Fatale Kreuzungsergebnisse

Werbepartner

Ohne_Titel_1

Kaninchen-Auktion

Jetzt mitmachen und helfen!

Zur Auktion >

  • Dieser Beitrag war ursprünglich eine Antwort auf eine Frage von vantommes, wobei es um böse Überraschungen durch Kreuzung ging. Da die Erklärung bei ähnlichen Fragen nachlesenswert sein kann, soll er mit neuer Überschrift und leicht gekürzt weiterhin zur Verfügung stehen.


    Wem nutzt eine widersinnigen Kreuzung?
    Darstellung am Beispiel der Rassenkreuzung RN und WN, deren Ergebnis eine schwarze Nachzucht war


    Nachdenklich sollten alle Züchter werden, die solche oder ähnliche unkontrollierten Zuchten durchführen, dann mit der Auslese nicht klarkommen und solchen "Schiet" noch an bestrebte Züchter als reinrassig weitergeben. Schlimm genug, wenn sich RN und WN nur noch (wenn sie denn zufällig reinerbig sind) durch die Farbe und nicht mehr im Typ unterscheiden. So, das musste gesagt werden! Doch nun zu Deiner Frage.


    Ich sollte es, wie von mir bereits bekannt, auch bildlich mittels Formel begründen. Vermerken möchte ich, dass ich bei dieser Erklärung nur das Zustandekommen der schwarzen Nachzucht berücksichtige. Jede andere Fellfarbe (z. B. eine der grauen Varianten) ließe sich dem entsprechend begründen.


    WN sind Albinos, denen wir eine alles offenlassende Erbformel zugestehen müssen, also a - - - - / a - - - -
    Das große A in Erbformeln steht dafür, dass eine volle Pigmentausbildung gegeben ist. Das fehlt bei den WN, wir haben es mit einem Vollalbino zu tun.


    Bei Vollalbinos a - - - - / a - - - - ist also gar keine Farbausbildung der Haut, Haare und Iris möglich. Daraus resultiert aber nicht, dass gar keine Farbfaktoren vorhanden sind. Denn erst diese B, C, D, G sowie deren Mutationsformen sind die farbbestimmenden Faktoren. Und diese Faktoren sind in unterschiedlichen Varianten auch bei allen Albinos vorhanden.


    Würden wir z. B. einem Albino die Formel aBCDG/aBCDG zugestehen, würde man davon ausgehen, der grundlegende Farbtyp sei in der Variante Grau begründet, er könnte aber ebensogut so aussehen: aBCDg/aBCDg = albinotisches Tier mit schwarzer Farbanlage.
    Die Auslassungsstriche bei der Formel für albinotische Tiere können folglich jeden Farbfaktor und jeden Mutationsfaktor der B-Serie, C-Serie, D-Serie und G-Serie darstellen - wir wissen es alle erst bei Kreuzungen, welche Farbanlagen wirklich im Erbgeschehen mitspielen.


    Doch nicht genug, denn auch modifizierende Anlagen, wie Holländerscheckung --- sie ist sehr häufig bei solchen Kreuzungen --- oder Silberung, können im Verborgenen des Albinos schlummern.


    Wenn aber nun schwarze Nachzucht gefallen ist, stimmt auch was mit dem RN-Rammler nicht, und zwar eine ganze Menge nicht, wenn der gesamte Wurf ein schwarzes Haarkleid trägt. Oder es war ein Zufall, dass die Aufspaltung nur diesen Anteil schwarz in einen Wurf legte.


    Formel der reinerbigen RN: AbCDGy / AbCDGy = gelbwildfarbig plus Gelb + Gelb + Gelb usw. durch y, dem Gelb- bzw. Rotverstärker.


    Formel der schwarz-spalterbiger RN: AbCDgy / AbCDGy = spalterbig bezüglich g/G.


    Durch die Vorherrschaft (Dominanz) des Wildfarbigkeitsfaktors G ist der besagte RN-1,0 noch ein augenscheinlich "normaler" RN.
    Kreuzt man nun den Kerl mit der o. g. weißen Schönheit, sieht es bei Einsatz der Farbfaktoren bildlich so aus:


    Vater = AbCDgy / AbCDGy mal Mutter = aBCDg / aBCDg


    50 % der F1 = AbCDgy / aBCDg + AbCDgy / aBCDg (sie ist augenscheinlich schwarz, aber trägt eine Spalterbigkeit für Gelb [bB] und Albinismus [Aa] sowie für die Gelbverstärkung y)


    und weitere


    50 Prozent der F1 = AbCDGy / aBCDg + AbCDGy / aBCDg (entsprechend Mendels Theorie muss dieser Teil der F1 augenscheinlich schwarzwildfarbig = grau sein, ist ebenfalls spalterbig für Gelb [bB] und Albinismus [Aa] sowie für die Gelbverstärkung y und zusätzlich spalterbig für Schwarz [Gg]).


    Wenn jetzt in dem angeführten Beispiel nur schwarze Tiere in der Nachzucht waren, so ist es durchaus möglich, dass der nächste Wurf bei gleichen Ausgangstieren überwiegend graubefellt erscheint, oder hälftig grau und schwarz, oder wieder nur schwarz und eins grau usw. usw. ....


    Da es sich bei der Überschaubarkeit durch Darstellung von Formeln immer um eine Theorie handelt, muss gesagt werden, dass Mendels Theorien stimmen und bewiesen sind, aber nicht nur auf einen Wurf bezogen werden können. Solche Übersichten werden erst stimmig, wenn der Nachweis der gesamten Nachzucht (auch tote Jungtiere) auf das Leben beider Elterntiere (bei immer der gleichen Paarung) gegeben ist. Neuere Hinweise besagen, dass eine solche Theorie bereits nach 20 Würfen stimme, was ich allerdings ohne meine Zweifel oder Bestätigung so stehen lasse. Ich habe es nicht nachvollzogen und bedenkt man das Alter der Tiere bei 20 Würfen, ist diese Aussage mit einem Fragezeichen zu versehen.

  • Hallo Hella,


    wir hatten hier bereits Diskussionen um die K-Scheckung, auf deren Grundlage auch die Mantelschecken gezüchtet werden.
    Nach einem Server-Problem steht uns diese Diskussion gegenwärtig nicht zur Verfügung. Bitte gedulde Dich etwas oder formuliere eine konkrete Frage, denn zu dem Thema gibt es nicht nur etwas, sondern eine ganze Menge zu sagen.

  • Hallo Heidi !


    Meine kongreten Fragen lauten : Was sind Weisslinge?
    Zählen aus Scheckenverpaarung die Tiere dazu wo weiss dominiert ?
    Sind einfarbige Tiere aus Scheckenverpaarung nur bedingt für die Zucht zu gebrauchen ?

  • Guten Abend Hella,


    eine kurze Beantwortung Deiner Fragen lässt wahrscheinlich noch Fragen offen.
    Dennoch gehen wir es an:


    Was sind Weisslinge?


    Weißlinge sind der Anteil in der Punktscheckenzucht, die in ihrer Erbanlage den dominanten Faktor für Scheckung reinerbig (also KK) tragen. Es ist eine weitverbreitete Meinung, diese Nachkommen seien grundsätzlich nicht lebensfähig. Das ist schlicht gesagt falsch, weil die Letalität eine Wahrscheinlichkeit darstellt und nicht generell zum Tode führen muss.


    Zählen aus Scheckenverpaarung die Tiere dazu wo weiss dominiert ?
    Jawohl.


    Sind einfarbige Tiere aus Scheckenverpaarung nur bedingt für die Zucht zu gebrauchen ?
    Nach der neuen Tierschutzregelung musst Du sie sogar in die Zucht nehmen, um die Geburt von Weißlingen zu vermeiden.


    Die Punktscheckenzucht nach herkömmlichen Sinn unterliegt der gesetzmäßigen Spalterbigkeit (intermediäre Vererbung). Das bezieht sich allerdings nur auf die Scheckungsfaktoren, die jeweilige Farbe muss dann schon reinerbig sein.
    Danach waren theoretisch bei einer Verpaarung der so genannten Typschecken miteinander in der Nachzucht immer Spaltungsmöglichkeiten gegeben, wonach ein Teil der einfarbige, ein Teil Weißlinge und zwei Teile Typschecken möglich sind.


    Dagegen sind bei der nach dem TSG nur noch Typschecken und einfarbige Tiere miteinander zu verpaaren. Hier sind in der theoretischen Häufigkeit jeweils 50 % Typschecken und 50 % einfarbige Nachkommen zu erwarten. Inwieweit diese nun gewonnenen Typschecken in ihrem Zeichnungsbild dem Standard gerecht werden und wie stabil die Vererbung der Zeichnungskriterien über längere Zeit sein wird, mag ich ich nicht zu prognostizieren.

  • :g
    Hallo Zuchtfreundin Heidi !
    Erst mal noch vielen Dank für die Antworten zu den Weisslingen usw..
    Inwieweit kann man einfarbige Tiere aus Mantelscheckung (k/k) zur Weiterzucht
    einfarbiger Tiere mit einfarbigen Linien benutzen ? Hat k irgendwelche Einflüsse

  • Hallo Zuchtfreundin Heidi !
    Irgendwie ist mir der Text vorausgeeilt,da ich zufällig an die Computermaus gekommen war.
    Ich möchte somit auf diesem Weg mit meiner Frage fortfahren.
    Inwieweit hat k Einfluss bei Paarung mit einfarbigen Linien.


    Bei Paarung von Typschecken mit einfarbigen Linien welche ja nicht klein k tragen
    kann es da zu Proplemen führen?


    Eine blaue Häsin hat unter den einfarbigen ein Junges mit gewurfen , welches
    ein starkes hellblau in der Deckfarbe zeigt , die Unterfarbe ist gleich .
    Diese Häsin habe ich gedeckt erworben.
    Nach Rücksprache erfuhr ich , das in einigen seiner anderen Würfe das gleiche
    Proplem auftaucht.
    Hat es da Sinn mit solchen Tieren überhaupt weiterzumachen ?


    Vielen Dank im voraus und viele Grüsse von Hella

  • Hallo Hella,


    wir hatten hier bereits das Thema, weiß nur nicht, ob es mit dem alten Forum "untergegangen" war, habe zum Suchen augenblicklich keine Zeit. Grob gesagt ging es da primär um das Ausstellen einfarbiger Tiere aus Scheckenzuchten.


    Einfarbige Tiere aus (Mantel-)Scheckenzuchten können in die Zuchten der Schecken-Rasse, der sie entstammen, wieder als Mutter- oder Vatertier genommen werden.


    Zu Deiner Frage:


    Gleich einmal zur Richtigstellung: Bei den Scheckenrassen ist K der Scheckungsverursacher. Das kleine k steht für Nichtscheckung, wenn es als Allel, also diploid kk auftritt.


    Einfarbige Schecken-Abkömmlinge - nehmen wir an, es seien Kleinwidder, schwarz-weiß - in eine andere einfarbige Rasse einzusetzen, halte ich zunächst nicht für verwerflich, wenn es keine Weißdurchsetzungen geringsten Art an solchen Tieren gibt. Meist basieren diese auf der für einfarbige Rassen fatalen Holländerscheckung, weil sie bei Schecken unerkannt bleibt/bleiben kann. Das kleine kk hat theoretisch keinen Anteil an Weißbildung mehr.


    Die Verwendung eines beispielsweise schwarzen Kleinwidders aus der K/k-Zucht in einer ebensolchen einfarbig-schwarzen Zucht halte ich für wesentlich günstiger, als eben zur angeblichen Rasseverbesserung blaue Tiere gleicher Rasse einzukreuzen.


    Nun ist ein Farbbeschreibung immer etwas vage. Hellblau!? Stahlblau!? Gucke mal die BlW an, welches unterschiedliche Blau da in einer Ausstellung anzutreffen ist.


    Ob Du mit solchen Tieren, die nachweislich eine vermeintliche Fehlfarbe tragen, weiterzüchtest, richtet sich nach Deinem Platzangebot, Deiner Geduld für das Hobby mit Problemen und Deiner Zeit für Vergleiche und Fehlersuche.


    Wie stark weicht das Blau dieses Jungtieres vom Blau der anderen einfarbigen ab?
    Bleibt das blaue Jungtier sauber im Blau oder mischt sich da ein anderer Farbton ein?
    Es ist nicht selten, dass bei Jungtieren mit der ersten Umhaarung ein Farbwechsel einher gehen kann.

  • Danke Heide ^^
    Ich habe schon lange etwas über der Genformel für die Weißen/ bzw. Voll-Albinos gesucht. Leider findet man dazu relativ wenig. Und auf den Beitrag bin ich auch nur durch Zufall darauf gestoßen.


    Zwei kleine Fragen hätte ich dazu.
    Wie du ja weiter oben geschrieben hast, wissen wir bei Voll-Albinos zunächst nur das a. Der Rest (BCDG) bleibt offen, da wir diesen nicht Wissen.
    Wie aber genau sollte die Genformel für einen reinerbigen WN aussehen? Gibt es diese überhaupt?


    Und wie sieht es bei leuzistischen Tieren aus? Zum Beispiel beim weißen Wiener
    x - - - - ? Und gibt es da auch eine genau Genformel für reinerbige WW?



    Edit: Grammatik und Satzbau berichtigt :pinch:

  • Wenn du zwei Tiere mit a---- verpaarst wirst du immer Weiß-Rotauge erhalten = reinerbig Weiß RA (z.B. Weißer Neuseeländer)
    Wenn du zwei Tiere mit x---- verpaarst wirst du immer Weiß mit dunklen Augen erhalten = reinerbig Weiß mit dunklen Augen (z.B. Weißer Wiener)


    Sowohl "Albino" als auch "Leuzismus" überlagert alles andere obwohl das Gen rezzesiv ist. Einfach gesagt BCDG spielen keine Rolle!

  • Danke für deine Antwort ;)


    Der Rest (BCDG) spielt optisch gesehen keine Rolle. Mich wurde nur noch interessieren ob es für reinerbige WN eine genaue Genformel gibt. Auch wenn es optisch keine Rolle spielt. Aber genetisch ist es ja nicht so unwichtig.
    Oder gibt es keine genaue Genformel weil es in der RKZ keine Rolle spielt da bei WN x WN eh wieder Vollalbino entsteht?


    Und bei den leuzistischen Tieren das gleich ^^ Gibt es da eine Genformel für z.b. reinerbige WW? Oder auch egal da WW x WW eh wieder Weiß ist?

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!