Werbepartner

Ohne_Titel_1

Kaninchen-Auktion

Jetzt mitmachen und helfen!

Zur Auktion >

  • Hallo,


    ich bin im Moment total ratlos und hilflos, hoffe dass irgendjemand das Problem kennt.


    Am Samstag hatte ich eine Häsin die 2 Tage nicht gefressen hat. Wir haben sie dann geschlachtet und die Leber war verfärbt und hatte Grieß drauf. Desweiteren waren die Bauchseiten rechts und links vom Schnitt mit Blut unterlaufen. Hab mir dann nix weiters dabei gedacht, bis heute...
    Wieder eine Häsin die seit 2 Tagen nix gefressen hat, welche auch 2 Tage über dem Wurfdatum war. Haben uns dann doch fürs Notschlachten entschieden und genau das gleiche Bild. Leber verfärbt mit Grießbildung und die Bauchseiten Blut unterlaufen.
    Was mir dabei besonders Sorgen macht ist dass die 2 Häsinnen nicht miteinander verwandt sind. Ich hab jetzt seit gestern auch 2 Häsinnen mit Jungen und mach mir Sorgen um meine Würfe. Werde morgen die geschlachtete Häsin zu meinem Tierarzt bringen,


    Kennt jemand das Krankheitsbild und kann mir sagen, wie ich mich verhalten soll??
    Kann ich eine Häsin mit 1-2Tage alte Jungtieren vorbeugend mit irgendwas behandeln?


    Danke und Gruß Jessi

  • Hallo Zusammen,


    ich hatte letzten Sommer so nen Fall.3 Jungtiere 2 Tage nichts gefressen,leichter Blähbauch.Hab die auch Notgeschlachtet und das gleiche wie bei Jessi,weiße Knötchen in der Leber.
    Geschmeckt haben sie trotzdem.
    Ich werd mich mal noch weiter informieren.


    Gruß Robert

  • Hallo,


    ja meine Tiere werden jedes Jahr gegen RHD geimpft. Der eine Teil wurde im Mai und der Rest im Juli geimpft. Soweit ich weiß, hält der Schutz 1 Jahr oder?


    Der Bauch von den 2 Häsinnen war überhaupt nicht gebläht. Äußerlich war alles in Ordnung. Bei der Häsin von heute hab ich sogar noch an den Bauch gefasst, ohne dass sie Schmerzen gezeigt hat.


    Gruß Jessi

  • Leber verfärbt mit Grießbildung und die Bauchseiten Blut unterlaufen.


    Hallo,
    ich vermute dass es sich bei den blutunterlaufen aussehenden Stellen um eine Entzündung handelt. Wie sahen die Därme aus? Teilweise verdickte Darmwände, sulzig-glasiger Darminhalt? Solche Bilder sah ich auch schon, kein Durchfall, nicht aufgebläht - äusserlich muss praktisch nichts zu sehen sein - das läuft dann unter Dysenterie, Clostridien-Infektion, mucoide Enteritis, Enterocolitis - so genau kann ichs auch nicht bestimmen, überschneidet sich auch teilweise, aber es wird in diese Richtung gehen.
    Was man dagegen tun kann, ist einiges unter Enterocolitis geschrieben worden. In akuten Fällen helfen vielleicht noch Ursomutin oder Pulmotil / Tierarzt fragen.


    So kann sich eine RHD-Infektion auch äußern.


    Bei meinem ersten Fall von Enterocolitis vor ungefähr 8 Jahren hat meine Tierärztin auch auf RHD getippt, habe damals sofort alle Tiere gegen RHD impfen lassen, in den darauf folgenden Wochen gingen mir 10 fast ausgewachsene Tiere ein - im Nachhinein weiß ich sicher, dass die Ursache Enterocolitis / mucoide Enteritis war.
    MfG
    Karl

    Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat.
    Matthias Claudius

  • Hallo,


    hast Du Fotos von den Organen gemacht? Eine Ferndiagnose ist in der Tat schwierig.


    Die Verwandtschaft der Tiere untereinander dürfte bei Infektionskrankheiten keine Rolle spielen.


    Krankhafte Veränderungen der Leber sind im Zweifel ein "bedenkliches Merkmal" im Sinne der Fleischhygiene und man sollte sich sehr gut mit diesen Dingen auskennen (oder jemanden fragen, der darin fit ist), bevor man auch den Rest des Tieres in den Kochtopf steckt. Die Leber selbst ist nicht schmerzempfindlich.


    Ansprechpartner ist entweder ein guter (!) Tierarzt oder gleich das nächstgelegene Veterinäruntersuchungsamt. Das Untersuchungsmaterial muss dazu frisch sein.


    Von deren Diagnose ist abhängig, was man mit dem Rest des Bestandes, insbesondere Muttertieren mit kleinen Jungen machen sollte.


    Gruß


    Michael

  • Was man dagegen tun kann, ist einiges unter Enterocolitis geschrieben worden. In akuten Fällen helfen vielleicht noch Ursomutin oder Pulmotil / Tierarzt fragen.


    Hatte noch was vergessen,
    Ursomutin oder Pulmotil sind gegen Clostridien, häufig sind aber auch E-Coli mit im Spiel, dann sollte gleichzeitig mit Colistinsulfat / Animedistin behandelt werden. Und es sollte möglichst der ganze Bestand behandelt werden, weil vermutet werden muss, dass die Erreger bereits weiter verbreitet sind.
    MfG
    Karl

    Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat.
    Matthias Claudius

  • Es handel sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine Leberkokzidose.


    Sahen die Lebern etwa so aus? :


    http://books.google.de/books?i…iose%20histologie&f=false


    Ob man Tiere, die an einer solchen parasitären Erkrankung verendet sind verzehren will ist jedem selbst überlassen. In Deutschland gibt es um den Verzehr solcher Tiere auszuschließen eine Fleischbeschau. Zu bedenken ist auch, daß die Leber ein Entgiftungsorgan ist. Kann sie eine Weile ihrer Arbeit nich verrichten, sammeln sich die auszuscheidenen Substanzen im Körper, der dann später als Fleisch verzehrt wird an.


    LG Silvia

  • Hallo zusammen,


    danke für die ganzen Antworten.



    Sahen die Lebern etwa so aus? :


    Ja das kommt ungefähr hin. Nur dass die Leber dunkler und ein bissl "glatter" war. Ich werde heute Abend mal versuchen Bilder zu machen. Hab den Hase über Nacht hängen lassen, um ihn heute zu meinem Tierarzt zu bringen.


    Von was kann Leberkokzidiose kommen? Kenne mich bei der Krankheit nicht aus. Kann das jetzt der ganze Bestand haben? Gibt es noch andere Anzeichen dafür außer dass sie nix fressen?? Wie behandelt man das am besten? Und vorallem was tun bei Häsinnen mit Neugeborenen bzw die gedeckt sind??


    Macht es Sinn von der Häsin oder dem Bestand eine Kotprobe dem Tierarzt zu bringen?


    Gruß Jessi

  • Hallo Jessi,


    die Leber ist DAS zentrale Stoffwechselorgan. Warum auch immer sie geschädigt wurde, mit Mariendistel kannst Du sie wieder zur Regeneration anregen. Den Samen gibt es zu kaufen - ich habe meinen aus dem Pferdebedarf. Davon täglich ca. einen Teelöffel ins Futter. Meine Tiere fressen das sehr gerne. Ich mache gerade eine Leberkur nach Antibiotikabehandlung.


    Viele Grüsse, Claudia

  • Hallo Jessi,


    ich gebe Kräuter nie dauernd sondern nur bei Bedarf. Auch da sind die Meinungen geteilt - schliesslich füttern manche Leute ja das ganze Jahr Kräutermüsli.
    Die Leber wird durch vielerlei belastet. In der "Kaninchenapotheke" sind auch Trächtigkeit und Säugezeit genannt. Ganz sicher aber alle chemischen Medikamente, wie Wurmkuren und Antibiotika.
    Mariendistel wird auch beim Menschen bei Leberschäden verwendet. Artischocke ist auch so ein Kraut, das gut für die Leber ist.
    Besonders in der der Trächtigkeit und Säugezeit (englischer Name für Mariendistel ist "Milchdistel'") kann man das gut geben.
    Mariendistelsamen sind sehr fettreich. Ich gebe bei meinen MWs zwei Handvoll für die ganze Meute (20 Tiere), ich denke da kommt ca. ein halber bis ein Teelöffel pro Tier dabei raus.
    Momentan mische ich noch andere Kräuter gegen die feuchten Nasenspiegel unter (Thymian, Spitzwegerich, Fenchel), mansche alles durch und jeder bekommt ein Häufchen aufs Kraftfutter drauf. Kraftfutter ist morgens manchmal noch ein bisserl da, die Kräuter sind immer weg.


    Gruss, Claudia

  • Hallo Claudia,


    ich füttere ab und an Fertigfutter mit Kräutern. Das kauf ich aber nur alle 3-4Monate, wenn wir im Verein eine Sammelbestellung bei einer Futtermühle aufgeben. Ansonsten fütter ich bei Häsinnen in Zuchtruhe Diät- und beim Rest normales Fertigfutter auch ohne Kokzidiosemittel. Ich füttere in der Regel 2mal die Woche Fertigfutter mit Grünfutter und einmal die Woche gibt es nur Trockenfutter. Entweder gibt es ein halbes Brötchen bzw Brot, Haferflocken oder ich mische verschiedene Getreidesorten. Da steht mir Gerste, Weizen, Mais, Haferflocken und Sonnenblumenkerner zur Verfügung.
    Das Hauptfutter meiner Kaninchen ist aber Grünfutter. Karotten hab ich am meisten zur Verfügung, aber sie bekommen auch anderes Obst und Gemüse. Im Sommer hole ich alle 2-3 Tage frisches Gras vom Acker. Dort haben wir eine Wiesenmischung mit Klee, Löwenzahn und Gras. Heu und Wasser haben sie zur freien Verfügung und wird jeden Tag aufgefüllt bzw das Wasser jeden Tag frisch gemacht.


    Wie bzw womit soll ich die Ställe desinfizieren, in den die 2 Häsinnen gesessen haben?? Ich benutze beim Ausmisten zur Desinfektion immer Euphagol, im Sommer zusätzlich noch Ardap. Bis jetzt hatte ich mit der Kombination nie Probleme gehabt.


    Gruß Jessi

  • Hallo Jessi,


    sofern deine Tiere tatsächlich Leberkokzidiose haben ist es angebracht, Du gehst zum TA und holst die entsprechenden Medikamente und gibst die deinen Tieren - zuvor kann man noch Untersuchungen machen, die dir aber auch der TA genau schildert.
    Wenn Du alle Tiere behandelt hast wird man weitersehen, oft bleibt nichts anderes als schlachten.
    Die Ställe desinfizierst Du am besten nach einer gründlichen Reinigung mit Wasser mit Heißdampf, die Plastikteile mit Essig.
    Deine Fütterung an sich ist gut, allerdings weiß ich nicht, aus welchen Wiesen du dein frisches Gras holst - in Ketsch habt ihr es ziemlich feucht, von daher könnte die Lebererkrankung auch was anderes sein, lass es einfach mal untersuchen.


    mfg Peter

  • Hallo,


    hab vorhin mit dem Tierarzt telefoniert und ihm alles geschildert. Er tippt auch auf Leberkokzidiose. Ich soll ihm eine Sammelkotprobe bringen, damit könnte er mehr anfangen als mit der Leber des geschlachteten Tieres.


    Ich hab mindestens seit Oktober kein Gras mehr gefüttert. Wenn ich welches hol, dann immer in der Mittagshitze, weil es dann erstens abgetrocknet ist und zweitens kein Ungeziefer drin sitzt.


    Ich werde berichten was es ist/war wenn ich das Ergebnis vom TA hab. Hoffe nur daß ich den Bestand und vorallem die Häsinnen mit Jungen retten kann...


    Gruß Jessi

  • Hallo,
    ich glaube nicht an Leberkokzidiose als Todesursache bei zwei erwachsenen Tieren innerhalb kürzester Zeit - dass die Lebern bei dem Bild, das sie zeigen auch geschädigt sind ist klar, aber bei Leber-Kokzidiose sterben scheinbar gesunde (nicht abgemagerte) Tiere nicht innerhalb 2 Tagen.
    MfG
    Karl

    Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat.
    Matthias Claudius

  • Hallo,
    hab mir die Bilder der Leber mal angeschaut.So sahen die bei meinen Tieren nicht aus.Es waren nur 6-7 kleine weiße Knötchen und die Farbe sah noch wie Leber aus.
    Vom ganzen Bestand waren auch nur die 2 betroffen.
    Mal sehn was bei Jessi rauskommt.


    Gruß Robert

  • Hallo zusammen,


    habe heute Abend meinem Tierarzt die Sammelkotprobe hin und eine extra von der gestrigen Notschlachtung. Das Ergebnis ist, dass es tatsächlich Leberkokzidiose ist, aber bei der Sammelkotprobe die Parasiten so gering sind, dass mein TA meint, man muß keine Kur machen. Bei der Notschlachtung dagegen, waren sehr viele Parasiten vorhanden. Auf einer Skala von 0-100 könnte man sagen bei der Sammelprobe ca. 5 und bei der anderen über 100.
    Ich soll die Tiere jetzt genau beobachten, eventuell auch alle wiegen und einmal die Woche kontrollieren. Viel mehr kann man eigentlich nicht machen, das A und O ist auf die Hygiene zu achten. Von was es bei mir gekommen ist, bleibt ein Rätsel. Der TA konnte bei meiner Fütterung und Stallhygiene keine Fehler finden.
    Das einzige was ich ändern werde ist, dass ich alles an Futter nur noch im Becher fütter. Die Karotten werde ich in Scheiben schneiden, damit nicht alles durch den Stall gezogen wird, bis es aufgebraucht ist.
    Wenn noch jemand einen Tip hat, wie man vorbeugen kann, bin für alles offen.
    Muß ich die Ställe noch anders desinfizieren als mit Euphagol?


    Anzeichen sind Durchfall, rapider Gewichtsverlust, Futterverweigerung und ein aufgeblähter Bauch.


    Gruß Jessi

  • Hallo Jessi,


    tut mir sehr leid, daß Du diese Plage in Deinem Bestand hast. Bei Befall mit Leberkokzidose ist die Ausscheidung von Oozysten meistens nur gering, so daß diese Krankheit oftmals nicht erkannt wird. Ausserdem ist es zwar gut eine Kur mit Toltrazuril (Baycox) vom TA zu machen, allerdings geht die Leberkokzidose davon meisens nicht weg, sondern wird nur abgeschwächt. Aber da ja auch die Kokzidien des Darmes weg müssen ist es wichtig.


    Was Du ausserdem langfristig tun kannst:


    - Löwenzahn um die Leber zu entgiften, wirkt auch noch bei zhirrotischer Leber (trockenes oder frisches Kraut)
    - Eichenrinde wirkt speziell gegen Kokzidien, d.h. Eichenzweige füttern und evtl. getrocknete Eichenrinde bestellen und unter das Futter mischen
    - Kürbiskerne (weiss) auch gegen Kokzidien und andere Darmparasiten unters Futter mischen


    Und wenn Du die Möglichkeit hast im Garten etwas anzupflanzen:


    - Ackerfrauenmantel (Aphantes arvensis) das Kraut - Beachte: das ist nicht der Frauenmantel mit den grossen Blättern -> Google
    - Sauerdorn (Berberis vulgaris)
    - Wohlrichender Gänsefuß (Chenopodium ambrosioides)


    Diese drei Pflanzen sind pflegeleicht, winterhart, wirken gegen die Kokzidien und helfen der Galle und der Leber beim Heilen, Ausserdem werden sie gern gefressen (ausser dem Chenopodim)


    Die Mariendistelsamen, die oben empfohlen wurden, müssen gemahlen oder zumindest aufgebrochen werden, damit sie ihre Wirkung entfalten können. Oder Du bestellst gleich Marinedistelöl (günstig bei horse-direkt.de)


    LG Silvia

  • Guten Morgen jessi,


    das mit der Fütterung käme gut hin, da es schon bischen dauert, bis krankheiten ausbrechen - ich dachte konkret an Würmer aus Feuchtwiesen, die hat es da auch, wenn das Gras abgetrocknet ist.
    Würde Dir empfehlen, mit allen Tieren prophylaktisch eine Kur zu machen.
    mfg Peter

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!