Füttert ihr Strukturmüsli, wenn ja welches?

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  • Guten Morgen ,


    zu dem Thema Strukturmüsli vielleicht noch ein grundsätzlicher Gedanke:
    Nicht ohne Grund wurde diese Form des Sackfutters produziert, Enteropathien waren die Ursache.
    Entwickelt aus wissenschaftlichen gesichtspunkten eigentlich für die Witschaftszuchten, können /sollen natürlich auch von den Hobbyhaltern gekauft werden.


    Und da muss man erst mal sagen, dass die Futtermittelindustrie richtig regiert hat, die Strukturen sind für Absatztiere besser als die Feinstrukturen der Pellets und vor allem braucht man keine Zusätze, die Enteropathien verringern - ich darf hier nur Probiotika, Futtersäuren oder das beliebte Oreganoöl beispielhaft erwähnen.
    Dass mittlerweile fast alle Firmen Strukturfutter anbietet zeigt, dass das Futter von den Verbrauchern angenommen wird - besser, dass die Verbraucher meinen es sein für ihre Tiere sinnvoll.
    Diese neuen Brixx sind im übrigen ebenfalls eine Weiterentwicklung von Forschungsuntersuchungen, wurde in der Fachzeitschrift vor kurzem recht gut dargestellt.
    Der Preis eines Strukturmüslis muss gegenüber der Mehlform höher sein, die Aufbereitung und Herstellung ist schlicht aufwendiger. Aber für unser Hobby ist uns doch eh nichts zu teuer.


    Für mich als Nichtsackfütterer wäre ein derartiges Strukturmüsli in den Wintermonaten sogar eine Alternative, leider habe ich noch keines gefunden, das meinen Ansprüchen auf Bioqualität entspricht, also bin ich gezwungen weiter meine arbeitsintensive "Naturkost " zu füttern :):evil:^^


    mfg Peter
    PS Sackfutter ist von mir nicht negativ besetzt sondern wird lediglich als Kürzel benutzt.

  • Hi,


    Zitat

    Diese neuen Brixx sind im übrigen ebenfalls eine Weiterentwicklung von Forschungsuntersuchungen, wurde in der Fachzeitschrift vor kurzem recht gut dargestellt.


    Wobei diese Untersuchungen, vorausgesetzt wir meinen die selben, ein Ergebnis lieferten, welches voraussehbar war. Da erlaube ich mir schon die Frage, ob a) die eingesetzten Mittel das Ergebnis rechtfertigen und b) ob man diese nicht gewinnbringender (in Form von Erkenntnis erweiternd) einsetzen hätte können.


    Zu den Brixx - ein Kollege hat welche pressen lassen. Die Zusammensetzung dürfte ähnlich den bereits beschriebenen sein, auf jeden Fall werden sie von den Kaninchen gerne angenommen. Ganz unbekannt sind diese übrigens nicht; so habe ich bereits vor Jahren Heubriketts im Einsatz gesehen.


    MfG Manfred

  • Hi,


    die wissenschaftliche Forschung ist ein sehr kompetitiver Bereich, in dem sich viele um wenig Geld bemühen. In diesem Bereich scheinen nach wie vor ausreichend monetäre Mittel zur Verfügung zu stehen oder die Anzahl der Mitbewerber relativ klein zu sein. Ansonsten würden derartige Arbeiten, die bereits vom Hörensagen Bekanntes bestätigen, wohl kein Geld bekommen. Sollte sich jemand betroffen fühlen, ich betone, dass ich "nur" die Idee, jedoch nicht die Qualtität der Ausführung, die Methode und dergleichen kritisiere bzw. in Frage stelle.


    MfG Manfred


  • Hallo Karl, es ist sehr erfreulich, dass im RKZ-Forum bloße Behauptungen nicht einfach stehengelassen werden, sondern nach wissenschaftlich belegten Fakten gefragt wird! Meines Wissens nach gibt es eine Reihe von Studien zur Luzernefütterung bei Kaninchen, aber ich habe mal die neueste, die mir bekannt ist, und die zugleich auch ethologische Aspekte der Masthaltung umfasst, für Dich herausgesucht:


    http://geb.uni-giessen.de/geb/…ngCaroline_2009_07_01.pdf


    Wem eine Dissertation zu lang ist, dem empfehle ich zur ersten Übersicht das Kapitel "Zusammenfassung" zu lesen.
    Herzliche Grüße
    AnneB

  • Das hasfit kostet bei vergleichbarer Menge, also 20kg, aber auch 21,99€.


    Hallo Claudia,


    hattes Recht. Ich habe heute Abend meine Tiere nach Timmel zur Landesschau eingeliefert, und dort wurde 20 kg hasfit für 20,- Euro angeboten. Trotzdem noch 8,- Euro Unterschied, und ich weiß nicht, ob es qualitativ vergleichbar ist mit Nösenberger. Vielleicht kann Peter zu den beiden, was sagen.


    Gruß,


    Hubert

  • Hi,


    vorausgesetzt ich habe es richtig gesehen, dann enthält der Struktur-Mix von hasfit Pellets. Auch wenn es sich nur um gepresstes Heu handeln sollte, würde ich darauf verzichten. Bei den Produkten der Firma Nösenberger (Müsli und Luzerne-Bei) musste ich zur Kenntnis nehmen, dass ein Teil meiner Tiere von den Luzernestielen nicht begeistert ist, dafür wird im Falle des Müsli der Rest umso lieber gefressen. Es gibt einen weiteren Luzerne-Mix von Nösenberger, der Dinkelspelzen und weitaus mehr Melasse enthält, eigentlich für Pferde gedacht ist, die Stiele sind jedoch weicher, da gab's dieses Problem nicht.


    MfG Manfred

  • Hallo Anne.


    Meine Frotzelei hatte einen profaneren Hintergrund. Eigentlich störte mich nur diese Aussage: <<<<aber die vielen Reste im Napf, und darunter vor allem ausgerechnet die "guten" Luzernestengel>>>>>



    Die ausführliche Antwort läßt sich jedoch auch in dieser Dissertation finden. So erspare ich mir eine selbstverfaßte Antwort:


    Die im Mittelalter verbreitete gemeinsame Haltung von Rindern und Kaninchen
    stellt einen Übergang von der Gehege- zur Käfighaltung dar. Die im Stall frei
    herumlaufenden Kaninchen suchten sich aus dem Rinderfutter die
    leichtverdaulichen Pflanzenbestandteile zur Nahrungsaufnahme heraus,
    während die Rinder in der Lage waren, die zurückbleibenden cellulosereichen
    Stängel zu verwerten (SCHLOLAUT et al., 1995).


    Daher bezeichnen einige die Kaninchen auch nicht als Herbivoren, sondern schlagen sie den Folivoren zu.
    Trotzdem danke ich Dir für den Link. Denn im Literaturverzeichnis wird auch Toplak erwähnt und dadurch wurde ich unsanft an lang vergessenes erinnert. Seine Dissertation und die sicher in nächster Zeit erscheinende von Julia Schumann beschäftigen sich auch mit Haltungs- und Verhaltensfragen bei Gruppenhaltung. Vielleicht interessiert Dich das ebenfalls.

    Gruß Karl
    [color=#000000][font=Arial][size=12][size=12][size=10]

  • Zitat

    Zitat Manfred:
    vorausgesetzt ich habe es richtig gesehen, dann enthält der Struktur-Mix von hasfit Pellets. Auch wenn es sich nur um gepresstes Heu handeln sollte, würde ich darauf verzichten.


    Also wie schon gesagt, nach den Erfahrungen im letzten Jahr würde ich dem Nösenberger jetzt auch Pellets untermischen. Doch was sagt ihr zu dem neuen "Blue" von Berkel?


    Gruß,


    Hubert

  • Um zur Ausgangsfrage mal wieder zurück zu kommen. Ich füttere das Strukturgold von Union und kann sagen, dass meine Kaninchen das sehr gerne fressen und auch nichts übrig bleibt. Da ich aber auch nur Hobbyhalter bin und kein Züchter, sehe ich das auch unter anderen Kriterien. Aber es ist mir vom ortsansässigen Kaninchenverein empfohlen worden. Die Züchter dort nehmen es allesamt und sind wohl sehr zufrieden damit. Ein 12,5 kg Sack kostet glaube ich 16,- €.


    Ich habe fertig :rabbit5:

  • Hallo Hubert,


    ich kann dir leider nicht Vergleichswerte liefern, da ich ja kein Sackfutter für meine Tiere gebe,
    den Sack Nösenberger habe ich nur wegen einer lieben Zuchtfreundin ausprobiert


    Wie gut ein Futter ist kann eigentlich jede/r einzelne Beurteilen an Hand der Ergebnisse:
    Anzahl der Jungtierverluste, Wüchsigkeit der Jungtiere in Relation zum Futterpreis im Vergleich der jeweiligen vorgängigen Fütterung.
    Wer seine Jungtierfütterung verändert tut die ja nicht grundlos, irgendwas muss ja nicht optimal gewesen sein !!!!


    Von daher habe ich es einfacher, meine Naturfütterung seit -zig Jahren brauche ich nicht verändern, weil kein Sackfutter erfolgreicher sein kann - was will ich mehr als frohwüchsige gute Würfe mit 0 Verlust ?
    Da nehme ich sogar das bisschen Arbeit auf mich :)


    mfg Peter

  • Hi,


    ich mische schon seit Jahren das von mir verwendete Futter selbst. Der Energiegehalt, ich hab' ihn nie berechnet, dürfte relativ hoch sein, da die Tiere in Zuchtruhe relativ schnell verfetten. Ich bemüh' mich so wenig Pellets wie möglich einzusetzen; ich kann diese daher ohne größere Probleme austauschen. Die meisten werden bei freier Wahl nicht allzu gerne gefressen. Das trifft auf Produkte von Deuka bzw. der Cremer Futtermühlen genauso zu wie auf das Schaukanin von Ovator, noch wählerischer werden die Tiere, wenn dem Futter ein Kokzidiostatikum zugesetzt ist. Keine Probleme gab's dahingehend beim TTL von Berkel. Das "Blue" habe ich noch nie eingesetzt, ich hab's mir mal angeguckt und würde es verwenden. Ich denke, dass die Zusammensetzung bzw. der Aufbau des Futters den Großrassen zu Gute kommt, da sie stärker kauen müssen ;) und dadurch möglicherweise die Nachteile ausgeglichen werden, die im Laufe der Domestikation durch das nicht zum Größenwachstum proportionale Wachstum des Magen-Darm-Traktes entstanden sind. Da gab's mal eine Arbeit darüber, bloß finde ich die nicht mehr!


    MfG Manfred


  • Hallo Hubert,


    ich habe schon einige Zeit über Deine Aussagen nachdenken müssen, daher schreibe ich jetzt mal was sich mir für Fragen gestellt haben.
    Ich kann den Erfahrungswert der Nösenbergerstrukturmüsli-Fütterung nur auf meine Zwerge beziehen, diese jedoch werden damit, neben Heu und Frischfutter ausschließlich gefüttert.
    Habe also nur positive Erfahrung gemacht!


    Ich setzte mich seit 12 Jahren mit der Fütterung von Hunden auseinander, weil es Unterschiede gibt, langzeitig gesehen. Ich habe ja nun Springsport mit ihnen gemacht und dabei ist es wichtig, dass sie in der Aufzucht langsam wachsen, damit die noch instabilen Knochen nicht zu viel Muskelfleisch tragen müssen, da es sonst zu Spätfolgen kommen kann.
    Es gilt: Je größer der Hund, um so langsamer sollte er wachsen (natürlich keine Unterversorgung).
    Bei großen Kaninchenrassen geht es ja meist um den schnellen Wachstum, um sie auch möglichst früh präsentieren zu können oder schlachten zu können.
    Und genau dabei stellen sich mir zwei Fragen:


    1.) Ist schnell gewachsenens (Kaninchen-)Fleisch nicht qualitativ schlechter, immerhin wirbt man doch bei Biofleisch mit "langsam gewachsenem", das weniger zB Wasser einlagert...???
    und
    2.) Kann ich das Endergebnis des Gewichtes wirlich durch Futter beeinflussen (ich rede nicht von Übergewicht;-)???


    Laut meiner TA (auf Hunde bezogen) nicht!
    Nur die Schnelligkeit des Wachstums, jedoch nicht das Endergebnis, da dieses genetisch festgelegt ist. Nur eine Unterversorgung, würde zu Wachstumshemmungen führen.
    Da ich mal davon ausgehe das die Nösenbergerstrukturmüsligabe nicht zu einer Unterversorgung führen kann, müssten doch die Riesenkaninchen langsamer, aber auf ihr Gewicht kommen.
    Du schreibst aber das sie diese nicht wieder aufholen können....???
    Können sie das vielleicht doch, nur geben wir ihen nicht die Zeit dafür?


    LG Alex

  • Hallo Alex,


    sicherlich könntest Du Recht haben, dass man den Tieren zu wenig Zeit gibt. Doch welchen Zeitraum gibst Du als Maßstab vor? Vom Grundprinzip finde ich das Nösenberger Strukturmüsli auch gut, doch dass es für meine Riesen (nicht nur meine, sondern auch von anderen Riesenzüchtern bestätigt - wäre schön wenn diese ihre Erfahrungen hier auch berichten würden) nicht reicht, musste ich leider nunmal feststellen. Den Vergleich mit Zwergen kannst Du hier nicht aufführen, denn da liegen Welten zwischen. Bei den Zwergwiddern meiner Tochter konnte ich es problemlos füttern, ohne Nachteile zu haben. Man sieht es doch schon am Wachstum der Tiere in den ersten Wochen. Ich habe jetzt einen Riesenwurf (8 Junge) im Nest liegen. Er ist jetzt 2 1/2 Wochen alt. Diese Jungen sind jetzt schon größer als die zwei Havanna-Jungen, die knapp 4 Wochen alt sind, und dass nur mit Muttermilch. Wir haben jedes Jahr unsere Lokalschau Ende Oktober. Die Jahre zuvor konnte ich bei den Riesen 8 kg-Tiere dort ausstellen, die Mitte April geboren waren. Dieses Jahr habe ich seit gut 3-4 Wochen meine März-Tiere auf 7,5 kg bzw. knapp über 7 kg, und hinten noch teilweise knochig, und das nur unter Zugabe von hoch enegiereichem Angorafutter, welches ich die letzten 8 Wochen gefüttert habe. Das hatte ich noch nie! Zudem habe ich meinen Stamm gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Ob das Fleisch jetzt abhängig von der Wachstumszeit ist, oder nicht, kann ich nicht beurteilen, da ich keine Unterschiede feststellen konnte. Es wird nach meiner Meinung doch immer an der Länge der Fasern beurteilt. Ich werde zwar dieses Jahr auch wieder Strukturmüsli oder "Berkel Blue" einsetzen, jedoch auf jeden Fall Pellets zufüttern.


    Gruß,


    Hubert

  • Hallo Alex,


    habe erst Huberts Antwort abgewartet, wollte nicht vorgreifen.
    Deine Fragen zuerst:
    1. Kaninchen wachsen natürlich wesentlich schneller als andere Nutztiere und sind mit 5-6 mon ausgewachsen, Hühner brauchen dazu als Beispiel 7-10 mon.
    Von daher hängt die Qualität des Fleisches viel weniger mit der wachstumszeit denn vielmehr mit der faserlänge und damit mit der Rassegröße zusammen.
    2. Bei Großrassen kann man das Endergebnis des Gewichtes tatsächlih mit der Fütterung beinflussen, da je nach Nährwertdichte Großrassen gar nicht auf das angestrebte gewicht kommen.Zur Erklärung kurz:
    Kaninchen können gar nicht soviel Nahrstoffe aus natürlich gewachsenen Pflanzen aufnehmen, wie sie für ihre Größe brauchen, deshalb füttert man auch Kraftfutter entweder selbst gemischt oder als Industriefutter vorbereitet zu.


    Kaninchen kann man in ihrer Entwicklung nicht mit Hunden vergleichenm zumindest nicht was die Wachstumsgeschwindigkeit von Großrassen angeht.


    mfg Peter

  • [...]
    2. Bei Großrassen kann man das Endergebnis des Gewichtes tatsächlih mit der Fütterung beinflussen, da je nach Nährwertdichte Großrassen gar nicht auf das angestrebte gewicht kommen.Zur Erklärung kurz:
    Kaninchen können gar nicht soviel Nahrstoffe aus natürlich gewachsenen Pflanzen aufnehmen, wie sie für ihre Größe brauchen, deshalb füttert man auch Kraftfutter entweder selbst gemischt oder als Industriefutter vorbereitet zu.
    [...}
    mfg Peter

    Mit dem zweitem Satz, waren auch Riesen gemeint oder beziehst Du das auf alle Kaninchen?
    Ich habe meine nämlich bevor ich das Strukturmüsli entdeckt habe außschließlich von Heu, Stroh und Faserreichen Pflanzen (Brennesseln etc.), sowie Gemüse und sehr wenig Obst ernährt.
    Ohne Probleme!
    Nur bin ich fauler geworden und nicht mehr so viel unterwegs, um überall sammeln zu gehen und habe mehr Tiere und somit....hat sich das so ergeben;-)


    Und war zwar zum anderem Thema, aber ich finde das es sehr gut hier her passt!:


    LG Alex

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