Nachwuchs ab wann und nach was Selektieren

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  • Hallo,


    ich wollte mal fragen ab welchem alter ihr Selektiert und nach was?


    Ich meine ich kann bei meinen weißen Hotot ja zum Beispiel bereits nach dem tätowieren nach ausstellern und Fehlfarben (Holländer) selektieren.


    Aber zum beispiel nach Kopf oder Gewicht ja erst sehr spät, da sich der Kopf ja erst später entwickelt und das Gewicht auch erst spät aussagefähig ist.
    Ab wann erkenne ich ein loses Brustfell sicher?


    Ab wann kann ich sagen das ein tier hinten eckig ist und auch nicht mehr besser wird.


    Den Augenring kann ich recht früh beurteilen, aber dieser ist für mich eher "unwichtig" da ich die Tiere ja trotz "schlechterem" Augenring evlt. zur
    Zucht einsetzten kann, wenn der rest stimmt.


    Also mir geht es darum was kann ich wann aussortieren, was nicht für zucht und ausstellung geeignet ist.


    Mal abgesehen von schweren fehlern, wie Geschlechtsmissbildung, Zahnfehlstellung oder ähnliche NB.
    Lg Jenni

  • Hallo Jenni,


    da bin ich mal sehr gespannt, ob und wer Dir diese Frage(n) beantwortet.



    Die Reaktion auf alle diese Fragen machen den Unterschied zwischen einem tollen Züchter und einem Vermehrer/Zucht-Banausen aus.


    Die Selektion beginnt mit dem Absetzen. Vorher ist es unwürdig, und ich habe das lange vor dem entsprechenden Tierschutzgesetz abgelehnt und auch so angeraten.
    Die nächste starke Phase der Selektion ist der Beginn des Schlachtalters und die Selektion endet u. U. erst mit dem Einsetzen in die Transportkiste für die Ausstellung. Bei den Zuchttieren endet die Selektion mit der geplanten Verpaarung oder auch der Testpaarung.


    Die Kriterien der Selektion bestimmst allein Du. Sie können in Übereinstimmung mit dem Standard erfolgen, müssen es aber nicht. Oder die Übereinstimmung mit dem Standard kann auch nur in einzelnen Punkten erfolgen.


    Ach so, viel Spaß beim Selektieren kann ich nicht wünschen, denn das ist oftmals gar nicht spaßig.


    Gruß
    Karl

  • Hallo Jenni.


    Einen wichtigen, sogar einen ganz wichtigen, Punkt ist mir vorher wegen des Zeitdrucks durchgegangen.


    Nämlich die Menge, aus der heraus selektiert werden kann. Diese Menge bestimmt doch wesentlich die Schärfe der Selektion.


    Gruß
    Karl

  • Ja, die Menge der vorhandenen Tiere ist sicher eine bedeutende Stellschraube.


    Und der Platz, der einem zur Verfügung steht, sicher auch.


    Bei mir dürfen die MW recht lange unbehelligt aufwachsen, bis zum dritten Monat laufen meine noch als Wurf zusammen. Nur bei groben Fehler ( Zb Zahnfehlstellung) findet ein JT dann schon mal buchhalterisch den Weg auf das Konto 'Sperrbestand'.
    Mit 4 bis 5 Monaten finde ich als Anfänger in Sachen Rassekaninchenzucht die Jungtiere dann weit genug, um die ersten Entscheidungen zu treffen. Davor sind die Jungtiere noch dermaßen im Wachstum, dass man ja bald jeden Tag die Karten neu mischen könnte.

  • Also die jungen dürfen bei mir ca. 8-12wochen bei der mutter oder als geschwister zusammen bleiben.
    Frühestens ab 8wochen könnte ich dann schon mal teilweise mit dem selektieren anfangen, da ich hier
    teilweise abnehmer für die jungen habe.


    Für meine Weißen Hotot habe ich ca. 26 ställe zur Verfügung. Althäsinen sitzen derzeit 4 in meinem Stall und Häsinen von diesem jahr die ich für die Zucht einsetzten möchte habe ich noch 2-4 (bei zwei ist es sicher, für zwei habe ich noch keinen entsprechenden partner).


    Ich würde nun gern möglichst viele junge ziehen und möglichst früh selektieren um dann für die Ausstellungen bzw. für die Zucht nur die besten Tiere zu behalten.


    Nun meine frage/überlegung welche "Fehler" oder vergleiche kann ich mit 8-5 monaten anstellen.
    Der Kopf ist mir in diesem alter noch zu ungewiss, das zu erwartende Endgewicht sehe ich bei den weißen Hoto meist auch erst später, da
    manche tiere in diesem jahr, erst mit ca. 8 monaten richtig ausgewachsen waren. Das Fell kann sich später ja auch noch bessern.

  • Mh, gewichtsmäßig könntest Du durch regelmäßiges Wiegen der Tiere Vergleiche ziehen und dann dahingehend auch selektieren.
    Die Gewichtsvergleiche einem Alter von x Wochen/ Monaten kann Dir dann vielleicht auch schon Aufschluss geben, wer eher hinterher hinkt und welches Tier großrahmiger wird.


    Gruß,
    Yvonne

  • Ich habe dieses jahr allerdings die Erfahrung
    gemacht das manche eher langsam wachsen andere
    schneller, aber dann "Ausgewachsen" doch ziemlich
    das gleiche Gewicht haben.


    Hatte eine Häsin, die Ihrer Schwester mit 6 monaten
    um ca. 300gr hinterher war und als die Schwester dann
    nicht mehr zugenommen hat, hat die andere noch
    etwas länger zugelegt und wiegt nun das selbe.
    Und das gleich hatte ich bei einem anderen Gewisterpaar
    von zwei Häsine auch.


    Daher möchte ich mich mit dem Gewicht am anfang noch
    nicht so fest legen.

  • Fuer mich ist Selektion ein andauernder Prozess, der im Nest anfaengt und bei der Auswahl der Zuchtpaarung aufhoert.
    Nestselektion is bei uns erlaubt, und ich halte es persoenlich fuer besser als Fehlfarben oder Fehlzeichnungen aufziehen zu muessen - bei uns ist der Fleischmarkt leider zo gut wie tot und mein Gefrierschrank hat genau so eine Kapazitaetsgrenze wie meine Buchtenanlage. Allerdings fuehre ich Nestselektion nur dann durch, wenn die Haesin einen grossen Wurf hatte und ich keine der Fehlfarben anderweitig gebrauchen kann.
    Der naechste Termin ist dann, wenn die Kleinen aus dem Nest kommen - allerdings nur visuell, denn vieles aendert sich.
    Mit 6 Wochen weiss ich, welche meiner Riesen die richtige Farbe haben werden. Mit 8 Wochen sind die dann ganz schlecht und ich muss auf die erste Haarung warten.
    Wer mit 12 Wochen noch im Stall ist (Liebhabertiere wurden abgegeben), darf zu den Lokalausstellungen.
    Mit 8-12 Monaten werden dann nur noch die besten Aussteller und potentionellen Zuchttiere behalten. Die bleiben, bis der Nachwuchs sie an Qualitaet uebertrifft oder sie zu alt sind.

  • Na ja, also richtige Fehlfarben fallen ja bei meinen weißen Hotot normalerweise nicht, außer eben die Holländerähnlich gezeichneten, aber
    die dürfen ja fallen.
    Die ziehe ich aber auch erstmal alle bis ca. 8-12wochen auf. Da bei mir auch ein Holländerähnlich gezeichnetes Tier die
    chance hat zur Zucht eingesetzt zu werden. Dazu muss er zwar besser sein als seine richtig gezeichneten geschwister, aber
    dass sehe ich eben auch erst frühestens mit 8-12wochen.

  • A
    lso ich sehe ja die zeichnungsmerkmale auch schon im Nest. Sortiere aber nicht vorher aus. Ziehe sie alle groß. Mit der 4. Woche entscheidet sich schon grob wer geht, wer bleibt. Dazu schaue ich mir die zeichnung, Zähne, Typ, Ohrenlänge, Krallenfarbe, Kopf an. Ab der 6. / 7. Woche könne dann die ausziehen, die ich nicht behalte.
    Nun dann habe ich meine Auserwählten sitzten und schaue wie sie sich entwickeln, meist sortiere ich dann nochmals 1/4 aus.
    Zu lange ohren, Typ, ggf. Geschlechtsmisbildung / Zahnmissbildung die ich vorher nicht gesehen habe.


    Gewichtsmäßig sortiere ich auch nicht vorher aus. Auch Minis haben eine Chance, auch die wachsen!
    Erst wenn sie ausgewachsen sind und eine/r spregt den Rahmen mit Übrgwicht/Großramigkeit überlege ich nocheinmal ob es Sinn macht, gerade bei Rammlern, die zu schwer sind.

  • Hallo Jenny,

    Zitat

    Na ja, also richtige Fehlfarben fallen ja bei meinen weißen Hotot normalerweise nicht, außer eben die Holländerähnlich gezeichneten, aber
    die dürfen ja fallen.
    Die ziehe ich aber auch erstmal alle bis ca. 8-12wochen auf. Da bei mir auch ein Holländerähnlich gezeichnetes Tier die
    chance hat zur Zucht eingesetzt zu werden. Dazu muss er zwar besser sein als seine richtig gezeichneten geschwister, aber
    dass sehe ich eben auch erst frühestens mit 8-12wochen.


    das nenne ich mal eine beispielhafte Selektion. Denn gerade die Tiere/Rassen, welche in den Zeichnungsmerkmalen variieren und die viele deshalb als wertlos betrachten, haben auch positive Eigenschaften, die man in der Zucht braucht und durch einseitige Selektion (nur auf die Zeichnungsmerkmale konzentriert) verloren gehen. Züchter von Zeichnungsrassen, die nicht nur den Pokal im Kopf haben, verfahren vielfach so und wissen genau wie oft sie fehlerhafte Tiere einsetzen können.
    :) Heidi

  • Guten Morgen ,


    Selektion ist ein wichtiger Bestandteil der Zucht, allerdings ist nicht so entscheidend der Zeitpunkt sondern viel eher die Konsequenz.
    Allen Neu/JungzüchterInnen kann ich nur raten, lasst euch dabei Zeit, viele Tiere entwickeln sich sehr unterschiedlich und auch vermeintlich schlecht gezeichnete Tiere können andee qualitative Vorteile haben, die sie durchaus als Zuchttiere geeignet erscheinen lassen.
    Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Frage, was ihr übrhaupt wollt bzw. auf was ihr selektier; die wichtigsten Punkte dabei sind Leistung, Rassekaninchenzucht oder Ausstellungsformat - idealerweise sollten alle 3 Punkte auf ein Tier zutreffen.
    Ich verfahre nach einem ganz einfachen Prinzip:
    Die erste Selektion findet bereits bei der geburtstatt, allerdings nicht auf die Jungtiere sondern für die Mutterhäsin - einmal darf sie "versagen, ein zweites mal nicht, höchstens ich als Züchter habe Mist gebaut.
    Die Jungtiere bleiben dann 4 Wochen bei der Mutter und werden dann von ihr getrennt bis zu 10 Wochen zusammen weiter aufgezogen- - wenn ich keine weiteren Würfe vom Muttertier will belasse ich sie auch mal gerne 10 Wochen zusammen.
    Mit 10 Wochen wird dann genau auf organische/anatomische Fehler geachtet, auch die Farbe spielt jetzt durchaus eine Rolle und vor allem der Entwicklungsstand .
    Erst jetzt gebe ich Tiere ab, bzw. trenne sie nach Geschlecht und setzte sie auch teilweise einzeln.
    Der nächste Selektionspunkt ist bei 4-5 mon, jetzt selektiere ich nach Entwicklung und nach Rassestandard - wer beidem nicht genügt wird geschlachtet, auch Tiere, die noch so schön aussehen mögen - es bleiben nur die typischsten und bestentwickelsten Tiere.
    Dabei kann es durchaus passieren, das hier schon die Zuchttiere des kommenden Jahres ermittelt werden, die oft auch nicht zu Ausstellungen kommen - dies habe ich auch aus meiner Zeit mit Schecken so als positiv gelernt.
    Mit 7-10 mon sind die Tiere dann ausgereift und es findet die Endselektion statt - Zuchttiere, Ausstellungstiere , manchmal auch beides gleichzeitig - alle anderen Tiere werden geschlachtet bzw. abgegeben - es sei denn meine damen haben ihnen in der Zwischenzeit namen gegeben und somit jee "Veränderung" unmöglich gemacht =4


    mfg Peter

  • Hallo,
    Ich selektiere ähnlich wie Peter. Erst mit der vierten bis sechsten Woche fange ich bei den Jungtieren an. Die mutterhäsin wird ab Geburt beurteilt , wie sie ihren Wurf aufzieht. Komplett fehlfarbige Tiere werden ab der sechsten Woche an Liebhaber abgegeben oder zu gegebenen Zeitpunkt geschlachtet. Tiere mit leichten zeichnungsfehlern bleiben erstmal und die körperliche Entwicklung abgewartet. Das zweite raussuchen beginnt dann mit 4/5 Monaten. Besonders wird auf Form und Entwicklungsstand geachtet. Und die letzte Selektion ist dann mit 6/7 Monaten. Welches Tier wird Aussteller, welches bleibt zur Zucht und andere die eben geschlachtet werden.


    Gruß Grit

  • Danke schon mal für die vielen Antworten.


    Da ich ja erst seit ca. 3 jahren kaninchen züchte und erst seit 2jahren meine Weißen Hotot bin ich beim Selektieren noch etwas vorsichtig, lieber etwas länger gewartet als dann ein evlt. gutes Tier geschlachtet.


    Ab wann kann ich sicher beurteilen ob ein Tier hinten rund ist oder nicht und kann sich das noch ändern? Wenn also ein Tier mit 10wochen hinten eckig ist, kann ich dann davon ausgehen, das es immer hinten eckig bleibt.


    Wie sieht es mit den Ohren aus, ich habe teilweise Tiere dabei gehabt, bei denen die Ohren etwas faltig waren oder offener gewünscht wurden, kann ich das evlt. auch schon mit 10wochen beurteilen oder kann sich hier noch viel tun?


    Ab wann kann ich loses Brustfell in etwa erkennen?


    Ich habe zwar einige gute Züchterkollegen die mir oft helfen, aber ich will mich auch nicht nur auf die Meinung anderer verlassen und hoffen das sie das richtige entscheiden.

  • Hallo Jenny,


    direkt zu deinen letzten Fragen:


    1. Mit 10 Wochen kann man die abschließende Form noch nicht beurteilen, je nach Rasse dauert dies bis 4 mon.


    2. Die Stellung sieht man recht früh, die Struktur braucht seine Zeit, die Länge ist jahreszeitlich abhängig, vor 4 mon nichts genaues.


    3.Loses Brustfell ist keine Frage des Erkennens sondern der Fütterung; bei gleichmäßiger dem Alter angepasster Fütterung wirst Du zumindest bis zur Ausstellung wammenfrei bleiben können; jegliche massive Veränderung ist zu vermeiden, Mastfutter für Ausstellungstiere nicht geeignet.



    mfg Peter

  • Hallo Peter,


    also das ein loses brustfell nur eine frage der Fütterung ist kann ich mir nicht vorstellen.
    Bei einer Wamme vielleicht noch eher, aber da gibt es auch Linien die eher zu wammenbildung
    neigen als andere.


    Ich hatte letztes Zuchtjahr drei Häsinen aus einem Wurf die bereits mit ca. 7monaten wammen zeigten,
    3 andere junge Häsinen die genau gleich gefüttert wurden hatten alle 3 fast keine.


    Und bei den 3 Häsinen war eine mit losem Brustfell dabei und die anderen 2 hatten keins, wurden aber auch
    alle drei gleich gefüttert.


    Lg Jenni

  • Hallo Jenny,


    meine Aussage ist zu deiner Beobachtung kein Widerspruch sndern zeigt lediglich die individuellen Unterschiede der Tiere , die aber vorhanden sind.
    Für RassekaninchenzüchterInnen, die ihre Ausstellungstiere in Einzelhaltung haben, ist dies auch kein Problem, kann man doch sehr einfach individuell füttern.
    Es gibt sehr frohwüchsige Tiere, deren Futter zur Vermeidung von Wammen eben dann anders zusammengestellt wird als das Futter von eher "Kümmerlich" wachsenden Tieren. also z.B. mehr Heu und Frischgrün denn Zusatzfutter.
    Wammenbildung bei Frohwüchsigen Linien - und genau hier sehe ich auch die genetisch Disposition - ist sicher eher möglich denn bei langsam wachsenden Schlägen - da allerdings hat man wieder das Problem, sie aufs Gewicht zu bekommen und hat dann das Problem,durch mastige Fütterung wiederum Wammen zu begünstigen.
    Frohwüchsige Linien mit angepasster Fütterung sind eigentlich das Ideale, keine Gewichtsprobleme und Wammenfreiheit durch altersgerechte Fütterung - eigentlich doch ganz einfach, oder ?


    Solche Tier kauft man aber in der Regel nicht - höchstens man übernimmt eine Linie - sondern erzüchtet sie :):)


    mfg Peter

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