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    Eine Pappel, besonders eine Zitterpappel, könnte man mit verbundenen Augen von anderen Bäumen unterscheiden. Man würde sie hören. Mit den Pappeln hat der Wind leichtes Spiel. Schon beim leisesten Lufthauch beginnen sie mit ihrer Melodie. Sie haben lang gestielte Blätter, die sich leicht im Wind bewegen. Die der Zitterpappel sind zudem noch zur Blattfläche hin abgeflacht. Bei der leisesten Ahnung eines Windhauches flüstert und raschelt es in der Krone. Die vielen bewegten Blätter „zittern wie Espenlaub“.
    Pappeln sind das schnellwüchsigste einheimische Nutzholz. Mit für einen Baum atemberaubender Geschwindigkeit bauen sie ihren Stamm auf. Man kann sie fast wachsen sehen. Um eine neue Pappel zu pflanzen, genügt es, einen Ast in die Erde zu stecken. Unter den richtigen Voraussetzungen grünt er und wächst aus ihm ein neuer Baum.Man kann von diesem schnell wachsenden Holz natürlich nicht erwarten, dass es die Härte und Haltbarkeit von Eichenholz besitzt. Es ist leicht, weich, hell und sehr leicht spaltbar. Es wird heute hauptsächlich zur Zelluloseherstellung und für Sperrholz verwendet. Früher diente das Pappelholz zur Herstellung der Klompen, der Holzschuhe, die leicht und unempfindlich sein sollten. Wer eine Schachtel Streichhölzer öffnet, hat heute noch kleine Pappelhölzchen mit roten Köpfen vor sich. Die Rinde der Pappel wurde früher zum Gerben verwendet. Die daraus bereitete Lohe gebrauchte man zum Gerben des „Zurichtleders“, eines besonders beanspruchbaren Leders.

    Die Rinde wurde auch zu einem gelben Farbstoff verarbeitet, mit dem man Leinen gelb färbte. Die Indianer Nordamerikas schälten die sehr saftreiche Rinde im Frühjahr ab und verzehrten sie als Notration. Die frische Rinde diente ihnen zudem als Wundverband. Den eingedickten Absud aus frischer Rinde verwendeten sie als Gipsverband, um Knochenbrüche zu fixieren. Die Paste wurde wie Gips aufgestrichen, trocknete zu einem festen Verband und stützte so den Bruch. Auch bei uns war die Pappelrinde als Heilpflanze bekannt. Pappeln sind zweihäusig: Weibliche und männliche Blüten sitzen auf verschiedenen Bäumen. Lange bevor die Blätter erscheinen, hängen die Kätzchen an den Zweigen. Auch die spitzen Knospen zeigen sich schon im zeitig im Frühjahr. Die weinroten Kätzchen an den Zweigen kann man nur selten bewundern, denn sie befinden sich auf den obersten Drittel des Baumes. Die reifen Samen sind im Herbst von einem baumwollartigen Flausch umgeben, der vom Wind leicht weggetragen werden kann.Mit dieser mühsam gesammelten Baumwolle stopfte man früher Kissen und Decken. Inzwischen kann man fertige Decken aus Pappelwolle kaufen. Die Pappel ist eine Pionierpflanze. Durch ihr weit verzweigtes Wurzelwerk befestigen sie Bachläufe, Moorränder und Flüsse. Nachdem die großen Gletscher sich nach der Eiszeit zurückgezogen hatten, rückten die Pappeln zusammen mit anderen Pionierbäumen nach.


    Heilanwendung

    Die Pappel gehört zu den anerkannten Arzneibäumen. Ihre heilkundliche Verwendung lässt sich weit zurückverfolgen. Hauptsächlich werden die Knospen verwendet. Die daraus zubereitete Pappelsalbe ist seit Jahrhunderten bekannt und hat sich, äußerlich aufgetragen, bei vielen Leiden bewährt: Verbrennungen, Wunden, Hämorrhoiden und Gliederschmerzen. Die Knospen können als Tee zubereitet werden. Dann helfen sie bei Rheuma, Gicht, Blasenleiden und Erkrankungen der Prostata.
    Im zeitigen Frühjahr sammelt man die rehbraunen Knospen. Sie sind harzig und strömen einen angenehmen balsamischen Geruch aus. 1 Teelöffel der getrockneten oder frischen Knospen reichen für 1 Tasse Wasser. Die Knospen mit kochendem Wasser überbrühen und 5 Minuten ziehen lassen.Davon pro Tag 2 Tassen trinken.
    Die klebrigen Tröpfchen an den Pappelknospen werden von Honigbienen gesammelt, mit deren Speichel und Wachs vermischt, und ergeben so Propolis, das Kittharz der Honigbienen. Die Pappelknospen haben eine ähnliche Wirkung wie Propolis, sie sind wundheilend, entzündungshemmend und antiseptisch. Wer eine Propolisallergie hat, sollte jedoch Pappelknospen meiden.




    Aus dem Buch: „Blätter von Bäumen“ von Susanne Fischer-Rizzi

    Wir bedanken uns bei Andreas Arlt für diesen sehr guten Beitrag und die Fotos. Ergänzungen und weitere Bilder bitte an webmaster@rkz-forum.de. Auch andere Beiträge zu Futter- Wild- und Kräuterpflanzen bitte an erwähnte Mailadresse und wir werden diese dann hier veröffentlichen. Im weiteren Verlauf soll hier eine umfangreiche Sammlung zur Pflanzenkunde entstehen. Wir hoffen auf Eure Mitarbeit.

    (C) 2011 Trägerverein Rassekaninchenzuchtforum e.V.

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