Gruppengehegehaltung - Angela Khorrami

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    Angela Khorrami



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    In ländlicher Idylle in der Nähe von Hamburg lebt Angela Khorrami mit ihren nun schon über 50 Kaninchen. Vor gut 20 Jahren bekam ihre Tochter ein geschecktes Kaninchen inklusive Stall von ihrem benachbarten Schäfer geschenkt. Natürlich wollten sie das Tier nicht alleine lassen, und so kaufte Angela Khorrami noch ein weiteres Kaninchen dazu. Mit viel Platz im Garten und einer guten Portion Liebe und Verständnis zum Tier, lag es nahe dass sie sich auch Kaninchennachwuchs wünschten. Angela Khorrami nahm Kontakt zu einem Rassekaninchenzüchter auf, und ihre Hobbyzucht nahm ihren Lauf.
    Fleißig wurde an der Stallanlage gebaut, denn die Tiere waren von Anfang an in Gruppenhaltung, die Platz benötigte.
    Sie bereicherte ihr Wissen durch lesen in Foren, wie z.B. im RKZ-Forum, und durch lesen von Literatur. Auch halfen ihr Unterhaltungen mit Züchtern sowie ihre eigene gemachte Erfahrung bei der Haltung von Kaninchen. Lange Zeit konnte sich Angela Khorrami nicht dazu entschließen dem ZDRK-Verein beizutreten, obwohl ihr inzwischen langjähriger Züchterfreund sie dazu stets animierte. Sie konnte sich nicht vorstellen, einem Kaninchenverein beizutreten, dem sie gewisse Antipathien in der Vorstellung von Züchtern entgegenbrachte, die einzig und allein als ideale Unterbringung der Tiere, kleine Buchten sahen.
    Aber sie fing an auf Ausstellungen zu gehen, um sich Rassekaninchen, die ihr gefielen anzuschaffen. Es war trotz allem für sie noch nicht die richtige Rasse dabei. Auf Vereinstreffen ihres Züchterkollegen holte sie das ein oder andere Mal für ihn seine gewonnenen Pokale ab. Dabei fielen ihr in der Tat einige Züchter auf die ihrem Vorurteil entsprachen. Doch waren es diejenigen Züchter in der Überzahl, die egal welchen Alters, offen und tolerant, hilfsbereit und sie als bisher „nur“ Hobbyzüchterin, und dann noch mit Gruppenhaltung, was ja damals noch weniger verbreitet war als heute, nicht abwiesen.
    So trat sie doch noch in einen Verein ein. Auf einer Ausstellung in Bremen verliebte sie sich Hals über Kopf in die Rasse „Fuchszwerge, havannafarben“, die sie dort das erste Mal sah.
    Sie kaufte ein schönes aussagekräftiges Zuchtpaar, und ihre Rassekaninchenzucht begann.
    Obwohl die Fuchszwerge längeres Fell haben, sind sie pflegeleicht. Angela Khorrami kämmt eigentlich nur die Jungtiere im Übergang zu ihrem endgültigen Fell. Die Alttiere werden von ihr mal zur Hilfe beim Fellwechsel durch Bürsten unterstützt. Für sie ergibt das keine Nachteile, sie mag Kaninchen so wie sie sind, und sie passt sich den Gegebenheiten an. Ihr Faible gehört den langhaarigen Tieren, so verliebte sie sich auch in die schwarzen Angorakaninchen während einer Ausstellung.
    Die Farbe und die majestätische Erscheinung waren für sie umwerfend. Ein wunderschönes Ausgangspaar erwarb sie sodann von einer Züchterin. Sie war von der Lebhaftigkeit und dem Selbstbewusstsein dieser Tiere überrascht. Neben Fuchszwergen und Angorakaninchen züchtet sie noch Belgische Bartkaninchen, von denen sie total von ihrem äußeren Erscheinungsbild und ihrem Charakter begeistert ist.

    Die Bartkaninchen eignen sich hervorragend für die Gruppenhaltung. Mit ihrer Zucht dieser Rasse möchte sie zum Erhalt- und weiteren Verbreitung beitragen.Angela Khorrami hat sich für die im ZDRK anerkannten Tiere im Hamburger Verein, in dem sie die Funktion des Kassenwartes übernommen hat entschieden. Im 9D1 Erhaltungszuchtverein Belgischer Bartkaninchen, der im BDK organisiert ist sie ebenfalls. Letztes Jahr gründete sie mit Züchterkollegen, ebenfalls im BDK organisiert, einen Hamburger Verein für die Löwen- und Teddykaninchenzucht. Dort führt sie das Zuchtbuch.
    Gruppenhaltung von Kaninchen, auch für Rassekaninchen befürwortet sie, denn die Vorteile überwiegen für sie. Krankheiten, wie Magen-Darmprobleme hatte sie bei dieser Haltungsform bisher noch nicht. Natürlich müssen auch bei ihr die Rammler leider einzeln sitzen, aber in großen und strukturierten Ställen innerhalb des Geheges, so dass sie Kontakt zur Gruppe haben. Alle Tiere laufen auf Stroh, auch die Angorakaninchen. Diese Haltung klappt sehr gut. Spät kastrierte Rammler stabilisieren die Gruppe. Dies hat sich für die Gruppenstruktur bewährt. Das Wohl der Tiere ist ihr wichtig. Die Kaninchen sind gesund und leben harmonisch in Gruppen. Für bissige Tiere gibt es allerdings Ausnahmen. Solche Tiere sind weder für die Zucht noch zur Abgabe. In so einem Fall hilft ihr dann ein Vereinskollege. Sie kennt ihre Tiere, und so ist es auch möglich, Nachwuchs in dieser Konstellation auf zu ziehen. Dazu bietet sie Wurfkästen, oder je nach Bedarf des Tieres ein Separee an, das sie auch schließen kann. Die Jungtiere wachsen automatisch problemlos in der Gruppe auf.
    Sie fressen von Anfang an das Futter aller mit, sie füttert kein spezielles Aufzuchtfutter, und hat damit keine Probleme.
    Sie füttert 2x täglich, was den Vorteil hat, dass sie evtl. Krankheitsanzeichen sofort bemerken, und ggf .einschreiten kann. Es gibt morgens eine Mischung aus Pellets, Luzerne und Sonnenblumenkernen. Abends füttert sie im Winter Gemüse, und im Sommer Wiese satt. Außerdem noch alles, was im Garten anfällt und für Kaninchen verwertbar ist. Dazu baut sie u.a. Topinambur und Markstammkohl an. Heu wird stets angeboten. Wichtig ist auch Wasser, das im Sommer von ihr mit Apfelessig versetzt wird. Im Winter bietet sie verschiedene verdünnte Tees an. Ihre Tiere werden jährlich gegen RHD und 2x im Jahr gegen Myxomatose geimpft. Eine Wurm- und Kokzidienkur macht sie 1x im Jahr für alle Tiere, meistens nach der Wiesenfütterungssaison.
    Auch Gruppentiere können an Ausstellungen teilnehmen. Sie stellt allerdings nur aus, wenn sie ihre Tiere selbst betreuen kann
    Das geht nur, wenn sie als Betreuer auf Veranstaltungen eingeteilt ist. Manchmal muss sie dafür auch Urlaubstage in Anspruch nehmen. Pokale sind für sie natürlich ein schöner sichtbarer Beweis, dass sie züchterisch erfolgreich ist. Sie freut sich auch darüber, dennoch ist es eher für sie ein Nebenaspekt ihrer Rassekaninchenzucht. Angela Khorrami züchtet im kleinen Stil, so kann sie bei der nun schon jahrelang erprobten Gruppengehegehaltung bleiben. Für sie ist ein gewisses Platzangebot Vorraussetzung. Ihre Rassen haben nicht nur bei Züchtern, sondern auch bei Familien ihre Anhänger. Die überzähligen Tiere artgerecht unterzubringen ist somit für sie kein Problem. Sie hält ihre Tiere um bei ihrer Beobachtung Entspannung zu finden, und sich an der Rassevielfalt zu erfreuen, stets Neues dazu zulernen, und viele neue interessante Menschen kennenzulernen. Mit der Kaninchenzucht verbindet sie mit Züchterfreunden gemeinsame Themen und Erfahrungsaustausch. Dafür fährt sie dann gern ein paar Kilometer weiter. Ihrer Meinung nach lohnt es sich.
    „Rassekaninchenzucht wird es immer geben, aber die Art der Haltung ist im Wandel begriffen, ebenso ändert sich die Tieranzahl pro Züchter, bedingt durch unseren Lebensstil. Um das Überleben unserer Organisation zu sichern, wird sie sich dem auf Dauer nicht verschließen können. Das erfordert ein hohes Maß an Toleranz, nachgeben, Anpassung und Lernen bei allen Beteiligten. Die gemeinsame Liebe zum Kaninchen sollte den Weg ebenen können“.
    Zitat:

    Wir bedanken uns bei Monika Ilbeck undAngela Khorrami für diesen Bericht und die Fotos. Das Copyright liegt bei den jeweiligen Verfassern und beim Rassekaninchenzuchtforum e.V. Die Rechte der Grafiken liegen bei http://www.rkz-forum.de. Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Bericht bitte an webmaster@rkz-forum.de. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, das die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen, und das wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

    (C) 2011Trägerverein Rassekaninchenzuchtforum e.V.

  • Hallo Angela,


    wunderbarer Bericht über deine Form der Rassekaninchenzucht,
    ich bin überzeugt, er ist näher an der Realität der zukünftigen Zuchtfreunde denn viele andere.
    Viele werden es noch erleben, dass die Buchtenhaltung der Vergangenheit angehören und deine Form der Gruppenhaltung eine gebräuchliche Alternative darstellen wird.
    Ganz wichtig erscheint mir der Hinweis, dass trotz Gruppenhaltung auch Ausstellungen möglich sind, da wird sich noch einiges anpassen müssen, aber warum nicht ???


    mfg Peter

  • Hallo


    Ich finde auch, das es ein toller bericht ist!
    Ich selber habe zwar 20 Buchten, aber im Sommer sind meine Weibchen + 1 Kastrat auch dauerhaft in 16 qm gehege. Jungen ziehe ich vom November bis März in Einzelstallhaltung, dann kommen alle Häsinnen mit Jungtiere, die ich für die Zucht behalte ins Gehege.
    In der Gruppe werfen lasse ich nicht. Habe es schon bei 2 Häsinnen versucht, beide fühlten sich, trotz 5 Wurfhäuschen, gestört und haben verworfen.


    Ansonsten ist Gruppenhaltung super, wieso sollten Ausstellungen nicht möglich sein ? :yes:

  • Interessanter bericht!


    bei mir klappt die jungenaufzucht in der häsinnengruppe immer ohne probleme! noch nie hat eine häsin sich gestört gefühlt - ganz im gegenteil die häsinnen bauen meist alle gemeisam nest auch wenn die wurftermine auseinander liegen und manchmal werfen auch 2 in die gleiche wurfbox auch hier gab es keine probleme beim säugen für die häsinnen. habe diese erfahrungen nur mit zwergwiddern gemacht, kann daher keine aussage machen ob es mit anderen rassen ebenso klappt.


    lg anna

  • Hallo Angela,



    ein super Bericht und schön zu lesen, dass es auch für Ausstellungszüchter alternativen zu der üblichen "Käfighaltung" gibt.



    Ich habe meine Häsinnen auch in Gruppen und klappt super, auch wenn mal eine Häsin Junge hat, passen die andere mit auf die Kleinen auf und es gab noch nie Probleme!



    Weiter so!!! :thumbsup:


    Viele Grüße


    Frank

  • Hallo,


    wir hatten hier auch schon einen interessanten bericht über eine Gruppenhaltung mit 7 unkastrierten Rammlern.


    Rammler und Kastrat hat auch schon bei einigen Funktioniert, klar es muss nicht funktionieren, aber Rammler müssen auch nicht zwingend allein bleiben.


    LG Jenni

  • Hallo Ursula,


    es sind 2 Gruppen, eine große und eine kleine, nur durch ein Gehegegitter getrennt, was sie locker überspringen könnten, aber tun sie nicht, wird so akzeptiert. Dann noch 2 Paare, in separaten Häusern. Die qm-Zahl kann ich gar nicht genau angeben, ist nicht so wahnsinnig riesig, vielleicht Grundfläche 30qm, aber funktioniert durch die verschiedenen Ebenen und die Verschachtelung innerhalb des Geheges durch die 3malige Vergrößerung. So können sie sich bei Bedarf aus dem Weg gehen. Habe aber mittlerweile noch einen reinen Buddelauslauf in spe in Planung, würde sich inzwischen anbieten, den hinter dem Gehege einzurichten. Evtl. baue ich dann Katzenklappen dafür ein oder ähnliches, tags können sie raus, nachts wirds geschlossen. Mal schauen, wie das konstruiert wird, muss ja auch immer "meine" findigen Ratten im Auge haben, die nur auf den Herbst lauern und dann darauf, wie sie das Gehege entern könnten. :))


    @jenni
    Rammler würde ich nie zusammen laufen lassen, ist ein Spiel mit dem Feuer, geht ja scheinbar bei einigen immer mal gut, aber darauf lasse ich es nicht ankommen. Mir reicht schon, dass mir 2 meiner schönsten Rammler bei heimlichen Ausbruch von überhitzigen Häsinnen so an den Genitalien verletzt wurden, dass zumindest der eine nicht mehr decken konnte und drum leider Kastrat wurde und der andere es eigentlich noch können müsste, aber bisher nicht gepackt hat. Die haben Kontakt durch Gitter zur Gruppe, das muss genügen und sie bleiben wenigstens heil und fit.


    Viele Grüße
    Angela

  • JA! Endlich ein Beispiel, dass es auch anders geht. Dass jemand Züchter und Tierfreund sein kann, der den Bedürfnissen dieser Lebewesen so gut es geht gerecht wird. DANKE!

  • JA! Endlich ein Beispiel, dass es auch anders geht. Dass jemand Züchter und Tierfreund sein kann, der den Bedürfnissen dieser Lebewesen so gut es geht gerecht wird. DANKE


    Wieso endlich und wieso anders? Nahezu jeder Züchter im ZDRK (ich will jetzt nicht von 100 % sprechen, da es immer ein paar schwarze Schafe gibt) ist Züchter und Tierfreund. Anders kann man so ein Hobby gar nicht ausüben.


    Gruß Torsten

  • Das ist schön zu hören,
    ich bin jüngst erst auf dieses Forum gestoßen und ich kann euch versichern, im realen Leben bisher noch nie eine Zucht gesehen zu haben, die dem auch nur annähernd nahekommt. Die soll es wohl geben, gesehen habe ich sie noch nicht. Liegt vielleicht auch an meiner Region, die Züchter die ich kenne gehören einer Generation an, wo die Tiere in erster Linie dem Kochtopf gelten und in Minibuchten in Einzelhaltung leben. Nicht überall ist der Fortschritt schon und Umdenken schon eingezogen.

  • Hallo,


    die Einzelhaltung ist eine von mehreren möglichen Modellen der Kaninchenhaltung und unter Züchtungs- und Ausstellungsgesichtpunkten in vielen Fällen die zurecht gewählte Haltungsform. Das auch in einer Einzelhaltung keine "Minibuchten" angeboten werden sollten, sondern die Vorgaben des ZDRK bzw. der TVT als Mindestmaß eingehalten werden sollten ist dabei selbstverständlich. Dass ein Rassekaninchenzüchter seine Tiere in erster Linie für den Kochtopf züchtet mag es in Einzelfällen aus der Historie heraus begründet noch geben. Jedoch wird die überwiegende Mehrzahl die Fleischgewinnung nur als sekundären Grund für die Kaninchenzucht sehen. Eins sollte man dabei aber nicht außer Acht lassen: Kaninchen sind Nutztiere und die Fleisch, Fell- und Wollgewinnung wird immer auch einen Teilaspekt der Zucht bilden.


    Gruß Torsten

  • Kaninchen sind Nutztiere und die Fleisch, Fell- und Wollgewinnung wird immer auch einen Teilaspekt der Zucht bilden


    daran nehme ich auch keinen Anstoß. Im Gegenteil würde ich lieber ein Kaninchen auf dem Teller haben, das vor der Schlachtung angemessen gehalten wurde statt ein Schweineschnitzel aus Massentierhaltung.


    die Einzelhaltung ist eine von mehreren möglichen Modellen der Kaninchenhaltung und unter Züchtungs- und Ausstellungsgesichtpunkten in vielen Fällen die zurecht gewählte Haltungsform


    Das sehe ich anders. Einzelhaltung sollte immer nur eine zeitlich begrenzte Lösung sein, aus züchterischem Aspekt ist es naturgemäß schwierig und teilweise nicht möglich, anders insbesondere mit Zuchtrammlern zu verfahren. Auf Dauer löst dieser Umstand aber massive Verhaltenstörungen aus, gerade bei unkastrierten Rammlern. Ein solch soziales Tier wie ein Kaninchen dauerhaft einzeln zu halten, ist nicht artgerecht und daher Tierschutzwidrig. Wer sich mit Kaninchen, deren Bedürfnissen und Haltungsansprüchen auskennt, ist sich dem sehr wohl bewusst und weiß, dass er ihnen auch mit einer großen Bucht (wobei groß subjektiv ist - zum arttypischen Verhalten gehört z.B. Haken schlagen, circa 5x8 Körperlängen, man bedenke hier Großrassen wie DR) dauerhaft nicht optimal gerecht werden kann.

  • Hallo Anna,
    es ist oft so im Leben, dass man nicht nur zwischen Gut und Böse aufteilen kann.


    Diskussionen Gruppen- oder Einzelhaltung hatten wir schon oft hier, verwende einmal die Suche.


    Ein besonders guter Bericht zu dem Thema ist hier zu finden:
    http://www.rkz-forum.de/forum-…page=Thread&threadID=5115


    Ich praktiziere hauptsächlich die Einzelhaltung, habe aber auch Erfahrungen mit Gruppenhaltung.
    Beides hat vor uns Nachteile.


    Wenn Du dich eingehender mit dem Thema beschäftigst, wirst Du erkennen, dass auch die Gruppenhaltung Nachteile hat.


    Bitte sei etwas toleranter, wir können gerne über Vor- und Nachteile diskutieren, aber unterlasse bitte solche Sätze:

    Ein solch soziales Tier wie ein Kaninchen dauerhaft einzeln zu halten, ist nicht artgerecht und daher Tierschutzwidrig.

    Man könnte genauso gut Argumente zusammenfügen, die das genaue Gegenteil aussagen würden.


    Ich weiß, dass manche Tierschutzverbände ähnliche Ansichten haben wie du, ich kann dir aber gerne mal ein "Opfer" eine missglückten Gruppenhaltung zeigen.
    Und auch bei "Mordgeschichten" findet man ein paar Beispiele.


    Also bitte, etwas mehr Toleranz und mach dir einmal ein umfassenderes Bild.


    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • ..... Kais Aussage ist wirklich nix mehr hinzuzufügen :)
    Bis zu diesem Frühling war ich auch noch großer Befürworter der Gruppenhaltung.
    Ich habe auch schon sehr oft Gruppenhaltung ausprobiert. In den Wintermonaten ist dies wirklich gut gegangen und alle beteiligten Häsinnen vertstanden sich prima. Sobald jedoch die ersten warmen Monate aufkamen knallte bei den Mädels die Sicherung durch und siue wurden zu erbitterten Feinden. genau das selbe habe ich bei Junghäsinnen erlebt die ich bei der Mutter gehalten habe. Bis zum 5. Lebensmonat ging es meist gut und dann ging das Geprügel los. Genauso habe ich Häsinnen erlebt die rangniedrig waren dass sie das Fressen eingestellt haben obwohl sie zugang zu Futterquellen hatten. Habe ich diese Häsinnen dann einzeln gesetzt waren sie wieder wie ausghewechselt und zufrieden. Ich denke wenn ich Gruppenhaltung weiter praktizieren werde dann nur mit den geeigneten Kaninchen, alle anderen die sich nicht in die Gruppe einfügen können werden ausgesondert . Es ist schon was anderes wenn man nur Halter ist oder wenn man Züchter ist. Als Halter hat man oft nur 2 Kaninchen, meist Häsin und Rammler. Das ist auch die beste Konstellation aber leider kann sich kein Züchter erlauben zu jeder Häsin auch einen Kastraten in die Bucht zu setzten, wenn auch das schon mal mein Gedanke war.

  • Also bitte, etwas mehr Toleranz und mach dir einmal ein umfassenderes Bild.


    Ich halte seit Jahren Großgruppen (zwischen 3 und 18 Tieren und mehr) gemischten Geschlechts und kenne mich sehr gut aus, die Tierschutzarbeit ist in meinem Denken natürlich ein Einflussfaktor, da ich bei Gruppenvergesellschaften für den Laien da sein muss und auch Kontrollen mache. Und ja, ein Pärchen m/w kann unter falschen Bedingungen auch zum Problem werden.
    Bei der Anzahl meiner Tiere macht es keinen Unterschied, dass ich nicht züchte, da sie mit der Tieranzahl eines durchschnittlichen züchters überwiegend vergleichbar ist.
    Es ist vollkommen normal, dass sich Weibchen in Überzahl nicht oder nicht gut vertragen, da braucht sich also niemand um fliegendes Fell wundern. Mit dem genügenden Sachverstand und Kenntnissen über Kaninchenverhalten ist es absolut problemlos Großgruppen ohne Verletzungen und Streit zu halten, und zwar dauerhaft. Praktiziere nicht nur ich erfolgreich. Natürlich ist es dafür notwendig, Häsinnen mit Kastraten zu vergesellschaften, eine Kastratenüberzahl ist dabei (auch wenn es in der Natur anders ist) überwiegend Voraussetzung. Gruppen mit mehr Häsinnen als Kastraten können, müssen aber nicht gutgehen. Die Größe des Geheges ist dabei nicht unerheblich, die Tiere müssen sich aus dem Weg gehen können, damit, wie Auriel85 andeutet, Rangniedrige die Chance haben, den Ranghöheren auszuweichen. Auch muss die Vergesellschaftung noch unbekanter Tiere auf neutralem Territorium stattfinden. Rangordnungskämpfe sind völlig normal und notwendig, Kaninchen haben eine strikte Rangordnung in ihren Gruppen - eine sinnvoll gewählte Zusammenstellung birgt dabei aber keinerlei Risiko auf schwere Verletzungen. Das ist eine Ideallösung, die sich nur wenige leisten können.
    Solch eine Haltung ist bei einem Züchter schwer möglich, da er eine gewisse Anzahl von Kastraten einfach unweigerlich brauchen würde.
    Wer nur Mutter mit Töchtern zusammenlässt, braucht sich nicht wundern dass es Mord und Totschlag gibt.
    Ich verurteile hier niemanden, mir ist klar dass beim Züchten Kompromiss mit der Haltung geschlossen werden müssen, trotzdem ändert es nichts an den Fakten. Ich erwähne sie an dieser Stelle nur, weil die meisten Leute, die ich kennen lerne, die Fakten konsequent ignorieren und verneinen, weil ihre eigene Haltungsform dem nicht entspricht - das ist unnötig. Hier braucht sich keiner von mir angegriffen fühlen.
    Das Kaninchen ist ein soziales Tier, das in Gruppenverbänden lebt und bei dauerhafter Einzelhaltung Verhaltensstörungen ausbildet, ob einem das nun gefällt oder nicht. Wie und in welcher Weise man dem nun gerecht oder nicht gerecht wird oder wie Kompromisse eingeht, ist jedem selbst überlassen.

  • .... Auch in der Natur gibt es Einzelgänger unter den Kaninchen die diese Art der Haltung gewählt haben um sich zurück zu ziehen. Zwar sind diese Tiere zum sterben verurteilt aber sie haben im Verbund mit der Gruppe diese Art gewählt. Gneauso gibt es das auch bei unseren Hauskaninchen was ich beobachten konnte. Strikte Einzelgänger die sich absolut in keinerlei weise in irgendeine Form der Gruppe intergrieren lassen wollten. Ich willd amit nur sagen dass man das nicht pauschalisieren kann das das Kaninchen so sozial ist dass es unbedingt die Gruppe zu leben braucht. Es kommt immer wieder auf das einzelne Tier an. Das ist meine Beobachtung. Gneuaso geht es oft mit einer Häsin und einem Kastraten nicht gut und alle welt wundert sich warum. Auch Tiere sind so individuell wie wir Menschen und deshalb sollte man seine Tiere zu erst beobachten und die Gruppen mit Sorgfalt zsammen stellen und auch da gibt es dann oft Tiere wo eine Gruppenhaltung einfach nicht möglich ist .

  • P.s. bitte nicht vergessen: Ich habe in diesem Thread lediglich die Themenerstellerin und ihr Tun gelobt, die ja offensichtlich erfolgreich Gruppenhaltung praktiziert und damit ebenfalls sehr gute Erfahrungen gemacht hat und festgestellt, dass diese Haltungsform nicht annähernd bei jedem Züchter stattfindet. Natürlich hat Gruppenhaltung auch Nachteile und Einzelhaltung Vorteile, fragt sich nur für wen ;)
    Auf eine Grundsatzdiskussion bin ich nicht aus, diese in einem Züchterforum zu starten wäre müßig, genauso wie diese in einem Tierschutzforum (wo Züchtung jeder art meist komplett abgelehnt wird wegen den armen Tierheimtieren) zu starten. Zumal ich mich persönlich auf keine Seite konsequent stelle. Wie offenkundig auch die Züchterin, um die es mir hier geht.
    Meine persönliche Meinung dazu ist, dass man eben sehr wohl Züchten und Tierfreund sein kann und sollte, und trotz züchterischem Handeln möglichst artgerechte Halltung so gut es geht, umsetzen kann oder könnte wenn man denn wollte.

  • Es kommt immer wieder auf das einzelne Tier an. Das ist meine Beobachtung. Gneuaso geht es oft mit einer Häsin und einem Kastraten nicht gut und alle welt wundert sich warum. Auch Tiere sind so individuell wie wir Menschen und deshalb sollte man seine Tiere zu erst beobachten und die Gruppen mit Sorgfalt zsammen stellen und auch da gibt es dann oft Tiere wo eine Gruppenhaltung einfach nicht möglich ist .


    Ja, da hast du Recht, es ist individuell. Trotzdem ist ein unverträgliches Tier die Ausnahme und meist eher damit zu begründen, dass die Tiere zuweng Platz haben oder vorher in Alleinhaltung waren oder ein Duo mit einer zur Scheinschwanger neigenden Häsin mit einem frühkastrierten Bock ist ebenfalls eine schlechte Konstellation und kann Probleme geben. Das ist nicht nur meine Erfahrung aus unzähligen Vergesellschaftungen, auch mit Tierheimtieren. Man kann sich den Aufwand machen, und auch das Weibchen kastrieren oder mehr Platz bieten, in eine Gruppe integrieren oder einen neuen Partner suchen. Natürlich ist das aufwendig, teuer, und das alles für ein Karnickel. Ich habe Verständnis dass man solche Tiere lieber mal aussortiert, spart ne Menge stress. Wers halt kann, schlachtet. Ist in vielen Fällen die beste Lösung, überflüssige oder unpassende Kaninchen unterzubringen.

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