Züchterportrait Karl Ströbele

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    1. Wann und wie bist Du zur Rassekaninchenzucht gekommen?

    Kaninchen hielt ich bereits seit meinem 10. Lebensjahr auf der Landwirtschaft meiner Eltern und zur organisierten Rassekaninchenzucht kam ich durch einen Bekannten, der schon längere Zeit Kaninchen züchtete und mich überredete, doch einfach mal unverbindlich zur Monatsversammlung seines Vereins mitzukommen.


    2. Welche Rassen hast, oder züchtest Du im Moment?

    Ich züchte DW wildfarben, DW blaugrau und DW weiß Blauauge
    3. Was macht diese Rasse/n für Dich so interessant, und was bereitet Dir am meisten Freude?

    Die Deutschen Widder sind für mich die schönsten Kaninchen der Welt. Mit ihren charakteristischen „Widder“-Köpfen, dem Behang, der den Kopf quasi umrahmt, ihrem kräftigen, stämmigen Körperbau und vor Allem auch durch ihr (meist) ruhiges Wesen sind sie für mich einfach die Rasse, die ich züchten muss.


    4. Stelle uns kurz Deine Rassen vor, nenne Vor- aber auch Nachteile und nenne uns Deine Zuchtmethode.

    Die Vorteile, bzw. Vorzüge der Deutschen Widder sehe ich hauptsächlich in ihrem ruhigen, zutraulichen Wesen, ihrer hohen Wurfstärke, meist sehr guten Aufzuchtleistungen und ihrem sehr guten Wachstums-Potential.
    Als Nachteile könnte man vielleicht die Probleme aufführen, die alle großen Rassen mit sich bringen, wie großer Platzbedarf, hoher Futterverbrauch, riesige, schwere Kotwannen, die auszumisten sind, usw.
    Zuchtziele sind bei mir im Moment bei DW wildfarben den aktuell erreichten, qualitativen Stand auf einem breiten Band zu festigen. Bei DW graublau liegt mein kurz- und mittelfristiges Bestreben hauptsächlich darin, die Köpfe zu verbessern und eine kräftigere Zwischenfarbe zu erreichen. Bei den Blauaugen ist aktuelles Ziel die Festigung des momentan erreichten Zuchtstands mit Stabilisierung und Verbesserung des teilweise noch etwas geringen und schwankenden Gewichts.
    Bei allen drei Farbenschlägen ist es mir sehr wichtig, möglichst wammenfreie Häsinnen zu erzüchten. Um diesem Ziel näher zu kommen, nehme ich auch schon mal in Kauf die Rassemerkmale etwas zu vernachlässigen – alles auf einmal geht nun mal nicht. Ein weiterer, mir wichtiger Punkt ist, dass die Tiere guten Stand und damit sich selbst gut zeigen.
    Zur Zuchtmethode würde ich sagen, es ist eine Mischform aus Inzucht, Linienzucht und Fremdzucht – je nachdem was mir als das momentan beste Instrument erscheint.


    5. Kommen wir zur Stallanlage. Beschreibe uns diese. Selbstbau oder Kauf?

    Meine Stallanlage habe ich selbst gebaut. Sowohl das Gebäude mit rund 50 m² als auch die 48 Buchten habe ich eigenhändig erstellt. Lediglich den Dachstuhl des Gebäudes ließ ich vom Zimmermann machen. Ich denke nur auf diese Art kann man sich als Normalverdiener eine Anlage dieser Größenordnung leisten, ohne mit seiner besseren Hälfte womöglich größeren Ärger zu bekommen.

    6. Welche Fütterungsmethode bevorzugst Du?
    Aufgrund der Menge an Tieren, die ich zu versorgen habe, der dafür erforderlichen Mengen an Futtermitteln und der dafür zur Verfügung stehenden Zeit bin ich darauf angewiesen möglichst einfache Techniken anzuwenden. Das heißt Füttern mit Fertig-Strukturfutter oder Pellets, Heu und Wasser. Bei der Jungtieraufzucht setze ich ein Strukturfutter ein, das ich ab der 8 Lebenswoche mit allmählichem Übergang mit Pellets im Verhältnis 1:1 mische. Ab ca. der 16. Lebenswoche füttere ich nur noch Pellets und Heu. Quasi als Leckerli oder Dessert gibt es je nach Jahreszeit auch Möhren, Kohl, etwas Grünfutter und was im Garten anfällt.

    7. Auf welchen Rasse-Kaninchenschauen stellst Du aus?

    Im Normalfall stelle ich auf unserer Lokalschau, bei einem Nachbarverein und allen Verbandsschauen aus, d. h. Kreisschau, Bezirksschau, Landesschau, Bundesschau und Bundesrammlerschau, die alle in einen gewissen Wechsel nur alle 2 Jahre stattfinden. Weiter ist ein MUSS und ein Highlight in jedem Jahr die überregionale Widderclub-Vergleichsschau.

    8. Hilft dir eine Mitgliedschaft in einem Spezialclub oder bei Rassekaninchenforum.de bei Deiner Zuchtarbeit?

    Ich bin nun seit 1998 im Widderclub Bayern, Sektion Schwaben und habe in dieser Zeit im Club selbst und auch durch viele Züchter-Bekanntschaften und –Freundschaften ausserhalb des Clubs viel gelernt und auch bezüglich Erwerbs von Zuchttieren profitieren können.
    Im RKZ-Forum beteilige ich mich seit Januar 2010 an den vielen, meist sehr interessanten Diskussionen, habe auch dabei sehr viel gelernt – nicht nur über Kaninchen - und hoffe, dass auch andere von meinen Beiträgen profitieren konnten. Und sollte es auch nur zu einem Lächeln oder Grinsen gereicht haben!


    9. Welchen Stellenwert haben für Dich Züchterfreundschaft und, oder Züchtergemeinschaft?

    Züchterfreundschaften sind für mich ein ganz wichtiger Faktor. Ein erfahrener Zuchtfreund, mit dem man jedes Zuchtproblem besprechen, diskutieren und sich austauschen kann ist Gold wert. Diese Züchterfreundschaft ist umso wertvoller je ehrlicher und offener man miteinander umgeht.


    10. Welche Funktionen übst Du in unserem Verband aus, und wie zufrieden bist du mit unserer Organisation?

    Mit unserer Organisation bin ich im Großen und Ganzen zufrieden, wenn auch manchmal manche Entscheidungen etwas paradox erscheinen und nicht unbedingt fortschrittlich und ergebnisorientiert sind (hier denke ich z. B. an das Hickhack um die grauen Farbenschläge, das in den letzten Jahren praktiziert worden ist). Andererseits kann man es ja wirklich nicht allen recht machen.
    In unserem Verband bin ich ein ganz kleines Licht – im Verein bin Kassier, Zuchtwart und 2. Tätomeister, im Widderclub bin ich Schriftführer und im Kreisverein Stellvertretender Vorsitzender.
    11. Hat Rassekaninchenzucht noch eine Zukunft?
    Selbstverständlich – ich gehe einfach davon aus, dass es immer wieder so Verrückte geben wird wie ich einer bin.


    FAZIT: Kaninchenzucht ist die zweitschönste Nebensache der Welt.


    (C) 2010 Trägerverein Rassekaninchenzuchtforum e.V.

  • Hallo Karl,


    ich wünsche Dir noch ein recht langes Leben und Erfolg in der Zucht, aber auch Standhaftigkeit in Verbandsangelegenheiten (z. B. bei den grauen Farbenschlägen).


    Auf diese Wünsche komme ich, weil Elisabeth ein oft gebrauchtes Bestandteil aus Nachrufen hier einbringt. :)


    Gruß
    Karl

    Einblick in ein erfülltes Züchterleben.

  • Hallo Karl,
    Danke schön für die Guten Wünsche. Mir wars jetzt nicht unangenehm aufgefallen. So kleine Pannen - wenn man es so nennen will - gibts ja häufiger und manchmal ist es ganz lustig.


    Bei uns war früher (so vor ungefähr 50 Jahren) folgender Spruch zum Geburtstag üblich: Ich wünsche dir Alles Gute zum Geburtstag, viel Glück und dass du einmal in den Himmel kommst.
    Einer sagte dann mal versehentlich: ... und dass du BALD in den Himmel kommst.
    MfG
    Karl

    Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat.
    Matthias Claudius

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