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Peter W. schrieb: |
ZDRK-Standardkomission zu NeuzuchtenGuten Morgen, |
Karl Schwab schrieb: |
Hallo. Früher war ich ein uneingeschränkter Befürworter von Neuzüchtungen und ich habe selbst lange Jahre rumexperimentiert und nachgeprüft. Lange war ich über die restriktive Handhabung im ZDRK verärgert. Einige Male war ich kurz davor, mich bei einer Neuzüchtung einzubringen. Inzwischen hat sich meine Ansicht dazu sogar sehr stark geändert. Unsere Zeit ist einfach maßlos geworden und die Erwartungen überzogen, die Selbsteinschätzung in Können und Durchhaltevermögen in sehr vielen Fällen total überschätzt. Wie viele hochfliegende Aussagen, auch hier im Forum angekündigt, sind geplatzt wie Seifenblasen. Ohne jegliche Schuld und Einfluß der Standardkommission. Wenn es 16 000 Möglichkeiten für eine Rasse gibt, dann gibt es auch 16 000 Liebhaber, die genau eine dieser Varianten im Stall haben wollen. Sollten die 16 angemeldeten Neuzuchten genehmigt werden, dann stehen bestimmt schon die nächsten 32 zu Anmeldung an. Woher sollte jemand dann die Rechtfertigung nehmen, zu sagen, aber nun ist Schluß? Nach der 1 550sten anerkannten Rasse? Nach der 10 000sten anerkannten Rasse? Erst dann ist Schluß, wenn alle 16 000 möglichen Varianten anerkannt sind? Egal, wie sich die Standardkommission entscheidet, sie hat immer den "Schwarzen Peter" gezogen. Bitte mal in Ruhe nachdenken. Gruß Karl |
Peter W. schrieb: |
Hallo Karl, zu dieser Fragestellung sind wir sehr unterschiedlich: War ich früher ein heftiger Kritiker von Neuzuchten, wurde mir zwischenzeitlich einiges Klarer vor allem in Bezug auf "erhaltenswerte Genreserve" !! Und auch in der Einschätzung der Standardkomission sind wir different: Sie hat nicht den "schwarzen Peter " gezogen auf Grund ihrer Entscheidungen sondern auf Grund der Verkennung der Realitäten; aber lassen wir doch noch mehr ZuchtfreundInnen ihre Meinung äußern mfg Peter |
Guten Morgen, wie gestern 2 Zuchtfreunde bei mir nachfragten wissen sie nicht genau, was sie schreiben sollten, ich solle doch noch etwas genauer sagen was ich meinte. Ich habe noch niemanden zerpflückt, von daher ist nicht ganz klar, was....ok. Die Darstellung von Zfr. Hornung in der Fachzeitschrift ist insgesamt eine Zusammenfassung der vorliegenden Fakten, wobei er allerdings 2 Dinge schlicht und einfach verkennt: 1. Wie kann man nach einer dermaßen negativen Darstellung und Reaktion auf Kritiker in den letzten Jahren erwarten, dass NeuantragstellerInnen Spalier stehen würden - es gibt ja auch eine Alternative. 2. Der Hintergrund "Genreserve" ist vollkommen überholt, anscheined nimmt er nicht war, das auch weiterhin fleißig durcheinandergekreuzt wird und die ursprünglichen Rassen mehr als verwässert sind. Mir ist kein Autrag der Standardkomission bekannt, mal tatsächlich die genetischen Zusammenhänge zu hinterfragen; ohne diese genetische Überprüfung bleibt seine Argumentation reine Theorie und sowmit wertlos. Jede/r kann gerade auch in dieser Ausgabe der Fachzeitschrift sehr genau die Gleichmachung der Formen und des Typs anhand der abgebildeten Tiere aus Rheinsberg sehr gut nachverfolgen; der Photograph hat es trefflich verstanden - gerade die Serie GrS und W - die "Unterschiede " gegeneinander zu stellen. mfg Peter |
Karl Schwab schrieb: |
Hallo. Nicht alle haben die Zeit die Kaninchenzeitung, also das offizielle Organ des ZDRK, von vorne bis hinten Wort für Wort durchzulesen. Die letzte Seite mit Fazit und Ausblick über die Neuzüchtungen auf der BRS von Zfr. Walter Hornung, dem Redakteur der Standardkommission, bildet einen sinnvollen Abschluß dieses Beitrages. Doch diese Zeilen sollten (zusätzlich!) besser und markanter ins Blickfeld gerückt werden, da sie ganz sicher für einen größeren Kreis als den Interessenten der besprochenen Rassen wichtig und von Interesse sind. Dieser Abschnitt "Fazit und Ausblick" gehört auch in die Rubrik "Die Standardkommission informiert" und auch auf die HP des ZDRK, meine ich, sicher im Sinne vieler. Das wäre auch im Sinn einer strukturierten und offensiven Informationspolitik. Warum als Schluß eines achtseitigen Berichts so versteckt veröffentlichen? Gruß Karl |
Kai schrieb: |
Hallo, ich habe es nun auch endlich geschafft den besagten Bericht in Ruhe durchzulesen. Ich finde der Verfasser hat sich sehr viel Mühe gegeben, dass man nachvollziehen kann, warum welcher Beschluß gefasst worden ist. Stand der Neuzucht, Anzahl auf Ausstellungen und Verbreitung sind wohl wichtige Kriterien, die ich auch als sinnvoll ansehe. Ob nun die Anzahl der Zuchten über 2,7 oder 15 wären mir dabei egal, Hauptsache es gibt viele Zuchten und entsprechend viele Tiere. Aber dies ist meine persönliche Meinung. Ich finde es aber schon sehr verwunderlich, dass Blaue Horlitzer und Bartkaninchen nicht beantragt worden sind. Die Zulassung von Löwenköpfchen begrüße ich sehr. Wir müssen mit der Zeit gehen, eine solche Moderasse sollte auch in unserem Verband ihren Platz haben. Im Zeichen rückgängiger Mitgliederzahlen, muss man sich auch solchen Kreisen öffnen. Auch ich finde die Anregung von Karl gut und fände es sinnvoll "Fazit und Ausblick" noch einmal hervorzuheben. Lieber Peter, leider hast du nicht Unrecht, mit dem Mischmasch, der teilweise mit Rasse angestellt wird. Dieses wird von Walter Hornung bestimmt nicht übersehen. Ich habe ihn schon des Öfteren als Obmann haben dürfen. Bei entsprechenden Abweichungen von der Ursprungsrasse, hat man bei der Bewertung bei ihm immer ein offenes Ohr und er hat auch so viel Rückrat entsprechenden Formulierungen auf der Bewertungskarte mit zu tragen. In diesem Beitrag hätte dies aber wenig zu suchen gehabt. Wir beide kennen einen Beitrag von Walter Hornung, wo er auf die "Verneugeseeländerung" von vielen Rassen eingeht. Auch werden ihn andere "Sünden" wohl bekannt sein. Ich fände es aber einen Schritt in die falsche Richtung, wenn man diese "Panschrei" nun auch noch anerkennen würde. Blockige Typen bei engl. Schecken, unreine Farben bei grauen Farbenschlägen gehören zumindest nicht hervorgehoben, wenn nicht bestaft Gruß Kai |
RKZ-Team schrieb: |
Hallo, weil es so schön zum Thema passt,
ein Zitat:
NachwortUrsprünglich bestand meine Absicht darin, einmal die überwiegend im europäischen Verband anerkannten Kaninchenrassen vergleichend aufzuzeigen. Leichter gedacht als getan. Die Fülle der sich augenscheinlich sehr ähnelnden Rassen ist enorm, so dass sich aus dieser äußerlichen Gleichartigkeit keine korrekte Aussage zu einer genetischen Gleichheit ableiten lässt. Was mir bei dem Vergleich der Rassen besonders klar wurde, war die Schlussfolgerung. Den Wunsch nach einem europäischen Einheitsstandard können wir alle noch lange hegen. Die Umsetzung wird schwer machbar, zumal davon auszugehen ist, es wird Beauftragte in den Verbänden der EE geben, die mit Recht auf den Erhalt der Rassen, die in dem jeweiligen Land ihren Ursprung haben, achten. Was wir allerdings nicht unter den Begriff Wunsch stellen sollten, ist das Streben nach noch mehr Rassen, die es irgendwo bereits gibt. Natürlich werden der Reiz und der Wunsch zur Schaffung neuer Rassen geweckt, wenn wir Europaschauen oder die Kaninchen-Ausstellungen in benachbarten Ländern besuchen. Oft verleiten der Name oder einfach nur ein anderes Aussehen dazu, sich in einer Neuzucht zu versuchen. Vereinzelt sind es auch nur kleine Abweichungen, die besonders gut gefallen, in diesem oder jenen Land nicht standardisiert sind. Häufig werden neue Rassen herausgezüchtet, die es längst in dem einen oder anderen unserer Partnerländer gibt. Sie könnten auf dem Weg des geringsten Widerstandes übernommen werden, ohne Anspruch auf das Ziel der Züchtung nach neuen landeseigenen Vorstellungen und selbstgefertigten Standards. Nein, sie sollten ganz einfach dem Musterstandard des Herkunftslandes gezüchtet werden können. Das mindert die Gefahr, dass ein oder mehrere Zuchtfreunde eines Tages das sprichwörtliche Handtuch werfen. Solche Momente sind bekannt, in denen Vorstellungen, Wünsche und Schaffenskraft mit der Enttäuschung enden. Seien es die Bestimmungen und ellenlangen Wege zur Neuzulassung einer längst im Europaverband gezüchteten Rasse, seien es die ausbleibenden Mitstreiter oder andere Gründe, die den Entschluss zur Zuchtaufgabe herbeiführen. Die Liebe zum Tier war nicht umsonst, aber die Mühe ernsthafter Züchtungswege! Hier wage ich eine Empfehlung. Es könnte fachkundigen Verantwortlichen des Europaverbandes „Entente Européenne d’Aviculture et de Cuniculture“ die Befugnis übertragen werden, über Anträge zur Zulassung bereits bestehender Rassen zu entscheiden.
Begründung: Es liegt nicht in meiner Absicht, die Motivationen vieler Züchterinnen und Züchter zu dämpfen, die immer aufs Neue bestrebt sind, sich dem Neuen in der Rassekaninchenzucht zuzuwenden, indem sie ausländische Rassen nachahmen möchten. Ganz im Gegenteil! Nur stellt sich bei der Betrachtung der zahlreich existierenden Kaninchenrassen tatsächlich die Frage nach dem Sinn des Nachahmens. Beispielsweise seien die Lionheads (Löwenköpfe) genannt, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und werden von Kaninchenhaltern bevorzugt. Kaninchenhalter sind ein enormes Potenzial, wenn es um die Stärkung der organisierten Rassekaninchenzucht geht. Dürften die exotischen Rassen offiziell gezüchtet werden, würde man dieser Klientel ein Instrument geben, sich möglicherweise einem Verein Gleichgesinnter anzuschließen. Oder denken wir an die Nederlandse Hangoordwergen (NHD), die nichts anderes sind als ein kleinerer und gedrungener wirkender Typ der deutschen Zwergwidder, aber mit diesem kleinen Unterschied magische Besitzwünsche auslöst. Als letztes Beispiel sei die wachsende Begeisterung für Kaninhop und -agility genannt. Es gibt keine Statistik über den Anteil derer, die sich aufgrund dieses Hobbys im zweiten Schritt bereits für die Rassekaninchenzucht entschieden haben. aus „Kaninchenvererbung“, Band 2Heidrun Eknigk, Verlag Oertel und Spörer mit freundlicher Genehmigung der Verfasserin |
Wir bedanken uns bei Walter Hornung und bei Wolfgang Elias für die Genehmigung zur Veröffentlichung. Das Copyright für den Text liegt bei dem ZDRK. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, das die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen, und das wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden. (C) 2011 Rassekaninchenzuchtforum e.V.