Hallo,
Soeben habe ich von mehreren Tierbesitzern von dieser Krankheit erfahren. Betroffen sind Kaninchen- sowie Meerschweinchenzüchter.
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Diese bakterielle Infektionskrankheit befällt vorwiegend Hasen,Kaninchen und Meerschweinchen. Die Ansteckung erfolgt oral durch Aufnahme von kontaminiertem frischen Grünfutter oder Wasser. Als weitere Infektionsquelle sind latent infizierte, aber klinisch gesund erscheinende Tiere zu nennen, die den Erreger mit dem Kot und Harn ausscheiden.
Fördernde Faktoren sind Stresssituationen wie feuchtes, kaltes Wetter, plötzliche Futterumstellung, Vitamin-C-Mangel und andere, das Allgemeinfinden beeinträchtigende Störungen. Bis zum Ausbruch der Erkrankung können 5-10 Tage vergehen.
Bei Nagetieren und Vögeln kann der Erreger ein der Tuberkulose ähnliches Krankheitsbild hervorrufen. Besonders empfänglich sind Meerschweinchen und Ratten („Rodentiose“, Nagetiere=Rodentia), Hasen und Puten. Aber auch bei anderen Tieren (Kaninchen, Chinchilla, Nutria, Nerz, Hausgeflügel, Kanarienvogel, Fuchs, Reh) kann Y. pseudotuberculosis ein der Tuberkulose ähnliches Krankheitsbild hervorrufen.
Die Infektion erfolgt oral, bei Raubtieren meist durch Aufnahme infizierter Nagetiere, bei den übrigen über mit Kot verschmutztes Futter. Der Erreger bildet im Darm herdförmige Läsionen und breitet sich über das Blutgefäßsystem im Körper aus, es entsteht eine Septikämie mit Schwellung der Milz. Hier kann bei empfänglichen Tieren bereits der Tod durch Kreislaufversagen eintreten. Solche akuten Krankheitsverläufe zeigen vor allem Puten, die mit schweren Allgemeinstörungen (Atemnot, Hautverfärbungen, Lahmheit) innerhalb weniger Tage versterben.
Wird die Septikämie überstanden, entwickeln sich tuberkuloseähnliche Herde in inneren Organen (Milz, Leber, Niere, Lunge, Lymphknoten), wobei die vergrößerten Lymphknoten unter Umständen durch die Bauchwand getastet werden können. Diese subakute Form ist bei Nagetieren, Hasenartigen und Vögeln der Regelfall, die Tiere sterben nach 2 bis 3 Wochen unter Abmagerung und Lähmungen.
Die Haussäugetiere (Hund, Katze, Schaf, Ziege, Rind, Schwein) und Ziervögel können an subakuten Durchfallerkrankungen mit Abmagerung und Gelbsucht erkranken. Die Erkrankung verläuft so unspezifisch, dass die Diagnose zumeist erst in der Pathologie gestellt wird. Auch als Erreger von Lungenentzündungen und bei Wiederkäuern von Euterentzündungen und Fehlgeburten wurde Y. pseudotuberculosis isoliert.
Das Bakterium ist relativ resistent gegenüber Umwelteinflüssen und kann sich bei Temperaturen über 18 Grad Celsius in Wasser vermehren. Im Boden bleibt Y. pseudotuberculosis über viele Monate infektiös.
Zur Therapie eignen sich bei Tieren die meisten Breitbandantibiotika, beispielsweise eine Langzeitbehandlung mit Chloramphenicol. Die Therapie ist allerdings häufig nicht erfolgreich. Bei Meerschweinchen ist die Behandlung nahezu aussichtslos, hier sollten infizierte Tiere getötet werden.
Auch Menschen können sich infizieren, meist über kontaminierte Nahrungsmittel (insbesondere Fleisch) oder Wasser, die durch Y. pseudotuberculosis ausgelöste Erkrankung ist also eine Zoonose.
Quellen: Das Meerschweinchen als Patient , Wikipedia, (Tierärzte)
Diese Krankheit spielte bis vor kurzem kaum eine Rolle, mittlerweile treten aber immer häufiger Fälle auf. Menschen sind nur gefährdet, wenn das Immunsystem geschwächt ist, trotzdem sollte man es nicht unterschätzen.
Die Zusammenfassung wurde mir so übergeben.