Rasse des Monats März 2011 - Zwersatin,rot

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    Ein Bericht von Imgard Melcher

    Auf der Bundesschau in Stuttgart 2003 habe ich die Neuzüchtung zum ersten Mal gesehen und fand einfach schön. Als ich dann im Dezember 2004 auf der Landesschau von Bayern in Straubing diese Zwergsatin rot wieder sah, stand für mich fest, diese Rasse möchtest du gern züchten. Vor den Käfigen traf den Herauszüchter Jürgen Walter, der mir erzählte, dass er darauf hoffe, dass diese schöne Neuzüchtung bald anerkannt werde.
    Auf der Landesschau von Niedersachsen in Emden kaufte ich mir eine schöne Häsin(Monika Höffmann) und von dem Preisrichter Hans Dieter Degwer bekam ich einen Rammler. Ich beantragte die Genehmigung für diese Neuzüchtung, diese erhielt ich im Mai 2008.
    Ab dem 01.10.2011 wird diese Rasse nach Punkten bewertet.

    1. Gewicht
    2. Körperform, Typ und Bau
    3. Fellhaar
    4. Kopf und Ohren
    5. Satinfaktor
    6. Deck- und Unterfarbe
    7. Pflegezustand
    1.Gewicht
    Die Gewichtbewertung ist genau wie bei den Farbenzwergen und nicht wie bei den Zwergschecken oder den Zwergwiddern.
    Das Normalgewicht liegt zwischen 1,1 und 1,35 kg, das Mindestgewicht liegt bei 1,0 kg, das Höchstgewicht ist mit 1,5 kg erreicht.
    2. Körperform Typ und Bau
    Es ist ein ausgesprochenes Zwergkaninchen.Die Körperform ist gedrungen und walzenförmig vorne und hinten gleichmäßig breit
    Der Rumpf ist kurz und die Hinterpartie ist gut abgerundet.Kurze Läufe und eine kurze Blume, die fest am Körper liegt.
    Die Körperform zwischen der Häsin und Rammler unterscheiden sich kaum. Beide Geschlechter sind frei von einem Wammenansatz.

    Leichte Fehler: leicht verjüngte Form, leicht gestreckte Form
    Schwerer Fehler: stark vom Typ abweichender schmaler und gestreckter Rumpf, Wammenansatz
    3.Fellhaar
    Das entscheidende Typmerkmal der Zwergsatin ist die Verdünnung des Haarschafts, sie muss eindeutig erkennbar sein, denn diese verleiht dem Zwergsatin eine feine, besonders geschmeidige Fellstruktur, außerdem wird ein kurzes, dichtes und weiches Fell verlangt. Die Begrannung ist fein, gleichmäßig und ohne deutlich überstehende Grannenhaare.
    Genick und Schusspartie ist Locken frei.

    Leichte Fehler: etwas langes Fellhaar, etwas wenig Dichte
    Schwere Fehler: Grobe Begrannung, starke Lockenbildung
    4.Kopf und Ohren
    Im Verhältnis zum Körper ist der Kopf groß, wie auch bei den Farbenzwergen.
    Stirn und Schnauze sind breit. Stirnbreite beim Rammler ist 5,5 cm und bei der Häsin 5,0 cm
    Die Augen sind groß und treten etwas hervor. Die Ohren entsprechend dem Zwergtyp sind relativ kurz.
    Ideal Ohrenlänge ist 5,5 cm, mindestens aber 4,5 cm und nicht die 7cm überschreiten. Die Ohren werden leicht V-förmig getragen.

    Leichte Fehler: schwache Kopfbildung, tief liegende Augen,
    Ohrenlänge über 6 cm, breite Ohrenstellung, dünne, faltige und spitze Ohren
    Schwere Fehler: zu kurze Ohren(unter 4,5cm) oder zu lange Ohren über 7cm
    5.Satinfaktor
    Am ganzen Körper soll ein seidenartiger Glanz zusehen sein(Satin = Seide), der durch die Verdünnung des Haarschafts entsteht.

    Leichte Fehler: etwas schwacher Seidenglanz
    Schwerer Fehler: gänzlich fehlender Seidenglanz
    6.Deck- und Unterfarbe
    Die Deckfarbe ist gleichmäßig intensiv rot.
    Kinnbacken, Augenringe und Blumenunterseite sind cremefarbig. Die Bauchdeckfarbe ist etwas heller und matter als die Deckfarbe. Die Augenfarbe ist braun.
    Die Krallenfarbe ist hornfarbig.
    Die Unterfarbe ist bis zum Haarboden cremefarbig.

    Leichte Fehler: Helle oder durchsetzte Deckfarbe,
    sowie dunkler Anflug
    Schwerer Fehler: stark weiß oder schwarze durchsetzte Deckfarbe, andersfarbige Augen, farblose oder zweierlei Krallenfarbe, völlig schwarze Ohrenränder, gänzlich weiße Bauchfarbe oder Blumenunterseite
    Die Zucht
    Auch bei Zwergrassen sollte man darauf achten, dass die Häsin genügen Nachwuchs bekommt und auch groß zieht. Häsinnen, die zu wenig Milch geben und ihre Jungen nicht richtig umsorgen, sollte man nicht wieder belegen, was nützt es uns 1 bis 2 Jungtiere im Nest zu haben. Würfe mit 4 bis 6 Jungtieren sind wünschenswert und auch möglich. Eine Häsin sollte man auch als solche erkennen, nämlich mit einem schönen Häsinnenkopf.

    Die Satinzwerge, rot haben folgende Erbformel:
    AbCDGysaDW/AbCDGysadw

    Schauen wir uns einmal schrittweise die Veränderung der Erbformeln, angefangen vom normalhaarigen, wildfarbenen Kaninchen (ABCDG/ABCDG) bis hin zu dieser Rasse an.

    Durch Veränderung der B-Serie zu b fällt der Faktor der vollen, dunklen Pigmentierung weg und wir erhalten gelbe Kaninchen.

    Durch den Rotverstärker y werden unsere gelben Tiere rot. Je nach Intensität der paarweisen Anhäufung dieses Faktors (y1,y2,y2)wird die Sättigung der roten Farbe bestimmt.

    Durch den rezessiven Satinfaktor sa/sa verringert sich der Durchmesser des Haares und sorgt für eine durchsichtige Haarhülle, beides zusammen sorgt für den unnachahmlich seidigen Glanz des Satinhaares (Satin = Seide).

    Nun fehlt uns noch die Veränderung der Größe bei dem Zwergsatin.
    Diese Verkleinerung wird wie bei anderen Farbenzwergen durch das Zwergengen DW/dw hervorgerufen.
    Hierzu möchte ich einen Satz aus Band 2 von Kaninchenvererbung erwähnen:

    Bei der Zucht der Zwergkaninchen wird innerhalb des ZDRK dem Tierschutzgesetz Rechnung getragen. Demzufolge ist bei der Erbformel von der spalterbigen Anlage für Zwergenwuchs DW/dw) auszugehen!
    Zitat: „Deshalb sollte man allgemein dazu übergehen, Zwergkaninchen (Dw/dw) mit ‚Nichtzwergen’(dw/dw) zu verpaaren, die man laufend in der Nachzucht erhält. So entstehen als Nachkommen 50 % typische Zwergkaninchen (DW/dw) und 50 % ‚Nichtzwerge’ (dw/dw), Kümmerer (DW/DW) werden auf diese Weise vermieden.“ (Aus Wolfgang Schlolaut, „Das große Buch vom Kaninchen“ 3.erw. Auflage, 2003, S.111 – DLG-Verlags-GmbH, Frankfurt/M.)

    Auch bei der Zucht der Satinzwerge ist davon auszugehen, dass man sich nach diesen Zeilen richten muss.

    Kai Sander
    Mit Hilfe von „Kaninchenvererbung“, Band 1 und 2
    Heidrun Eknigk, Verlag Oertel und Spörer
    Bei den Zwergsatin sind noch Verbesserungswünsche besonders bei der Körperform zu sehen. Teilweise sind die Tiere noch etwas eckig, auch treten einige Tiere mit den Vorläufen eine wenig durch. Einige Vertreter neigen auch etwas zur Kuhessigkeit.
    Es gibt schon Tiere mit recht ansprechenden Kopfformen, wie auch bei anderen Zwergrasse haben einzelne Vertreten die Tendenz zu Ohrlängen um 7cm.

    Die Felle der Tiere sind können zum größten Teil schon als ansprechend bezeichnet werden, Teileweise könnte Unterwolle noch verbessert werden. In Position Kopf und Ohren gibt es recht ansprechende Vertreter. Auch zeigen sie einen recht guten Satinfaktor.
    In Position 6, der Farbe, gibt es bei den verschiedenen Tieren noch Einiges zu bemängeln. Anscheinend macht der dunkle Anflug, wie auch bei anderen roten Rassen noch einige Probleme. Manche Tiere zeigten einer recht hellen Blumenunterseite. Aber auch Vertreter mit cremefarbigen Blumenunterseiten und entsprechenden Bauchdeckfarben sind schon zu finden.
    Wir bedanken uns bei Imgard Melcher und Kai Sander für diesen Bericht und für die Fotos. Weiterer Dank gilt dem RKZ-Team für seine Mitarbeit. Das Copyright liegt bei den jeweiligen Verfassern und beim Rassekaninchenzuchtforum e.V. Die Rechte der Grafiken liegen bei Trägerverein Rassekaninchenzuchtforum e.V. Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Rassebericht bitte an webmaster@rkz-forum.de. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, das die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen, und das wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

    (C) 2011 Rassekaninchenzuchtforum e.V.

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