Wie sieht denn ein Tier mit...

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  • Hi,


    zur näheren Erläuterung!


    Bei dem Tier handelt es sich um einen "wildfarbigen" Marder, zu finden in " Das Marderkaninchen und seine Zucht" von Hans Nachtsheim. Die Tiere sind chinchilla-ähnlich. In Verbindung mit dem Wildfarbigkeitsfaktor "G" sieht man erst wie nahe "Chinchilla" und "Marder" verwandt sind.


    MfG Manfred

  • hey hallo,
    also der wildfarbige marder leuchtet mir schon ein.
    zu der frage ob einfarbig oder wildfarbig würde ich gern beide varianten mal besprechen.
    mir geht es eigentlich darum ob bei am/achi irgendwelche effekte aufs gelb stattfinden weil bei achi/achi wäre gelb ja weg. und in wie weit der marderfakor am überhaupt wirken kann wenn er alleine auftritt. am/am wäre ja dunkelmarder am/an typmarder aber was wäre optisch am/achi? das ist doch dann eigentlich nix halbes un nix ganzes...

  • Hallo,


    ich denke, dass man ein Kaninchen mit "achi/am" und dem Wildfarbigkeitsfaktor von einem Chinchilla nur schwerlich unterscheiden kann. In Verbindung mit dem Einfarbigkeitsfaktor wird's etwas schwieriger. achi/achiBCDg ist schwarz, hat aber mit dem Dunkelchinchilla nichts gemein. Ich denke, ich hab' selbst noch kein achi/am-Tier gesehen, dass dieses einem Dunkelmarder sehr ähnlich ist. Nachdem diese in ihrer Farbäusprägung relativ stark variieren, kann es auch als fast schwarzes rüberkommen.


    Der Marderfaktor ist eine deutsche Erfindung, der Begriff wurde von Kosswig bzw. Nachtsheim geprägt. Der eigentliche Marder (am/am) ist nichts anderes als einfarbiger, etwas hellerer Chinchilla. Nachtsheim erklärt das in "Die genetischen Beziehungen zwischen Körper- und Augenfarbe beim Kaninchen", Sonderdruck aus dem Biologischen Zentralblatt, 53. Bd. Heft 1/2, 1933). Er bzw. Kosswig hätten den Marderfaktor am als neues Allel der Albinoserie beschrieben, hätten jedoch nach einem Tieraustausch mit W.E. Castle (USA) erkannt, dass es sich bei Castles Faktor für "pale chinchilla" (helles bzw. fahles ChinchillaI) und dem Marderfaktor um identische Faktoren handeln würde. Der Irrtum sei entstanden, da Castle vom wildfarbigen, chinchillaähnlichen Typ ausgegangen wäre, während sie mit dem nicht-wildfarbigen Typ, eben dem Marderkaninchen, begonnen hätten. International bzw. im englischen Sprachgebrauch spielt der Marderfaktor keine Rolle.


    MfG Manfred

  • Das ist jetzt schonmal sehr interessant, danke für die wertvollen Infos.
    Was ich mich jetzt gerade frage, abseits des Themas, woher kriegt man denn heutzutage diese ganze ältere Fachliteratur von Nachtsheim und Co? Gibt es neuere Auflagen die irgendwo erhältlich sind oder sind Texte irgendwo online einsehbar?

  • Hallo,


    einen Teil der Arbeiten habe ich im antiquarischen Buchhandel gefunden. Zur Suche habe ich meistens http://www.eurobuch.com verwendet. Manche Arbeiten, vor allem die von W.E. Castle findet man online mit Hilfe von PubMed, einer medizinischen Datenbank. Da ich einen etwas anderen Zugang habe, kann ich dir nicht sagen, ob Otto Normalverbraucher diese auch erhält. Ich weiß es schlicht und einfach nicht.


    Auf http://www.rabbitcolors.info findest du gleich auf der Startseite die neuesten Einträge, unter anderem auch ein Kaninchen des Genotyps am/an in Verbindung mit dem Wildfarbigkeitsfaktor. Der Unterschied zu achi/an und G wird nicht allzu groß sein. In Verbindung mit g wird's wohl ein mehr oder weniger typischer Marder sein.


    Ich habe noch keinen gelben Russen gesehen, aber theoretisch möglich!


    MfG Manfred

  • Tja Niggo,


    züchten und kombinieren kann man theoretisch einiges. Nur wenn man dann drüber spricht über seine Tätigkeiten abseits der Grenzen eines Standards, hat man zumeist das Unverständnis vieler sogenannter "Zuchtfreunde" auf seiner Seite, die aber in aller Regel als größtes Highlight im Zuchtjahr angeben, wenn kein andersfarbiges Jungtier im Stall liegt.


    Spannend wird´s auch, wenn man vergleicht, welche Gene gleich sind und dementsprechend in anderen Spezies die selben Effekte bewirken, z.B. Holländerscheckung bei Kaninchen, Meerschein, Ratte, Maus u.a.


    Grüße Phillip

  • züchten und kombinieren kann man theoretisch einiges. Nur wenn man dann drüber spricht über seine Tätigkeiten abseits der Grenzen eines Standards


    Hallo Phillip,
    was denn nun - theoretisch oder praktische Tätigkeit?
    Übrigens, deine Darstellung ist nicht ganz korrekt - das Unverständnis der sogenannten Zuchtfreunde hat nicht der, der jenseits des Standards etwas tut (denn das hat wohl jeder schon getan), sondern der, der jenseits des Standards befindliche Kaninchen als standardgerechte in Umlauf bringt.
    Noch eine Frage: Worin bestehen denn deine highligts?
    MfG
    Karl

    Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat.
    Matthias Claudius

  • Gut erkannt Karl, das ist auch meiner Meinung nach genau der Punkt. Mixe als reinerbige Tiere in Umlauf bringen ist das "schlimme" an der Sache. Es zu verteufeln wenn jemand sich jemand neben der grauen Theorie auch in der Praxis mit Kreuzungen und der Genetik die dahinter steckt beschäftigt hat sicherlich wenig Sinn.
    Allerdings kann ich den Unmut von Züchtern gut verstehen, wenn auf einmal seltsame Farben oä im Nest liegen.

  • Hallo zusammen,


    war lange nicht mehr hier, daher erst jetzt eine weitere Reaktion:


    Karl es ging mir um die theoretische Möglichkeit, was alles kombinierbar und somit auch züchtbar ist. Bei einer praktischen Umsetzung war ich noch lange nicht, denn Niggo hat ja auch nur von der theoretischen Möglichkeit von Separatorrussen gesprochen.
    Und glaube mir, es gibt Vereine, in denen Neumitgliedern, die sich mit Farbvererbung beschäftigen und somit kreuzen, von vornherein als Bastardzüchter nicht für voll genommen und diskreditiert werden, wenn sie eine Rassezucht nebenbei laufen lassen wollen. Das hat dann mit Freiheit und Akzeptanz sowie mit einem freundlichen Miteinander nichts mehr zu tun und diese Vereine können auch gerne aussterben. Soviel zu dem Punkt, die Probleme hätte nur derjenige, der sich mit Farbvererbung beschäftigt und andersfarbige Kaninchen als reinrassig abgäbe.


    Sicherlich ist es eine Beruhigung für einen Ausstellungszüchter einen farbreinen Stamm zu haben, um auch auf Sammlungen zu kommen. Aber wir drehen uns jedes mal im Kreis bei solchen Diskussionen - der eine Zuchtfreund ist glücklich wenn alle schwarz sind und keine Spalterbigkeit der Elterntiere vorhanden zu sein scheint und macht sich direkt eine Kopf um Gepansche und Betrug wenn ein sagen wir mal blauer mitfällt und dem anderen ist es egal, wenn er sich an einer anderen Farbe erfreuen kann und somit weiß, dass die vermeintlich reinerbige schwarze Linie auch noch was anderes bringen kann. Die Tiere werden dadurch nicht weniger rasserein und nicht mehr! Sie unterscheiden sich eben nur in der Farbe und das ist für mich ein Punkt, in dem ich keine andere Züchterschaft ausser den Kaninchenzüchtern kenne, die da so einen Tanz ums goldene Kalb wegen veranstaltet, wenn ein Tier plötzlich auch grüne anstatt rosafarbene Nachkommen bringen kann - salopp ausgedrückt.
    Ein Beispiel: Wie viele Farbkombinationen sind beim Farbenzwerg möglich, nur durch die Verkreuzung von verschieden farbigen Farbenzwergen untereinander!? Da ist keine Fremdrasse mit anderer Körperform oder anderer Ohrenhaltung für zu Hilfe zu nehmen. Wie bezeichnet man dann die Jungtiere? Sind es dann keine Farbenzwerge weil ihre Eltern zwar Farbenzwerge aber eben nicht derselben Farbe waren und nur weil der Standard vielleicht keine Blauchinchilla aufführt?


    So lange wir nicht - und Gott bewahre unser Hobby vor solchen Methoden (da wir noch in der Lage sind mit klassischer Züchtung umgehen zu dürfen/zu können) - mit Gentests arbeiten wird es immer wieder so sein, dass verdeckte Erbanlagen zig Generationen lang mitschwimmen und plötzlich wieder auftauchen. Dann wird wieder irgendwer gesucht, der gekreuzt haben muss oder ähnliches, um einen Sündenbock zu haben (siehe Leuzismus und die Verbindung zum Englischen Schecken).


    Aber es ist eben Natur und die lebt von Varianz und Formenreichtum und eben nicht von dem starren Glauben an eine überall vorhandene Homozygotie.


    Einen schönen Start ins Wochenende, Phillip


    PS: Ein standardgerechter Schwarzscheck beim EW ist ein Highlight dieses Jahr aber ich erfreue mich auch jeden Tag an Isa - einer absolut traumhaften und auch standardmäßig betrachteten super tollen Isabellfarbenen also blau-thüringerfarbigen Häsin aus der Blauzucht der Englischen Widder!

  • in dem ich keine andere Züchterschaft ausser den Kaninchenzüchtern kenne, die da so einen Tanz ums goldene Kalb wegen veranstaltet


    Das ist aber vor allem im deutschsprachigen Bereich (und da vor allem beim ZDRK und in der Schweiz) so problematisch, andere europäische Länder sehen das glücklicherweise wesentlich weniger dramatisch.


    Die Sache aber, spalterbige Tiere ohne Dokumentation der Trägereigenschaften zu verkaufen, sehe ich auch nicht als Kavaliersdelikt an. Das ist und bleibt für mich unverzeihlich. Ehrlichkeit wünschen wir uns hier. Zum Beispiel können wir auch problemlos unser Nichtwissen bekunden. Bei Tieren, wo ich nicht die Elterngeneration kennen, steht dann ja auch: unbekannt. Dann weiß jeder, dass es bei der Nachzucht der Löwen- oder Teddykaninchen um die Möglichkeit der vollen Genpalette handeln kann, aber auch nicht zwingend handeln muss.


    LG Melanie

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