Geplante Neuzucht - Bartkaninchen

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  • Hallo,
    sehr guter Beitrag, danke an die Autoren.


    Ist mal etwas neues für die Rasse des Monats.


    Wir Ihr mich kennt, kommen jetzt auch ein paar Fragen.


    Für einen Antrag auf Neuzüchtung beim ZDK, fehlen hier zwei wichtige Punkte.


    1. Die eingesetzten Ursprungsrassen und die Beschreibung der Herauszüchtung der Bartkaninchen.


    2. Daraus folgend auch die Erbformeln für die Bartkaninchen.


    Leider hatte ich im Netz auch keine weiteren Hinweise gefunden.


    Gruß Frank

  • Hallo Frank und alle User,


    ich bin schon froh, dass ich für meinen Teil die Inge Frasch gewinnen konnte, um wenigstens das noch etwaige Original zu sichten.


    Das waren die beiden Veteranen Fritz und Mimi.


    Von mir herzlichen Dank für die kooperative Zusammenarbeit an Inge Frasch, die ihre Tiere, die ihre Rasse so sehr zu lieben scheint, dass sie für diese barfuß durch den Schnee läuft.


    Vielleicht ergibt sich ja hier etwas zur früheren Herauszüchtung in Belgien, damit wäre den Züchtern sicherlich geholfen. So viel ist bekannt, dass die Rasse im vergangenen Jahr in Belgien auch noch (ich glaube als Neuzucht) abgelehnt wurde.


    Wichtig:
    Es haben sich noch Ergänzungen ergeben. Von dem früheren erlaubten Eisengrau sei man weg und die Ohrenlänge sei inzwischen wie folgt festgelegt 12 bis 14 cm und einer Breite zwischen 7 und 8 cm.


    Zur Erklärung:
    Behang - das Langhaar im Körperbereich - nennen die BB-Züchter Mähne, am Kopf ist dies der namensgebende Bart


    Die Erbformel der BB setzt sich aus der Schwarzwildfarbigkeit ABCDG/ABCDG, dem dominanten so genannten Mähnengen M/M zusammen, dem ich einen Schuss Rot y.../y... empfehle, zusammen: ABCDGMy/ABCDGMy


    Wahrscheinlich wird es auch noch Genaueres zur Haarstruktur des Bartes und der Mähne zu erwarten, denn in der Nachtschicht teilte mir die Zuchtfreundin noch Folgendes mit:
    "Die Struktur des Bart und Flankenhaares ist definitiv kein Angorahaar. Die entsprechende DNA Untersuchung liegt uns nur in holländischer Übersetzung vor, dieser Sprache ist aber keiner von uns Züchtern mächtig."


    Mit der Kopfform "nicht geramst" wusste Inge nichts so recht anzufangen, somit sei hier erklärt: Der Kopf soll dreieckig sein.


    Viel Spaß noch mit der Rasse beim Diskutieren - es war mir, trotz anfänglicher Zweifel - auch eine Freude, diese Tiere inetwa zu definieren.


    Gruß Heidi

  • Hallo,


    noch ein Hinweis zur Erbformel:


    Es muss ein zusätzlicher Faktor vorhanden sein, der für die Abzeichen im Gesicht ("Bart") und an den Flanken zuständig ist. Diese sind das eigentliche Rassemerkmal und haben mit der Mähne überhaupt nichts zu tun! Die genannte Erbformel beschreibt nämlich nur ein schwarzwildfarbiges "Löwenmähnenkaninchen" und erklärt nicht die Abzeichen. Genauso gibt es kurzhaarige BB ohne Mähne.


    Wir haben ihn hilfsweise als "Z" definiert, weil wir nicht wissen, wo er genau steckt. Denkbar ist auch, dass es sich um ein Allel der G-Reihe handelt. Er vererbt sich rezessiv. Also:


    ABCDGMzy/ABCDGMzy oder ABCDGMzy/ABCDGmzy


    Das Mähnengen ist auch nicht wirklich dominant, weil F1-Hybriden mit Kurzhaarrassen keine Mähne haben, sondern nur etwas fusselig sind. Dagegen ist die Vererbung der Abzeichen eindeutig rezessiv, das hat die Einkreuzung der GrW - und auch anderer Rassen - sehr klar gezeigt. Die phänotypische Ausprägung kann durch die Fellfarbe und auch durch die partielle Langhaarigkeit beeinflusst sein, aber man kann die Abzeichen nicht stufenlos "herauszüchten" - die Erbanlage muss da sein.


    Die Rasse hat eine ausgeprägte "Blütezeit", Jung- und Alttiere können stark unterschiedlich aussehen, auch wird mit Sommer- und Winterfell in Einzelfall sogar der Farbschlag gewechselt. Im Laufe der Individualentwicklung verändern sich die Tiere in den ersten Monaten rasant. Deswegen ist eine Standardbewertung außerordentlich schwierig.


    Die Ursprungsrassen der BB sind natürlich nicht bekannt, sonst wäre ja alles ganz einfach. Sie sind als fertige Rasse "entdeckt" worden. Damit sind sie einzigartig und nicht so ohne weiteres nachzubauen, weswegen der Erhaltungszuchtverein gegründet wurde.


    Die Rottöne sind durch das Einkreuzen von GrW nicht verloren gegangen, jedenfalls sind sie durch Rückkreuzung auf ursprüngliche BB wieder herstellbar. Das ist auf Bildern nicht immer gut zu erkennen.


    Wer eine größere Anzahl der Tiere live sehen will, kann zur BDK-Leistungsschau in Hannover vom 21. - 23. Oktober kommen, dort sind über 20 Bartkaninchen gemeldet.


    Ergänzende Infos und Bilder von weiteren Originalen gibt es hier.



    Viel Spaß beim Stöbern!

  • Hallo Pinsel,


    nett, wenn Du Dich hier eingeloggt hast - mögest Du Dich bei uns wohl fühlen!!! :)


    Für Deine Ergänzung hinsichtlich der Erbformel danke ich Dir und ich muss gestehen, dass ich mich da ein wenig zurückhielt, weil ich nur die Bildervarianten der unbestritten einmaligen Rasse kenne und mir die Formel mit einer Möglichkeit zur Spalterbigkeit M/m bekannt ist. Da ich diesen Hinweis aber nur einseitig fand, die Mähne aber (auch als Fussel ;)ist sie doch da) eine gutes Durchsetzungsvermögen zu haben scheint, beließ ich es bei der dominanten Form.
    Du hast Dich ja eingeklingt und so können wir darüber gern diskutieren.


    Deshalb ist es gut, wenn Du hier zu dieser erbbiologischen Möglichkeit etwas sagst.


    Wir haben ihn hilfsweise als "Z" definiert, weil wir nicht wissen, wo er genau steckt. Denkbar ist auch, dass es sich um ein Allel der G-Reihe handelt. Er vererbt sich rezessiv.


    Dass Ihr Hilfsbuchstaben nutzt, ist verständlich, wenn man bei Neuzuchten und Kombinationen nicht weiß, worauf sich ein Merkmal stützt.
    Beim Schreiben der Passage, wo ich auf den Verlauf des Behangs (Pardon: der Mähne) zu sprechen kam und den Thüringer erwähne, kamen mir innerliche Zweifel etwa in der Form: "Weshalb gerade diese Langhaarbildung im Körperbereich, wo der Th seine Zeichnungsmerkmale hat?"
    Der Th ist aber ein gg-Typ, das kann bei den BB nicht der Fall sein, sie zeigen deutlich ihre Wildfarbigkeitmerkmale.
    Hier wage ich die Anmerkung zur nicht mehr vollständigen Dominanz von G - was ja in der Biologie auch keine Seltenheit ist.


    Die Rottöne sind durch das Einkreuzen von GrW nicht verloren gegangen, jedenfalls sind sie durch Rückkreuzung auf ursprüngliche BB wieder herstellbar. Das ist auf Bildern nicht immer gut zu erkennen.


    Aus diesem Grund stellte ich die Rezessivität auch in den Vordergrund, vielleicht hätte ich besser von Latenz reden sollen ...


    Weißt Du, es ist zwar eine wahrscheinlich recht alte Rasse oder es sind wahrscheinlich alte Mutationen, die niemals gefördert wurden. Deshalb weiß man zu wenig über diese Langhaarigkeit an bestimmten Körperstellen. Das Vorkommen wurde im Zuge der Rassezucht in bekannter Form nie gepflegt, so kam es, dass es niemanden interessieren musste.


    Es soll auch niemanden stören, wenn hier noch Fragen offen bleiben.
    Schöner wäre allerdings, wenn von Zeit zu Zeit aus Euren Züchterreihen Infos laut werden, wie weit Erkenntnisse erweitert werden konnten. Nur wer sich direkt mit dem Tier befasst, lernt an ihm Zusammenhänge auch zu erklären/zu verstehen.


    Gruß Heidi

  • Hallo,


    Zitat

    Original von Heidi
    Der Th ist aber ein gg-Typ, das kann bei den BB nicht der Fall sein, sie zeigen deutlich ihre Wildfarbigkeitmerkmale.


    Der Satz gehört wirklich mal ganz groß irgendwo hingeschrieben. Schon oft haben wir die Tiere präsentiert und auch von Preisrichtern zu hören bekommen: Da sind ja Thüringer drin. Ich dachte immer, man muss dafür auch eine Genetik-Prüfung machen.


    Zitat

    Original von Heidi
    Hier wage ich die Anmerkung zur nicht mehr vollständigen Dominanz von G - was ja in der Biologie auch keine Seltenheit ist.


    Die Abzeichen der Th werden ja mit dem Zusammenwirken von bb und gg erklärt. bb-Tiere fallen gelegentlich als Fehlfarben in BB-Zuchten (schönes Wortspiel, nich?) und sehen aus wie RN; sie haben keine Abzeichen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass - ähnlich wie beim Lohkaninchen - weitere Allele von G möglich sind, die in die Fellzonierung eingreifen. Ansonsten müsste ein Faktor gefunden werden, der zusammen mit GG solche Abzeichen hervorbringt. Es gibt keinen Hinweis auf eine obligatorische gG-Spalterbigkeit.


    Das die Mähne an denselben Stellen wächst, ist in der Tat auffällig. Dieser Faktor ist aber von den "Löwenköpfchen" bekannt, die in vielen Farben vorkommen und - auch in der wildfarbigen Version - keine Abzeichen haben. Allerdings gibt es auch bartkaninchenfarbige Tiere.


    Zitat

    Original von Heidi
    Schöner wäre allerdings, wenn von Zeit zu Zeit aus Euren Züchterreihen Infos laut werden, wie weit Erkenntnisse erweitert werden konnten.


    Das hoffe ich hiermit schonmal getan zu haben und bin etwas verwundert, dass dieser Umstand nicht im Bericht erklärt ist, denn die Autoren des Beitrages züchten selbst BB, auch mit Kreuzungstieren und wissen um die Bedeutung der Abzeichen.


    Zitat

    Original von Heidi
    Nur wer sich direkt mit dem Tier befasst, lernt an ihm Zusammenhänge auch zu erklären/zu verstehen.


    Deswegen die Einladung nach Hannover; für Sonntag den 23.10. ist eine Tierbesprechung geplant, zu der wir dies alles ausführlich ausbreiten werden. Hier besteht sicher auch die Möglichkeit für Interessierte, einen Zuchtstamm zu erwerben.


    Gruß aus dem Ruhrgebiet

  • Hi Pinsel,


    nee, der Th hat mit den BB m. E. gar nichts zu tun.


    Es liegt da irgendwo im Wildfarbigkeitsbereich begründet, da gehe ich mit.


    Das Vorkommen der RN-ähnlichen gibt zu denken. RN ist gelbwildfarbig. Habt Ihr mal beobachten können, wie schwarz die Ohrsäume bei den Fehlfarbigen sind?


    Dein Stichwort Fellzonierung aufgreifend, hab ich den Verdacht, die Haarbänderung beschränkt sich auf zwei Stufen. Habe aber bislang nur eine Unterfarbe gesehen.


    Was die kleinen Löwenköpfchen angeht, so habe ich mich damit nur befasst, wenn Farbfragen an mich herangetragen wurde. ich musste mich ja nicht um diese Tiere kümmern, weil ich mich vorrangig mit der Farbvererbung etc. bei den zugelassenen Rassen befasse.


    Das hoffe ich hiermit schonmal getan zu haben und bin etwas verwundert, dass dieser Umstand nicht im Bericht erklärt ist, denn die Autoren des Beitrages züchten selbst BB, auch mit Kreuzungstieren und wissen um die Bedeutung der Abzeichen.


    Nein, bitte keinen Vorwurf an die Adresse der Zuchtfreundin Frasch. Sie ist ein excellenter Ansprechpartner in Sachen BB. Sie hat mir für den erbbiologischen Teil viele Auskünfte gegeben. Hat mich auch berichtigt, wenn ich daneben war. Half mit Fotos, wenn Worte nicht reichten. Und ich wiederhole mich gern, ich glaube sie geht für die BB meilenweit oder lässt eher die Suppe anbrennen, statt das Thema am Telefon zu beenden.
    Als ich ihr sagte, es fiele mir sicherlich leichter, die BB zu beschreiben, war ihre spontane Antwort: "Ja gut, wo treffen wir uns?" :))
    Mit dem Bericht selbst hat sie nichts zu tun.


    Genetik ist zudem nicht unbedingt ein heißbegehrtes Thema.
    Gruß Heidi

  • Hallo Pinsel,
    ich begrüße Dich hier im Forum.


    Kleine Bitte, erkläre uns mal die Formel der Bartkaninchen näher.


    Zitat:
    ABCDGMzy/ABCDGMzy oder ABCDGMzy/ABCDGmzy


    Einige Buchstaben kennen wir noch nicht. Im Buch Kaninchenvererbung, wo alle Buchstaben und Formeln der Kaninchenrassen beschrieben sind, finde ich die Erklärungen nicht.


    Nur mal so nebenbei, Heidi hat dieses Buch geschrieben. Auch Dorn und Nachtsheim, kennen Deine Buchstaben nicht.


    Gruß Frank

  • Zitat

    Original von Heidi
    RN ist gelbwildfarbig. Habt Ihr mal beobachten können, wie schwarz die Ohrsäume bei den Fehlfarbigen sind?


    Gerüchteweise hat mal jemand Burgunder eingekreuzt, um mehr Rot zu bekommen. Das würde ja auch passen. Die Ohrsäume sind nicht auffällig.


    Solche Tiere fallen auch in reinrassige Paarungen, sind also AbCDGMzy/AbCDGMzy.


    Zitat

    Original von Heidi
    Dein Stichwort Fellzonierung aufgreifend, hab ich den Verdacht, die Haarbänderung beschränkt sich auf zwei Stufen. Habe aber bislang nur eine Unterfarbe gesehen.


    Das ist der Nachteil von Fotos. Die Haarzonierung ist ganz normal mit dunkler blauschwarzer Unterfarbe, mehr oder weniger breiter rötlicher Zwischenfarbe. Bei historischen Tieren sind die Haarspitzen wieder hell, dazu gibt es eine mehr oder weniger gleichmäßige schwarze Schattierung. Im Jugendfell haben manche - stark rötliche - Tiere anfangs eine weiße bis hellgraue Unterfarbe, die später weg geht.


    Anders ist es mit den anders strukturierten Haaren an Bart und Abzeichen. Die sind - zumindest am Kopf - meist einfarbig dunkel. Die Mähne kann durchaus zoniert und hell gespitzt sein und diese Abzeichen verdecken.


    Ich meinte aber nicht die Haarzonierung, sondern die Abzeichenbildung an bestimmten Körperpartien.


    Zitat

    Original von Heidi
    Was die kleinen Löwenköpfchen angeht,


    Damit werden wir häufig konfrontiert, da den meisten nur die Mähne auffällt - führt dann zu der wenig fachmännischen Einschätzung: "Da habt ihr Löwenköpfchen mit Thüringern gekreuzt".


    Zitat

    Original von Heidi
    Nein, bitte keinen Vorwurf an die Adresse der Zuchtfreundin Frasch. ...
    Mit dem Bericht selbst hat sie nichts zu tun.


    Das liegt mir fern. Habe gerade erfahren, wie es zustande kam. Schade. Aber es ist ein sehr gelungener Beitrag, der hoffentlich viele neue Interessenten für diese Rasse motiviert, mitzuhelfen.


    Zitat

    Original von Heidi
    Genetik ist zudem nicht unbedingt ein heißbegehrtes Thema.


    Ist aber hier ausnahmsweise wichtig. Es war das erste, was wir gemacht haben, nach den Ergebnissen der ersten Kreuzungsversuche (2002) einen Entwurf zu entwickeln. Bis heute hat er gepasst.


    Gruß aus dem Ruhrgebiet

  • Hallo zusammen,


    Zitat

    Original von Frank
    Einige Buchstaben kennen wir noch nicht. Im Buch Kaninchenvererbung, wo alle Buchstaben und Formeln der Kaninchenrassen beschrieben sind, finde ich die Erklärungen nicht.


    Vorab dies: Es handelt sich um einen Entwurf, der nach den bisherigen züchterischen Erfahrungen widerspruchsfrei war.


    Da es nicht gelang, aus den Buchstaben und Formeln des Buches "Kaninchenvererbung" sowie anderer Literatur eine Erbformel zu entwickeln, die das Aussehen der BB erklärt, mussten wir nach Ergänzungen suchen. Wenn es doch eine Erklärung gäbe, die ich überlesen habe, hätte ich die Hoffnung, das sie jetzt schnell auf den Tisch kommt ...


    ABCDGy ist danach bekannt.


    Mm ist, glaube ich, ein Vorschlag von der Seite "Kaninchenwissen" gewesen, wo dieser Faktor beim Thema Löwenköpfchen erklärt ist. Hiermit ist die partielle Langhaarigkeit (Mähne) gemeint. Dieses Merkmal ist im Buch nicht erwähnt, obwohl es zweifellos existiert. Den Vorschlag haben wir einfach übernommen.


    Weil das aber noch nicht zur Erklärung der Abzeichen (Bart, dunkler Nackenkeil, Flankenfärbung) im schwarzwildfarbigen Fell reicht, haben wir den Hilfsbuchstaben Zz eingeführt - der war noch nicht belegt.


    Ich habe schon dargelegt, dass es sich um eine Krücke handelt, bis wir mehr wissen. Ich schließe nicht aus, dass es auch eine andere Erklärung geben kann. Ein Einwirken eines der anderen Farbfaktoren ist unwahrscheinlich, zumal es nicht nur um die Farbe, sondern auch um eine andere Haarstruktur an diesen Stellen geht. Deswegen glaube ich auch nicht, dass die Abzeichen mit einer verminderten Dominanz von GG oder gG vollständig zu erklären wären - dann bräuchte man ja einen Faktor, der diese Dominanz unterdrücken kann oder zumindest eine Wechselwirkung mit GG eingehen kann - und bisher bei keiner anderen Rasse aufgetaucht ist. Das wäre dann zz.


    Zitat

    Original von Frank
    Nur mal so nebenbei, Heidi hat dieses Buch geschrieben.


    Weiss ich doch - habs im Regal stehen. Aber die Bartkaninchen stehen leider nicht drin ... und trotzdem gibt es welche. Also was machen?


    Gruß aus dem Ruhrgebiet

  • Zitat

    Original von Frank
    Hallo Pinsel,
    Du hast ja mit Heidi Ihren Beiträgen voll zu tun.


    Aber wann erklärst Du allen Mitgliedern mal meine Fragen?


    Gruß Frank


    Hallo,


    nicht so ungeduldig - ich muss es nacheinander bearbeiten - mache ich in der Reihenfolge des Eingangs. Du warst gerade dran.


    Gruß

  • Sorry Pinsel,


    in meinem Buch habe ich mich strikt an die anerkannten, bekannten Rassen (z. B. Magpie) oder jene, die bis dato schon als Neuzucht bekannt waren, gehalten. Das 1. Manuskript war 1999 fertig und zur Ersterscheinung hatte ich es nur noch aktualisiert. Für die 2. Auflage waren nur kleine Veränderungen erforderlich, ein paar Fehler rauszunehmen und neue einzubauen #lach - nee, mal ohne Quatsch, es gerieten Fehler rein, die ich nicht sehen konnte, weil ich keine Korrekturfahne bekam.


    Klar kannte ich wohl das MM-Faktorenpaar, aber nahm es nicht für voll, weils keine Rasse (außer die nicht anerkannten Löwenköpfchen) gab. Die BB waren zu der Zeit auch noch kein Gesprächsgegenstand. Ich hätte sie gewiss soweit erwähnt, wie sie eben in ihrer genetischen Struktur bekannt waren. Und wenn sich dann noch viele Züchter mit Ernsthaftigkeit für etwas engagieren, verschließe ich mich höchstselten.


    Soviel für jetzt, bekomme gleich Besuch


    beste Sonntagsgrüße Heidi

  • Zitat

    Original von Heidi
    Sorry Pinsel


    Das sollte doch keine Kritik sein! Wir haben uns damals voller Hoffnung das Buch angeschafft und später erkannt, das ein solch exotisches Tier dort gar nicht beschrieben werden konnte.


    Zitat

    Original von Heidi
    Klar kannte ich wohl das MM-Faktorenpaar, aber nahm es nicht für voll, weils keine Rasse (außer die nicht anerkannten Löwenköpfchen) gab.


    Natürlich wird solch ein Buch für eine bestimmte Zielgruppe konzipiert, sonst ist es nicht vermarktbar. Das sind hierzulande überwiegend ZDK-Züchter, und die interessieren sich mehrheitlich wenig für nicht im ZDK anerkannte Rassen, noch dazu aus dem Ausland. Es gibt ja noch eine Reihe weiterer Rassen, die auch nicht drinstehen, aber deren Erbfaktoren abgehandelt wurden, so dass man es sich selbst denken kann.


    Zitat

    Original von Heidi
    Die BB waren zu der Zeit auch noch kein Gesprächsgegenstand. Ich hätte sie gewiss soweit erwähnt, wie sie eben in ihrer genetischen Struktur bekannt waren.


    Erst seit 2001 gab es mehr oder weniger hartnäckige Anläufe, das BB bekannt zu machen. Ich kann mich gut erinnern, dass wir uns in irgendwelchen anderen Foren (will hier jetzt keins zitieren, damit es nicht wieder Theater gibt) schon mal über den Weg gelaufen sind.


    Klar kann ich verstehen, dass man nicht etwas veröffentlichen möchte, was irgendwie unsicher ist, und am Ende dabei schlecht aussieht. Die genetische Struktur des BB ist ja nun mal gerade nicht bekannt, und ein allgemeinverständlich abgefasstes Buch über Kaninchengenetik ist ganz sicher nicht der richtige Ort, um sich darüber auszubreiten. Ich veröffentliche auch schon mal Artikel in naturwissenschaftlichen Zeitschriften und denke mir gelegentlich, wenn ich sie einige Jahre später nochmal nachlese, das hätte man anders oder - manchmal - besser gar nicht schreiben sollen. Aber neue Erkenntnisse entwickeln sich ja nur dann, wenn man Aktuelles veröffentlicht und auf Reaktionen wartet. Und man kann immer nur das schreiben, was man zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch sicher weiß.


    Ich bin selbst Biologe und würde der Verlockung, eine "neue" Tierart - in diesem Fall Rasse - zu entdecken und zu beschreiben, durchaus über längere Strecken folgen. Ich hätte mir damals gewünscht, das Thema so reizvoll inszenieren zu können, dass auch ein Fellfarben-GenetikerIn darauf einsteigt - ist aber nicht gelungen. Egal: Abgehakt und trotzdem weitergemacht. Hilfsweise züchten wir sie jetzt erstmal.


    Mittlerweile wissen wir mehr. Vielleicht wird der zweite Anlauf ja was.


    Bis die Tage

  • Guten Tag Pinsel,


    na mal ein Mensch, der verständnisvoll über die Schreiberei denkt. Ich vertrage Kritik, aber sie muss auch konstruktiv sein.
    Mein "stolzes Werk" entstand auf Wunsch von PR, die ich nach der Wende kennenlernte und einen Nachholebedarf an genetischem Grundwissen eingestanden hatten. Daher der Arbeitstitel "Kleine Genetikschule". Ich denke das erklärt auch, wenn andere Dinge nicht gesagt wurden.


    Dann gab es bestimmte Vorgaben über die Größe/den Umfang und auch nach der Überarbeitung sollte sich darin nichts ändern.


    Ein weiterer Umstand, den Du ausreichend begründest, ist die Tatsache, dass es wirklich Themen gibt, über die man nicht drauflos schreiben kann. Prüfen, Themen inhaltlich stabilisieren, bestimmte Themen vielfach überprüfen und dann erst schreiben. Und die Farbvererbung unserer Kaninchen muss immer wieder überdacht werden. Es gibt zwar nicht mehr viele Forschungszentren, die sich mit dieser "simplen" Thematik befassen. Aber es gibt vergleichende Analysen anderer Tierarten, die wohl auch teilweise auf unsere Tierart Kaninchen übertragen werden könnten und sich vielfach als nicht stimmig erweisen.


    Deshalb bin ich bei neuen Themen vorsichtig/zurückhaltend , weil es mein Grundgedanke ist, in erster Linie bei unseren Züchtern das Interesse für die Grundlagengenetik im Interesse ihre eigene Rasse zu wecken.


    Manchmal habe ich aber auch das Gefühl der vergeblichen Liebesmüh.


    Andererseits kann solch ein Gefühl wiederum motivierend wirken ...


    Ich bin selbst Biologe und würde der Verlockung, eine "neue" Tierart - in diesem Fall Rasse - zu entdecken und zu beschreiben, durchaus über längere Strecken folgen. Ich hätte mir damals gewünscht, das Thema so reizvoll inszenieren zu können, dass auch ein Fellfarben-GenetikerIn darauf einsteigt - ist aber nicht gelungen. Egal: Abgehakt und trotzdem weitergemacht. Hilfsweise züchten wir sie jetzt erstmal.


    Ich bin keine Biologin, kenne das mit diesen Verlockungen. Ich war mal gegen Neuzüchtungen, weil wir viele sehr schöne Rassen haben, die mit vielmehr Aufmerksamkeit eine bessere Daseinschance bekämen. ABER ich züchte den neuen Farbenschlag Holländer, blau-gelb-weiß. Widerspruch? Man mag es so nennen ...


    Der Wink mit dem Zaunpfahl "dass auch ein Fellfarben-GenetikerIn darauf einsteigt" hab ich wohl verstanden. Eingestiegen bin ich, zwar nicht in die Zucht, aber in die Marketing-Strecke. #lach Im Lexikon werden BB vertreten sein und über den Tellerrand Deutschlands habe ich auch geschaut.


    Bis bald und Gruß
    Heidi

  • Hallo Heidi,


    Zitat

    Original von Heidi
    ... Neuzüchtungen, weil wir viele sehr schöne Rassen haben, ...


    Das war die Begründung der Standardkommission, den Nachzuchtantrag offenbar ohne inhaltliche Prüfung abzulehnen. Das hilft der Erhaltung unwiederbringlicher genetischer Ressourcen nicht weiter und daher kann ich sie nicht ernst nehmen.


    Zitat

    Original von Heidi
    ... Widerspruch? Man mag es so nennen ...


    Das wäre in Deinem Fall wirklich so. Bei den BB ist es aber keine Neuzucht einer neuen Farbvariante, die man sich vorher überlegt hat. Die Tiere gibt es ja längst. Es ist nicht mal eine Nachzucht, denn sie waren ja nicht ganz ausgestorben. Das ist aber offenbar nirgendwo vorgesehen. Es übersteigt die Vorstellungskraft vieler Zuchtfreunde, die wir auf Schauen gesprochen haben, dass es tatsächlich Rassen außerhalb des Standards geben kann, deren Ursprung nicht einmal bekannt ist. Man kommt sich vor, als ob man mit einem Tasmanischen Beutelwolf an der Leine durch die Fußgängerzone spazierte und alle über diesen komischen Schäferhund lästern.


    Zitat

    Original von Heidi
    Eingestiegen bin ich, zwar nicht in die Zucht, aber in die Marketing-Strecke.


    Das war aber genau das, was nötig war. Das Herumdümpeln im eigenen Saft nützt wenig, daher muss Öffentlichkeitsarbeit gemacht werden. Die BB als Rasse des Monats mal an anderer Stelle vorzustellen ist eine gute Idee, denn man erreicht hier weitere Interessenten. Bisher ist die Rasse in 4 Fachzeitschriften vorgestellt worden; ein Eintrag im Lexikon tut ein weiteres, um ihre Existenz zu dokumentieren.


    Zitat

    Original von Heidi ... und über den Tellerrand Deutschlands habe ich auch geschaut.


    Dann ist Dir sicher die niederländische Kleintierzüchter-Zeitschrift "avicultura" geläufig. In einer der Ausgaben der letzten Jahre (müsste ich raussuchen) war ein großer Bericht über die Geschichte dieser Rasse. Zwar waren die beiden Verfasser des Artikels - Bert Driessen und Hans Ringnalda - auf unserem letzten Züchtertreffen, aber leider ist das zugesagte Exemplar der Zeitschrift - mit wichtigen historischen Fotos - noch nicht rübergewachsen. Möglicherweise ist sie vergriffen. Wie kann man da rankommen?

  • Hallo Pinsel,
    ich habe ja über Hermann schon ein wenig von der Rasse gehört und war ein wenig neugierig, genaueres über die Rasse zu erfahren.
    Dies war der eine Grund diese Rasse als RdM zu nehmen.
    Zum anderen wollten wir euch noch ein wenig helfen die Rasse ins Gespräch zu bringen.
    Auch wenn es noch nicht mit der Zulassung zur Neuzucht geklappt hat, fände ich es interessanter mal etwas ganz anderes zuzulassen als andere Rassen im 268ten Farbenschlag.
    Ich würde an eurer Stelle ein ruhig aber beharrlich an meinem Ziel festhalten. Wenn ihr genug Zeit und Idealismus habt, bei möglichst vielen Gelegenheiten eure Tiere der Öffentlichkeit zu präsentieren und wenn ihr über die Niesche Streichelkaninchen geht. Einfach die Rasse ins Gespräch bringen um Interesse bei einer breiten Züchterschaft zu eröffnen.
    Aber haltet euch mit der Kritik an der Standardkomisson zurück, da knallt ihr nur die Tür zu, wodurch ihr gestimmt keine Vorteile habt.
    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Hallo,

    Zitat

    Original von Kai
    Einfach die Rasse ins Gespräch bringen um Interesse bei einer breiten Züchterschaft zu eröffnen.


    Ein Ziel ist es in der Tat, noch weitere Züchter zu gewinnen, die dann ggf. ebenfalls Nachzuchtanträge stellen. Irgendwann wird es ja vielleicht was. In der Zwischenzeit geht es natürlich weiter.


    Zitat

    Original von Kai
    Aber haltet euch mit der Kritik an der Standardkomisson zurück,


    Man kann nicht erwarten, dass wir uns über die Ablehnung der sehr aufwändig präsentierten und begründeten Anträge freuen. Es bringt aber in der Tat nichts, das nachträglich zu diskutieren.

  • Hallo,


    wo wir gerade dabei sind:


    Die nächste Gelegenheit, die Rasse des Monats live zu sehen, besteht auf der Schau des Rasse-Kaninchenzuchtvereins W 433. Zfr. Scholl hat uns freundlicherweise eingeladen.


    Wir werden also am nächsten Wochenende (8./9. Oktober) einige Bartkaninchen in der Schützenhalle in Dreis-Tiefenbach (Netphen bei Siegen) präsentieren. Weiterführendes Infomaterial wird ebenfalls da sein. Die Eröffnung ist Samstag um 14 Uhr.

  • Auch im Süden des Landes und im benachbarten Österreich werden demnächst Bartkaninchen vorgestellt. Dabei besteht auch die Möglichkeit, Zuchttiere zu erwerben.


    29./30.10.2005 Vereinsschau des 1. Innviertler Rasse- Kaninchenzuchtvereins E 73 in Altheim bei Braunau mit angeschlossener Wiener Clubschau.


    3./4.12.2005 Gruppenschau der Kleintierzuchtvereine B 697 Pfarrkirchen und B 720 Hebertsfelden im der Kleintierzuchthalle Hebertsfelden, Landkreis Rottal-Inn.

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