etwa 1%.


    Ich habe die Fütterung in den letzten Jahren auch umgestellt und füttere nicht nur Kraftfutter sondern auch Getreide und viel viel gutes Heu.


    Hier sollte sich jeder "Züchter" einmal fragen, ob er die Lebensfähigkeit seiner Tiere wirklich von einem Medikament abhängig machen will???
    Hier ist der wirkliche Züchter gefragt und nicht der "Schönheitszüchter". Widerstandskraft kann auch erzüchtet werden!
    Was ist wenn solche Tiere verkauft werden und mit denen auch noch weiter gezüchtet werden soll? Wird dann das Medikament gleich mitgliefert???


    Sicherlich kann jeder tun was er will, er braucht sicht dann aber auch nicht über die logischen Folgen zu wundern.


    Wünsche Euch viel Spaß und Freude mit Euren Kaninchen,
    Hubert

  • .... Hallo!


    Also ich kämpfe jetzt schon Anfang des Jahres mit mukoider Enteritis bei meinen Kaninchen. Die Behandlung mit Pulmotil hat immer geholfen, aber sobald ich die Medizin abgestzt habe flammt die Krankheit immer wieder auf. Angefangen hat das ganze als ich mirim Januar Tiere aus Holland gekauft habe. Nachdem dann die Januar und Februar Jungtiere in das alter von 6 Wochen kamen erkrankten sie mir alle an Enterocolitis. Ich bekam Pulmotril zur Hilfe. Dieses funktionierte auch, Sogar erkrankte Tiere wurden wieder zum Teil gesund. Dann setzte ich es nach 4 Wochen ab und keine 2 Wochen später erkrankten die Jungtiere erneut. Also gab ich allen wieder Pulmotril über 4 Wochen. Alles war wieder gut und nun habe ich wieder einen 6 Wochen alten Wurf der mir jetzt auch erkrankt ist :(


    Ich wäre heilfroh über eine Lösung da ich der meinung bin dass die Bakterien nie vollstäding eliminiert werden, sondern bei erwachsenen Kaninchen eine resiszenz gegen sie vorliegt und die Muttertiere an die Jungen den erreger weitergeben. So wird es mir nie möglich sein ohne den kompletten Bestand zu schlachten die Enterocolitis los zu werden. Über einen Impfstoff würd eich mir erhoffen endlich eine gänzliche Lösung zu finden :(

  • Hallo,


    vielen Dank Wilhelm für deine Antworten.Jetzt weiß man auch wie das Mittel heißt und wie es anzuwenden ist.... :):)


    Bin ein bißchen enttäuscht in der Kaninchen über die Bekanntmachung dieses Mittels,da dieser kurz gehaltene Bericht sehr wenig Aussagekraft wiedergibt.


    Viele Grüße Alexander Schmidt

  • Hallo.


    Es ist ein Irrtum vieler, die meinen, man könnte Bakterien mit Stumpf und Stiel ausrotten.


    Umgekehrt wird ein Schuh draus. Ohne Bakterien könnte kein Mensch und zumindest Säugetier leben oder würde an und in den eigenen Ausscheidungen ersticken.
    Gerade heute eine sehr einprägsame Zahl gelesen: an und in einem Menschen leben 100 Billionen Bakterien.


    Die Kunst des Überlebens hängt nur davon ab, diese Heerscharen im Zaum zu halten und für ein gesundes Gleichgewicht zu sorgen. Einen Merkspruch kann man hierzu auch noch los werden: da, wo eine gute Bakterie oder ein guter Pilz lebt, hat es keinen Platz mehr für einen schlechten Vertreter dieser Gattungen.


    Ein Wegstück auf diesem Ziel wäre z. B. Antibiotika nur dann einzusetzen, wenn es sinnvoll und notwendig ist. Dann hätte man schon nicht so viele Probleme mit resistenten Stämmen. Ist im Übrigen auch ein Anliegen des ZDRK-Präsidenten, leider dringt er damit nicht bis zu den Mitgliedern in den Vereinen und LV durch.


    Gruß
    Karl

  • Guten Morgen,



    die Wortbeiträge zeigen die grundsätzliche Einstellungen und den Umgang mit Krankheit an sich:


    Wer zum Arzt rennt und Medikamente will, um gesund zu werden ohne dabei die eigenen Lebensumstände zu beleuchten, wird nicht wirklich gesund, sondern nur momentan "symptomfrei".


    Das gleiche bei unseren Tieren:
    Mit Medikamenten kann ich eine Erkrankung eindämmen, lass ich die Medis weg, tritt sie wieder auf, Auriel, anders kann es gar nicht sein.


    Genau wie ein Diabetiker langfristig seine Erkrankung nur bei konsequenter Nahrungszufuhr in Griff bekommt, so muss man auch bei Kaninchen die "Umwelt" so anpassen, dass sie überhaupt eine Möglichkeit haben, Widerstandskräfte aufzubauen.


    Natürlich kann man Medis nehmen, macht die Sache sogar angenehmer im ersten Moment - beim Diabetiker wie auch bei ME - langfristig jedoch...


    Gesundheitsvorsorge ist das Thema, bei Tier wie bei Mensch, leider immer noch ein Stiefkind, da nicht ganz einfach.


    :) :) :)


    Noch zwei Sätze zu Karl`s Beitrag:


    Eindeutige Zustimmung in der Auswirkung der Keime , ohne geht gar nichts, nur bei dem mit sollte man dafür sorgen, dass die "Positiven" überwiegen.


    Antibiotika ist/wird noch ein rießiges Problem unserer Gesellschaft gerade in BRD, da wir in unserem Lande mit den Dingen sehr sträflich leichtsinnig umgehen; wer sich z.B. in den Niederlanden operieren lassen will, muss zuvor in Quarantäne, da hol. Krankenhäuser Deutsche aus Hygienegründen direkt gar nicht mehr aufnehmen - der Umgang mit Keimen und Hygiene liegt in BRD mehr als im Argen.



    mfg Peter

  • Wo sollte man denn dann als erstes ansetzten? Bei mir kanns schon mal nicht an der Hygiene liegen. Ich mache alle 3 Tage die Pinkelecken sauber und 1 ma die Woche komplett wechseln. Alle 2 WOchen wird gründlich gewaschen und desinfiziert. An der Fütterung sehe ich im moment auch nicht so die Mängel. Morgends Strukturfutter vermengt mit Pellets, zur Zeit mit Kokzidiosestatikum weil ich dachte es käme villeicht daher, den ganzen Tag über Heu und am abend gibt es Grünfutter, jeden Tag eine andere Sorte. Sonstigen Stress haben meinen Tiere auch nicht der zu dieser Krnakheit führen könnte. Doe Stallungen stehen geschützt im garten unter einem Dach an einer Mauer. Da sheisst es ist nicht zugig und vor direkter sonneneinstrahlung geschützt. An zu wenig Bewegung kanns auch nicht liegen, da meine Tiere Boxen der Größe 1,00 meter x 0,70 x 0,50 haben mit weigehends täglichen Freilauf. Ich suche schon die ganze Zeit nach den Ursachen und suche und suche, aber ich komme auf keine Erklärung :(

  • Hallo,

    Alle 2 WOchen wird gründlich gewaschen und desinfiziert.


    Vieleicht liegt genau da das Problem.
    Wenn jeder kleine keim abgetötet wird, wie sollen die Tiere dann Abwehrstoffe bilden können.
    Ist jetzt nur mal so ein spontaner gedanke.


    P.S. Ich desinfiziere meine Ställe wenn überhaupt nur 1 mal im Jahr.

  • Hallo Evelyn,



    manche Situationen sind wirklich sehr verfahren und man weiß wirklich nicht mehr, was man tun soll, zumal die Ratschläge, die man bekommt, für sich betrachtet oft noch richtig sind, in der Summe aber nicht passen oder sogar eine Situation noch verschlechtern.


    Ich versuche es mal an deinem Beispiel zu erklären:


    ME im Bestand, AB-Gabe und Desinfektion die Mittel der Wahl, was allerdings bleibt:


    1. Die Sporen der Clostridien werden die nächsten 10 Jahren vermutlich nicht zu vernichten sein und immer wieder Angriffspunkte finden, nicht mal termische Desinfektion ist dabei 100%-ig, ganz zu schweigen von den Keimen, die zusätzlich wieder in den Stall kommen.


    2. Nach Medikation klingen die Symptome ab und die Tiere sind wieder gesund, was jedoch nicht bedeutet, dass beim nächsten Keimbefall sie nicht mehr erkranken wie bei einer Impfung, nein, manchmal denke ich, dass bei "angegriffenene" Tieren die Krankheiten noch schneller wieder auftreten - Du erinnerst dich, ich bin in diesem Punkt sehr gespalten und empfehle deshalb eher auf ehemals erkrankte Tiere zu verzichten, sofern gesunde da sind.


    Diesen Teufelskreis zu durchbrechen ist nicht ganz einfach, aber es gelingt.


    Theoretisch muss man ganz einfach die Widerständskräfte der Tiere so festigen, dass sie von den Keimen nicht ehr krank werden können oder genauer, dass die keime keine Möglichkeit mehr haben, sich pathogen im Körper zu vermehren.


    Praktisch sieht dies dann so aus, dass ich auf jegliche Nahrungskonzentrate verzichte und den Ph-Wert im Blinddarm immer im sauren Bereich halte.


    Dafür gibt es einige Möglichkeiten, eine wäre z.B. die Fütterung mit Frischgrün in Verbindung mit EM.


    Sicher kann man auch mit künstlichen Probiotika oä. arbeiten, meine Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass ich mit Naturfütterung den nachhaltigsten Erfolg habe.


    Bitte denke jetzt nicht, dass nie mehr ein Tier krank wird, das kann man nie ausschließen, aber zumindest hast Du damit jedem Tier die Möglichkeit geboten gesundzubleiben und ein gutes Immunsystem aufzubauen.


    mfg Peter

  • Hallo,
    ausgeglichene Fütterung, macht viel aus, zu dem Thema findest du hier noch einiges im Forum.


    So wie du planst zu füttern, wirst Du wenige Probleme haben, als die Züchter (mich eingeschlossen) die aus verschiedenen Gründen Fertigfutter reichen.
    Aber auch dabei kann man über die Fütterung viel beeinflussen.


    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Hallo Zuchtfreunde,


    aus gegebenem Anlass möchte ich das vorliegende Thema nochmals hochholen.


    Auf einer Vorstandssitzung unseres Kreisvorstandes wurde vorgetragen, dass nunmehr ein ein allgemeiner Impfstoff gegen Enterocolitis ( mucoide Enteritis ) die offizielle Freigabe bekommen hat und de facto angewendet werden darf.


    Weiterführende Fragen zum Hersteller, Kosten, Verfügbarkeit , Bekanntheitsgrad bei Tierärzten etc. konnten nicht beantwortet werden. Ähnliche Infos habe ich aus dem benachbarten Züchterkreis bekommen.


    Hat jemand hier aus dem Forum ausführlichere Infos zu diesem Thema ?


    Ich wäre schon sehr interessiert daran.


    Gruss


    Hans

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